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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wartesemester in der Zukunft



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dr. doom
05.12.2007, 12:56
Was meint ihr, wie das mit den WS in den nächsten 2-3 jahren aussehen wird? wird die wartezeit länger werden, 10-12 statt 8-10 wie jetzt? oder noch länger? wird der nc eher kleiner werden oder werden die Abis schlechter?

Lisy
05.12.2007, 14:40
kann man schlecht sagen, da es in zukunft die zvs so wie sie heute ist nicht mehr geben soll....sondern nur noch eine art bewerberportal....wie genau das ist weiß ich nicht, aber dann stellt sich natürlich die frage, ob die wartesemester überhaupt noch so wichtig sind bzw. ob es dann nicht andere wege gibt an einer uni angenommen zu werden außer über wartesemester (wenn der schnitt nicht reicht)....

DerMedicus1984
07.12.2007, 19:56
Naja, für die Leute die schon einige Zeit warten fände ich es eine ziemliche Verarschung diese Regelung auf einmal abzuschaffen. Auf der anderen Seite wundert es mich, dass Leute eher bevorzugt werden die nen 1,1 Abi haben, als Leute die schon im medizinischen Bereich eine Ausbildung sehr gut absolviert haben oder sonstige Erfahrungen machen die für die persönliche Entscheidung dieses Fach studieren zu wollen wichtig sind. Ich wäre ja für einen Aufnahmetest als Alternative zum N.C.. Warum soll man nicht auch im Nachhinein zeigen dürfen, dass man was auf dem Kasten hat, wenn man aus welchen Gründen auch immer ein nicht so tolles Abi gemacht hat ;)?

ka17
07.12.2007, 22:52
Naja, für die Leute die schon einige Zeit warten fände ich es eine ziemliche Verarschung diese Regelung auf einmal abzuschaffen. Auf der anderen Seite wundert es mich, dass Leute eher bevorzugt werden die nen 1,1 Abi haben, als Leute die schon im medizinischen Bereich eine Ausbildung sehr gut absolviert haben oder sonstige Erfahrungen machen die für die persönliche Entscheidung dieses Fach studieren zu wollen wichtig sind. Ich wäre ja für einen Aufnahmetest als Alternative zum N.C.. Warum soll man nicht auch im Nachhinein zeigen dürfen, dass man was auf dem Kasten hat, wenn man aus welchen Gründen auch immer ein nicht so tolles Abi gemacht hat ;)?

das meintest du sicher ironisch.....
dich wundert es,dass jemand mit nem 1er abi,der also in den letzten 2 jahren in der kollegstufe konstant gute leistungen gebracht hat,jemanden vorgezogen wird,der vll schon krankenpfleger ist?....also ganz ehrlich.....das kanns nicht sein....das ist genauso als würdest du sagen eine sekretärin könnte den job eines managers machen...hey,die arbeiten ja im selben gebäude....
und test...naja,schön und gut.....aber in so einem test kann es schon passieren,dass man mal nen schlechten tag hat.....hingegen in 2 jahren, in denen man noten fürs abi sammelt,ist das schon unwahrscheinlicher....
also tut mir leid falls du zu denen gehörst,die leider warten müssen,obwohl sie genau wissen,dass SIE die besten ärzte der welt wären,ist das schade...dann trags aber mit würde,gib zu,es hat in der schule nicht gelangt und dass ist jetzt die folge.......warte und schweig....
es mag zwar sein das abinote nicht unbedingt das beste kriterium ist,aber mir ist noch kein besseres eingefallen......

CYP21B
07.12.2007, 23:59
Naja, für die Leute die schon einige Zeit warten fände ich es eine ziemliche Verarschung diese Regelung auf einmal abzuschaffen. Auf der anderen Seite wundert es mich, dass Leute eher bevorzugt werden die nen 1,1 Abi haben, als Leute die schon im medizinischen Bereich eine Ausbildung sehr gut absolviert haben oder sonstige Erfahrungen machen die für die persönliche Entscheidung dieses Fach studieren zu wollen wichtig sind. Ich wäre ja für einen Aufnahmetest als Alternative zum N.C.. Warum soll man nicht auch im Nachhinein zeigen dürfen, dass man was auf dem Kasten hat, wenn man aus welchen Gründen auch immer ein nicht so tolles Abi gemacht hat ;)?

