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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 3 - Frage A19/B 37 - erhöhter BZ-Wert



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escoussous
17.10.2007, 17:30
Habe mich für B entschieden: Da der Patient nicht nüchtern war, ist ein BZ von 140 mg/gl doch völlig normal, oder? Sinnvoll wäre vielleicht eine "richtige" Nüchtern-BZ-Bestimmung aber ich sehe keinen Grund für einen OGT -obwohl eine gestörte Glukosetoleranz natürlich möglich wäre, das sehe ich schon ein! ;-)

dr.pepper
17.10.2007, 17:32
also 2h nach dem frühstück haben wir doch alle einen BZ von 140 oder?

Faust601
17.10.2007, 17:34
Beim OGTT ist nach 2 h normal ein BZ von < 140 mg/dl. Nach einem normalen Frühstück sollte er also wohl erst recht < 140 sein. Ergo: Gestörte Glukosetoleranz möglich, weitere Diagnostik machen.

Unregistriert
17.10.2007, 17:37
unabhängig von der tollen geschichte gilt:

eine "gestörte glukosetoleranz" als vorstufe des DM kann nur (!) mit OGTT festgestellt werden.

test
17.10.2007, 17:37
Der Vergleich von OGTT und Frühstück hinkt meiner Meinung nach. Leider gibt es in den Leitlinien keinen Wert für einen Gelegenheitszucker der Indikation zur OGTT gibt, von daher, schwierige Frage.
Zudem hat das IMPP beim HCC Fall einen postprandialen Glukose Wert als normal bis einschließlich 140 angegeben, falls es noch jemandem aufgefallen ist.
Habe auch B genommen.

escoussous
17.10.2007, 17:44
Laut Herold: "Nüchternblutzucker ist der entscheidende Test für die Diagnose eines Diabetes mellitus..."
und zum OGT: "wird für die klinische Routine nicht empfohlen (Bedeutung bei unklaren Fällen). Nun stellt sich halt die Frage, inwieweit das ein unklarer Fall ist? (Sind nicht alle IMPP-Fälle irgendwie unklar?) :-)

Unregistriert
17.10.2007, 17:47
Laut Herold: "Nüchternblutzucker ist der entscheidende Test für die Diagnose eines Diabetes mellitus..."
und zum OGT: "wird für die klinische Routine nicht empfohlen (Bedeutung bei unklaren Fällen). Nun stellt sich halt die Frage, inwieweit das ein unklarer Fall ist? (Sind nicht alle IMPP-Fälle irgendwie unklar?) :-)
Es wird gefragt nach gestörter glukosetoleranz und nicht nach Diabetes !

Fersenbein
17.10.2007, 17:49
aber B würde ja heißen: "Ach so, na wenn sie halt gefrühstückt haben, dann kommen sie in 2 Jahren wieder wegen der Diagnostik auf Diabetes. Sie haben ja nur ein bißchen viel auf den Rippen und einen guten Blutdruck, der Rest wird dann auch normal sein."
Ein BZ von 140 mg/dl zwei Stunden nach OGTT ist bereits eine pathologische Glukosetoleranz. Das Frühstück hat sicher nicht 75 g Glukose enthalten, also finde ich den BZ zumindest grenzwertig. In unklaren Fällen hat der OGTT seine Berechtigung - da eine nochmalige Nüchtern-BZ Untersuchung als Antwort nicht zur Auswahl stand war ich für E.

Faust601
17.10.2007, 17:51
Ihr habt es jetzt geschafft, mich zu verunsichern...

Aus den Leitlinien (http://www.uni-duesseldorf.de/WWW/AWMF/ll/057-002k.htm) :

Oraler Glukosetoleranztest
Indikationen:
- Je mehr Risikofaktoren vorliegen und je älter ein Patient ist, umso eher ist zur Erfassung einer Glukosestoffwechselstörung auch bei normaler Nüchternglukose ein OGTT zu empfehlen
- Bei Nachweis einer gestörten Nüchternglukose (Plasmaglukose 100–125 mg/dl [5,6 bis 7,0 mmol/l])


Das bringt mich jetzt aber ehrlich gesagt auch nicht weiter. :-?

didi
17.10.2007, 17:52
und was mit HbA1C? Macht doch auch jeder HA heute (vor allem bei Privaten, auch wenn der BZ normal ist:-))

Fersenbein
17.10.2007, 17:54
du sagst es, bei privaten...
im KH macht es auch jeder, aber indiziert ist der HbA1C definitiv nicht

didi
17.10.2007, 17:55
find ich irgendwie bißchen seltsam die Frage. Zumal das doch die GLucosespiegel der letzten Wochen wiederspiegelt...

Faust601
17.10.2007, 17:58
Und noch mal die Leitlinien:

!!! Beachte
HbA1c oder Fruktosamin sind zum Screening auf Diabetes oder eine gestörte Glukosetoleranz nicht geeignet.

Fersenbein
17.10.2007, 17:59
der HbA1C ist eben einfach kein Kriterium zur Diagnose. Wenn man dann die Diagnose Diabetes hat, wird man natürlich im nächsten Schritt den HbA1C abnehmen, nicht aber vorher.

didi
17.10.2007, 18:00
Blöder Internisten-Mist. Bin dafür das Moppelchen seine überflüssigen Pfunde loswird und dann ist alles gut

Fersenbein
17.10.2007, 18:05
Blöder Internisten-Mist. Bin dafür das Moppelchen seine überflüssigen Pfunde loswird und dann ist alles gut

HE! Nicht auf die armen Internisten... :-))

stepha
17.10.2007, 18:05
Wegen einem einzigen, vielleicht etwas zu hohen, postprandialen (!) BZ würde doch niemand einen OGTT machen. Davor gehören doch noch mehrere pathologisch erhöhte Nüchtern-BZ-Werte. Oder täusche ich mich da?

Pyreen
17.10.2007, 18:06
Sah (und kreutzte) ich zum Glück auch so(edit: also, daß man einen oGTT macht). Wäre aber nett, wenn mir jemand erklären könnte, warum der HbA1c zur Diagnostik ungeeignet ist; ich weiß nur, daß man das eben "nicht macht".

Unregistriert
17.10.2007, 19:01
Ich hab mir halt den armen Hausarzt vorgestellt, der bei jedem Patienten, der aus Versehen gefrühstückt hat, einen OGT machen muss. Klingt so stressig!

dachbewohner
17.10.2007, 19:37
Der HbA1c ist ein DAUER-Zucker-Wert, der die über Wochen angefallenen Blutzuckerwerte mittelt. Wenn nun postprandial erhöhte BZ-Werte auftauchen, die zwischen den Mahlzeiten (oder nachts) dann wieder auf normale oder niedrig-normale Werte abfallen, wird alles in einer Suppe gemittelt.

Deswegen soll man ja bei der Diabeteseinstellung auch nicht nur dem HbA1c vertrauen, sondern auch und vor allem den vom Pat. selbstgemessenen Einzelzuckerwerten. Es kann genauso gut sein, daß der Diabetiker mal unterzuckert und dann wieder "überzuckert" mit dem Ergebnis eines völlig normalen HbA1c. Die Stoffwechsellage ist dann dennoch kritisch, man kanns im HbA1c nur nicht sehen.