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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 - Frage A4/B37 - Transfusionsreaktion vs. TRALI



Tim_MA
16.10.2007, 19:59
Hmm ... ihr sagt es handelt sich um ein TRALI. Dagegen spricht meines Erachtens der Zeitpunkt der Reaktion UNTER einer laufenden TK-Transfusion, ich dachte hier eher an eine hämolytische Transfusionsreaktion, die ja auch bei TK-Gabe auftreten kann.


www.uni-kiel.de/transfusion/ext/info/pdf/TRALI_Transfusion_related_acute_lung_injury_de.pdf

Huepftigger
16.10.2007, 20:00
Ich fand es für eine TRALI auch sehr fix.

test
16.10.2007, 20:01
er ist doch vorher schon mit transfusionen voll gepumpt worden.

Faust601
16.10.2007, 20:05
er ist doch vorher schon mit transfusionen voll gepumpt worden.
Würde ich auch so sehen. TRALI beginnt einige Stunden nach Transfusion. Im Text steht was von mehrstündiger OP und erheblichem Transfusionsbedarf. Das dürfte passen.

Huepftigger
16.10.2007, 20:14
Dann fängt er ausgerechnet unter der Thrombozyten-Infusion damit an?? Na Klasse...

Fersenbein
16.10.2007, 20:18
TRALI passt gut: Beginn während oder innerhalb 6 Stunden nach Transfusion (Europäisches Hämovigilanz Netzwerk)

robinhauffa
16.10.2007, 20:18
sinkt denn bei einer hämolyse die sauerstoffsättigung?? der partialdruck schon, aber die "überlebenden" erys sind doch voll beladen. deshalb ist die sättigung bei blutungen oft trügerisch hoch.

Faust601
16.10.2007, 20:23
sinkt denn bei einer hämolyse die sauerstoffsättigung?? der partialdruck schon, aber die "überlebenden" erys sind doch voll beladen. deshalb ist die sättigung bei blutungen oft trügerisch hoch.
Wieso soll der PO2 sinken? Das ist doch der physikalisch gelöste Sauerstoff im Blut. Hängt ab vom FiO2, vom Luftdruck und vom Gasaustausch in der Lunge. Aber doch nicht von den Erys, oder lieg ich da gerade falsch?

robinhauffa
16.10.2007, 20:30
Wieso soll der PO2 sinken? Das ist doch der physikalisch gelöste Sauerstoff im Blut. Hängt ab vom FiO2, vom Luftdruck und vom Gasaustausch in der Lunge. Aber doch nicht von den Erys, oder lieg ich da gerade falsch?

stimmt. aber der sauerstoffgehalt :-dance

Unregistriert
16.10.2007, 20:32
Also zum TRALI stimmt schon, dass die Anamnese passt mit der Massentransfusion im Vorfeld. Nur finde ich es auch dann eher fraglich, dass der Beginn genau in die TK-Transfusion fällt. Aber so what ... wer weiß, was in den Köpfen der IMPP People wirklich vorgeht und was zum Schluß die richtige Antwort ist.

Insgesamt ist es halt so wie bei vielen anderen Fragen auch: alles ziemlich zweideutig und z.T. auch extrem verwirrend gefragt.

Morgen noch, dann ist es endlich rum.

Londo
16.10.2007, 20:35
mal ganz dumm für nicht Anästhesisten (und für die war heute echt ne Zumutung) der Patient hatte ein Polytrauma wurde nur adominell versorgt...was spricht gegen einen Lungenschock..? (oder sinkt der pO2 da nicht)

Unregistriert
16.10.2007, 20:38
Danke Londo.

Unregistriert
16.10.2007, 20:43
gegen eine Schocklunge (ARDS) spricht meines Erachtens:

1. das schnelle Auftreten: OP, Blutverlust und Massentransfusion innerhalb einiger Stunden führen nicht so schnell zu einem ARDS

2. das Auftreten der Reaktion unter laufender TK-Gabe: Spricht auf jeden Fall gegen ein ARDS. Warum soll der Patient genau dann innerhalb der 15 - 20 minütigen Transfusion akut mit einem ARDS reagieren ...

... wegen 2. glaub ich immer noch fest übrigens an die Hämolyse :-P

Faust601
16.10.2007, 21:04
Die klinischen Angaben sind wie immer etwas spärlich, scheinen aber doch eher auf ein akutes Lungenproblem hinzudeuten.

Die hämolytische Transfusionsreaktion macht aber eher ein Kreislaufproblem mit Blutdruckabfall / Schock.

Außerdem hätte die hämolytische Transfusionsreaktion dann schon bei der ersten Transfusion auftreten sollen (ausreichend präformierte Antikörper) oder aber erst mit einer Latenz von Tagen (neue Antikörperbildung).

Unregistriert
17.10.2007, 19:25
Ich bin immer noch dafür, dass die Schocklunge zumindest auch richtig ist. Stand ja nicht da, wie viele Stunden, die operiert haben. Und bei nem Polytrauma kann das doch seeeehr lange dauern, oder?
Naja, muss ja auch zugeben, dass ich mir unter A so gar nix vorstellen konnte...

daredevil
17.10.2007, 20:58
meiner meinung nach ist die angabe, dass die reaktion zum zeitpunkt der tk-gabe auftrat ein Ablenkungsmanöver des impp, wie es schon so oft gab... wir sollten uns auf die tk-gabe stürzen, aber das ist nunmal so im real life...komplikationen können immer zu einem zeitpunkt auftreten, zudem eine bestimmte massnahme läuft... sie muss aber überhaupt nichts damit zu tun haben...
:-meinung

Unregistriert
17.10.2007, 21:19
Also laut Klöss - Anästhesie - Urban&Fischer S.337 Ist die Ätiologie des ARDS u.a. Aspiration von Magensaft, Polytrauma, Schock, Massentransfusion. Finde ich passt ziemlich gut auf den Fall.

1. Polytrauma - hat er
2. Aspiration - ist bei einem nicht nüchternen Pat. nicht unrealistisch
3. Schock - bei erheblichen Transfusionsbedarf hatte er vermutlich bei Einlieferung ins KH nicht mehr den besten Druck
4. Massentransfusion - da sind wir uns ja einig.

Vielleicht hat ihm das laufende Trombkonzentrat ja endgültig den Rest gegeben oder es ist - was ich für warscheinlicher halte mal wieder ne Verwirrtaktik des IMPP

timeichenauer
18.10.2007, 14:49
nochmal zum ARDS:

es tritt KEIN plötzlicher Abfall der Sättigung auf, das dauert ne gewissen Zeit (1/2 Std. bis mehrere Std.); der Abfall der Sättigung ist langsamer und über nen gewissen Zeitraum hinweg

Und jetzt nochmal zur Aufgabe:
Wenn ein Patient unter einer LAUFENDEN Transfusion (irgendeines Blutproduktes) einen plötzlichen Sättigungsabfall aufweist, ist mein allererster Gedanke eine akute Transfusionsreaktion

Flyer
18.10.2007, 15:08
Wenn ein Patient unter einer LAUFENDEN Transfusion (irgendeines Blutproduktes) einen plötzlichen Sättigungsabfall aufweist, ist mein allererster Gedanke eine akute Transfusionsreaktion


Da bist Du nicht der Einzige. :-)