Ach ne geht das nun schon wieder los. Woher willst du wissen, dass ein 1,1er nicht das unbedingte Verlangen hat Arzt zu werden? Wahrscheinlich hat er sich genau deswegen in der Schule so angestrengt um den Schnitt zu schaffen! Wieso sollte ein Studienplatzanwärter vorgezogen werden, der es mal salopp gesagt nicht auf die Reihe gebracht hat in der Schule die nötige Leistung zu erbringen. Entweder war ihm das Abi damals egal womit er motivationstechnisch hinter den 1,1er zurückfällt, oder er hats schlicht und einfach nicht drauf gehabt die Leistung zu erbringen. In dem Fall wird er das Studium wohl auch nicht packen.

Sicherlich ist eine Ausbildung eine sinnvolle Möglichkeit für denjenigen die WZ zu überbrücken, allerdings qualifiziert sie keinesfalls mehr für das Studium wie ein gutes Abitur. Immerhin muss man um Arzt zu werden ein nicht gerade einfaches Studium hinter sich bringen. Wodurch eine Ausbildung, die nun mal nicht akademisch ist, besser für das Studium qualifizieren soll, als ein gutes Abi ist mir schleierhaft. Sicherlich mag es Vorteile mit sich bringen diese zu absolvieren, wenn es nicht gleich mit dem Platz klappt, die Erfahrungen die hierbei positiv fürs Studium sind sind jedoch keine Dinge die man ausschließlich in der Ausbildung lernen/erfahren kann.

Prinzipiell ist ein Auswahltest auch nicht so falsch, hat jedoch gegenüber dem Abitur einige Nachteile. Er zeigt nur eine Punktleistung jedoch keine Dauerleistung. Im Studium wird man allerdings auch nicht besonders weit kommen, wenn man nicht die Motivation hat halbwegs regelmäßig zu lernen. Wieso also nicht jemanden auswählen, der dies schon zu Schulzeiten gezeigt hat? Was eigentlich gegen den Test spricht ist die Tatsache, dass das Testergebnis sehr mit der Abinote korreliert. Viele die sich also dadurch Hoffnungen machen würden wenn es nur über den Test geht genausowenig einen Platz erhalten. Wäre also bis auf wenige Ausnahmen verschwendete Mühe.

Insgesamt lässt sich also sagen, dass das Abitur, auch wenn es durch Bundesland bedingte Ungerechtigkeiten nicht ganz fair ist, das sicherste Kriterium zur Auswahl darstellt. Diese Tatsache ist auch nicht aus der Luft gegriffen sonder wurde schon durch eine Studie bestätigt.

Soll heißen, hört endlich auf darüber zu lästern dass 1,0er etc ungeeignet wären und nur WZler die wahren Ärzte werden. Seit lieber froh, dass es diese Chance (WZ) überhaupt gibt. In anderen Ländern gäbs keinerlei Chancen wenn das Abi nicht stimmt.

Inelein
08.12.2007, 00:23
Und bitte Leute, wer verbreitet denn hier schon wieder Falschinformationen? Die derzeitige Vergabemethode der bundesweiten NC-Studiengänge soll nicht abgeschafft werden, vielmehr soll die ZVS die Bewerberkoordinierung und Verteilung nun auch für andere Studiengänge übernehmen, soweit die Unis das wünschen.
Bevor man was in die Welt setzt, lest euch bitte mal die Quellen durch, auf denen die im Moment kursierenden Artikel basieren, was der Beschluss der Kultusministerkonferenz ich meine April diesen Jahres wäre. Da steht nichts von Wartezeitabschaffung (die WZ ist ja indirekt im GG verankert! - aber ich wiederhole mich *sigh*), sondern nur etwas von einer Umstrukturierung! Und nein ich mach mir nicht zum 5. Mal die Mühe den Beschluss zu suchen und ihn in diversen Threads hier im Forum zu posten, bitte bemüht die Suchfunktion...

