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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Morphologische Fächer ?



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Nakuru
02.11.2007, 19:46
Hallo zusammen,

ich wollte in dieser Runde gerne einmal die Frage stellen, welchen Rat Ihr mir als "Bereits-im-Berufsalltag-Angekommene" geben könntet bezüglich einer beruflichen Fächerwahl aus dem morphologischen Formenkreis? Vielleicht hat(te) jemand von Euch ja ähnliche Überlegungen ...

Viele viele Semester lang wollte ich tatsächlich Anatom werden und habe auch dort Dr.-Arbeit gemacht. Mittlerweile bin ich im PJ angekommen und habe auch andere spannende morphologische Fächer wie Pathologie und Rechtsmedizin kennengelernt.

Stationsalltag ist definitiv nicht mein Ding, so dass klinische Fächer für mich eigentlich nie in Frage kamen.

Der Vorteil der Anatomie liegt in der freien Arbeitstageinteilung und auch die Lehre dort macht mir eigentlich gut Spaß. 50% ist Forschung. "Routinearbeit" wie in Patho oder Rechtsmedizin entfällt. Die Patho ist hingegen schon wieder recht klinisch, da t.w. ja verantwortungsvolle Diagnosen zu Stellen sind. Hier ist außerdem der Schwerpunkt eher zu 90% auf Seiten den mikroskopischen Befundung zu sehen, was ich ein wenig einseitig finde. In der Rechtsmedizin ist es wiederum eher umgekehrt: das meiste wird makroskopisch erklärt. Die Fälle sind zudem mitunter auch mal spannender als in der Patho. Hauptproblem dort ist allerdings nun wieder die doch recht schlecht gewordene bundesweite Stellensituation.

Naja, naja, so überlege ich denn nun schon ein Weilchen immer hin und her. Vielleicht kann ja jemand Ähnliches berichten und mir dabei eventuell ein Stück weiterhelfen?

MfG.

Pflegemeister
02.11.2007, 23:11
Patho fänd ich dann wohl noch als besten Kompromiss. Keine Ahnung ob man es als Anatom so weit bringen kann, außer man wird halt Professor in nem Institut.
Was mich an den Fächern stören würde ist, dass man nach dem was ich bisher mitbekommen habe die meiste Zeit in irgend ner versteckten Kellerkammer verbringt. Und den ganzen Tag ohne Tageslicht wäre nichts für mich... kann aber sein dass das auch bloß n blödes Vorurteil ist... bin ja noch recht am Anfang vom Studium.

Bakerdude
03.11.2007, 14:54
Also in München erzählt der Prof der Rechtsmedizin bei jeder Sektionsveranstaltung, dass die meisten bei ihm noch zu haben seien und man sich nach der Sektion gern an ihn wenden könne, falls man Interesse an einem/einer hätte! :-))

Nur so als Entscheidungshilfe ;-)

Raphefrau
14.11.2007, 12:58
Also in München erzählt der Prof der Rechtsmedizin bei jeder Sektionsveranstaltung, dass die meisten bei ihm noch zu haben seien und man sich nach der Sektion gern an ihn wenden könne, falls man Interesse an einem/einer hätte! :-))

Nur so als Entscheidungshilfe ;-)

Begründet er das auch? Sind wir einfach zu gestört oder zu beschäftigt, um vergeben zu sein :-nix ?

condorito
14.11.2007, 13:12
Zu gut,Raphe:-)

Mal im ernst: DIe Fächer müssen einem halt liegen. Wie wärs denn mit Humangenetik oder Neuropatho? Nur so als brainstorm...

tarumo
14.11.2007, 13:49
Schon mal an Radiologie gedacht? Spätestens bei den Schnittbildverfahren CT/MRT kann sich das Anatomenherz austoben. "Stationsalltag" gibt es in dem Sinne nicht, allerdings hat man auch recht viel Patientenkontakt, falls das der Grund ist, der Dich abschreckt.

Bakerdude
14.11.2007, 17:23
Begründet er das auch? Sind wir einfach zu gestört oder zu beschäftigt, um vergeben zu sein :-nix ?

Hoffe du hattest das jetzt nicht in den falschen Hals gekriegt. Der Prof meint das immer mit einem Augenzwinkern, Selbstironie pur einfach. So im Sinne von: ein schönes Gespräch beim Abendessen über die Arbeit fällt eher aus...

Habe nix gegen Kaltchirurgen/innen aus Leidenschaft :-D

Raphefrau
19.11.2007, 15:14
Hoffe du hattest das jetzt nicht in den falschen Hals gekriegt. Der Prof meint das immer mit einem Augenzwinkern, Selbstironie pur einfach. So im Sinne von: ein schönes Gespräch beim Abendessen über die Arbeit fällt eher aus...

Habe nix gegen Kaltchirurgen/innen aus Leidenschaft :-D

Quatsch, das habe ich nicht falsch verstanden. Ich hatte nur gehofft, daß Du mir erzählen kannst, warum ich Single bin :-)) ... Gespräche beim Abendessen fallen aus? Nö, wieso? Ups, wahrscheinlich bin ich deshalb Single :-wow ...

