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STREBER20
08.12.2007, 16:04
@n00b: LOL in deinen Beiträgen tust du immer so, als wärst du voll der Musterschüler gewesen, dabei hattest du nur ein 1,8 Abi. Nimm dich mal ein bisschen zurück. Hättest du später Abi gemacht, müsstest du aller Wahrscheinlichkeit ebenfalls WARTEN und hättest dann sicher eine ganz andere Meinung, nicht wahr?

Inelein
08.12.2007, 16:05
Original von funny:
Wenn die Leute an deiner Uni bodenständig sind, kommen sie wohl nicht aus Problematischen Verhältnissen. Wenn hier von heile Welt Familien die Rede ist, dann nicht im Sinne von reich, sondern von funktionierend. Und das hatten in meiner damaligen Klasse (bayerisches Gymnasium) mehrere nicht. Jede Menge Essgestörter und Burn-out-Leistungskinder. Der Vater einer Mitschülerin saß im Gefängnis, eine andere musste sich aufgrund ihrer psychisch kranken Mutter um die Geschwister kümmern und als Dank für soviel Arbeit und Durchhaltevermögen darf man sich dann hinter den Wohlbehüteten anstellen, weil es nicht möglich ist, dann auch nur ein gutes Abi zu schaffen

Eigentlich wollte ich mich in diese Diskussion nicht einmischen, aber dazu muss ich nun echt mal was sagen:
Ich komme ganz sicher nicht aus einer wohlbehüteten und funktionierenden Familie, ich möchte das nicht näher ausführen, weil das kein Thema ist, was ich im Inet stehen haben möchte. Es sei nur soviel gesagt, dass ich allein in der 13. Klasse ca. 70 Fehltage hatte, und ich trotzdem einen DN von 1,7 geschafft habe. Ich habe mich halt dann noch mehr reingehängt und mehr gearbeitet. Ich muss jetzt auch ein Semester warten (ok zugegeben, im Vergleich zu 10 Semestern ist das nicht besonders lange :-keks ) und ich mache niemanden außer mich selbst dafür verantwortlich, dass das so ist. Ich finde einfach, dass es keine gute Lebenseinstellung ist, andere für seine eigenen Fehler verantwortlich zu machen. Ich hätte vielleicht andere Prioritäten setzen müssen oder mehr lernen etc. Es gab z.B. auch Lehrer die mich nicht leiden konnten (um ein anderes oft angeführtes Argument aufzugreifen), die haben mir im mündlichen die schlechten Noten reihenweise reingedrückt. Tja ich habe dann eben dafür gesorgt, dass meine schriftlichen (auch von objektiven Personen nachkontrollierbaren) Noten tadellos waren. So hat sich dann alles ausgeglichen.
Ich finde es gut und richtig, dass es eine Wartezeitquote gibt, weil es sicherlich oft so ist, dass man erst zu spät erkennt, was man wirklich will. Ich denke es gibt auch unter den Wartezeitler sehr viele die fähige Ärzte werden. Aber m.M.n. ist es einfach fair, dass diejenigen die sich angestrengt haben dafür belohnt werden, indem sie eher zum Zuge kommen.

tarsus
08.12.2007, 16:10
@inilein: ganz meine Meinung!

Hier wird auch ganz schön Schwarz-Weiß-Malerei betrieben, so ala "Die 1,0er" contra "Die mit dem schlechten Abi". Ich finde 2,0-2,5 kein schlechtes Abi und zu 1,8 fehlt nem 2,0er auch net viel (außer halt 8-9 WS :-kotz )!

