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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zum Beginn einer Doktorarbeit



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XZar
19.11.2007, 19:16
Hi, ich bin zwar noch denkbar weit von einer Dissertation weg, aber möchte euch dennnoch schonmal eine Frage stellen.

Mir ist bekannt, dass man eine Doktorarbeit nach dem Physikum beginnen kann. Dies bietet sich vermutlich gerade bei längeren komplizierten Arbeiten auch an, da man während des PJs nur schwer Zeit finden wird, sich um seine Arbeit zu kümmern.

Aber wie sieht es eigentlich in den Modellstudiengängen aus, die ja an einigen Universitäten, wie Bochum, Berlin, Köln, Aachen, Heidelberg, Witten angeboten werden?

Soweit ich weiß haben diese das Physikumsäquivalent erst nach 6 Semestern, also ein Jahr später als im Regelstudiengang. Wenn man erst dann mit der Arbeit beginnen kann dürfte es relativ knapp werden bis zum 11. Semester und dem Beginn des PJ's.

Weiß jemand vielleicht, wie das geregelt ist?

gruß
XZar

davemed
19.11.2007, 21:29
Soweit ich weiß, kann man mit einer Doktorarbeit auch schon vor dem Physikum beginnen - die meisten Leute tuen es halt erst danach. Einreichen kann man sie dann eben erst wenn die Approbation in Sicht ist.

jojoxyz
20.11.2007, 15:02
Zu Heidelberg kann ich noch sagen: Physilum läuft hier ganz normal nach 4 Semestern
Außerdem hat man vor dem PJ ein 8-monatiges Forschungssemester. Ins PJ darf man ja frühestens nach 6 Semestern, Heidelberg ist allerdings schon nach 5 Semestern durch. Somit hat man zwishchen Uni und PJ Zeit für Doktorarbeit oder Famulaturen oder andere Sachen halt.

Blondi
23.11.2007, 17:56
Hallo,

ich habe auch noch eine Frage:

Wie ist es eigentlich zu bewerten, wenn es ewig dauert, bis man mal einen Termin zu einem Vorstellungsgespräch hat? Oder geht das allgemein nie so schnell?

Und was davon, dass sich ein konkretes Thema erst während der Arbeit ergibt? Mir wurde angeboten, erstmal was Experimentelles anzufangen und einen "Rettungsanker" einzubauen, der Dozent klang auch sehr kooperativ und hilfsbereit, aber ich konnte ihn die ganze Woche nicht erreichen und habe noch immer keinen Termin; außerdem würde ich gern wissen, ob es normal ist, dass man nicht sofort eine konkrete Themenformulierung auf dem Tisch hat (Begründung: Wie soll man denn Themen vorgeben, wenn man gar nicht weiß, ob jemand daran Interesse hätte...das mit dem Plan B klingt gut, aber ich weiß nicht, wie das konkret aussehen soll und ob ihr so was überhaupt für möglich haltet)

Ansonsten bestehen noch Kontakte zu den Pharmakologen (ist dieses Fach empfehlenswert, wenn man schnell fertig werden will?) und auch Nuklearmedizin (aber auch vertröstet, da der Prof erst wieder ab Anfang Dez im Institut ist)...

Was haltet ihr von der Gesamtsituation? Wozu würdet ihr eher tendieren? (Will möglichst schnell und reibungslos fertig werden!)

Danke!

Der Praktikant
23.11.2007, 21:54
Finger weg, weil...

1. Wenn der Betreuer jetzt schon keine Zeit hat für ein Vorstellungstermin, wie wird das erst sein, wenn Du in der Arbeit steckst? Hast Du die Möglichkeit mit anderen Dokotranden zu reden? Wie fühlen die sich betreut?