Meuli
19.11.2007, 20:25
Ich fände das mal richtig interessante Gespräche beim Abendessen ... :-love :-))

Raphefrau
20.11.2007, 09:07
Ich fände das mal richtig interessante Gespräche beim Abendessen ... :-love :-))

Und wenn man richtig ins Detail geht, bekommt man neben dem eigenen Essen auch noch das unangetastete Essen des Gegenübers :-angel :-love ....

hennessy
20.11.2007, 09:17
Und wenn man richtig ins Detail geht, bekommt man neben dem eigenen Essen auch noch das unangetastete Essen des Gegenübers :-angel :-love ....
Nicht, wenn ein Zahnarzt gegenüber sitzt :-party

Raphefrau
20.11.2007, 10:13
Nicht, wenn ein Zahnarzt gegenüber sitzt :-party

Können Kaltchirurgen Sadisten nicht ärgern :-)) :-love ?

Meuli
20.11.2007, 10:21
Und wenn man richtig ins Detail geht, bekommt man neben dem eigenen Essen auch noch das unangetastete Essen des Gegenübers :-angel :-love ....

Oh das klingt doch nach einer Fachrichtung für mich :-))

Raphefrau
20.11.2007, 14:07
Oh das klingt doch nach einer Fachrichtung für mich :-))

Die Möglichkeit, durch Arbeitsberichte anderen den Appetit zu verderben und ihr Essen zu erben, ist mal ein wirklich gutes Argument, für die Wahl einer bestimmten Fachrichtung :-)) !

Bakerdude
26.11.2007, 00:03
Die hier versammelten "Stahlarbeiter" sind wohl eher härter im Nehmen. :-top

Gibt ne Geschichte aus der (Arzt)Familie meiner Freundin: Ihr Schwager ist n Jurist und bei nem wirklich total harmlosen Gespräch über irgendwas Medizinisches ist er plötzlich aufgestanden, zur Küche gelaufen und dann hat's einfach nur nen Dumpfen gegeben. Ist einfach in der Küche kollabiert! Hatte laut eigenem Bekunden "Unterzucker" :-)) Während dem Essen quasi spontan entwickelt ;-)
Will hier natürlich auf keinen Fall über Juristen lästern, die meisten schaffen es ja auch heil über die Schausektion. :-D

Naja, könnte aber natürlich auch daran liegen, dass besagter Jurist ein Franzose ist... :-)) :-wow

Bakerdude
26.11.2007, 00:07
Was ist eigentlich aus Nakuru geworden? Hoffe wir (ich?) haben ihn nicht vertrieben... :peace:

Nakuru
26.11.2007, 06:21
Nein, ich bin noch da.
Um zum Problem zurückzukehren: Radiologie ist tatsächlich auch sehr interessant, jedenfalls vom Fache her. Ich kann da einige PJ-Erfahrungen anführen. Dennoch kotzt mich - auf Deutsch gesagt - die Klinik-Atmosphäre persönlich auf die Dauer ziemlich an. Auch Radiologen sind irgendwie, zumindest bei uns, immer im Stress. Und wenn denn mal alle Untersuchungen gelaufen sind, die Uhr bereits 16.30h zeigt und der PJ'ler langsam Richtung Kleiderschrank schielt, erst dann wird angefangen, die gesammelten Untersuchungen auch mal zu befunden. Krass Kacke das! Ich bin dennoch gegangen.

rate mal
26.11.2007, 06:44
... Dennoch kotzt mich - auf Deutsch gesagt - die Klinik-Atmosphäre persönlich auf die Dauer ziemlich an. Auch Radiologen sind irgendwie, zumindest bei uns, immer im Stress. Und wenn denn mal alle Untersuchungen gelaufen sind, die Uhr bereits 16.30h zeigt und der PJ'ler langsam Richtung Kleiderschrank schielt, erst dann wird angefangen, die gesammelten Untersuchungen auch mal zu befunden. Krass Kacke das! ....Alles krass Kacke hier. Sag ich doch schon lang. Ergo: Nix wie weg aus D.

MatzeXXL
26.11.2007, 20:38
Nakuro, warum ist denn Stationsalltag nicht so dein Ding?

Nakuru
27.11.2007, 07:45
Nakuro, warum ist denn Stationsalltag nicht so dein Ding?

Eine gute Frage. Diese Erkenntnis erlangte ich aber im Prinzip bereits im Krankenpflegepraktikum. Das "Biologische" der Medizin fand ich schon immer eher interessant als das "Soziologische". Eine Erklärung dafür habe ich nicht, ist vermutlich eine Sache der persönlichen Neigungen. Anatomie machte mir einfach Spaß zu verstehen, Anamnesen erheben nicht. Überhaupt brauchte ich irgendwie immer einen optischen und haptischen Input, daher mein Interesse für morphologische Fächer. Ich muss das eben irgendwie immer erst sehen und anfassen können. Lange Gespräche führen und groß der Onkel Doktor für Tante Gerda's Furunkel und Onkel Alfred's Diabetes sein, ist nicht mein Ding. Der größte Horror war: 1-wöchiges Zwangspraktikum in der Allgemeinarzt-Praxis. Und Innere Medizin auf Station ist doch zum größten Teil dasselbe nur in größerem Stil. Außerdem kommt man ja vor lauter hin- und herorganisieren (Anmeldungen, Aufnahmen, ...) überhaupt nicht zum Medizin machen. Dafür soll man dann 6 Jahre studiert haben?!

Jetzt irgendwie klar, was ich meine?