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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Handheld in der Kitteltasche - Alternative zum Pocket-Buch/Taschenkarte?



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Marita
11.11.2007, 17:48
Hallo,
habe in einer Famulatur in Amerika das System kennengelernt, dass jeder Student und Arzt statt der bei uns so gebräuchlichen Pocket-Bücher und Taschekarten einen kleinen Handheld hat, auf dem alles medizinische Fachwissen fuer den klin. Alltag drauf ist, also Medikamente, Diagnosen mit allen Zusatzinfos, verschiedenste Verlinkungen zu Behandlungsmethoden, teilweise sogar Röntgenbilder etc.

Gibt es sowas auch hier in Deutschland und wenn ja, welches System ist empfehlenswert und wo liegen die Preisklassen?
Ist es wirklich eine gute Alternative zu den "Bücher-Ausgebeulten" Kitteltaschen? Hat jemand Erfahrung damit?

DANKE fuer die Infos !!! :-winky


Marita

Kackbratze
11.11.2007, 19:52
Ich trage keinen Kittel, ich hab das alles im Kopf...
Jetzt im Ernst, ich trage keinen Kittel, weil er eher behindert und im Weg ist.
Und deswegen habe ich weder irgendwelche Karten, die ich eh nicht lese oder irgendwelche Handhelds, die irgendwie internistisch sind in meiner näheren Umgebung.
Lieber mehr Wissen müssen, anstatt sich auf Karten zu verlassen, die man meist nicht liest.

Wie ist das denn mit dem Datenschutz vereinbar, wenn man Patienten-Röntgenbilder auf seinem privaten Handheld hat?

Jense
11.11.2007, 20:02
.....

Medimatze
11.11.2007, 20:10
@Kackbratze: Wenn Du bei uns ohne Kittel die Visite machst und der Chef Dich sieht, kannst Du die nächste Visite in einem anderen KH machen. Wohin Stethoskop, wohin Telefonregister, wohin Reflexhammer, wohin Schreibsachen, wohin Piepser, wohin Telefon, wohin Stauschlauch. Hast Du einen Rucksack mit. Am liebsten wäre mir auch der Pyjama aus dem OP, aber irgendwie ist der Kittel ja auch ein tragbares Büro.

Pocket-PC ist für mich nicht denkbar. Haben bei uns manche, finde es aber unnötig, weil an jeder Ecke ein PC steht. Bücher brauche ich in der Dienstzeit auch nicht. Wenn ich was lesen will, mach ich das zu Hause. Interessant sind da schon eher Arzneimittelpockets. Die nehme ja auch nicht mehr Platz weg als ein Pocket-PC. Die Dinger werden nur geklaut und auf dem Stations-PC hast Du keine Dockingstation. Alles über dieses kleine Ding zu machen nervt. Nehme immer die Zettel von den Patientenessen. Da paßt alles drauf. Rö-Bilder sind bei uns sowieso schon auf dem PC, die brauch ich nicht auch noch im Taschenformat. Ich schreibe schneller was auf einen Zettel als dieses Teil anzuschalten. Sehe zur Zeit keinerlei Vorteil für mich und würde mir die 300-400 Euro lieber für wichtigere Dinge sparen. Z.B. fürs I-Phone :-))

Marita
11.11.2007, 20:32
Wow, wusste nicht, dass ich es mit wandelnden Lexikas zu tun habe.

Werde mich an ein anderes Forum wenden, wo ich wirkliche Antworten finde und vor allem Leute, die konstruktive Tipps geben können und wissen, WAS so ein Handheld ist und WAS man als Mediziner und den darauf befindlichen medizinischen Programmen alles anfangen kann. (Und dazu gehört sicherlich nicht das lesen von PRIVATEN Patientendaten)

Hatte bisher von den Medilearn- Foren immer viel gehalten (schreibe zwar nicht viel, bin aber seit Jahren fleissiger Leser (siehe mein Eintrittsdatum), also kein Neuling. Hatte das Niveau höher eingeschätzt.

Jense
11.11.2007, 20:35
.....

Zoidberg
11.11.2007, 21:10
wenn du mehr Infos haben willst, Suchfunktion

Marita
11.11.2007, 21:17
Danke ! :-)

Kackbratze
12.11.2007, 05:18
@Kackbratze: Wenn Du bei uns ohne Kittel die Visite machst und der Chef Dich sieht, kannst Du die nächste Visite in einem anderen KH machen. Wohin Stethoskop, wohin Telefonregister, wohin Reflexhammer, wohin Schreibsachen, wohin Piepser, wohin Telefon, wohin Stauschlauch. Hast Du einen Rucksack mit. Am liebsten wäre mir auch der Pyjama aus dem OP, aber irgendwie ist der Kittel ja auch ein tragbares Büro.

