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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Physik-Fragestunde für Dummies



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Cassy
03.11.2007, 18:13
Sooo....... ich versuche hier verzweifelt Physik zu lernen. Allerdings liegt meine Schulzeit schon ein paar Jährchen zurück und wie Frauen ja meistens so sind, sie wählen Physik und Chemie im Gymnasium recht schnell ab. Jetzt stehe ich aber vor ein paar -für euch sicherlich winzigen- Physikproblemchen :-blush Vielleicht kann mir ja jemand helfen???

Was sollen denn diese Zeichen beim Hagen-Poiseuilleschen Gesetz bedeuten??

:=

Laut Wikipedia steht es bei Programmiersprachen für "ergibt sich aus"... aber passt das auch bei Physik????

Vielen Dank schon mal im vorraus für eure hoffentlich große Flut an Antworten und bei dem Versuch, mir das Bestehen der Physikklausur und des Physikpraktikums zu ermöglichen ;-) :-))

Cassy
03.11.2007, 18:32
Und gleich eine neue Frage: kann im Internet aber leider nicht nach der Lösung suchen, denn ich habe keinen blassen Schimmer wie ich das Zeichen auf der Tastatur finden soll...

Das gesuchte Zeichen sieht aus wie ein M, das zu viel gesoffen hat und nun auf die linke Seite gekippt ist. Die Beinchen sind dabei leicht nach innen rotiert... :-)) Was bedeutet denn diese Hieroglyphe???

Kikki
03.11.2007, 18:44
Und gleich eine neue Frage: kann im Internet aber leider nicht nach der Lösung suchen, denn ich habe keinen blassen Schimmer wie ich das Zeichen auf der Tastatur finden soll...

Das gesuchte Zeichen sieht aus wie ein M, das zu viel gesoffen hat und nun auf die linke Seite gekippt ist. Die Beinchen sind dabei leicht nach innen rotiert... :-)) Was bedeutet denn diese Hieroglyphe???

Das klingt verdammt nach dem Summenzeichen ∑ :-notify


und := heißt tatsächlich "ergibt sich aus" - das macht auch in der Physik Sinn, wenn z.B. die Herleitung einer Formel erklärt wird.

Ich hoffe, es hilft Dir! Halte durch!

horsedoc
03.11.2007, 18:45
könnte das besoffene M ein besoffenes kleines n sein, mit einem kleinen Schnörkel am linken Ende und einer Unterlänge am rechten Ende? Also das griechische Klein-Eta?
LG

Cassy
03.11.2007, 18:49
Das klingt verdammt nach dem Summenzeichen ∑ :-notify

Ja, genau das meinte ich... super, Summenzeichen also.... Tja, jetzt weiss ich zwar was das sein sollte, verstehe den Sinn aber noch immer nicht.... :-nix Aber egal, man muss ja nicht alles verstehen ;-)

brain2k1
03.11.2007, 19:16
:= heißt in dem Fall nicht "ergibt sich aus" sondern "ist definiert als".

Cassy
03.11.2007, 19:24
Das heisst in meiner Gleichung aber nicht, dass I gleich dem restlichen Schnick-Schnack ist??? Oder doch??? (Sorry, aber diese super komischen Zeichen kann ich hier nicht reinschreiben) :-( Ich könnte diese Gleichung also nicht nach I auflösen?

pathognom
03.11.2007, 19:25
Hi!

Also, zu :=, ein kurzer Exkurs für die Medizin-Physiker in die Programmiersprache Pascal ;-) im Gegensatz zum einfachen Ist-Gleich (=), das im Pascal einem Vergleich gleichkommt, bedeutet das Doppelpunkt-Istgleich eine Wertzuweisung. Also (wert1 = wert2) heißt JA, wenn in wert1 das gleiche wie in wert2 steht. (wert1 := wert2) bedeutet, dass wert1 mit wert2 überschrieben wird, vereinfacht gesagt. Warum dein Physiker das in einer Formel verwendet, sei dahingestellt, ich hab so was auch schon ein paarmal gesehen, macht aber nicht wirklich Sinn.
(Anmerkung für alle Fans von C-ähnlichen Programmiersprachen: dort verwendet man für einen Vergleich das doppelte ==, für eine Wertzuweisung das einfache; ich seh schon, ab heute gelte ich als Freak)

