PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Falsche Brille - wie kann sowas passieren



Seiten : [1] 2 3

mezzomixi
26.10.2007, 16:09
Hallo!

Ich bin gerade ein wenig verwirrt. Folgenes Schauspiel:

Solange ich mich zurück erinnern kann, habe ich 24 Stunden am Tag Kopfschmerzen. Mal weniger, mal mehr, aber sie sind immer da.

Natürlich dachte man auch an die Augen, sodass ich vor ca. 3 Jahren zur Augenärztin ging und meine Augen hab testen lassen.
Ihr Fazit: Augen sind in Ordnung, höchstens eine kleine Korrektur nötig, (um 0,5 dpt.)

Die Kopfschmerzen gingen nicht weg, sodass ich inzwischen schon einiges hinter mir habe. Von Infusionen über mehrmals CT/MRT, Orthopäde etc.

Meine Brille hatte ich sogut wie nie auf, denn ich hatte immer das Gefühl die hilft mir überhaupt nicht. Wenn überhaupt, so kam es mir vor, als würde ich mit ihr sogar noch schlechter sehen. Etwas unternommen habe ich nicht, denn 1. habe ich der Augenärztin vertraut und 2. hab ich mir immer gesagt 'Du bist die Brille einfach nicht gewohnt.'

Nungut. Vor ein paar Tagen war ich nochmal beim Optiker, weil ich nachwievor das Gefühl hatte da kann irgendwas nicht stimmen..
Stellt sich heraus es sind nicht 0,5 sondern 1 und noch viel schlimmer: Die Augenärztin hat anscheinend Kurz- & Weitsichtigkeit vertauscht.

Wie kann denn sowas passieren ich kann mir das überhaupt nicht erklären. Sowas ist doch kein 'Flüchtigkeitsfehler' der einem so eben mal unterkommt :-nix

Wenn ich daran denke wie viel Geld drauf gegangen ist bei der Suche nach Gründen für die Kopfschmerzen... :-(

Zoidberg
26.10.2007, 16:22
Asthenopische Kopfschmerzen sind gar nicht so selten. Kenne auch "Augenärzte" die gerne mal + und - vertauscht haben, aber über Ärztefehler gibts ja andere Threads im Forum ;-)
Der einzige Weg sich wirklich davor zu schützen ist selber Ahnung zu haben und es besser zu machen.
Hoffe die Kopfschmerzen werden besser mit der Brille, denn das ist auch nicht gesagt dass es daran lag.

mezzomixi
26.10.2007, 16:28
Naja gut aber nehmen wir mal an es liegt wirklich daran.. Kann ich sie deshalb belangen? Das ist ja ein nicht unerheblicher Geldbetrag den mich der restliche Spaß gekostet hat.

Thomas24
26.10.2007, 16:44
Hallo!
Nungut. Vor ein paar Tagen war ich nochmal beim Optiker, weil ich nachwievor das Gefühl hatte da kann irgendwas nicht stimmen..
Stellt sich heraus es sind nicht 0,5 sondern 1 und noch viel schlimmer: Die Augenärztin hat anscheinend Kurz- & Weitsichtigkeit vertauscht.

Wie kann denn sowas passieren ich kann mir das überhaupt nicht erklären. Sowas ist doch kein 'Flüchtigkeitsfehler' der einem so eben mal unterkommt :-nix

(


Refraktion ist an sich kein einfaches Thema. Der erste Schritt nach der Anamnese bestünde eigentlich darin, dem Probanden ein PLUS sphärisches Glas anzubieten mit der Frage: "Wird es schlechter, bzw. nebliger"?

Auch wenn der Patient dann spontan mit "JA!" antworten sollte, kann sich der Untersucher ein wenig Zeit lassen (und scheinbar mit anderen Dingen beschäftigt), den Patienten mit dieser "Fehlkorrektur" auf der Nase mal für ein paar Minuten sitzen lassen... in der Hoffnung, das sich eine möglicherweise seit längerem bestehende Akkomodation nach einigen Minuten scheinbar falscher (da ungewohnter) Korrektur mit einem "Plus" Glas demaskieren kann.