Stethoskop ist in der Hosentasche, direkt neben dem Pieper. Zettel mit wichtigen Aufgaben/todoList ist in der Tasche am Hintern. Telephonregister hängt neben dem Telephon, Reflexhammer brauch ich nicht. Schreibsachen (2x Kuli, 1x Edding) passen auch in die andere Hosentasche, wo auch mein Schlüsselbund ist (ätsch, hattest Du vergessen... ;-) ).
Und der Stauschlauch ist im Kasten mit den Kanülen und weiteren Blutentnahmegeräten.

Ich hab sogar noch Platz für eine Packung FishermanFriend, damit ich nicht so unangenehm rieche nach dem Mittagessen.... :-D


Und um auf PDAs und diese dubiosen Karten zurückzukommen...ich sehe täglich vollbepackte Ärzte, die trotz der vielen Bücher/Karten/Zettel etc irgendwie nicht in der Lage sind, diese optimal zu nutzen. Und ausserdem wirkt es inkompetent, aber das ist wiederum nur meine persönliche Meinung... :-)

Medimatze
12.11.2007, 13:00
@Kackbratze: Schon mal ne Hüfte eingerenkt mit Stethoskop in der Tasche und Kuli im Halfter. Die Gefahr einer Femoralispunktion steigt da enorm an. Zudem ist der Hoden in der Nähe. Nee, nee. Lass mal lieber. Auch schön, wenn sich der Schlüssel in die Leiste bohrt, die Membran vom Stethoskop sich beim Bücken eindrückt und man den Kuli vergessen hat einzuziehen. Aber wie gesagt, es gibt auch Leute die machen sich freiwillig ein Vorhautpiercing.

Bille11
12.11.2007, 14:57
*grins* früher war ich auch ein kittelablehnender cooler medizinstudent. seitdem ich in der notaufnahme arbeite, trage ich den kittel aus exakt den oben genannten gründen - zuviel zeuchs das irgendwie mit muss.. (aber der kittel muss relativ leer und übersichtlich bepackt sein - ein buch gehört immer noch nicht zu meinen täglichen dingen des kittels.) - vllt wird das ja auf station anders werden..:-))

Lava
12.11.2007, 16:23
wenn du mehr Infos haben willst, Suchfunktion

Wenn du nett wärst, hättest du ja helfen können. Z.B. so:


http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=26113&highlight=pda

http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=27888&highlight=pda

Und so weiter, und so fort...

Marita
12.11.2007, 17:06
Lava, vielen Dank, hatte auf den (zwar auch hilfreichen) Tipp "Suchfunktion" nur Beiträge von 2004 gefunden und die waren nicht mehr ganz so aktuell in Sachen Technik ;-)

Vielen Dank ! :-dafür

Die Niere
12.11.2007, 17:17
Hallo Marita,

bei uns haben zum Beispiel einige Leitende und ein paar Chefs so einen Handheld und nutzen ihn zum Beispiel zur Patientenadministration. Von anderen befreundeten Kollegen weiss ich, dass einige es ausprobiert haben es auch für andere Anwendungen (Leitlinien, Medikamente, Patientenadministration, Antibiotikarichtlinien) einzusetzen, haben meist jedoch schnell aufgegeben.

Ich selbst habe das HTC P3600, dass eine Mischung aus Telefon und Handheld ist und benutze solche Programme meist nicht, da Geschwindigkeit meist eine wichtige Rolle spielt (schnell bei der Visite etwas zu einem Patienten notieren) und dort der berühmte Zettel klar im Vorteil zum Handheld ist. Das Arzneimittelbrevier (so etwas wie die rote Liste in der CH nur kleiner) hab ich als Buch im Kittel und funktioniert auch schneller als die Handheldversion (2 Monate gegen meinen Uhu getestet), so dass ich auch dort eher zum Buch als zur elektronischen Version tendieren würde. Es macht meiner Meinung nur für solche Anwendungen Sinn, die du seltener und dann meist nicht zeitnah brauchst....zum Beispiel bei Antibiotikarichtlinien (ich rede hier von seltenen Erkrankungen, die anderen hat man ja schnell auswändig im Kopf) oder z.B. Chemotherapieschemata bei den verschiedensten Erkrankungen (die Berner Onkologen haben zum Beispiel immer ein paar dabei :-D).