Leisure Suit Alex
08.12.2007, 09:15
In anderen Ländern gäbs keinerlei Chancen wenn das Abi nicht stimmt.

Schweiz, Österreich, Italien gibt es Aufnahmetests, Frankreich nach einem Jahr einen Aufnahmetest... in Schweden gibt es ein kompliziertes Aufnahmeverfahren (wohl zu teuer für deutsche Unis).
Spanien gibt es meines Wissens auch einen Aufnahmetest.
Niederlande gehen wohl auch nicht über Abinote.
Vom Rest habe ich leider keine Ahnung.
Welche anderen Länder meinst du denn?
Aber eigentlich ist mir die derzeitige Regelung egal, die maximale Wartezeit von 9 Jahren ist nur ein bisschen sehr hoch angesetzt und sollte meiner Meinung nach auf 5 Jahre oder so begrenzt werden. Was soll man denn bitte in den 9 Jahren machen? 3 Ausbildungen in gesundheitlichen Berufen? Wenn man wenigstens nicht zulassungsbeschränkte Studiengänge studieren dürfte (wie in anderen Ländern), dann wäre ja alles halb so wild, aber so nehmen einfach viele Abiturienten minderqualifizierten Leuten die Ausbildungsplätze weg... aber da ja der Staat kein Geld hat, wird leider darauf geachtet, dass möglichst wenige Abiturienten studieren.

Arman
08.12.2007, 09:59
meine Clique an der Uni besteht übrigens buntgemischt aus Leuten zwischen 19-25 und 1,0-3,0 !
und da denkt echt keiner mehr drüber nach wer wie alt ist bzw. wer welchen Abischnitt hatte. Jeder "kämpft ums nackte überleben" ;)

man lernt, man hilft sich gegenseitig, man feiert, man genießt das Leben, man regt sich gemeinsam auf, man hat gemeinsame depressive Tage und man gönnt sich gegenseitig den Erfolg !

also diese wikrlich sinnlosen Diskussionen, wie es sie wohl immernoch in diesem Forum gibt, gibt es in vivo nicht...

starbase135
08.12.2007, 10:21
Wenn man wenigstens nicht zulassungsbeschränkte Studiengänge studieren dürfte (wie in anderen Ländern), dann wäre ja alles halb so wild, aber so nehmen einfach viele Abiturienten minderqualifizierten Leuten die Ausbildungsplätze weg... aber da ja der Staat kein Geld hat, wird leider darauf geachtet, dass möglichst wenige Abiturienten studieren.

Glaubst du nicht, dass deine Aussage ein bisschen unqualifiziert ist? Fakt ist nun mal, dass ein Studium den Staat sehr viel Geld kostet. Ein 3-jähriger Bacherlorstudiengang ca. 25000 - 40000 Euro, ein 5-jähriger Diplomstudiengang ca. 40000 Euro - 70000 Euro. Warum ist deiner Ansicht nach fair Abiturienten, die eine relativ schlechte Abi-Note haben, ein Erststudium in Fach X für sagen wir mal 50000 Euro zu geben und dann gleich im Anschluss ein Medizinstudium für (wirklich fast schon atemberaubende) 150000 Euro?

Außerdem ist es ja möglich etwas anderes zu studieren und dann ein Medizinstudium als Zweitstudium aufzunehmen. Man muss dann eben bloß möglichst die Abschlussnote "sehr gut" im Erststudium haben...

