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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kardiologie - Charite Berlin Mitte oder Bad Oeynhausen



gitgott
17.11.2007, 18:07
Hi,
wollte nur mal hören (vielleicht gibt's ja ein paar Berliner hier...) ob ihr über die Abteilungen was sagen könnt.
Irgendwie liest man immer nur über die Kardiologen am Campus Virchow. Hier geht es aber explizit um CCM (Prof. Baumann).
Bad Oeynhausen genießt sicherlich einen hervorragenden Ruf. Dafür ist die Stadt aber nicht so toll......

Habe mich nun doch für die KArdiologie entschieden und hätte evtl. die Chance auf eine der Stellen.
Mich würden eure Meinung einfach interessieren.
Das Argument mit der "Stadt" sollte allerdings das Unwichtigste sein.
Es geht ausschließlich um Ruf/Qualität der Abteilungen, Vor- und Nachteile, Forschung etc....

Gruß und DAnke



:-top

Medusi
20.11.2007, 07:35
Hallo gitgott,

so unwichtig finde ich das Argument der Stadt gar nicht - im Gegenteil.

Mein Mann hat seit 1,5 Jahren seine Approbation, ist in Weiterbildung zum Allgemeinmediziner und tritt nächsten Februar seine 3. Stelle an - wir ziehen schon wieder um.

Die erste Klinik (6 Monate) hat, anstatt die fehlenden 3 Arztstellen zu besetzen, weitere 3 Ärzte verloren - mein Mann war der AvD (Assistenzarsch vom Dienst).
Die zweite Stelle (aktuell) liegt in der Umgebung von Bad Oeynhausen und hier gefällt es uns nicht wirklich - OWL hat wirklich ein spezielles Volk und die Infrastruktur im Vergleich zu Berlin ist so ziemlich das genaue Gegenteil.

Arbeit, Ausbildung und Karriere sind natürlich wichtig, Freizeit und Umgebung aber auch ;-)

Doktor_No
20.11.2007, 07:44
wenn man kardio in bad oeynhausen macht, ist das freizeitargument eher egal: du hast nämlich keine :-))

Christoph_A
20.11.2007, 09:26
Naja, man muß halt immer genau wissen,was man will. Kann mich dem No nur anschließen. Oyenhausen hat nen hervorragenden Ruf, aber es ist halt mit viel Arbeit verbunden und liegt, aus meiner beschränkten, süddeutschen Sicht betrachtet am Arsch der Welt.
Die Charite hat auch nen guten Ruf, allerdings ist sie in Kardio in Deutschland sicher nicht marktführend. Dafür bietet Dir Berlin deutlich mehr Freizeitqualität. Musst also abwägen, was Dir lieber ist.
Ich persönlich würd in keine der beiden Orte gehen, da beide eher den Ruf von Ausbeutungsgulags haben, in denen Neulinge verheizt werden, damit man Kosten sparen kann.

alley_cat75
20.11.2007, 09:32
Hier geht es aber explizit um CCM (Prof. Baumann) ... Bad Oeynhausen.

Hast Du keine Alternativen?! Die Charité ist für Kardio wahrlich nicht Anlaufspunkt Nr. 1. Du würdest staunen, in welche Kliniken wir kardiologische Problemfälle verlegen... ;-) Bad Oeynhausen ist da sicherlich die bessere Wahl, wenn es Dir primär darum geht, etwas zu lernen. An der Charité dürfen Assis im 1. Jahr Akten sortieren und Blut abnehmen. :-dagegen

gitgott
20.11.2007, 09:58
Hast Du keine Alternativen?! Die Charité ist für Kardio wahrlich nicht Anlaufspunkt Nr. 1. Du würdest staunen, in welche Kliniken wir kardiologische Problemfälle verlegen... ;-) Bad Oeynhausen ist da sicherlich die bessere Wahl, wenn es Dir primär darum geht, etwas zu lernen. An der Charité dürfen Assis im 1. Jahr Akten sortieren und Blut abnehmen. :-dagegen

Wohin verlegt Ihr denn?

gitgott
20.11.2007, 14:55
Hi,
mir geht es im Prinzip schon darum was zu lernen und da spielt die Ortswahl nur eine untergeordnete Rolle.
Natürlich würde ich es vorziehen nach Berlin o.ä, zu gehen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nachwievor viel Wert darauf gelegt wird, von welcher Klinik man kommt. Zumindest wenn man in der Klinik bleiben möchte und keine Niederlassung anstrebt.
Ich bin immer noch nicht abgeneigt auch etwas in die Richtung Forschung zu machen und evtl. zu Habilitieren. Der Wunsch ist jedenfalls da......
Da macht ein Uniklinikum schon Sinn. Auf der anderen Seite bieten die großen "Spezial"Kliniken ja auch Forschungsbeteiligung an und haben dann einen guten Ruf.
Primär möchte ich auf lange Sicht viel lernen, klinisch sowie interventionell fit sein und aus einem Haus mit guter Reputation kommen.
(außerdem Millionär werden, 10 Häuser haben..... ;-) )

Spaß beiseite, die Ideallösung gibt es nicht. Ist klar.
Die Frage ist nur ob ein Haus wie Bad Oeynhausen oder Bad Neustadt/Saale sich im Lebenslauf so gut machen wie Charite oder TU München, obwohl die Qualität dort sicherlich stimmt.