Dann das Summenzeichen ∑ ... in welcher Formel hast du das denn gesehen? Es ist eines der Lieblingszeichen der Statistiker, denn man kann damit beliebig viele Werte addieren. Also z.B. die Formel für das arithmetische Mittel
m = ∑x / n
bedeute auf gut Deutsch
mittelwert = Summe(aller Werte von x1 bis letztes-x) / Anzahl der Werte
also z.B. wenn Anzahl der Werte n = 4, dann
m = (x1 + x2 + x3 + x4) / 4

grüße
pathognom

pathognom
03.11.2007, 19:30
Das heisst in meiner Gleichung aber nicht, dass I gleich dem restlichen Schnick-Schnack ist???

Meinst du die Formel für die Volumenstromstärke?
Iv = [π * R^4 * (p1 - p2)] / 8 * η * L

Die kannst du sehr wohl auch nach I auflösen --- das ist ein wichtiges Prinzip in der Physik. Du kannst dir mit R, p1 und p2 und η (eta, die Viskosität) also auch die Länge L ausrechnen, wenn du das meinst.

Grüße

Cassy
03.11.2007, 19:53
Also zu 1.: die Summenformel steht bei mir im Skript zur Reihen- und Parallelschaltung von Widerständen bei Flüssigkeiten. Genau lautet es Ri = ∑ (darunter ein i) Ri (die beiden kleinen i nach dem R sind tiefgestellt)...


Zu 2.: das mit dem := steht bei mir nach diesem Iv (v tiefgestellt) beim Hagen-Poiseullschen Gesetz.

Hmmm, hatte mir in Word grad viel Mühe gegeben mit den Zeichen, aber leider übernimmt das dieses Forum nicht :-(

Sardokar
03.11.2007, 20:15
Aehm ich habe noch Physikprotokolle hier rumliegen - waren auch net soo schlecht - also wenn du die brauchst melde dich.

pathognom
03.11.2007, 20:17
Also,

das mit den Ri = ∑Ri bedeutet nur, Gesamtwiderstand ist Summe der Einzelwiderstände, wie das bei der Seriellschaltung so üblich ist.

Stell dir vor, ein Liter Wasser fließt mit konstanter Stromstärke durch ein Rohr, das in mehren Stufen enger wird. Der Druck wird nun immer höher werden, je dünner das Rohr (und damit je größer der Widerstand) ist. Der insgesamte Widerstand, den der "Wasserschieber" bewältigen muss, ergibt sich aus den Summen der Einzelwiderstände.
Rgesamt = ∑R

Bei Parallelschaltungen ist das ganze etwas komplizierter, weil nicht durch alle Rohre die gleiche Menge Wasser fließt (der Fluss teilt sich ja vorher auf). Hier gilt, die Gesamtstromstärke ergibt sich aus der Summe der Einzelstromstärken, der Kehrwert des Gesamtwiderstands hingegen aus der Summe der Kehrwerte der Einzelwiderstände (verwirrend, ich weiß:
1/Rgesamt = ∑(1/R)
). Der Gesamtwiderstand ist damit stets kleiner als der kleinste Einzelwiderstand.


zu 2)
Ich bleib dabei -- vergiss den Doppelpunkt, natürlich kannst du das I in die Formel einbeziehen. Medizintechnisch besagt das Hagen-Poiseuille ja nur, dass die Stromstärke bei steigendem Innendurchmesser (zur vierten Potenz!!) oder steigender Druckdifferenz steigt und umgekehrt, bzw. bei erhöter Viskosität oder erhöhter Gefäßlänge sinkt.

Die Essenz daraus ist -- wenn das Gefäß auch nur um den Faktor 2 enger wird (also halb so eng), wird die Stromstärke um das 16-fache geringer. Ziemlich blöd für die Durchblutungssituation :-)

Liebe Grüße
pathognom

Cassy
03.11.2007, 20:31
Vielen Dank euch, so manches ist mir jetzt ein bisschen klarer!!!!!