2. schnell und reibunglos fertig werden und Dr.-Arbeit schließen sich in 90% der Fälle leider aus. Dies erhöht sich auf 99,99999% wenn:


sich ein konkretes Thema erst während der Arbeit ergibt

Da ist die Unendliche Geschichte schon so gut wie vorprogrammiert. Dann wirds heißen :"Probier doch mal folgende Experimente noch", "Wir erweitern mal die Fragestellung", "Ne, das ist doch nicht gut, die letzten Monate treten wir in die Tonne und dann probierst Du mal Methode XY aus"
Ich halte ja die Vorgehensweise: erstmal blind rumdoktorn, dann überlegen wir uns anhand der Ergebnisse eine Fragestellung, für unwissenschaftlich. Dass ich damit ziemlich alleine stehe, habe ich aber auch mittlerweile erfahren.

Wenn Du zügig fertig werden willst, dann würd ich auf folgendes achten (wie schon 10000mal berichtet):

1. Hat der Betreuer noch andere Doktoranden, die FERTIG (damit meine ich das EINREICHEN der Promotionsschrift) sind. Ich bin fertig, heißt bei den meisten scheinbar "ich bin fertig mit den Experimenten und ich muß "nur" noch schreiben". (Böse Falle!!)

2. Sind die Methoden etabliert, damit meine ich nicht "die Methode steht uns zur Verfügung", sondern mit exakt dieser Methode wurde schon gearbeitet (Vorarbeiten aus dem Labor, die mit dieser Methode generiert wurden) und es gibt Leute im Labor, die diese Methode sicher beherrschen und Dir beibringen können.

3. Du weißt genau, wer Dein Betreuer ist (Optimal 1 Person [besonders hier gilt: viele Köche verderben den Brei]. Wer dein Doktorvater ist, ist schei$$egal (es sei denn er ist gleichzeitig Dein Betreuer :)) )
Und hat dieser auch ausreichend Zeit. Gerade bei klinischen Fächern gestaltet sich das teilweise sehr schwierig. Der Assi, der mit der Station kämpft, der Oberarzt der ständig Dienst/Hintergrund hat. Am besten ist jemand, der im Forschungsfrei ist. Das sollte dann auch ne Weile gehen. Hab auch schon erlebt, daß jemand beim Erstgespräch im Forschungsfrei war, nach Beginn der Arbeit dann aber nur noch nen Monat hatte, bis es wieder in den Stationsalltag ging. Explizit nachfragen!

4. Vorteil eines habilitierten Betreuers: Er hat keinen Zwang unbedingt, koste es was es wolle, schnell viel output zu generieren, wo sein Name als Erstautor draufsteht. Er hat schon Erfahrung im wissenschaftlichen Arbeiten und hat in der Regel schon mehrere Doktoranden durchgebracht. Nachteil: wenn er schon ne Weile habilitiert ist, könnte er nen Ruf nach Timbuktu kriegen und Du stehst dann ohne Betreuer da. Funktioniert genauso gut/schlecht wie ne Fernbeziehung ;-) oder man zieht der "Liebe" hinterher....

5. Der nichthabilitierte Betreuer: Er will habilitieren und braucht output. Du bist sein Erfüllungsgehilfe. Es liegt in seinem Interesse, daß Du zügig brauchbare Daten generierst, aber: Würdest Du in so einer Situation nur auf ein Pferd setzten? Man hört immer wieder von Betreuern, die sich ne ganze Batterie an cand.meds (>10) halten. Die Guten ins Töpfchen, die schlechten...,
Cave bei dem Typ: Im ersten Gespräch gleich per DU, prahlt mit exzellenter Betreuung, etablierten Methoden und nem spannenden Thema in einem superaktuellen Bereich, daß viel Freiraum läßt (Code für: es gibt keine Fragestellung), Daten schon teilweise erhoben (Code für: Der letzte Doktorand hat abgebrochen), in einem Semester fertig bis zur Veröffentlichung (Code für: Die Arbeit wird frühstens nach dem PJ fertig, obwohl Du im 6. Semester angefangen hat.)