Erst nach einigen Minuten des wartens sollte man dann ein Minus sphärisches Glas als Alternative vorhalten (insb. bei jüngeren Patienten mit längerer Kopfschmerzanamnese), die beste sphärische Korrektur herausfinden, danach einen evtl. vorhandenen Astigmatismus mit dem Kreuzzylinder auskorrigieren, und danach noch einen binokularen Feinabgleich vornehmen.

Soweit die Theorie.

Der Haken: sowas kostet nicht nur wahnsinnig viel Nerven (jeder, der sich mal mit "Schlechter, Besser, oder nur kleiner und schwärzer?" auseinandergesetzt hat, weiss, *WIEVIEL* Nerven sowas kosten kann...), sondern vor allem Zeit. Viel Zeit. Zeit, die eine hektische Kassenarztpraxis in der heutigen Zeit aus betriebswirtschaftlichen Erwägungen oft nicht mehr zur Verfügung hat. Ich würde mal behaupten, dass eine richtig ordentliche und sorgfältige Refraktion gut und gerne 10- 15 min dauert, nach oben ist das Ende offen.

Hat eine kleine, konservative Kassenpraxis ohne hohen Igel Anteil dann die Chance, so eine zeitaufwändige Prozedur kostendeckend anzubieten? (Wohlgemerkt, wir reden hier nicht über den Gewinn der raffgierigen Augenärzte, sondern allenfalls über eine große, schwarze Null am Ende von z.T. ziemlich ...nervtötenden... 10 Minuten)...

Daher wird auf Dinge wie Bestimmung der Akkomodationsbreite, Skiaskopie usw. im hektischen Praxisalltag kein besonders großer Wert mehr gelegt. D.h. es kann gar kein Wert darauf gelegt werden, weil es sich betriebswirtschaftlich vom Kosten/ Nutzenfaktor nicht rentiert. Das sind die Rahmenbedingungen, unter der dann eine Hoppla, hopp "Refraktion" und Brillenordo auf der Basis eines Autorefraktorergebnisses stattfinden...(manchmal auch bei Privatpatienten).
Und das erstaunliche dabei: es geht ja soo häufig auch noch gut...

Der Optiker nimmt sich evtl. mehr Zeit und Mühe für die Refraktionsbestimmung. Schliesslich lebt er ja vom Verkauf seiner Brillen und KL´s und kann es sich im Rahmen seiner Mischkalkulation einfach leisten, ordentlicher und sorgfäliger zu arbeiten.

Der Asthenopiker, der beginnende Konus, der lentikuläre Astigmatismus und all die anderen, die nach so einer "tollen" Refraktion á la Autorefraktor und Tschüss nicht glücklich werden (können), schlagen dann früher oder später bei einem anderen Augenarzt auf, der sich die Zeit nimmt, die er eigentlich nicht hat, oder werden in einer Augenklinik vorstellig...
Ein Skandal, dass eine sorgfältige medizinische Beratung aufgrund des Vergütungssystems eigentlich nicht möglich ist? Eigentlich schon... aber so sind die Rahmenbedingungen in unserem System...

Hoffe, du kommst mit deiner Brille gut zurecht.

anba
26.10.2007, 17:10
Refraktion ist an sich kein einfaches Thema. Der erste Schritt nach der Anamnese bestünde eigentlich darin, dem Probanden ein PLUS sphärisches Glas anzubieten mit der Frage: "Wird es schlechter, bzw. nebliger"?

Auch wenn der Patient dann spontan mit "JA!" antworten sollte, kann sich der Untersucher ein wenig Zeit lassen (und scheinbar mit anderen Dingen beschäftigt), den Patienten mit dieser "Fehlkorrektur" auf der Nase mal für ein paar Minuten sitzen lassen... in der Hoffnung, das sich eine möglicherweise seit längerem bestehende Akkomodation nach einigen Minuten scheinbar falscher (da ungewohnter) Korrektur mit einem "Plus" Glas demaskieren kann.

Erst nach einigen Minuten des wartens sollte man dann ein Minus sphärisches Glas als Alternative vorhalten (insb. bei jüngeren Patienten mit längerer Kopfschmerzanamnese), die beste sphärische Korrektur herausfinden, danach einen evtl. vorhandenen Astigmatismus mit dem Kreuzzylinder auskorrigieren, und danach noch einen binokularen Feinabgleich vornehmen.