funny
08.12.2007, 16:10
Eigentlich wollte ich mich in diese Diskussion nicht einmischen, aber dazu muss ich nun echt mal was sagen:
Ich komme ganz sicher nicht aus einer wohlbehüteten und funktionierenden Familie, ich möchte das nicht näher ausführen, weil das kein Thema ist, was ich im Inet stehen haben möchte. Es sei nur soviel gesagt, dass ich allein in der 13. Klasse ca. 70 Fehltage hatte, und ich trotzdem einen DN von 1,7 geschafft habe. Ich habe mich halt dann noch mehr reingehängt und mehr gearbeitet. Ich muss jetzt auch ein Semester warten (ok zugegeben, im Vergleich zu 10 Semestern ist das nicht besonders lange :-keks ) und ich mache niemanden außer mich selbst dafür verantwortlich, dass das so ist. Ich finde einfach, dass es keine gute Lebenseinstellung ist, andere für seine eigenen Fehler verantwortlich zu machen. Ich hätte vielleicht andere Prioritäten setzen müssen oder mehr lernen etc. Es gab z.B. auch Lehrer die mich nicht leiden konnten (um ein anderes oft angeführtes Argument aufzugreifen), die haben mir im mündlichen die schlechten Noten reihenweise reingedrückt. Tja ich habe dann eben dafür gesorgt, dass meine schriftlichen (auch von objektiven Personen nachkontrollierbaren) Noten tadellos waren. So hat sich dann alles ausgeglichen.
Ich finde es gut und richtig, dass es eine Wartezeitquote gibt, weil es sicherlich oft so ist, dass man erst zu spät erkennt, was man wirklich will. Ich denke es gibt auch unter den Wartezeitler sehr viele die fähige Ärzte werden. Aber m.M.n. ist es einfach fair, dass diejenigen die sich angestrengt haben dafür belohnt werden, indem sie eher zum Zuge kommen.

Dafür hast du meinen ganzen Respekt. Das Problem ist nur, wenn man niemanden (mit-)verantwortlich macht und nur die "Schuld" bei sich sucht für schwierige Lebensverhältnisse vergisst man, dass man Rechte hat. Und ich argumentiere hier ja nicht für leistungsverweigernde 27-jährige oder faule 38-jährige, sondern für Kinder oder Schüler in jungen Jahren. Und denen wird nicht genug geholfen von Staats Seite. Dieser deutsche Mißstand steht ja nun wirklich in fast allen Berichten von (Menschen-)Rechtsorganisationen.

tarsus
08.12.2007, 16:17
Sorry, wenn das jetz bissl unsachlich is - aber funny, lass doch mal die Kirche im Dorf!!
Menschenrechtsorganisationen?? Wegen Wartesemestern?
Also, WENN jemandem nicht genug geholfen wird dann Aids-Waisen in Afrika oder minderjährige Thaimädels, die auf n Strich geschickt werden oder schwerkranken Kindern, vernachlässigten, behinderten Kindern, Kindern in Dritte Welt Ländern usw.
Und DARUM sollten sich auch büddeschön Menschenrechtsorganisationen kümmern und net um 19Jährige Abiturienten im reichen D, die leider bissl zuviel feiern waren um 1,8 statt 1,9 zu schreiben (das war überspitzt, scho klar ;-) ) Aber echt! Behaltet mal die Relationen im Auge!

Lifendhil
08.12.2007, 16:19
Auch habe ich von der sozialen Auslese nach der 4. Klasse nichts mitbekommen. Und selbst wenn das bei euch der Fall war gibt es immernoch die Möglichkeit über den Probeunterricht am Gym (ist eine Art Aufnahmeprüfung) reinzukommen. Da die Lehrer die Leute da ja noch nicht kennen sollte die soziale Auslese wohl kaum eine Rolle spielen.

Das ist jetzt ein bißchen naiv oder? Dafür ist das deutsche Schulsystem berühmt und erst die neue Pisa-Studie hat es wieder bestätigt. Auch aus eigener Erfahrung kann ich das bestätigen. Denk doch alleine mal an den Nachhilfeunterricht. Im PISA-Gewinnerland weiß man nicht einmal was das ist.
Ich denke, du hast den Begriff einfach nicht verstanden. Es geht nicht um Vorurteile auf seiten der Lehrer, sondern darum, dass Kinder aus sozial schwächeren Familien bzw. mit Migrationshintergrund es schwerer haben, bei gleicher Intelligenz genauso gut zu werden. Einfach deshalb, weil sie mit anderen Vorkenntnissen in die Schule kommen bzw. nicht genügend Geld haben, um private Fördermöglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Die Schule in Deutschland gleicht das nicht aus und das nennt man dann soziale Auslese.