Aber keine Angst, ich werde noch viele Fragen finden ;-)

@Sardokar:vielen Dank für dein Angebot. Ich hoffe ich bekomme morgen die Protokolle meiner Mentoren endlich zu Gesicht. Wenn nicht, dann würde ich wirklich gern auf dein Angebot zurückkommen. :-top
Aber sag mal: ist dieses Praktikum und die Klausur denn zu schaffen wenn man wie ich absolut keine Ahnung von dem Thema hat?
Und darf man dieses Heftchen zum Praktikum auch währenddessen benutzen?
Erwarten die denn, dass man die ganzen Formeln beim Praktikumstag schon auswendig kann?
Oder kann man die Betreuer auch etwas fragen wenn man was nicht verstanden hat? :-lesen

Sardokar
04.11.2007, 00:14
mach dir mal keinen Kopp drum es ist alles machbar - auch ohne vorkenntnis.

Die Klausur kenne ich nicht, da die seit letztem Semester multiple Choice fragen haben. Die Assistenten sind aber i.d.R. nett und nicht wirklich hart.

M1911
04.11.2007, 01:04
Ich hab ein paar Stunden Nachhilfe von einem Assistenten genommen, das bringt einiges. Weiss ja nicht, ob die bei Euch sowas anbieten. Damit wars dann aber machbar. Gibt auch noch ein paar gute Tips fürs Geld... ;-)

Cassy
06.11.2007, 18:43
:-blush Nur bevor ich jetzt alles falsch ausrechne!!!

Wenn ich ml in Kubikmeter umrechnen will.....

wieviel Kubikmeter sind dann 500ml????? :-blush

McBeal
06.11.2007, 18:56
Ein Liter is ein Kubikdezimeter. 500 mL sind also 0,5 dm³. Du musst immer durch Tausend teilen, um von mL auf dm³ zu kommen, da mL cm³ entsprechen und Du quasi durch 10*10*10 rechnen musst, weil in jeder nur 1/10 sind (ich hoffe, Du verstehst diesen Schachtelsatz).
Für Kubikmeter sind es dann wieder 1:10*10*10, was dann 0,0005 m³ sein müssten (ich hoffe, ich habe mich nicht um eine Stelle vertan).

LG,
Ally

Cassy
06.11.2007, 19:28
Vielen lieben Dank Ally!!! :-top

Cassy
15.11.2007, 17:31
So, und mal wieder bin ich es :-))

Was ist der Unterschied zwischen Schall- und Lichtwellen?


Leider finde ich im Internet nichts brauchbares dazu....

Tombow
15.11.2007, 17:50
Schallwellen sind Druckwellen in einem x-beliebigen Medium und haben keine ionisierende Wirkung und dessen Effekte und Verhalten lassen sich fast vollständig mit dem Instrumentarium der klassischen Mechanik erklären. Durch die gleichmäßige Ausbreitung im Medium ist auch die Erzeugung von polarisierten Schallwellen schwer bis unmöglich. Eine Interferenzauslöschung ist möglich und wird auch praktiziert, z.B. Active Noise Reduction-Systeme in neueren Passagierflugzeugen (DHC Dash-8, SAAB 2000).

Lichtwellen dagegen sind ein elektromagnetisches Phänomen und Schwingungen von Partikeln entlang eines Lichtstrahles, haben ionisierende Wirkung (UV-Licht z.B.) und eine ganz andere Wellenlänge und Frequenz. Dazu noch läßt sich Licht nicht alleine durch die klassische Optik erklären, sondern man muß zugleich sich sowohl der Quantenmechanik, Strahlen- und Partikelphysik als auch der guten alten Optik bedienen. Im Unterschied zu Schallwellen lassen sich lichtwellen polarisieren (d.h. die Schwingungsebene auf eine bestimmte Ebene beschränken. Lichtwellen lassen sich auch in der Phase synchronisieren (d.h. die Schwingung aller Partikel in einer bestimmten Position entlang des Strahls synchronisieren), damit erhält man den vielzitierten Laser. Licht ist auch nicht alleine durch die Wellenphysik erklärt, sondern besitzt auch Eigenschaften einer Strahlung.

Hoffe, das reicht.