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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wer kann sich eine experimentelle Arbeit zutrauen?



Blondi
21.10.2007, 17:06
Hallo,

da man bestimmt schon im fünften Semester mit so etwas beginnen müsste, will ich euch fragen, welches Anforderungsprofil sich denn für experimentelle Themen normalerweise ergibt. Aktuell gibt es hier einen Aushang am schwarzen Brett, in dem Doktoranden für so eines gesucht werden.

1. Wie viel Zeit muss man einkalkulieren? (wie viele Stunden pro Woche/Wochenenden, wie viel von den Semesterferien etc.; nicht die angegebene, sondern erfahrungsgemäß realistische...)

2. Braucht man schon bestimmte Vorerfahrungen im wissenschaftlichen Bereich? Wie kann man die Fähigkeit zu wissenschaftlichem Arbeiten erlangen? Sollte man die Finger davon lassen, wenn man keine Ahnung hat, was auf einen zukommt und wie man das schaffen soll?

3. Sind die Erwartungen höher, wenn sich jemand für eine experimentelle Arbeit bewirbt (Alter, Abitur, Physikum, Noten, Praktika etc.)?

4. Sind experimentelle Arbeiten immer anspruchsvoller als solche anderer Natur?

VIELEN DANK!

McBeal
21.10.2007, 17:13
Wenn Du eine experimentelle Arbeit machen willst, dann mach sie. Nach Physikumsnoten und Praktika wird m.M. nach nur selten gefragt und Vorerfahrungen brauchst Du eigentlich auch nicht. Du wirst ja eingearbeitet und musst auch nicht wie eine MTA alle Laborarbeiten können, sondern nur das, das für Deine Arbeit wichtig ist.
Die Zeit, die Du einkalkulieren musst, ist ganz unterschiedlich. Kommt sehr auf die Arbeit an. Bei manchen Arbeiten musst Du dreimal pro Woche hin, z.B. um Zellen zu ernten. Arbeitest Du mit Material von einbestellten Patienten, kannst Du Dir evtl. die Zeit einteilen und im Semester weniger machen und Dir den Großteil für die Ferien einbestellen.
Hm, anspruchsvoller sind die Arbeiten auf jeden Fall, was Zeit und Rumbastelei im Labor betrifft. Vom Thema her kommt es auch wieder drauf an - Du merkst, dass ich meine, dass es da keine eindeutigen Aussagen gibt. ;-)

Meine Meinung: Bewirb Dich bei dem Institut, wenn Dich die Arbeit interessiert, frage nach, wie es mit der Zeiteinteilung etc. aussieht und ob Du Voraussetzungen mitbringen musst (normalerweise müssten die dann aber auf dem Aushang genannt werden).
Und denk dran: Nicht nur Du möchtest diese Arbeit machen, sondern auch die sind dran interessiert, sie zu vergeben!! :-)

LG,
Ally

Blondi
21.10.2007, 17:24
Wow, danke für die schnelle Antwort!

Wahrscheinlich ist es auch so, dass die Arbeit im Labor um einiges interessanter ist als klinische Studien und vielleicht auch besser zu planen, da niemand von den Launen der Probanden abhängt...es würde mich schon interessieren, aber man hört ja teilweise schlimme Sachen, vor allen Dingen, dass experimentelle Arbeiten immer am längsten dauern sollen. Wie viel Statistik muss man bei solchen auch einkalkulieren? Angeblich kommt man um die in keiner Arbeit herum, egal was man macht...hält sie sich zumindest in Grenzen? Ich glaube, dass ich das von der Schule schon größenteils wieder vergessen habe...

Du meintest ja auch, es gebe keine allgemein gültigen Richtlinien...klinische Studien sind sicherlich auch nicht ohne und evtl sogar mehr von externen Faktoren abhängig, oder? Und so viel kürzer und weniger aufwändig vielleicht auch gar nicht mal...mein wichtigstes Ziel ist auf jeden Fall fertigzuwerden, bevor das Praktische Jahr beginnt, weil man von da ab angeblich keine Zeit mehr für anderes haben soll...das macht mir doch einiges an Kopfzerbrechen. Genau so wie die Aussage mancher, es habe geheißen, ihr Thema nähme ein paar Monate in Anspruch und es hätte letzten Endes eineinhalb Jahre gedauert...muss man denn in jedem Fall mit dem Faktor 5 multiplizieren?!?!?!?!