Gruß

Christoph_A
20.11.2007, 15:14
@gitgot:
Die Charite hat kardiologisch betrachtet nicht wirklich einen solch beeindruckenden Ruf, wie in anderen Fachrichtungen, zumal sie, insbesondere im Vergleich zu anderen Spezialkliniken doch deutlich hintendran steht. Wenns Dir nur um den Ruf der Klinik geht, dann solltest da nicht hin. Da sind Bad Oyenhausen, die DHZs in München und Leipzig, Grosshadern ( mit dem Augustinum ), Münster oder Bad Krotzingen doch deutlich besser angesehen.
Wenn Du Dich habilitieren willst, ist das eventuell was anderes. Das Problem an vielen der oben genannten Häuser ist aber, daß sich viele sehr gute Leute um die Funktionen kloppen und man in einigen Häusern ( DHZ München, Oyenhausen, Charite ) ein besserer Putzfeudel und Akteneinsortierer für die ersten eineinhalb Jahre ist und auch finanziell, tschuldige den harten Ausdruck, manchmal der Depp ist.
Wem es um eine solide klinische Ausbildung auf hohem Niveau geht und wer nicht unbedingt einen riesigen forscherischen Anspruch hat, der ist in einigen der großen städtischen Häuser oder Zentren deutschlandweit gut aufgehoben, da haben wir schon ne gute Auswahl.

alley_cat75
20.11.2007, 17:03
... mir geht es im Prinzip schon darum was zu lernen... Ich bin immer noch nicht abgeneigt auch etwas in die Richtung Forschung zu machen und evtl. zu Habilitieren...

Beide Wünsche schließen sich meines Erachtens nach - insbesondere in der Anfangszeit als Assi - aus. Für ersteren Wunsch solltest Du unbedingt in ein kleines Haus, auf keinen Fall große Uniklinik. Möchtest Du jedoch wissenschaftlich arbeiten und sogar habilitieren, ist die Uniklinik 1. Wahl. Macht sich nun mal besser im Lebenslauf. Leider lernt man als Jungassi in der Uniklinik nur sehr wenig. Die älteren Kollegen müssen ihre FB-Kataloge voll bekommen und lassen einen nichts machen. Ich (kleines Haus) kann nach fast einem Jahr sonographieren, echokardiographieren und (unter Aufsicht) endoskopieren. Finde so jemanden mal in der Uniklinik. Jedenfalls zaubere ich mit meinen Fertigkeiten versteinerte Gesichter bei meinen ehemaligen Komillitonen, die an der Charité geblieben sind.

Wenn Du in Berlin bleiben möchtest, wäre Buch oder Bernau noch eine gute Alternative für eine fundierte kardiologische Ausbildung. Zumindestens sind die Assis dort keine Aktensortierer.

gitgott
20.11.2007, 17:17
Vielen Dank für die Antworten

gitgott
27.11.2007, 18:45
Hi,
ich bin's nochmal.
WAs hat denn "Buch" für nen Ruf in Berlin. Ist ja wohl jetzt ein riesiger Neubau.
Hat das noch irgendwas mit der Charite zu tun (Campus Buch???)

Sorry, kenne mich leider in den Berliner Häusern nicht aus..

Danke und Gruß
D.

alley_cat75
27.11.2007, 19:23
Wohin verlegt Ihr denn?

Ha, siehst Du mal. Bist ganz alleine auf die Antwort gekommen. Wir verlegen primär nach Buch und Bernau. Buch ist halb Charité und halb Helios. Helios zahlt wohl etwas besser und hat nettere Arbeitsbedingungen. Auf jeden Fall großes, modernes Klinikum. Bewerbung lohnt mehr als die Charité Mitte. :-meinung

PuniPu
08.03.2008, 08:12
Hast Du keine Alternativen?! Die Charité ist für Kardio wahrlich nicht Anlaufspunkt Nr. 1. Du würdest staunen, in welche Kliniken wir kardiologische Problemfälle verlegen... ;-) Bad Oeynhausen ist da sicherlich die bessere Wahl, wenn es Dir primär darum geht, etwas zu lernen. An der Charité dürfen Assis im 1. Jahr Akten sortieren und Blut abnehmen. :-dagegen

Der Thread ist zwar nicht mehr ganz aktuell, aber ich möchte dir trotzdem gerne wiedersprechen:
habe noch keine einzige Akte einsortiert -> das macht die MDA
nehme ca. alle zwei Tage bei einem Pat. Blut ab -> den Rest machen die Studenten.