Soweit die Theorie.
Der Haken: sowas kostet nicht nur wahnsinnig viel Nerven (jeder, der sich mal mit "Schlechter, Besser, oder nur kleiner und schwärzer?" auseinandergesetzt hat, weiss, *WIEVIEL* Nerven sowas kosten kann...), sondern vor allem Zeit. Viel Zeit. Zeit, die eine hektische Kassenarztpraxis in der heutigen Zeit aus betriebswirtschaftlichen Erwägungen oft nicht mehr zur Verfügung hat. Ich würde mal behaupten, dass eine richtig ordentliche und sorgfältige Refraktion gut und gerne 10- 15 min dauert, nach oben ist das Ende offen.

Hat eine kleine, konservative Kassenpraxis ohne hohen Igel Anteil dann die Chance, so eine zeitaufwändige Prozedur kostendeckend anzubieten? (Wohlgemerkt, wir reden hier nicht über den Gewinn der raffgierigen Augenärzte, sondern allenfalls über eine große, schwarze Null am Ende)...

Daher wird auf Dinge wie Bestimmung der Akkomodationsbreite, Skiaskopie usw. im hektischen Praxisalltag kein besonders großer Wert mehr gelegt. D.h. es kann gar kein Wert darauf gelegt werden, weil es sich betriebswirtschaftlich vom Kosten/ Nutzenfaktor nicht rentiert. Das sind die Rahmenbedingungen, unter der dann eine Hoppla, hopp "Refraktion" und Brillenordo auf der Basis eines Autorefraktorergebnisses stattfinden...(manchmal auch bei Privatpatienten).
Und das erstaunliche dabei: es geht ja soo häufig auch noch gut...

Der Optiker nimmt sich evtl. mehr Zeit und Mühe für die Refraktionsbestimmung. Schliesslich lebt er ja vom Verkauf seiner Brillen und KL´s und kann es sich im Rahmen seiner Mischkalkulation einfach leisten, ordentlicher und sorgfäliger zu arbeiten.

Ein Skandal, dass eine sorgfältige medizinische Beratung aufgrund des Vergütungssystems eigentlich nicht möglich ist? Eigentlich schon... aber so sind die Rahmenbedingungen in unserem System.. Und genau aus diesem Grund lasse ich und auch mein ganze Verwandtschaft das schon lang nur noch vom Optiker machen. Wir haben alle schon seit Jahren keine Augenarztpraxis mehr betreten, obwohl wir alle PKV-versichert sind.

mezzomixi
26.10.2007, 17:16
So, ich habe jetzt meine Brille abgeholt und bin geradezu SCHOCKIERT!!!! Dass an den Bäumen kein Brei hängt, sondern Blätter :-nix

Meine alten Werte waren:
Rechts sph: +0,25 cyl: -0,5 Achse 0°
Links: sph: +0,25 cyl: -0,5 Achse: 30°

neue Werte:
Rechts sph: -0,75 cyl: -0,25 Achse 175°
Links sph: -1 cyl: -0,5 Achse 20°

zweistein
26.10.2007, 18:36
Naja gut aber nehmen wir mal an es liegt wirklich daran.. Kann ich sie deshalb belangen? Das ist ja ein nicht unerheblicher Geldbetrag den mich der restliche Spaß gekostet hat.


.... sowas kostet nicht nur wahnsinnig viel Nerven (jeder, der sich mal mit "Schlechter, Besser, oder nur kleiner und schwärzer?" auseinandergesetzt hat, weiss, *WIEVIEL* Nerven sowas kosten kann...), sondern vor allem Zeit. Viel Zeit. Zeit, die eine hektische Kassenarztpraxis in der heutigen Zeit aus betriebswirtschaftlichen Erwägungen oft nicht mehr zur Verfügung hat. ......

Hat eine kleine, konservative Kassenpraxis ohne hohen Igel Anteil dann die Chance, so eine zeitaufwändige Prozedur kostendeckend anzubieten? (Wohlgemerkt, wir reden hier nicht über den Gewinn der raffgierigen Augenärzte, sondern allenfalls über eine große, schwarze Null am Ende von z.T. ziemlich ...nervtötenden... 10 Minuten)...

