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Hoppelchen
12.10.2007, 19:22
Moin an Euch alle,

ich habe gerade die allererste Woche Arbeit im Krankenhaus hinter mir und ja, was soll ich sagen: ich fühle mich wie eine internistisch geschädigtes Polytrauma. Eine Frage an die "Altassistenten": geht das Gefühl, dass man nix kann, wieder vorbei?

Das kleine traurige Hoppelchen

Feuerblick
12.10.2007, 19:26
Naja, es geht irgendwann vorbei, bzw. das Gefühl, zu doof für alles zu sein, wird irgendwann zumindest seltener. Augen zu und durch!:-dafür

Hoppelchen
12.10.2007, 19:38
irendwie versuche ich das auch in mein Unterbewußtsein einzutrichtern. Haben schließlich alle mal klein angefangen. Nur leider hat der Kollege, der mich einarbeitet schon viele, viel Jahre Erfahrung und gibt mir einfach permanent das Gefühl, dass ich nix bin und nix kann. Ist ziemlich frustrierend. Könnte mir das Leben als Arzt auf diese Art und Weise überhaupt nicht vorstellen. Mal sehen, wie das dann in der nächsten woche wird. Da bin ich dann zu 75% alleine... :-nix

alley_cat75
12.10.2007, 23:15
Hallo Hoppelchen, ich habe bald mein 1. WBJ rum und muss sagen, dass es wie im Flug vergangen ist und ich noch immer sehr zufrieden bin. Es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen, dass ich meinen 1. Dienst hatte und mir vor Angst (und Unwissenheit) fast in die Hose gemacht habe. Eigentlich weiß man tief in sich drin, was man tun muss. Doch plötzlich hinterfragt man alles tausend Mal (wirklich 5000 IE Heparin i.v. beim Myokardinfarkt - ganz schön viel; wirklich i.v. nicht s.c. :-nix ), weil man für sein Tun verantwortlich ist. Ich habe jeden Tag dazugelernt und bin sicherer geworden. Irgendwann wirst Du feststellen, dass sich die meisten Dinge wiederholen. Lass den Kopf nicht hängen, alles wird gut. Versprochen. Trau Dich, Fragen zu stellen und zuzugeben, dass Du etwas nicht weißt. Ja, so haben alle mal angefangen und gerade als Arzt lernt man nie aus. :-meinung

eatpigsbarf
13.10.2007, 06:46
Geht, glaub ich, allen so. Und man wird definitiv sicher. Problem ist nur, wenn man dann rotiert und woanders wieder neu anfängt, fühlt man sich jeweils wieder als Erstklässler :-P. Aber man lernt, damit umzugehen und man weiß dann ja wenigstens den ganzen Formalitäten-Krams (Computer-Patientenverwaltung, wen frag ich wann, etc.). Aber um so besser fühlt man sich, wenn man dann nach 8 Wochen zurückdenkt und merkt, was man doch alles in der letzten Zeit gelernt hat!

Persephone
13.10.2007, 10:37
Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen. ich kann schon viel mehr als am Anfang (bin ca. 2 Monate dabei) und die Lernkurve ist grad am Anfang recht steil. Hab aber auch viel Glück mit meinen Kollegen und OÄ. Die erinnern sich alle noch ganz gut an den Anfang. Guck dich mal um, vllt. hast du auch so einen Kollegen, der dir Mut machen kann!
Öhrchen steif halten und nicht vergessen, daß auch anderen schon mal die Tränen in den Augen standen, weil sie total überfordert waren (mir z.B. ...).

Hoppelchen
15.10.2007, 05:23
Ganz lieben Dank für Eure Mutmacher :-)) Das kleine Hoppi macht sich dann mal auf den Weg in die zweite Woche. Bin sehr neugierig, wie es wohl diese Woche so sein wird. Ich melde mich: Gleiche Welle, gleiche Stelle.


Euer Hoppelchen

Caja
16.10.2007, 18:45
Meine ersten Wochen im Frühsommer letzten Jahres waren sehr chaotisch. Mein Kollege, mit dem zusammen auf eine Station eingeteilt war, hatte nach meinen ersten beiden Tagen Urlaub. Teilweise war ich dann sogar mal alleine auf Station (muss zu meinem Glück sagen, dass unsere Oberärzte sehr nett und jederzeit für Fragen ansprechbar sind), meistens wurde mir aber zum Glück jemand anderes als Hilfe zugeteilt. Was den Nachteil hatte, dass die Kollegen oft nicht wussten, was mir schon gezeigt wurde und was nicht, da es ja nicht jeden Tag der/die selbe war. Hat also ein bisschen gedauert, ehe ich bei den alltäglichen Ablaufen und organisatorischen Angelegenheiten den Durchblick hatte.
Dann kam der Streik... weil ich mir den Verdienstausfall nicht leisten konnte, hab ich nicht mitgestreikt und war dann immer als Notbesetzung im Haus, allein mit 2 OÄ und bestenfalls einem anderen Assi...
War aber ne gute Vorbereitung für meine ersten Dienste, nebenbei bemerkt.

