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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Area tegmentalis ventralis



wanci
05.11.2007, 20:55
Der Begriff ist mir gerade im Silbernagl begnet. Gehört wohl zum dopaminergen, mesolimbischen Systen und ist zusammen mit dem Ncl. accumbens als Belohnungszentrum wichtig.

Nur leider ist der Begriff in keinem Anatomiebuch zu finden. Weiß jemand was damit gemeint sein könnte?

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05.11.2007, 23:12
Vermutlich in der Nähe des Tegmentum gelegen und zwar ventral ;-)
Das findet man auch im Anatomiebuch...

Hab ich bisher nie mehr gehört (seit Physikum), werde ich vermutlich auch nicht :-music

Blondi
07.11.2007, 22:11
Der Hirnstamm besteht im Querschnitt aus zwei Teilen: Tectum und Tegmentum. Tectum(Vierhügelplatte) sind die Colliculi (bzw Corpus geniculatum med+lat). Tegmentum ist der ganze Rest, also alles was man so an unspezifischen Kernen im Hirnstamm hat, eigentlich praktisch nur die Formatio reticularis. Das was du ansprichst, ist einfach der vordere Teil davon (der hintere hat vor allen Dingen T.spinocerebellaris posterior und andere SENSORISCHE Bahnen, die generell immer weiter hinten liegen); der vordere Teil ist eben primär autonom (ventrolaterale Medulla->kardiopulmonal) und einige Kerne der F.reticularis sind eben cholinerg (N gigantocellularis tegmenti/Schlaf), dopaminerg(ventrales Tegmentum v.a. des Mesencephalons), adrenerg(L. coeruleus) etc. und geben aufsteigende Bahnen (Mediales Vorderhirnbündel) vor allem Richtung limbisches System ab, das dann wiederum zum präfrontalen Kortex("höhere" Funktionen) geht.

Aber die vielen unterschiedlichen Einteilungen und Namen in Neuro sind schon nervig, klar. Ich finde es vor allem beim Hirnstamm hilfreich in

1. spezifisch (Corp.geniculata für Hören/Sehen, Mesenc., aufsteigend)
2. "diffus" (Richtung limbisches System oder Basalganglien, indirekt dann über Thalamus als Zwischenstation Kortex, meist Catecholamine als Transmitter)
3. autonom absteigend (ventrolateral)

einzuteilen. Die ersten zwei sind aufsteigend, das letzte absteigend. Hierbei sind natürlich nur die Kerne eingeschlossen. Zu 1 kann man vielleicht noch die Subst. nigra dazurechnen, aber das machen manche Bücher auch anders. Wie gesagt, es wird viel um Definitionen gestritten, die nicht wirklich was mit dem Prinzip zu tun haben (siehe Namen der Basalganglien). Am Besten bei einem Lehrbuch bleiben...ich finde auch englische Bücher besser, da Anatomie und Physiologie da mehr Hand in Hand gehen (bes. "Neuroanatomy through Clinical Cases", ist halt ein bisschen arg ausführlich, also eher bei Interesse...).

Blondi
07.11.2007, 22:13
Übrigens spreche ich jetzt nur über graue Substanz. Die weißen sind ja im Grunde nur die Leitungskabel dazu, deren Namen halt gelernt werden müssen.

wanci
11.11.2007, 22:41
Vielen vielen Dank!! Hat mir echt weitergeholfen :-)