Ich benutz meinen Handheld lieber als Kalender, Notizbuch, SMS-Schreiber, Telefon, Passwortverwalter, Surfstation, Fotoapperat, mp3-Player, Organisationsmaschine, Spielmaschine und selten für Videos...aber bei medizinsichen Anwendungen bin ich in der Chirurgie noch nicht glücklich geworden.

gruesse, die niere

PS: An einige andere hier im Thread. Es war eine klar ausformulierte Frage, die trotz älterer Beiträge durchaus ein Update verdient hat. Beim nächsten Mal kann man durchaus adäquater oder garnicht antworten, wenn man nichts Gescheites beizutragen hat...

Bille11
12.11.2007, 17:32
okay :-blush

...ich habn handheld. der ist toll. aber in der klinik furchtbar unnützlich (wobei ich ihn noch nicht wirklich ausprobiert hab...) - aber das was das klicken dauert, hab ich telefoniert, rumgeguggt oder längst aufgeschrieben...

*korrektbeantwort*

Ösiman
12.11.2007, 17:40
Also, ich (Internist) habe auch einen PDA-
Kurz: könnte nicht mehr ohne!!

Ist sicherlich abhängig aus welcher sparte man kommt (bei den Chirurgen wäre es wohl eher schlecht, wenn man die PDF´s mit den anat. Zeichnungen während der OP aufruft...)

Meine (Pflicht)Proggis:
-Epocrates (www.epocrates.com) hat ein paar nette Freewareprogramme, dann noch
-Arzneimittel pocket ist Pflicht (und da zeigst du mir einen, der da schneller ist!!), hatte auch mal
-Antibiotika pocket
-Med Eponyms (alle schlimmen Eigennamen, die man immer vergisst)
dann gibt es noch viele andere Sachen zum spielen, aber im klinischen Gebrauch eher sinnlos.
- teuer: uptodate (.com) aber ein Kollege hat´s
- sinnlos: Harrisons oder Herold (soll Leute geben, die das haben) weil zu klein..
habe auch noch kein gutes Patienten-verwaltungsproggi gefunden, da sind die Zettel sicher noch am besten (Zeitaufwand)(und übersichtlichsten)

(Ob PPC (Windowsbasiert) oder Palm -sollte hier nicht hingehören, ist ein Thema für sich) es gibt auf den ersten Blick sicherlich mehr Palmproggis, aber wenn man sucht....

Ich habe einen MDA (T-Mobile), der kann auch telefonieren, bin zufrieden damit.
Habe dafür auch ein Navi-programm, benutze das Ding dadurch quasi nonstop...
Dann natürlich Kalender (Dienstplan!) usw-

JA; ich würde es wieder tun...!

mfg,
ösiman

Die Niere
12.11.2007, 17:58
Ich sag ja HTC ist super ;-) (MDA ist auch in Wirklichkeit ein HTC-Gerät).

Hmmm...abgesehen davon, dass mir Arzneimittel pocket hier in der CH nicht so weiter hilft, bin ich noch nicht 100%ig überzeugt, denn der Programmstart ist immer noch das Hauptproblem, oder geht das rasend schnell? Habs noch nie ausprobiert, muss aber auch nur maximal 3 x in der Woche in mein Arzneimittelbrevier schauen...

gruesse, die niere

Ösiman
12.11.2007, 18:51
@ Niere:
HTC- wusste ich nicht- ich fand nur die Grösse und Funktionen gut-
Start: geht so schnell wie wenn du auf "Kalender" o.ä. drückst-
Ich habe den Startlink in die Menüleiste gezogen, da geht es schnell...-

klar, in der Schweiz hast du da (wie auch Österreich) keine grosse Freude damit...
aber dann schau dir das epocrates genauer an (ist zwar englisch), da kannst du Länderbezogene Arzneimittellisten runterladen (ich habe Dt.), evtl gibt es da was für Schweiz??!
Das Limit ist im Endeffekt die Speicherkarte- (und bei 2 GB dauert das schon noch...)
mfg

Jense
12.11.2007, 19:12
.....

el_corazón
12.11.2007, 19:34
Hab selber den Palm TX und bin sehr zufrieden mit dem Teil. Das vorhin schon erwähnte Epocrates, Antibiotika-Guidelines, Taschenrechnerfunktion und Einheitenumrechner waren/sind für mich in der Klinik immer ne große Hilfe.
Außerhalb der Arbeit ist es dann der Kalender, Notizfunktion, MP3-Player, WLAN, mobiler Datenspeicher, Wecker, etc...
Würd mir an deiner Stelle aber nen Smartphone kaufen, z.B. einen aus der Treo-Reihe, dann brauchst auch kein separates Handy mehr.
Auf Station ist aber nach wie vor die Patientenliste als Notiz/Schmierzettel unschlagbar. :-D