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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : lohnt sich Dr.-Arbeit



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weg
11.11.2007, 08:45
hi,

ich habe bis jetzt keine Dr.-Arbeit gemacht. An sich habe ich auch keine lust. Bin am Ende des Studiums (im Examen) und überlege mir, ob ich es nach dem Studium versuchen sollte. Aber ich frage mich, ob ich den Dr.Titel überhaupt benötige. Reicht es nicht Ärztin zu sein und einfach mit Frau ... angesprochen zu werden, oder werde ich später nachteile ohne DR.Titel haben?

blond
11.11.2007, 09:35
aber natürlich reicht es aus, ohne ein dr.med. vor deinem namen durch die welt zu gehen. vor allem wenn du nicht mal lust hast, dich für ein paar monate hinzusetzen und eine statistische doktorarbeit in die welt zu setzen...

ich finde es immer besonders schön, wenn weibliche ärztinnen- vor allem die ohne ein dr. vor ihrem namen mit "schwester" angesprochen werden, jeder pfleger dagegen mit "herr doktor".

primus
11.11.2007, 09:50
die antwort darauf kann sich nur jeder selber geben...

vorteile

privat:
steigerung des sozialprestiges (und damit indirekt des selbstwertgefühls) und erleichterung von geschäftsabwicklungen (z.b. wohnungssuche, kreditaufnahme)
beruflich:
tendentielle erhöhung der chancen für die "wunschweiterbildung", vermeidung des unguten gefühls bzw. der korrekturnotwendigkeit bei der "frau doktor..."-ansprache, bessere aufstiegschancen im falle einer langfristigen kh-tätigkeit (es gibt wohl nur wenige nicht-promovierte chefärzte), (vermeintlicher) kompetenznachweis gegenüber den patienten (und teilweise auch kollegen)

nachteile

privat:
nicht unbeachtliche investition von zeit (und nerven) mit oft "ungewissem ausgang", speziell bei frauen zusätzliche einschränkung der parnerwahl (viele männer haben anscheinend ein problem damit)
beruflich:
wüsst ich nicht...

fazit:
dr.-titel ist nützlich als "ego-stütze" und erhöht die karriere-chancen im falle einer kliniklaufbahn.
kann man jedoch "ohne" nicht in den spiegel schauen - so sollte man statt eines dr.-vaters einen psychologen aufsuchen (ist vermutlich effektiver :-)) ).
ebenso sind die chancen im niedergelassen bereich nicht vom dr.-titel abhänging, sondern von kriterien wie: "richtige" weiterbidung (die unterschiede zwischen den fachrichtungen sind enorm), ein "händchen" für patientenbindung und -führung ("IGEL"), betriebswirtschaftliches verständnis usw ...

wenn du also bereit bist, die notwendige zeit zu inverstieren, schadet es dir ganz sicher nicht (... nützt aber auch nicht wirklich).

Tombow
11.11.2007, 10:05
Man braucht es nicht machen. Auch ohne Titel wird dich keiner schief anschauen oder unter Druck setzen. Es reicht auch ohne.

Feuerblick
11.11.2007, 10:16
Einfache Frage: Wo willst du später arbeiten? An einer Uni-Klinik? Dann wird der Chef dich bezüglich Dr.-Titel regelmässig nerven. Nicht, dass er auf deine Forscherqualitäten bauen möchte, aber universitäre Klinikchefs haben diesbezüglich eine Marotte und je mehr Dr.s sich unter ihren Mitarbeitern befinden, desto besser fühlen sie sich.... :-nix
Falls du aber nie an eine Uni-Klinik möchtes und sowieso keinen Bock hast auf eine Diss... dann lass es. :-dafür

McBeal
11.11.2007, 10:27
In Deinem Fall würde ich auch eher abraten. Die Assistenten, die ich kenne und die erst in der Weiterbildung ihre Diss machen, haben es echt ganz schön schwer damit. Dein Job wird Dich wahrscheinlich schon genug stressen!!
Außerdem würde ich es auf jeden Fall lassen, wenn Du keine Lust hast (was Du ja schreibst): Die Diss schreiben ist ganz schön hart, fordert viel Selbstdisziplin und Einsatz. Und wenn man dabei noch nicht mal etwas Interesse und Spaß hat, macht man sich m.M. nach nur Lebenszeit kaputt.
Und bisher hast Du ja auch keine Doktorarbeit angefangen und wirst Deine Gründe dafür gehabt haben. Oder haben sich die plötzlich geändert?

Also: an Deiner Stelle würde ich es sein lassen!

LG,
Ally, die heute auch wieder ordentlich tippen wird

mezzomixi
11.11.2007, 13:07
Selbst wenn man den Titel im Job nicht braucht, so ist er privat in erstaunlich vielen Situationen sehr nützlich.

Kackbratze
11.11.2007, 13:16
Es ist halt wir bei vielen Dingen auch eine Frage der Motivation. Wenn man schon mit einem negativen Gefühl damit anfängt wird es quasi nie fertig und man hat eher noch was "an den Hacken" was einen aufhält oder im schlimmsten Fall sogar "schuldgefühle" weil man das nicht gepackt hat oder fertig bekommen hat.