CYP21B
08.12.2007, 16:19
@n00b: LOL in deinen Beiträgen tust du immer so, als wärst du voll der Musterschüler gewesen, dabei hattest du nur ein 1,8 Abi. Nimm dich mal ein bisschen zurück. Hättest du später Abi gemacht, müsstest du aller Wahrscheinlichkeit ebenfalls WARTEN und hättest dann sicher eine ganz andere Meinung, nicht wahr?
Eigentlich habe ichs ja nicht nötig dir zu antworten wegen deiner arroganten und überheblichen, unfreundlichen Art im Forum. Kann das aber nicht so im Raum stehen lassen weils schlicht falsch ist!

Nö ich müsste eben nicht warten. Bin mit meinem Charité-Score letztes Semester locker reingekommen. Ohne Auswahlgespräch. Und dieses Semester würde ich höchstwahrscheinlich auch Wü reinkommen, wenn ich noch nen Platz bräuchte. Kommt eben auch nen bißchen drauf an was für ein 1,8er Abi man hat und man kann sich die Uni eben nicht so aussuchen.

Ich habe auch nirgends behauptet nen Musterschüler gewesen zu sein. Denke mal gerade DU hast keinerlei Grundlage mir irgendwas falsches zu unterstellen! Gerade weil ich das nicht war und trotzdem keine 3,x hatte kann ich das WZ ist unfair Gerede nicht verstehen.

Und eben dann nochmal für dich damit du es auch verstehst, ich habe nichts gegen WZ das einzige was nervt ist das andere für seine Fehler verantwortlich machen wollen. Steh dazu das du daran Schuld warst ein schlechtes Abi zu haben und freu dich darüber das du trotzdem die Chance hast Medizin zu studieren. Das ist eben nicht selbstverständlich! Ist eben nur oft so wenn jemand den kleinen Finger bekommt will er eben gleich die ganze Hand.

LaTraviata
08.12.2007, 16:22
Das ist ja nicht die erste Diskussion, die in diese Richtung läuft, trotzdem möchte ich auch an dieser Stelle meinen Senf dazu abgeben:

Auch ich hing am Anfang der Meinung an, das sei alles ungerecht, dass ich als motivierter, junger Mensch auf mein Wunschstudium warten muß.

Nun, nach vergangenen 7 Wartesemestern sehe ich das ganze etwas anders: Ich wäre mit meiner damaligen Haltung nicht reif genung gewesen, dem Unibetrieb gewachsen zu sein. Zu vielseitig waren die Dinge, die ich nochmals ausprobieren wollte, ebenso meine Interessen, die um eine richtige Entscheidung zu treffen, auch erst gefiltert werden mussten. Und so denke ich heute, ich wäre einfach unfähig gewesen, zwischen "wichtig" und "unwichtig" unterscheiden zu können! Meiner Meinung nach geht das vielen Leuten so, die keine 1er Abis gebaut haben und daher finde ich es gut, dass man zumindest diese "Bedenkzeit" eingeräumt bekommt und dann mit 22 oder 23 sein Studium aufnehmen kann - mit der gehörigen Reife, der Motivation und vielleicht einem Plus an Erfahrung :-top!!!
Insofern möchte ich dieses ganze "1er Abiturienten sind alle so egoistisch und studieren nur der Note wegen"-Geplänkel etwas relativieren und ein wenig zur Selbstreflektion auffordern! Ein gutes Abi kommt nicht von irgendwoher, genauso wenig wie ein schlechteres :-)!!!

Doctöse
08.12.2007, 16:24
n00b, komm mal von deinem hohen Ross runter.

Wir kochen alle nur mit Wasser.