6. vorklinische und klinisch-theoretische Institute: Vorteil: dein Betreuer wird mehr Zeit für Dich haben und kurzfristig ansprechbar sein, weil er selbst viel im Labor steht, keine Patienten hat und nur manchmal nen Seminar/Praktikum hält. In der Arbeitsgruppe sind nicht selten andere NaWis, die Laborarbeit richtig gelernt haben. Die können Dir da viele Sachen erklären/zeigen.
Nachteil: Viele haben den Anspruch "richtige" Forschung zu machen. Also fast nur experimentell zu Grundlagenthemen, nicht jedermanns Sache...

7. Patienten-/Probandenstudien: super spannend, weil klinisch. Kein blödes Pippetieren. Was Handfestes. Nachteil: Es sollte wasserfest abgeklärt sein, was für Parameter erhoben werden sollen und wie groß dafür der Stichprobenumfang sein muß. Nichts ist nerviger als "Hm, wir könnten ja noch Parameter XY untersuchen, bestell doch alle Patienten/Probanden nochmal ein" oder der Statistiker fällt lachend vom Stuhl weil N=1000 und nicht N=100 sein müßte. Probanden zu rekrutieren kann extrem nervenaufreibend sein. Gerade, wenn der Anreiz zu gering ist oder noch 10 weibliche Nichtraucher zwischen 25 und 28, die 3mal die Woche mindestens 30 Minuten Sport treiben und kein Alkohol trinken und gegen nichts allergisch sind und keine hormonellen Kontrazeptiva nehmen. Und dann zwischen dem 24.12 und 3.1. in die Tagesklinik kommen können.

So, war dann doch etwas länger, vielleicht waren ja paar nützliche Tips bei :))

Blondi
27.11.2007, 15:36
Hallo,

vielen Dank für die gute und ausführliche Antwort!

Es handelt sich um einen nichthabilierten, jungen Arzt, er hat auch alles mögliche versprochen und es klang perfekt. Ich erreiche ihn aber nicht mehr, und wenn ich ne Email schreibe, meint er, ich solle ihn anrufen. Er sagte zwar, es gebe Treffen jede Woche mit seiner Doktorandengruppe (so viel zum Thema "mehrere Optionen offen halten"), aber dann meinte er auch, er wolle das auf Treffen alle 2 oder auch 3 Wochen reduzieren, da es zu viel würde...dass Daten erhoben seien meinte er auch, es handelt sich allerdings um sehr seltene Tumoren.

Der Pharmaprof wäre sehr sympathisch, aber es ist eben v.a. Grundlagenforschung, das wäre evtl schon fast eine Nummer zu groß neben dem Studium...er hat zwar auch noch was anderes anzubieten, das aber noch wenig konkret klingt. Aber ich werde auf jeden Fall noch weiter fragen.

Ansonsten setze ich jetzt meine Hoffnung in die Nuklearmedizin, da hätte man Grundlagenforscher und Kliniker, auch mag ich Physik sehr gerne, es ergibt sich bestimmt auch ein sehr weites Spektrum. Der Prof ist allerdings erst am Anfang Dezember wieder im Haus und langsam kriege ich Panik, weil ich noch immer kein Thema habe und ursprünglich eigentlich gleich nach dem Physikum anfangen wollte (aus Angst, nicht fertig zu werden)...aber wenn man es nicht richtig plant, verliert man am Ende ja auch am meisten Zeit, richtig?

Ist es eigentlich normal, dass es so ewig dauert, bis man was findet?

cKone
27.11.2007, 19:02
Die Suche dauert schon, hab auch ungefähr 1Semester gesucht und bin durch Zufall fündig geworden in der Mikrobiologie.

Blondi
28.11.2007, 22:04
Wann hast du denn angefangen, und wann bist du fertig geworden? Wie läuft das dann eigentlich, sobald man eins hat? Muss man ständig seine Freizeit investieren? Kannst du nebenbei beispielsweise noch was anderes machen? Leider bin ich über Silvester ein paar Tage weg, das heißt es wäre schwierig, in den Weihnachtsferien anzufangen. Hab nochmal ein paar Kliniken angeschrieben...ist es richtig, das Sekretariat als erste Anlaufstelle zu kontaktieren oder wissen die nichts über evtl zu vergebende Themen? Ist das mein Fehler?

jule17
29.11.2007, 09:18
Auch wenn ich jetzt nicht direkt gefragt bin, antworte ich die einfach mal auf deine Fragen aus meiner Erfahrung.
Ich habe im April 2006 (6. Semester), ebenfalls nach einiger Zeit erfolgloser Suche, durch Zufall (Aushang im Internet) ein tolles Thema gefunden. Mittlerweile bin ich zu >90 % mit Schreiben fertig.