Es hat eine gute Weile gedauert, ehe ich einigermaßen sicher wurde. Eigentlich hat's fast ein Jahr gedauert. Würde mich längst noch nicht als besonders erfahren bezeichnen, aber eine gewisse Routiniertheit hat sich durchaus eingestellt. Ich treffe sicherer Entscheidungen, muss nicht mehr wegen so vielen Dingen meinen Oberarzt um Rat fragen...

Die praktische Arzttätigkeit ist halt doch etwas komplett anderes, als man im Studium lernt. Es dauert einfach bei jedem seine Zeit, bis man sich da eingefunden hat. Ist ja nichts schlimmes, geht/ging uns doch allen so.

Also Kopf hoch, nicht unterkriegen lassen! Das wird schon!

Silde
29.11.2007, 22:41
gelöscht

Bäckchen
30.11.2007, 18:22
Hoppelchen mir gehts genauso!!!Habe Montag meinen ersten Tag und kriege so langsam echt das große Flattern. Vor 1,5 Monaten Stex und irgendwie habe ich das Gefühl, ich weiß gerade nix mehr (ganz abgesehen davon,dass mir mehr als die Hälfte des Stex-Wissens eh nix bringt!)!!! :-oopss
Lass dich von deinem netten Kollegen nicht unterkriegen, alle haben mal klein angefangen, schade für ihn, dass er das wohl vergessen hat...
Genieß lieber dein erstes wohlverdientes Wochenende und denk dran, dir gehts nicht alleine so!!!
Also, Kopf hoch, auch wir werdens schaffen und drückt mir mal die Daumen,dass ich liebe Kollegen bekomme.

:-top

peter schlönzke
06.12.2007, 10:37
HAllo zusammen,

mit steht das Ganze im Februar bevor.... deshalb bin ich natürlich sehr interessiert nachzufragen,wie es bei Euch weiterläuft.

Ich drücke allen Die Daumen für nette Kollegen, verständnissvolle Oberärzte und reizende Chefs.

Ich denke halt, im PJ konnte man am ersten Tag ja auch nicht viel und am Ende des Tertials lief es wie von selber

In diesem Sinne Tschakka

Bäckchen
09.12.2007, 13:12
Meine allererste Woche ist rum und ich mag gar nicht an morgen denken. Habe zwar echt nach dem ersten Eindruck super nette Kollegen und tolle Oberärzte, aber die Abreitsbedingungen und das Versprochene vom Chef und die Realität sind echt krass. Bin in der Inneren: Arbeitszeit von 7 Uhr bis 18 Uhr (gerne auch mal länger und das gilt nicht nur für mich als Anfänger), Überstunden gibts selbstverständlich nicht und dementsprechend kein Freizeitausgleich oder Kohle.
:-kotz
Die sind super unterbesetzt und aus dem "Vor Weihnachten haben wir mehr Zeit in Ruhe Sie einzuarbeiten" wurde ein, ab dem ersten Tag als volle Kraft eine halbe Station (sprich 15 Betten übernehmen)...das haben zum Glück ein Oberarzt und eine nette Kollegin mehr oder weniger abgewendet, trotzdem fühle ich mich ziemlich überfordert. Ist das normal? Sofort Visiste alleine zu machen? Patienten werden nur behandelt,was unsere Fachrichtung angeht, für Konsile muss ich die Zustimmung des Oberarztes einholen (nicht dass der Patient wegen etwas anderen länger liegt als notwendig). Also so kannte ich Innere Medizin nicht vom PJ...Medikamente sollen die Patienten am besten von sich selber nehmen, sprich kaum Kontrolle,was sie wirklich nehmen und wenn man was anordnet,heißt das noch lange nicht,dass sie das auch kriegen. Den Schwestern kann man keinen Vorwurf machen,die sind tierisch unterbesetzt, zwei Schwestern für 34 Betten im Frühdienst. Internetanschluss gibts natürlich keinen,wenn auf Antrag und dann keine privaten Seiten versteht sich (wird von der EDV kontrolliert).
Weiß echt nicht,was ich machen soll, ob ich bleibe oder wechsle, fühle mich z.Z. nur echt überfordert, Berufsanfänger, neues Haus und gleich voll einsteigen,dachte der Anfang wäre echt nicht so heftig...war wohl etwas naiv.
:-((
Wie gehts den anderen Anfängern?