Tombow
11.11.2007, 13:22
so ist er privat in erstaunlich vielen Situationen sehr nützlich.
Viagra fürs Ego? Naja, wer's braucht. Persönlich verzichte ich darauf, den Titel zu führen, es sei denn in Situationen, wo ein Auftritt bei allen Regalien vorgeschrieben ist und man sich nicht rausdrehen kann.

mezzomixi
11.11.2007, 13:29
Viagra fürs Ego?
Das hat nichts mit Ego zu tun. Aber das verstehst Du wieder nicht :-winky

Tombow
11.11.2007, 13:34
Nein, ich verstehe wirklich nicht, was denn für Vorteile ein wissenschaftlicher Titel außerhalb von Wissenschaft und Forschung hat. Ein Offizier wird außerhalb seiner Arbeit auch kaum mit Rang angesprochen.

Leisure Suit Alex
11.11.2007, 13:37
Nein, ich verstehe wirklich nicht, was denn für Vorteile ein wissenschaftlicher Titel außerhalb von Wissenschaft und Forschung hat. Ein Offizier wird außerhalb seiner Arbeit auch kaum mit Rang angesprochen.

Ausser die Offiziere, die ihren Titel als Viagra fürs Ego brauchen :-))

Feuerblick
11.11.2007, 14:22
Also, einen wirklichen privaten Vorteil von den zwei Buchstaben vor dem Namen kann ich auch nicht sehen. Die meisten Leute, die auf Titel und Beruf Wert legen, fallen schon bei den Worten "Ich bin Arzt/Ärztin" ausreichend auf die Knie. Auch ein Grund, warum ich mit meinem Beruf gerne hinterm Berg halte. Ich hasse es, hofiert zu werden, nur weil ich Medizin studiert habe. Das ist ein Beruf wie jeder andere... :-nix

mezzomixi
11.11.2007, 14:47
Ich hasse es, hofiert zu werden, nur weil ich Medizin studiert habe. Das ist ein Beruf wie jeder andere... :-nix
Darum geht es auch nicht. i.A. ist es total uninteressant ob Dr. oder nicht. Normal sollte man ihn weglassen. Es gibt jedoch einige Situationen in denen es hieß "... Nein tut uns sehr Leid das geht nicht mehr" aber wenn dann Herr/Frau Doktor nachfragte war es plötzlich doch machbar. Letztes Beispiel: Wohnungssuche. Zuerst hieß es "auf keinen Fall", dann "bitte gerne".

McBeal
11.11.2007, 14:50
Darum geht es auch nicht. i.A. ist es total uninteressant ob Dr. oder nicht. Normal sollte man ihn weglassen. Es gibt jedoch einige Situationen in denen es hieß "... Nein tut uns sehr Leid das geht nicht mehr" aber wenn dann Herr/Frau Doktor nachfragte war es plötzlich doch machbar. Letztes Beispiel: Wohnungssuche. Zuerst hieß es "auf keinen Fall", dann "bitte gerne".
Und genau für sowas wird es mir persönlich zu blöd sein, den Titel raushängen zu lassen. Ich sehe es ähnlich wie Funkel, ich hasse es, bewundert zu werden, nur weil ich Medizin studiere. Und genauso finde ich es ätzend, dass ich bei manchen Ärzten in ein extra Wartezimmer komme, weil ich privat versichert bin oder ich sogar vorgezogen werde und kürzer als die GKV-Patienten warten muss.

LG,
Ally

mezzomixi
11.11.2007, 14:53
Lieber einmal 'den Titel raushängen lassen' als z.B. die Wohnung nicht zu bekommen aus total bescheuerten Gründen. Schadet niemandem, hilft Dir viel. Aber jeder wie er mag.

Feuerblick
11.11.2007, 14:54
Darum geht es auch nicht. i.A. ist es total uninteressant ob Dr. oder nicht. Normal sollte man ihn weglassen. Es gibt jedoch einige Situationen in denen es hieß "... Nein tut uns sehr Leid das geht nicht mehr" aber wenn dann Herr/Frau Doktor nachfragte war es plötzlich doch machbar. Letztes Beispiel: Wohnungssuche. Zuerst hieß es "auf keinen Fall", dann "bitte gerne".Dazu reicht meines Erachtens schon die Erwähnung des Berufs als solchem. Die meisten Menschen (gerade die, die vor Ärzten mal prinzipiell den Kniefall proben) kapieren doch sowieso nicht, dass man als Arzt nicht unbedingt auch Doktor ist... :-nix

mezzomixi
11.11.2007, 15:06
Ja aber anzurufen und zu sagen "Mein Name ist Müller, ich bin übrigens Arzt" finde ich unverschämt.
"Mein Name ist Dr. Müller..." hingegen finde ich nicht schlimm (wie gesagt bei bestimmten Situationen) denn das nötigt den Angesprochenen nicht, da irgendwie gesondert drauf einzugehen.

Evil
11.11.2007, 16:06
Sehe ich ähnlich wie ziska. Wenn man einen Vorteil daraus ziehen kann, warum nicht?
Solang keiner versucht, mir in den Hintern zu kriechen; der kriegt dann einen Spruch gedrückt wie "Wir kacken alle durchs selbe Loch", so wie der Privatpatient neulich, der daraufhin sichtlich erblasste.... ;-)

mezzomixi
11.11.2007, 16:19
Vielleicht hatte er einen künstlichen Darmausgang :-blush :-))