Nach dem Abi kräht später kein Hahn mehr. Hier im Forum treiben sich übrigens einige 3,xer Leute rum, die in diesem Jahr das Hammerexamen mit überdurchschnittlichen Leistungen abgelegt haben. Und das sind KEINE Ausnahmen.
Das Studium bereitet einen im Übrigen nur zu einem winzigen Teil aufs Berufsleben vor. Die Kurse machen zwar Spaß, man lernt auch was, aber das, worauf es ankommt, das lernt man nur, wenn man mal richtig ins Alltagswasser geworfen wird. Da kann man noch soviel Bedsideteaching und co haben, das bereitet nicht darauf vor, eigenverantwortlich z.B. in Famulaturen zu arbeiten.
Alles, was ich bisher nützliches gelernt habe, stammt zu 90% aus meinen Famulaturen und selbst angelernten Dingen und zu sagenhaften 10% (ist eher noch hoch gegriffen) aus der Uni.

Was die Wartezeit angeht kann ich den Frust nachvollziehen. Ich habe 3 Semester gewartet und das hat mir gereicht. Jeder geht halt anders damit um, die einen machen das beste draus und sind glücklich mit ihrer Ausbildung und dem Gedanken, dass sie irgendwann auch studieren dürfen, die anderen verzweifeln an der Wartezeit.
Klar kann man froh sein, dass bei uns jeder Medizin studieren darf, eben dank der Wartezeitregelung. Woanders ist der Traum wirklich ausgeträumt, wenn man nicht gut genug in der Schule war.
Dieses aber als Totschlagargument einzusetzen, dass sich die Warter nicht beschweren sollen, ist absolut daneben :-meinung
Wer wartet, der weiss ganz genau, warum und ist damit schon gestraft genug, das muss man nicht auch noch ausweiden.

Ich bin ehrlich gesagt froh, dass ich an meinen Unis bisher keine so arroganten notenfixierten Kommilitonen vorgefunden habe, wie sie sich hier im Forum teilweise herumtreiben. Den Leuten war es zum Glück immer egal, was man für ein Abi hatte, es hat niemanden interessiert.
Die Profs in meinen Famulaturen haben sich übrigens gern drüber lustig gemacht, dass die Bewerber ihre Abizeugnisse mitgeschickt haben. Sie sagten, dass das eine Idee der Personalabteilungen sei. Oder um es mit den Worten eines Gyn-Profs zu sagen "Mei, mir schei**e alle durchs gleiche Loch. Was interessiert mich, was der Mensch vor Jahren in der Schule gemacht hat, der soll ins Team passen und JETZT was wissen und können". Recht hat er.

In diesem Sinne: Liebe Warter, lasst euch nicht fertig machen, aber schaut auch, dass ihr einen Einblick ins Studium und Berufsleben bekommt. :-)

STREBER20
08.12.2007, 16:31
Meine Meinung! Wirklich sehr schön beschrieben hast du das :-top

@n00b: Du bist einfach nur arm mit deinem Gerede. So gut ist dein 1,8 Abi auch nicht, als dass du dich hier als notenfixiertes Musterstreberchen darstellen musst. Also geh einfach weiterstreben, LERNE und nerv hier nicht im Forum rum.

CYP21B
08.12.2007, 16:34
Das ist jetzt ein bißchen naiv oder? Dafür ist das deutsche Schulsystem berühmt und erst die neue Pisa-Studie hat es wieder bestätigt. Auch aus eigener Erfahrung kann ich das bestätigen. Denk doch alleine mal an den Nachhilfeunterricht. Im PISA-Gewinnerland weiß man nicht einmal was das ist.
Ich denke, du hast den Begriff einfach nicht verstanden. Es geht nicht um Vorurteile auf seiten der Lehrer, sondern darum, dass Kinder aus sozial schwächeren Familien bzw. mit Migrationshintergrund es schwerer haben, bei gleicher Intelligenz genauso gut zu werden. Einfach deshalb, weil sie mit anderen Vorkenntnissen in die Schule kommen bzw. nicht genügend Geld haben, um private Fördermöglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Die Schule in Deutschland gleicht das nicht aus und das nennt man dann soziale Auslese.

Ich bin mal ganz ehrlich, ich komme vom Land, viele Schüler mit Migrationshintergrund gab es bei uns nicht. Ich gebe zu, dass meine Erfahrungen dazu dann nicht besonders repräsentativ sind.