Ich habe immer vorher auf den Homepages versucht herauszufinden, wer forscht (und was) und habe dann die entsprechenden Oberärzte oder so direkt angeschrieben. Entweder haben die dann gesagt, es gibt nix oder mich an wen anders weitergeleitet oder mich halt zu nem Treffen eingeladen.

Was das mit der Freizeit angeht, hängt es 1. davon ab, was du machst und 2. wie weit du gerade bist. Insgesamt wird die Zeit wohl etwas weniger, aber meistens bleibt noch ein Rest über :-). Wenn du natürlich im Labor oder mit Patienten arbeitest, bist du oft nicht sehr flexibel und an bestimmte Termine gebunden, wenn du aber was statistisches machst bzw. bei der Auswertung angekommen bist, kannst du dir deine Zeit ja besser einteilen. Und ansonsten halt Vorlesungen ausfallen lassen....

Das mit den Winterferien dürfte eher schwierig werden (selsbt wenn du da wärst). Da haben ja eh viele Urlaub... Also besser (wenn du im Januar Klausuren hast), bis zu den nächsten Semesterfereien mit dem richtigen Start warten, was ja nicht heißt, dass du nicht vorher ein Thema finden und dich ein wenig damit beschäftigen kannst. Aber sei darauf gefasst, dass sie vieles wie Termine etc. immer wieder hinzieht und selbst wenn du erst mal so weit alles hast, es dann immer noch etwas dauert bis du das ok bekommst (egal ob bei Studienplanung, beim Auswerten, Schreiben etc.).

Nun gut, dann viel Erfolg!

Blondi
30.11.2007, 20:04
@jule

Vielen Dank für die Tipps!

Meinst du, Februar wäre in etwa realistisch? Ich hätte auch einen tollen Kontakt, das Projekt klingt gut und er ist kooperativ, aber er reicht gerade seine Habil ein und braucht deshalb noch ein wenig, bis er das Konzept ausgearbeitet hätte, er meinte ich solle mich Anfang Januar nochmal melden. Ich bin halt ungeduldig, weil ich schon seit Oktober suche!

Habe auch zig andere Anfragen abgeschickt und hoffe, da vor Weihnachten wenigstens ein bis zwei Gespräche noch zu kriegen...vergleichen sollte man wohl schon.

Hast du übrigens eine statistische gemacht? Wie hast du es in 3 Semestern geschafft? Das wäre ja zu schön um wahr zu sein!

jule17
01.12.2007, 16:03
Februar klingt auf jeden Fall realistisch. Und vergleichen halte ich auch für sehr sinnvoll. Das habe ich auch gemacht und mich dann zum Glück für das richtige entschieden.

Ich habe übrigens Patienten untersucht. Allerdings brauchte ich nicht allzu viele. Geplant waren so 20-25, auf Grund von ziemlichen "Rekrutierungsschwierigkeiten" sind es jetzt ein weniger, aber da die Ergebnisse trotzdem recht gut sind und das Patientenkollektiv "sehr speziell", glauben wir, dass es reicht.
Ansonsten viel Eigeninitiative zeigen und einfach mal machen (auswerten, schreiben). Wenn es dann falsch ist oder anders sein soll, kann man es noch ändern. Habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass es deutlich schneller ging, wenn ich schon mal was gemacht habe, als wenn ich einen Termin hatte um zu besprechen, wie ich das angehen könnte. Dann dauerte das immer ewig.