alley_cat75
09.12.2007, 14:34
Ich weiß nicht, ob das ein großer Trost ist, aber ich habe vor 4 Wochen eine neue Kollegin auf Station bekommen, die bereits 1 Jahr in einem anderen Haus internistisch tätig war. Die erste Woche war für sie die Hölle, denn sie hatte plötzlich das Gefühl, nichts mehr zu können. Sympathischer Weise hat sie mir das offen gesagt und so hatte ich kein Problem mit ihren zahlreichen Fragen. Nach zwei Wochen meinte sie, nicht durchhalten zu können. Alles wäre so neu, so anders und so stressig. Jetzt sind vier Wochen um, am Freitag war Weihnachtsfeier und sie ist mittlerweile total happy und will nicht mehr weg. Von vielen Dingen hat sie noch immer keine Ahnung, aber mir geht es nicht soooo viel anders. Jeden Tag lernt man Neues dazu. Ich denke, man sollte einfach akzeptieren, dass Studium und reale Arbeitswelt divergieren. Lasst Euch nicht unterkriegen. Und ganz wichtig: ruhig bleiben! Tief durchatmen. Die Zeit muss sein, dann klappt der Rest von alleine. Sechs Jahre Studium hinterlassen keinen zerebralen Hohlraum. :-meinung

alley_cat75
09.12.2007, 14:38
... aus dem "Vor Weihnachten haben wir mehr Zeit, in Ruhe Sie einzuarbeiten" wurde ein, ab dem ersten Tag als volle Kraft eine halbe Station (sprich 15 Betten übernehmen)...

Toller Spruch, entspricht jedoch nicht der internistischen Realität. Vorweihnachtszeit ist immer schlimm (anders als vergleichsweise zum entspannten internistischen Sommer :-meinung ). Ich hatte letztes Jahr auch zum 01.12. angefangen. :-oopss Augen zu und durch, schlimmer wird`s nimmer. Ich habe bei mir 5 4-Bett-Zimmer, z. Zt. alle mit 1 Überbett. Die Schwestern sind entsprechend gereizt und ich mit. Aber Weihnachten geht auch mal vorbei und bald ist wieder Sommer. :-))

Lava
09.12.2007, 16:41
Also Klinik ohne Internetanschluss wär für mich in der Tat ein Grund, nicht dort anzufangen... wenn man das noch beantragen kann, OK... aber sonst... wir sind doch nicht im Mittelalter!

In der Schweiz hatten wir das mit den Medis so geregelt, dass die Patienten zwar ihr eigenes Zeugs genommen haben, das bei Eintritt aber den Schwestern gegeben haben, die es dann schon geregelt verteilen.

peter schlönzke
09.12.2007, 19:00
*schluck* so langsam glaube ich, habe ich die falschen Fragen im Vorstellungsgespräch gestellt...
Ich bin überhaupt nicht auf die Idee gekommen nach einem Inet Anschluss zu fragen....

Ansonsten.... Einarbeitungsphasen sind immer stressig, egal wo und wann. Also die ersten 4 Wochen und Wochenenden habe ich jetzt schon komplett freigeschaufelt, damit ich mich da regenerieren kann.

Der eben nicht vorhandene Hohlraum ;-) hat sich ja auch schon im Pj gezeigt.. da gings nach 2 Wochen auch primagut.

Hoffnungsvollen Gruß

Tombow
09.12.2007, 20:20
Internetanschluss gibts natürlich keinen,wenn auf Antrag und dann keine privaten Seiten versteht sich (wird von der EDV kontrolliert).

@Bäckchen: das und die anderen Sachen hören sich aber verdammt nach meiner alten Stelle an (oh, bin ich froh, da raus zu sein). Autokennzeichen MK?

Lava
10.12.2007, 16:14
Ich bin überhaupt nicht auf die Idee gekommen nach einem Inet Anschluss zu fragen....


Da wär ich auch nie drauf gekommen, weil ich davon ausgehen würde, dass das normal ist! Nur nach Zugang zu uptodate könnte man mal fragen. Das ist bei kleineren Kliniken wahrscheinlich kein Standard, oder?

Relaxometrie
10.12.2007, 18:09
@Bäckchen: das und die anderen Sachen hören sich aber verdammt nach meiner alten Stelle an (oh, bin ich froh, da raus zu sein). Autokennzeichen MK?
Was war in Lüd so schlimm?
Bevor ich mich evtl. mal dort bewerbe, kann ich ja mal einen Insider befragen :-)

Tombow
10.12.2007, 19:59
Noch schlimmer, Relaxo!!!