Ich denke allerdings, dass das Hauptproblem was zu den Klassenunterschieden führt eben nicht mangelndes Geld für Nachhilfe ist sondern fehlende Einstellung zu schulischer Leistung in den entsprechenden Familien. Bei Sprachproblemen mag das anders sein, das gebe ich zu.

Wenn man Deutschland da jetzt mit zb Finnland vergleicht ist in meinen Augen die Einstellung Leistung zu bringen eine ganz andere. Ich denke kaum, dass sich die Einstellung großartig verbessern lässt, indem man sich Nachhilfe leisten kann. Zudem ist Nachhilfe auch kaum auf Dauer sinnvoll, sondern max. um Defizite auszugleichen die aus irgendwelchen Gründen entstanden sind und bringt bei nicht vorhandener Motivation wenig. Ich kann zwar nur wieder auf eigene Erfahrungen zurückgreifen, aber ich kenne keinen 1,x Abiturienten, der im Laufe seiner Schulzeit Nachhilfe in Anspruch genommen hat.

Ich denke das durch soziale Verhältnisse entstehende Ungleichgewicht in der Schullaufbahn der Kinder zu stoppen ist nicht einfach mit Nachhilfe für alle möglich. Sicherlich würde es bei einigen zeitweise helfen, keine Frage. Der Hauptauslöser dafür dürfte jedoch das nicht vorhandene Bewusstsein für Bildung in solchen Familien sein. Das wiederherzustellen ist sicher nicht einfach.

CYP21B
08.12.2007, 16:42
Meine Meinung! Wirklich sehr schön beschrieben hast du das :-top

@n00b: Du bist einfach nur arm mit deinem Gerede. So gut ist dein 1,8 Abi auch nicht, als dass du dich hier als notenfixiertes Musterstreberchen darstellen musst. Also geh einfach weiterstreben, LERNE und nerv hier nicht im Forum rum.

Lerne Lesen, dann ist es dir vielleicht irgendwann einmal möglich an einer Diskussion mit sinnvollen Beiträgen teilzunehmen, anstatt Leute die nicht deiner Meinung sind mit unqualifizierten Beiträgen zu belästigen...

@doctöse: Mir ist klar, dass ein 3,xer auch ein guter Arzt werden kann. Das habe ich nirgends abgestritten. Ich habe lediglich versucht das momentane Auswahlsystem zu rechtfertigen. Ich denke mal ich bin nicht die einzige, der die Totschlagargumente weswegen 3,xer den Platz viel mehr verdient hätten als 1,xer auf die Nerven gehen. Sicherlich mag es 3,xer geben die Topnoten im Examen hinlegen, die Regel ist es zumindest laut Studien eben nicht. Trotzdem gibt es aber immernoch eine Chance ins Studium zu kommen. Aber selbst darüber wird mehr gemeckert als realisiert, dass das eben keine Selbstverständlichkeit ist.

Lifendhil
08.12.2007, 16:44
Nachhilfe war nur ein Beispiel. Es gibt an den deutschen Schulen viele Faktoren, die dazu führen. Eine Schule muss diese Ungleichheiten ausgleichen und das tut sie hier eben nicht. In Finnland ist Schule einfach völlig anders, dort funktioniert das. Dort werden z.B. die schwachen Schüler von der Schule aktiv gefördert. Da meine Cousinen alle in Finnland zur Schule gehen, hab ich einen ganz guten Überblick, was da anders läuft.
Wie gesagt, es wird regelmäßig von Experten festgestellt, dass die frühe Trennung eben auch diese soziale Auslese begünstigt. Du kannst bei Interesse sicherlich im Netz dazu etwas finden, wie sie das begründen.
Im übrigen hab ich als Jahrgangsbeste Abi gemacht und habe über Jahre Nachhilfe nehmen müssen, da ich zeitweise einen 4,0er Schnitt hatte. ;-)

Lifendhil
08.12.2007, 16:46
Ich denke allerdings, dass das Hauptproblem was zu den Klassenunterschieden führt eben nicht mangelndes Geld für Nachhilfe ist sondern fehlende Einstellung zu schulischer Leistung in den entsprechenden Familien.