Und besser ein halbes Jahr in Ruhe suchen und dann für das richitge entscheiden, als überstürzt für das Falsche entscheiden :-)

LG, Jule

Blondi
08.12.2007, 18:42
Du hattest Recht, es ist definitiv das Beste, an mehreren Stellen zu suchen. Mittlerweile war ich auch noch bei den Nuklearmedizinern, aber da wäre es etwas Statistisches, die haben Unmengen an Daten, die ausgewertet werden wollen...der Prof meinte, sie hätten wenig, dafür aber richtig gute Sachen publiziert bisher, viel warte noch auf eine Aufarbeitung. Ich glaube das sogar, da er meinte, sie hätten vor allen Dingen Naturwissenschaftler, die nur forschen; er meinte auch, dass er Medizinstudenten am liebsten nur statistische Themen anbieten wolle, da diesen nicht wirklich beigebracht würde, wie man wissenschaftlich arbeite; wie gesagt, sie haben vor allen Dingen Naturwissenschaftler da, deshalb finde ich es auch glaubhaft, wenn er meint, es wäre bisher mehr um Qualität als Quantität bei den Publikationen gegangen; sie hätten aber sehr viele Resultate. Und eben das solle ich analysieren. Nächste Woche habe ich wieder einen Termin bei ihm.

Sicherlich wäre das Experimentelle Projekt in der Chirurgie bei diesem unglaublich sympathischen jungen Arzt klasse gewesen, aber er vertröstet immer nur auf Januar, nächstes Jahr, im Moment müsse er so viel noch hinkriegen, außerdem hat er scheinbar ziemlich viele Doktoranden, ihm scheint es ein wenig zu viel zu werden. Wäre das eine gute Ausgangsbasis?

Mittlerweile bin ich so weit, dass ich vorhabe, wirklich etwas solide-Retrospektives anzustreben, denke ich. Das dann so schnell wie möglich hinkriegen und danach kann man sich ja noch immer der Forschung widmen, aber dann eben frei von Zweckdenken, man wäre weniger verkrampft und befreiter, dann hätte man ja auch mehr Erfolg, oder mehr Chancen darauf, oder? Dieses utilitaristische Denken vergällt einem meist jede Freude und jede Motivation, das ist ja beim Lernen genau das Gleiche. Und wenn man keine Zeit und Energie mehr für sowas hätte...dann wäre man doch umso froher, wenn man schon früh fertig geworden wäre, oder?

Was meinst du, Jule?

Ex-PJ
09.12.2007, 08:57
Zitat: '.. etwas solide-Retrospektives anzustreben..'

Retrospektiv heißt nicht zwingend auch solide. Wichtig ist insbesondere, ob die gewüschten Daten überhaupt alle vorliegen. Sonst werden z.B. 100 Akten durchforstet und man stellt fest, daß die gewünschte Zweituntersuchung nur in 34 Fällen in der Akte vorliegt. :-(
Außerdem muß man Zugriff auf die Daten oder Akten haben bzw. bekommen, z.B. das Archiv eines Krankenhauses aufzusuchen, das 25 km entfernt liegt und das nur bis 12.00 besetzt ist, kann schwierig werden.

Blondi
09.12.2007, 21:32
Also am Besten folgendes fragen:

1. Wie groß ist das untersuchte Patientenkollektiv?

2. Sind die Daten lückenlos?

3. Wo liegen die Daten gespeichert und wie sind die Zugriffsmöglichkeiten?

Habe ich etwas vergessen? Wie kann ich sicherstellen, dass die Antworten der Wahrheit entsprechen? Kann mir jemand einen Tipp geben, wie man falsche Versprechungen durchschauen kann und was einen misstrauisch machen sollte?

Mein Problem ist, dass immer alles so schön präsentiert wird und so gut klingt, dass es eigentlich kaum wahr sein kann...oder zumindest bilde ich mir ein, dass es zu schön wäre um wahr zu sein. Andererseits gibt es wirklich Leute, die ein Traumthema erwischen und besonders bei dieser Abteilung scheint mir die Wahrscheinlichkeit hoch, da ich mir nicht vorstellen kann, dass allzu viele auf Nuklearmedizin kommen...da dürften doch die Perlen noch frei sein, oder täusche ich mich da? Kann es sein, dass das nicht umsonst eher weniger begehrt ist? Oder bilde ich mir auch das nur ein?