Daher wird auf Dinge wie Bestimmung der Akkomodationsbreite, Skiaskopie usw. im hektischen Praxisalltag kein besonders großer Wert mehr gelegt. D.h. es kann gar kein Wert darauf gelegt werden, weil es sich betriebswirtschaftlich vom Kosten/ Nutzenfaktor nicht rentiert. Das sind die Rahmenbedingungen, unter der dann eine Hoppla, hopp "Refraktion" und Brillenordo auf der Basis eines Autorefraktorergebnisses stattfinden...(manchmal auch bei Privatpatienten). ....

Tja, Ziska, jetzt weißt Du, wer schuld ist und wen Du belangen müsstest, selbst dann, wenn Du Privatpatientin wärst : Ulla! ;-)

Jutti
26.10.2007, 18:42
Mmh, das ist schon so eine Sache, aber ich möchte auch mal anmerken, dass da nicht unbedingt die Augenärztin Schuld haben muss...
Mein Dad trägt seit eh und je eine Brille, zumindest so lange ich denken kann. Vor einem halben Jahr war er auch beim Optiker und hat die Werte messen lassen. Der Optiker misst allerdings völlig andere Werte als sonst, auch bei ihm war nicht nur der Wert signifikant anders, sondern das Vorzeichen hatte sich auch geändert. Die beiden haben sich dann darauf geeinigt eine Woche später zu messen und sind bei ungefähr den Werten gelandet, die er sonst auch immer hatte, bzw. halt ein bisschen schlechter.
Keiner von den Beiden konnte sich das erklären, aber es war nun einmal so.

Rumpelstilzchen
26.10.2007, 19:02
Ich gehe nicht außer für Vorsorgeuntersuchungen nicht mehr zum Augenarzt, sondern lasse meine Augen beim Brillenladen meines Vertrauens vermessen. Die sind kinderfreundlich und haben Zeit, und bezahlen mußte ich da noch nie was.

Thomas24
26.10.2007, 22:24
Ich gehe nicht außer für Vorsorgeuntersuchungen nicht mehr zum Augenarzt, sondern lasse meine Augen beim Brillenladen meines Vertrauens vermessen. Die sind kinderfreundlich und haben Zeit, und bezahlen mußte ich da noch nie was.

Natürlich nicht. Warum dem Kunden separat eine Refraktionsbestimmung berechnen, wenn die Kosten später in einer Mischkalkulation für die verkauften Brillen, Kontaktlinsen, Pflegeprodukte usw. auftauchen. Macht sich doch viel besser-


Und genau aus diesem Grund lasse ich und auch mein ganze Verwandtschaft das schon lang nur noch vom Optiker machen. Wir haben alle schon seit Jahren keine Augenarztpraxis mehr betreten, obwohl wir alle PKV-versichert sind.

Also nicht das hier ein gefährliches Missverständnis aufkommt. Die niedergelassenen Augenärzte sind keine schlechteren / besseren Optikerläden, in denen man(n) nur vorbeischauen sollte, wenn man der Meinung ist, eine neue Sehhilfe zu brauchen. Augenärzte sind in erster Linie Ärzte, und betreiben Diagnostik, Prävention und Therapie von okulären Erkrankungen- und da gibt es eine ganze Menge mehr als nur "ich kann schlecht gucken, ergo brauche ich wohl eine neue Brille...".


Brillen machen Augenärzte unter anderem auch. Aber eben auch viel mehr als das.

Diese "ich kann ja ganz gut gucken, also muss ich ja nicht zum Augenarzt" Einstellung ist manchmal ganz schön trügerisch. Wie häufig, und da werden Funkel oder Muri mir wohl zustimmen, bleiben Glaukome und konsekutive Gesichtsfelddefekte unerkannt, nur weil der Patient sich nie bei einem Augenarzt vorgestellt hat, sich bis in die späten 40 er Lebensjahre bei einem Optiker nur ab und an eine neue Fernkorrektur (und später eine Presbyopiekorrektur) abgeholt hat, bis es dann mal zu einem Aha Erlebnis kommt... (sei es im Kino, Theater, oder vielleicht tragischerweise im Strassenverkehr?). Augenerkrankungen sind Volkskrankheiten, und der Besuch beim Augenarzt ist in etwa vergleichbar mit einem Besuch beim Zahnarzt, und den suchst du ja auch nicht nur alle Jubeljahre auf, oder?