Und genau das muss Schule ausgleichen. Es darf keinen Einfluss auf den Schulabschluss der Kinder haben, welche Einstellung (bzw. welche Bildung) die Eltern haben.

STREBER20
08.12.2007, 16:49
@n00b: lächerlich wie du mit Kritik umgehst! Ich glaube, ich lasse dich mal in deiner Pseudo-Ich-bin-toll-Scheinwelt, damit ich später nicht als Steuerzahler die Kosten für dich in einer Nervenheilanstalt mitfinanzieren muss.

Mano
08.12.2007, 16:54
Manche Argumente kann ich echt nicht nachvollziehen...
Erstmal ist jeder ganz alleine für seinen Abischnitt verantwortlich. Natürlich hat der eine mehr Glück mit den Lehrern und der andere bekommt zu Hause keine Nachhilfe und der Dritte hatte Sport und Kunst als LK. Aber letztlich macht sich das doch nur im Nachkommabereich bemerkbar. Jemand der ein 3,3er Abi gemacht hat, hätte sicherlich nicht bei optimaleren Bedingungen ein 1,1er Abi gemacht sondern vielleicht ein 3,0er. Deshalb kann ich die Wartezeitregelung, so wie sie heute ist, nicht ganz nachvollziehen: Wenn jemand mit einem 1,9er Abi (fast) genauso lange warten muss wie der mit dem 3,9er Abi, dann kann ich verstehen, dass das als unfair empfunden wird. Warum also nicht einfach die Wartezeit mit der Note verrechnen? Also z.B. pro Semester einen um -0,1 besseren Schnitt?

Eine andere Sache, die ich nicht so ganz nachvollziehen kann, ist die soziale Benachteiligung: Natürlich ist es in Deutschland ein riesiges Problem, dass Kinder aus sozial benachteiligten Familien (Immigrationshintergrund, niedriger Bildungsstand der Eltern) stark benachteiligt sind. Aber meint ihr wirklich, dass wirkt sich auf die Abinoten aus!??
Nein, das sorgt für eine Selektion nach der vierten Klasse, oder zumindest in der ersten Hälfte der Schulzeit. Da spielt es eine große Rolle, ob die Kindern von ihren Eltern vernünftig Deutsch gelernt haben, ob sie regelmäßig zum Hausaufgaben machen gebracht wurden, ob ihre Eltern positive Leser-Vorbilder sind und und und. Aber das spielt doch in der Oberstufe keine Rolle mehr... Wer ist bis dahin geschafft hat, bei dem spielt das Elternhaus danach keine Rolle mehr denke ich (oder allenfalls nur noch eine minimale). Ich selber komme aus einer Lehrerfamilie, aber ich kann mich nicht daran errinnern, dass meine Eltern sich in der Oberstufe noch in irgendeiner Weise um meine Schule gekümmert hätten. Zumal sie sicherlich weniger Ahnung von Mathe & Co hatte als ich zu dem Zeitpunkt. Anders in der Grundschule - hier spielt es eben eine große Rolle. Hätte ich andere Eltern gehabt wäre ich vermutlich eben nicht auf dem Gymnasium sondern auf der Hauptschule gelandet.
Ansonsten müsste man aus eurer Argumentation folgern, dass eben nicht nur diejenigen mit schlechtem Abi, sondern grundsätzlich jeder nach einer entsprechenden Wartezeit Medizin studieren dürfte. Schließlich sind ja auch viele Hauptschüler durchaus sehr leistungsfähig - wurde nur nicht richtig gefördert und dementsprechend benachteiligt (den letzten Satz meine ich durchaus ernst).

tarsus
08.12.2007, 16:55
@STREBER20:jetzt ist dann aber bald der Punkt erreicht, an dem deine Postings beleidigend und mutwillig provokativ werden (--> Netiquette)

