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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Trinkgeld" vom Patienten



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xFreakx
05.11.2007, 19:50
Hallo,

wollte mal Eure Meinung zum Thema hören. Findet Ihr es ethisch und moralisch vertretbar, Geld von Patienten anzunehmen?

Habe es einmal gemacht, nachdem mir eine Patientin es nahezu aufgedrängt hat. Fühlte mich danach nicht wirklich gut. Ich empfand es irgendwie als nicht richtig.
Neulich gab es eine ähnliche Situation und ich habe es, aufgrund meiner vorherigen Erfahrung, abgelehnt. Daraufhin war der Patient total geknickt und ich fühlte mich ebenfalls nicht gut.
(Bei beiden Patienten war es am Ende des stationären Aufenthalts, also war es nicht so nach dem Motto, hier haste 'nen Zehner und dafür bekomme ich das Einzelzimmer...)

Hat vieleicht jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Wie ist Eure Einstellung dazu?

Gruß
xfreakx

Gersig
05.11.2007, 19:52
Bei überschaubaren Summen: einstecken.

Bei nicht überschaubaren Summen: nicht einstecken :-meinung

Im Ernst: wenn Oma dem PJler 10 € zusteckt: wo ist das Problem? Beide sind happy und alles ist gut (natürlich erst bei der Entlassung, sonst will sie ne Extrawurst ;-) )

Doctöse
05.11.2007, 19:54
Im Ernst: wenn Oma dem PJler 10 € zusteckt: wo ist das Problem?
Jupp, genau.
Falls du das Geld partout nicht annehmen, die Oma aber nicht enttäuschen willst, dann spende das Geld doch in die Kaffeekasse (sofern du ein nettes Team auf Station hast) :-)

Feuerblick
05.11.2007, 20:02
...und falls man es selbst nicht annehmen möchte: Jede Station und Abteilung hat eine Kaffeekasse. Die Station freut sich (Arzt oder PJ auch) und der Patient fühlt sich nicht zurückgewiesen. :-top

EDIT: Öse war schneller... :-nix

Agamemnon
05.11.2007, 20:55
Bin auch der Meinung, dass mans nehmen kann. Habe allerdings von einem netten Opa mal Diabetiker-Schokolade gekriegt. Wollte ihn nicht zurückweisen (kennt ihr ja;-)). Aber die lag dann im Stationszimmer bis ich nicht mehr da war...

McBeal
05.11.2007, 21:38
Ich habe auch im Pflegepraktikum mal ein paar Euro zugesteckt bekommen. Warum auch nicht? Wenns, wie Gersig schon schrieb, im Rahmen bleibt, ist das doch super in Ordnung. Als Studentin würde ichs immer machen, wenn ich dann fertige Ärztin bin, der Kaffeekasse spenden und aber schon kleine Geschenke annehmen.

LG,
Ally

astrophys
06.11.2007, 06:38
Ich habs auch immer der Kaffeekasse weitergereicht.

hennessy
06.11.2007, 06:52
wir bekommen vor Weihnachten von unseren Patient-en / -innen immer jede Menge Selbstgebackenes. Und auch mal ne nette Gans (die ich bzw. die "Köchin" kaum ins Backrohr bekommen habe). Wir organisieren auch spontane kleine Wartezimmer-Feiern, zu denen wir unsere Patienten einladen, die gerade in der Praxis sind. Die ganze Praxis riecht dann nach Glühwein und Lebkuchen.
I like it! :-))

Christoph_A
06.11.2007, 08:05
Naja, im Studium hatte ich da keine Hemmungen, was anzunehmen. Was ist auch schon verwerflich dabei. In die Kaffeekasse hab ichs nicht getan, da die Schwestern sowieso nochmal was bekommen haben. Zumal im PJ echt der eine oder andere Patient explizit gesagt hat, daß das für mich ist.
Heute krieg ich fast nie Geld angeboten, dafür quillt mein Wein- und Spirituosenregal zuhause fast über, während meine Kolleginnen irgendwie ne Süßwarenhandlung aufmachen könnten.
Ich jedenfalls freu mich immer, wenn ich von nem ehrlich dankbaren Patienten was bekomme und finde da null verwerfliches dran.

blond
07.11.2007, 06:36
verdammt, irgendwas mache ich falsch... ich habe noch nie geld von patienten bekommen und auch keine geschenke. vielleicht sollte ich mir einen neuen wonderbra zulegen??? :-party