Ach, genug gepredigt. Schönes WE!

Nemesisthe2nd
26.10.2007, 23:06
ähm... wie ist denn das mit den werten? besonders die achse? wurde da ein astigmatismus übersehen oder wie?

zu den augenärzten, ich hab schon über meine eltern/verwandte nen paar echt inkompentente erlebt, aber schwarze schafe gibts überall... natürlich ist sowas ärgerlich, aber ernsthaft gefährdet wurdest du nicht! deshalb ne klage in erwägung zu ziehen ist doch lächerlich.
wenn man ehrliche antworten erhält, hat schon fast jeder internist und evtl auch chirurg schonmal fast nen patienten umgebracht durch einen fehler...

mezzomixi
26.10.2007, 23:19
Also wenn ich mir überlege, dass ich meine Kopfschmerzen eventuell schon 2-3 Jahre früher hätte los sein können, dann finde ich das schon krass.
Und ein Großteil dessen, was wegen der Kopfschmerzen noch probiert und versucht wurde, musste aus eigener Tasche gezahlt werden wegen Selbstbeteiligung.

Ich weiß nicht, ob Du einen entsprechenden Rahmen hast, um mal locker 2 MRTs & haufenweise Infusionen zu zahlen.

Relaxometrie
26.10.2007, 23:28
Ich weiß nicht, ob Du einen entsprechenden Rahmen hast, um mal locker 2 MRTs & haufenweise Infusionen zu zahlen.
Welche "Diagnose" hat denn zu den Infusionen (was für welche?) geführt?


Augenerkrankungen sind Volkskrankheiten, und der Besuch beim Augenarzt ist in etwa vergleichbar mit einem Besuch beim Zahnarzt, und den suchst du ja auch nicht nur alle Jubeljahre auf, oder?
Wie häufig empfiehlst Du denn demjenigen einen Augenarztbesuch, der nur leicht kurzsichtig ist, und sich ansonsten völlig augengesund fühlt? Und welche Untersuchungen sind dann sinnvoll?
Augeninnendruckmessung ist klar. Fundusuntersuchung auch. Evtl. sogar in Mydriasis? Untersuchung an der Spaltlampe kommt auch noch dazu.
Was sollte beim "Augencheck" (oder gibt es dafür ein medizinischer klingendes Wort?) noch gemacht werden?

mezzomixi
26.10.2007, 23:39
Welche "Diagnose" hat denn zu den Infusionen (was für welche?) geführt?


:-nix Stress, Anspannung. Ich weiß gar nicht mehr was da überhaupt drin war. Ich schätze Vitamine und so.

Nemesisthe2nd
27.10.2007, 00:56
ich wollte nicht dein problem gering schätzen... geh einfach nicht mehr zu diesem augenarzt und empfehl ihn halt nicht weiter bzw. warne vor ihm...

ich fand es nur heftig ihn deswegen, anzeigen zu wollen...

auf wessen mist sind denn diese infusionen gewachsen? auf dem des augenarztes oder anderer ärzte

sylvahh77
27.10.2007, 01:49
Ich glaube auch nicht, dass diese unklare leichte Fehlsichtigkeit Ursache der Kopfschmerzen ist.

zweistein
27.10.2007, 04:05
Augenerkrankungen sind Volkskrankheiten, und der Besuch beim Augenarzt ist in etwa vergleichbar mit einem Besuch beim Zahnarzt, und den suchst du ja auch nicht nur alle Jubeljahre auf, oder?Was sollte einen motivieren, regelmäßig prophylaktisch zum Augenarzt zu gehen, wenn man davon ausgegen muss, dass dieser dabei mit ähnlicher Sorgfalt vorgehen wird wie bei den Refraktionsbestimmungen und bei den Patienten mit Verdacht auf Siccasyndrom?

