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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Entzündung und was macht die Symptome



andre1983
09.10.2007, 14:50
Hallo,
in allen Fachgebieten spielen Entzündungsprozesse eine große Rolle z.B. Meningitis, Enzephalitis, Endokarditis, Gastririts
Der Sinn einer Entzüng ist mir eigentlich schon klar --> Abwehr gegen eine Noxe und auch der Pathomechanismus (Zellen, Zytokine, ...)
Aber wodurch kommt es eigentlich bei der Entzündung zu den den Schädigung
- bei der Enzephalitis: werden die Symptome durch den Erreger verursacht oder den Entzündungsvorgang; z.B. Schädigung der eigenen Körperzellen durch die Immunabwehr?
Und wie ist es bei der Endoarditis - werden die Klappen durch die Invasion der Erreger oder durch die Abwehr-Zellen verursacht?

Michi5880
09.10.2007, 15:16
Die 5 Kardinalsymptome einer Entzündung sind ja:

- Calor
- Rubor
- Dolor
- Tumor
- Functio laesa

Dabei sind die Calor und Rubor durch die mediatorvermittelte Hyperämie, Chemotaxis und die körpereigene Abwehrmechanismen erklärt.

Dolor hängt mit der durch Mediatoren aktivierten Prostazyklinsynthese und so Aktivierung von Notizeptoren zusammen.

Tumor entsteht durch die mediatorvermitteltete Vasodilatation, Hyperämie und Membranstörung.

Functio laesa bildet so ungefähr die Summe der anderen...
Bsp. Encephalitis: Durch das Ödem kommt es zur Verdrängung von gesundem Hirngewebe und so zur Funktionseinschränkung mit neurologischen Auffälligkeiten.

Monty
11.10.2007, 22:47
Hallo,
in allen Fachgebieten spielen Entzündungsprozesse eine große Rolle z.B. Meningitis, Enzephalitis, Endokarditis, Gastririts
Der Sinn einer Entzüng ist mir eigentlich schon klar --> Abwehr gegen eine Noxe und auch der Pathomechanismus (Zellen, Zytokine, ...)
Aber wodurch kommt es eigentlich bei der Entzündung zu den den Schädigung
- bei der Enzephalitis: werden die Symptome durch den Erreger verursacht oder den Entzündungsvorgang; z.B. Schädigung der eigenen Körperzellen durch die Immunabwehr?
Und wie ist es bei der Endoarditis - werden die Klappen durch die Invasion der Erreger oder durch die Abwehr-Zellen verursacht?

Unterschiedlich und leider nicht ganz einfach zu beantworten. Entzündungsreaktionen sind stereotype Reaktionen auf Schädigungen. Das ist manchmal ganz sinnvoll, manchmal eben auch nicht. Bspw. hilft die Entzündung, bzw. die damit verbundenen gesteigerte Abwehr gegen Keime, die sonst das Gewebe wegmampfen würden. Allerdings gibt es auch sterile Entzündungen z.B. bei Autoimmunerkrankungen, die nicht so günstig sind, da durch die Entzündung auch eine Schädigung stattfindet, einerseits werden Zellen apoptotisch (z.B. durch Zytokine wie TNF, aber auch zytokinvermittelte Änderungen der Membranpermeabilitäten etc.) oder nekrotisch (lytische Enzyme aus Leukozyten z.B.), andererseits setzen bei chronischen Entzündungen Umbauprozesse (Fibrose v.a.) ein.
Bei der Enzephalitis, nun da sind i.A. Viren (HSV,...) oder Bakterien, die Entzündungsreaktion ist sicher sinnvoll, v.a. bei letzteren, da sie verhindert, dass die Viecher das Hirn wegmampfen. Bei der Endokarditis, nun ja, S. aureus frisst eine Klappe innerhalb einer Woche weg, S. epidermidis wuchert einfach, kann man nicht so ganz verallgemeinern, aber auch hier ist der Erreger das Problem. Bei der Hepatitis B hingegen schiebt man eher der Immunreaktion die Schuld für die Leberschädigung in die Schuhe, die Viren selbst sind ziemlich wenig zytotoxisch.