Ulle
07.11.2007, 09:46
ich hab alles immer in der Kaffeekasse versenkt =)

Logo
07.11.2007, 14:25
verdammt, irgendwas mache ich falsch... [...] vielleicht sollte ich mir einen neuen wonderbra zulegen??? :-party

Aber vorher sollten wir ihn hier quasi 'in situ' begutachten.
Ich meine nur, nicht das es wieder nicht klappt - wär doch ärgerlich ;-)

Lichtschein
07.11.2007, 15:43
Ich habe als PJlerin paar mal Schokolade von den Patienten angenommen aber als Ärztin habe ich bis jetzt nichts gekriegt :-D hier im KH bei uns schenken die Patienten nur Schwestern Schokolade, Geld oder Wein und wir arme Ärzte gehen immer leer aus :-dance :-D

Feuerblick
07.11.2007, 16:41
Och, ich hab schon mal ein Fläschchen Schampus oder Cremant abgegriffen. Auch Weinchen oder andere Naturalien - obwohl ich kaum Alkohol trinke - und auch schon mal ein kleines Scheinchen, das ich dann aber sofort mit den anwesenden Schwestern in Futter umgelegt habe. Kommt schon vor, ist aber eher selten und wenn ich ehrlich sein soll, dann will ich das auch eigentlich gar nicht. Ich mache meinen Job und bin zu jedem freundlich. Das gehört nunmal dazu und ist selbstverständlich. Und von den Patienten, die einen bis aufs Blut genervt haben, bekommt man ja sowieso nichts. Auch wenn man das von denen als Wiedergutmachung schon okay finden würde...:-D

Bakerdude
10.11.2007, 12:39
Wir hatten mal den Braumeister einer namhaften Münchener Brauerei auf Station. Damit war die klinikinterne Bierversorgung für ein paar Wochen sichergestellt (nach Dienstende natürlich)
:-party

Meuli
10.11.2007, 15:08
Wir hatten mal nen Italiener auf der NC liegen, ein Eisdielenbesitzer :-)) Das war auch seeeehr praktisch ;-)

McBeal
10.11.2007, 15:16
Wir hatten mal nen Italiener auf der NC liegen, ein Eisdielenbesitzer :-)) Das war auch seeeehr praktisch ;-)
Hihi, in meiner Gynfamu wurde morgens das Kind von einem Döner/Pizza-Ladenbesitzer geboren. Mittags wurden dann alle Hebammen und Ärzte des Kreißsaals, einschließlich der Hebischülerin und mir gut mit Essen versorgt. :-)

LG,
Ally

DieLibelle
10.11.2007, 15:49
Hab im PJ auch schon mal was bekommen: Einmal hat mir ein Patient 10 Euro in die Hand bekommen mit dem Kommentar: Ihr Studenten bekommt ja nix für die Arbeit, also geben sies nicht weiter in die Kaffeekasse,...ist für sie...
Das habe ich dann auch angenommen. Finde da auch nichts bei. Wenn ich denn mal Geld verdiene, werde ich geschenktes Geld aber in die Kaffeekasse stecken!

Lava
10.11.2007, 16:35
Einmal hab ich's in der Neurochirurgie erlebt, dass die Frau eines Patienten der Stationsärztin 50€ in die Hand gedrückt hat. Das wanderte natürlich in die Kaffeekasse. Allerdings kam ich mir schon extrem blöd bei der Aktion vor. Sie hat uns das Geld sicher gegeben aus Dankbarkeit, weil wir uns so gut um ihren Mann gekümmert hätten. Aber haben wir das wirklich??? Täglich zwei Minuten reinschauen? Glioblastom... da kann man sowieso nicht viel tun. Helfen ja, heilen nein. Ich fand nicht, dass wir das Geld verdient hatten. Ich meine, für uns war das ein Job und ein Patient wie viele andere. Na ja, sie war wahrscheinlich froh, dass er die Operation heil überstanden hat. Irgendwie ist es trotzdem ein komisches Gefühl, Geld dafür anzunehmen.

Zoidberg
10.11.2007, 17:01
Meiner Meinung kann man als PJ / Famulus das Geld behalten, wenn es einem explizit gegeben wird. Die gefräßigen Schwestern bekommen schon genug, dazu werden die ja im Gegensatz zu uns auch bezahlt.