Dieser Beruf scheint ja ganz schön frustrierend zu sein: Ein Drittel der Patienten langweilt den Augenarzt wegen eines vermeintlichen Siccasyndroms, das zweite Drittel(?) nervt ihn bei einer Refraktionsbestimmung, an der er nichts verdient, und was ist mit dem dritten Drittel? Hoffentlich sind wenigstens diese Fälle interessant und Gewinn bringend. ;-)

anba
27.10.2007, 07:29
Der Berufsverband der Augenärzte (http://www.augeninfo.de/presse/0510bri.pdf) meint zu diesem Thema:


Kopfwehbrillen: Wenn das Auge den Optiker austrickst

Berufsverband der Augenärzte: Zu viele Menschen tragen eine falsche Brille

Düsseldorf, 27. Oktober 2005 –

Die neuen Regelungen im Gesundheitswesen halten viele Menschen davon ab, zum Facharzt zu gehen – oft mit fatalen Folgen.

Beispiel Brillenträger: Ohne augenärztliche Untersuchung sind viele Sehhilfen unzureichend auf das Auge abgestimmt und können deswegen Kopfschmerzen auslösen.

Grund: Das Organ kann sich über einen längeren Zeitraum hinweg an eine falsche Gläserstärke anpassen. Es kompensiert den nötigen Unterschied durch Muskelarbeit. Den Optiker kann es beim Sehtest für das neue Brillenmodell auf diese Weise einfach austricksen. Daraus resultiert schnell eine falsche Messung der benötigten Brillenstärke. Oft ist diese so genannte Akkommodation des Auges beim einfachen Sehtest nicht erkennbar. Für den Patienten entstehen damit aber unter Umständen jahrelange Beeinträchtigungen durch Kopfschmerzen und Konzentrationsschwächen.

Prof. Wolfgang Haase vom Berufsverband der Augenärzte e.V. (BVA) erklärt, warum: „Wenn das Auge akkommodiert, heißt das, dass der Ringmuskel im Auge den Unterschied zwischen den tatsächlichen Dioptrienwerten und den Brillengläsern ausgleicht. Er zieht sich zusammen und steuert so die Wölbung der Linse und damit die scharfe Abbildung auf der Netzhaut. Der Patient sieht dann zwar ganz normal, sein Ringmuskel muss sich allerdings ständig übermäßig anstrengen und bereitet ihm auf Dauer Beschwerden.“

Eine Brillenbestimmung sollte daher auf alle Fälle beim Augenarzt stattfinden. Denn bei der augenärztlichen Untersuchung kann gegebenenfalls der Muskel mit leichten Medikamenten entspannt werden. Und dann ist es möglich, die korrekten Werte der Refraktion, also der Fehlsichtigkeit, zu messen. (...)

Für die erste Anpassung von Brillen und zu einer Kontrolluntersuchung sollten Patienten immer zum Facharzt gehen, so die Empfehlung des BVA. Vor allem bei Kindern ist daswichtig, wenn sie schielen oder eine Brille angepasst werden soll. Denn bei einem normalen Sehtest können sie selbst meist selbst gar nicht beurteilen, wie gut ihre Sehkraft ist. Der Augenfacharzt hat die Möglichkeit, bei seiner Untersuchung eine so genannte Skiaskopie durchzuführen. Dabei lässt er Licht durch die Pupille einstrahlen. So kann er ganz genau die Brechung der Strahlen im Auge bestimmen. Wenn er mit Hilfe von Medikamenten den Ringmuskel im Auge entspannt hat, kann er bei entspannten Augen auch verdeckte Fehler der Optik feststellen und bei geweiteter Pupille den Augenhintergrund genau untersuchen. Für einen Augenarzt sind diese Vorgänge Routine, denn durch jahrelange Fortbildung und viele tägliche Refraktionsuntersuchungen beherrscht er diese Fähigkeit perfekt. Der entscheidende Vorteil der Fachärzte ist, dass sie die gründliche Basisuntersuchung des Auges immer unter Berücksichtigung anderer möglicher Krankheiten des Patienten durchführen. Denn nur so ist eine verlässliche Diagnose und eine individuelle Therapie möglich.