Blondi
12.12.2007, 16:35
Hallo,

also, ich hatte heute nochmal einen Termin und es hat sich Folgendes rausgestellt:

- Es handelt sich nicht um eine randomisierte, prospektiv durchgeführte Studie

- Die Internisten und nicht die Radiologen verfügen über die Datenbank, die es zu analysieren gilt (der Prof weiß nichtmal, wie die Daten konkret aussehen)

- Es handelt sich um 200 (!!) Patienten, die Ergebnisse aus 5 Jahren

- Das Thema wäre, ob Radiotherapie eine Verbesserung der Sterblichkeit bringt (irgendwie klingt das endlos...)

Was haltet ihr davon? Außerdem ist der Prof sehr schwer erreichbar und oft nicht im Haus. Ich kann mir so wenig vorstellen, wie das konkret ablaufen soll...und der, mit dem er sich beraten wollte, ist gerade in Urlaub. Eigentlich war meine Motivation für dieses Fachgebiet, dass ich möglichst schnell und unkompliziert durchkommen wollte, aber das ist wie es aussieht nun doch nicht in dem Maße der Fall wie er das beim ersten Mal hingestellt hat.

Sollte ich misstrauisch werden oder sind solche Begleiterscheinungen normal? Bewerte ich es über oder ist es nun doch nicht so risikolos und toll, wie ich nach dem ersten Gespräch dachte?

Vielen Dank für jeden Rat!!!!!!!!!!!!!!

Peter_1
12.12.2007, 18:12
Moin Blondi,

möglichst schnell und unkompliziert.... gibt es, ist aber sicher nicht häufig! Letztens würde ich an Deiner Stelle einfach in Ruhe schauen was Dir Spaß machen könhnte und was zumindest theoretisch Aussichten auf Erfolg bietet. Dann vielleicht noch die richtigen Fragen stellen und dich auf dein "Gefühl" verlassen, ich glaube im Internet wirst Du keine befriedigende Antwort finden.
Schiefgehen kann es immer, gut gehen ebenso. "Null-Risiko": Vergiss es! "Eierlegende Wollmichsauen" sind selten. Allgemeine Tips zu Fragen und zu den verschiedenen Vor-und Nachteilen der unterschiedlichen Wege zum Titel sind ja genug hier zu finden.

jule17
13.12.2007, 10:38
Ich kann Peter nur beipflichten. Bei allen guten Ratschlägen, wirst du hier wohl nie die richitigen Antworten finden. Am besten du verlässt dich wirklich auf dein Gefühl. Wenn du von vorne herein denkst, dass es wohl eher schwierig wird an alle Daten etc. zu kommen, dass lass es lieber. Außerdem bist du ja erst im 5. Semester, da musst du ja keinen zuuuu großen Wert auf die schnellstmögliche Arbeit legen, etwas Zeit hast du ja (was aber definitiv besser ist!!!).

Ich glaube, bei zu viel Grübelei und zu vielen Sorgen und Gedanken, ist die Gefahr sich am Ende für das Falsche zu entscheiden einfach größer, als wenn du dich (natürlich neben berechtigten Fragen und Gedanken, ohne die es auch nicht geht) eher auf dein Gefühl und deinen Eindruck verlässt.

Viel Erfolg :-)
Jule

blumi
12.01.2008, 12:44
Wollte fragen, ob Jm. weiß, obs möglich ist, auch eine Dr.arbeit in einem Lehrkrankenhaus aufzunehmen, wenn man ein Thema bekommt?

blumi
14.01.2008, 18:10
Weiß das echt Keiner? :-winky

Evil
15.01.2008, 08:31
Entscheidend ist der Doktorvater, der muß habilitiert sein und zu einem universitäten Lehrstuhl gehören. Wenn das der Fall ist, ist das auch an einem Lehrkrankenhaus möglich.