Inelein
08.12.2007, 16:57
n00b, sorry, aber es hat nicht nur mit der Einstellung zu tun. Wenn die Eltern ein niedriges Bildungsniveau haben, vielleicht auch nicht so gut deutsch sprechen, wie sollen sie denn den Kindern helfen, wenn diese was nicht verstehen? Ich denke jeder Schüler hat doch in irgendeinem Fach Probleme, zumindest eine gewisse Zeit lang. In den höheren Klassen fällt das vielleicht nicht so uns Gewicht, weil man dann vielleicht Freunde hat, die einem das erklären können oder man es sich besser selbst erarbeiten kann. Aber gerade die Jüngeren sind darauf angewiesen entweder aktive Hilfe seitens der Schule zu bekommen (z.B. Hausaufgabenbetreuung) oder aber irgendwie seitens der Familie. Wenn aber die Eltern den Stoff nicht verstehen , weil sie selber nur auf der Hauptschule waren, oder aber nicht gut genug deutsch können, und dann auch noch nicht genug Geld für Nachhilfestunden da ist, dann haben diese Kinder einfach nicht die gleichen Chancen, wie Kinder aus reichen oder gebildeten Familien.
Mal ganz davon abgesehen, dass Geld für unterstützende Lernmaterialien (Abivorbereitungsbücher, Duden, Internet und was weiß ich noch alles) fehlt.

edit: Genau tarsus, mein ich auch so, auf den Abischnitt selber wirkt sich die Benachteilgung nicht mehr so aus (Mal ganz davon abgesehen, dass gerade eine Nachkommastelle sehr entscheidend sein kann ;-) )
Nichtsdestotrotz siebt unser Bildungssystem womöglich talentierte/intelligente Schüler, die ihr Abi auch geschafft hätten, wenn sie bessere Vorrausetzungen mitgebracht hätten, eben aufgrund ihres sozialen Standpunktes aus...

Lifendhil
08.12.2007, 16:59
Eine andere Sache, die ich nicht so ganz nachvollziehen kann, ist die soziale Benachteiligung: Natürlich ist es in Deutschland ein riesiges Problem, dass Kinder aus sozial benachteiligten Familien (Immigrationshintergrund, niedriger Bildungsstand der Eltern) stark benachteiligt sind. Aber meint ihr wirklich, dass wirkt sich auf die Abinoten aus!??
Nein, das sorgt für eine Selektion nach der vierten Klasse, oder zumindest in der ersten Hälfte der Schulzeit. Da spielt es eine große Rolle, ob die Kindern von ihren Eltern vernünftig Deutsch gelernt haben, ob sie regelmäßig zum Hausaufgaben machen gebracht wurden, ob ihre Eltern positive Leser-Vorbilder sind und und und. Aber das spielt doch in der Oberstufe keine Rolle mehr... Wer ist bis dahin geschafft hat, bei dem spielt das Elternhaus danach keine Rolle mehr denke ich (oder allenfalls nur noch eine minimale). Ich selber komme aus einer Lehrerfamilie, aber ich kann mich nicht daran errinnern, dass meine Eltern sich in der Oberstufe noch in irgendeiner Weise um meine Schule gekümmert hätten. Zumal sie sicherlich weniger Ahnung von Mathe & Co hatte als ich zu dem Zeitpunkt. Anders in der Grundschule - hier spielt es eben eine große Rolle. Hätte ich andere Eltern gehabt wäre ich vermutlich eben nicht auf dem Gymnasium sondern auf der Hauptschule gelandet.
Ansonsten müsste man aus eurer Argumentation folgern, dass eben nicht nur diejenigen mit schlechtem Abi, sondern grundsätzlich jeder nach einer entsprechenden Wartezeit Medizin studieren dürfte. Schließlich sind ja auch viele Hauptschüler durchaus sehr leistungsfähig - wurde nur nicht richtig gefördert und dementsprechend benachteiligt (den letzten Satz meine ich durchaus ernst).
Ich weiß nicht, auf wen du dich beziehst, aber ich habe das auch nirgends behauptet. Musste einfach nur widersprechen, wenn hier jemand behauptet, dass es im deutschen Schulsystem keine soziale Auslese gibt.
In der Oberstufe spielt das sicher nur noch eine sehr sehr geringe Rolle.

STREBER20
08.12.2007, 17:00
@tarsus: nö, sie sind nicht beleidigend oder provokativ, sondern sie sind n00bs beiträgen absolut angemessen.