Jahrelang mit Kopfweh muss nicht sein

Immer häufiger beobachten Augenärzte erhebliche Probleme, wenn Brillen ohne das spezielle medizinische Know-How des Augenarztes angepasst wurden und dann Probleme bereiten. „Es ist nicht selten, dass ein Patient erst nach jahrelangen Kopfschmerzen und Konzentrationsschwächen oder auch mit Prismenbrille zur Behandlung kommt und sich dann herausstellt, dass die Brille eine zu schwache Stärke aufwies“, erklärt Prof. Haase. Erst mit einer Skiaskopie unter harmlosen Augentropfen, die der Optiker nicht durchführen kann, ermittelt der Facharzt dann die richtige Brillenstärke. Die Beschwerden, welche auch den Alltag der Patienten stark beeinflussen sind vermeidbar, wenn man gleich den Augenarzt aufsucht. „Auch wenn man für den Brillenkauf noch zum Optiker gehen muss, sollte man die augenärztliche Untersuchung nicht auslassen“, so Dr. Uwe Kraffel, 1. Vorsitzender des BVA. „Mit der Facharztkompetenz fürs Auge kann der Augenarzt am besten die Sehkraft und das Auge beurteilen, der Optiker wird die vom Augenarzt verordneten Werte dann in das handwerklich ordentlich gefertigte und schicke Brillenmodell umsetzen.“ Quelle:
www.augeninfo.de (http://www.augeninfo.de)
Herausgeber
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA), Tersteegenstr. 12, 40474 Düsseldorf




......sowas kostet nicht nur wahnsinnig viel Nerven ......sondern vor allem Zeit. Viel Zeit. Zeit, die eine hektische Kassenarztpraxis in der heutigen Zeit aus betriebswirtschaftlichen Erwägungen oft nicht mehr zur Verfügung hat. ......

Daher wird auf Dinge wie Bestimmung der Akkomodationsbreite, Skiaskopie usw. im hektischen Praxisalltag kein besonders großer Wert mehr gelegt.

D.h. es kann gar kein Wert darauf gelegt werden, weil es sich betriebswirtschaftlich vom Kosten/ Nutzenfaktor nicht rentiert.

Das sind die Rahmenbedingungen, unter der dann eine Hoppla, hopp "Refraktion" und Brillenordo auf der Basis eines Autorefraktorergebnisses stattfinden...(manchmal auch bei Privatpatienten)......
Da frage ich mich, weshalb der Berufsverband der Augenärzte die Bevölkerung in seiner Pressemitteilung so nachdrücklich auffordert, zwecks Brillenverordnung nicht zum Optiker, sondern zum Augenarzt zu gehen, wenn der doch bei korrektem Arbeiten draufzahlen würde.

Der BVA sollte dann die Bevölkerung nicht nur darüber aufklären, weshalb er die Brillenverordnung durch den Augenarzt für unverzichtbar hält, sondern auch darüber, dass diese sowohl von den gesetzlichen Krankenkassen, als auch von den privaten Krankenversicherungen [;-)] so schlecht honoriert wird, dass der Augenarzt dabei draufzahlt.

Konsequenterweise müsste der BVA eine bessere Honorierung dieser Leistungen fordern oder sich weigern, diese als Kassenleistung zu erbringen.

Einfach aus betriebswirtschaftlichen Gründen oberflächlich zu arbeiten, den Patienten aber in einer Pressemitteilung das Gegenteil zu suggerieren, halte ich für nicht vertretbar.

Zoidberg
27.10.2007, 08:19
Stress, Anspannung. Ich weiß gar nicht mehr was da überhaupt drin war. Ich schätze Vitamine und so.

und das hat die Krankenkasse nicht bezahlt? komisch

mezzomixi
27.10.2007, 08:59
Ich ärgere mich hier nicht über meine Krankenkasse oder andere Ärzte, die nachdem "klar" war, dass meine Augen "vollkommen in Ordnung" sind, an andere Alternativen gedacht haben. (In meiner Familie sind Gefäßveränderungen im Kopf vorgekommen, mir fehlen ständig Vitamine, Spurenelemente usw.) Man versucht eben andere Wege, wenn das naheliegendste angeblich auszuschließen ist.

Worüber ich mich ärgere ist, dass eine vermeintlich simple Untersuchung vom Augenarzt offensichtlich so schief läuft.

Ob die Kopfschmerzen jetzt besser werden - ich bin gespannt. Tatsache ist, dass ich bisher ständig das Gefühl hatte "Ich bin total müde" und das selbst, wenn ich ausreichend geschlafen hatte. Nachdem ich gestern die Brille ein wenig aufhatte, war diese 'Müdigkeit' weg. Von demher habe ich Hoffnung, dass ich diesmal die richtige habe.