Man sollte wirklich froh sein, dass Deutschland einem so viele Möglichkeiten bietet. In vielen Ländern ist es nicht selbstverständlich, dass den Studenten buchstäblich alles auf dem Silbertablett serviert wird. In den angelsächsischen Ländern geht es ja NUR über Leistung. Wer dort nicht zu den Besten seines Jahrganges gehört, der kann eben kein Medizin studieren bzw. erst über weitaus längere Umwege als hier in D. Und dabei ist nicht zu vergessen, dass dort sehr viele Medizinstudenten die Kosten ihres 8-jährigen Studiums (100000 - 150000 Euro) selbst mit Krediten tragen müssen.

Demnach ist Deutschland eigentlich ein Schlaraffenland für Studenten.

DerMedicus1984
08.12.2007, 11:09
Ich habe nicht behauptet dass Leute mit nem 1er Abi ungeeignet seien, aber den NC als einzigen Index zu benutzen um zu entscheiden wer was werden darf find ich zu wenig. Wieso sollen 3 Jahre eines Lebens darüber entscheiden was aus einem werden darf? Es gibt unzählige Gründe warum man in der Phase des Lebens nicht sein bestes gegeben hat, also immer davon auszugehen alle haben keine Probleme und können sich nur darauf konzentrieren halte ich für falsch ehrlich. Natürlich soll Leistung belohnt werden, aber einen nur danach zu bewerten halte ich für zu wenig, man sollte zumindest die Möglichkeit bekommen sich anderes zu profilieren. Ich persönlich hatte ganz erhebliche persönliche Probleme während meiner Schulzeit auf die ich nicht näher eingehen will, warum soll ich jetzt benachteiligt sein?

Lifendhil
08.12.2007, 11:15
Demnach ist Deutschland eigentlich ein Schlaraffenland für Studenten.
Joa klar. Nur weil man irgendwo ein sehr negatives Beispiel findet, ist es in Deutschland total prima. ;-)
Das erinnert mich an die aktuelle Pisa-Studie. Nur weil Deutschland jetzt Durchschnitt ist, freut man sich, als wäre man der Sieger. Denn es gibt ja Länder, die noch viel schlechter sind.
Naja, ich orientiere mich gerne an den Besten. ;-)
Es gibt auch Länder, in denen die Studenten monatlich unabhängig vom Einkommen (lediglich von der Wohnsituation) bis zu 400 Euro monatlich geschenkt (!!)bekommen. Das nenne ich ein Schlaraffenland. :-meinung
Bezüglich der Zugangsbedingungen ist Deutschland allerdings wirklich ein Paradies. Allein durch Warten einen Platz zu bekommen - wo gibt es das noch?

Leisure Suit Alex
08.12.2007, 11:16
Glaubst du nicht, dass deine Aussage ein bisschen unqualifiziert ist? Fakt ist nun mal, dass ein Studium den Staat sehr viel Geld kostet. Ein 3-jähriger Bacherlorstudiengang ca. 25000 - 40000 Euro, ein 5-jähriger Diplomstudiengang ca. 40000 Euro - 70000 Euro. Warum ist deiner Ansicht nach fair Abiturienten, die eine relativ schlechte Abi-Note haben, ein Erststudium in Fach X für sagen wir mal 50000 Euro zu geben und dann gleich im Anschluss ein Medizinstudium für (wirklich fast schon atemberaubende) 150000 Euro?

Also ich halte eher deine Argumentation für unqualifiziert, denn:
Leute die keine Lehrstelle bekommen und früher oder später Sozialhilfe beziehen kosten SEHR VIEL Geld, wenn es dumm läuft, dann liegen sie ihr Leben lang im sozialen Netz -> Das ist meiner Meinung nach eine Folge des Mangels an Ausbildungsplätzen, nicht weil die Leute zu faul sind... Nicht umsonst schneidet die DDR bei Umfragen so gut ab, viele Leute wünschen sich ein Recht auf Arbeit. Kosten von 25.000-30.000 sind ein Witz verglichen mit den Kosten für eine Person der der Staat ein Leben lang Sozialhilfe zahlt.
Von mir aus soll man halt die Kosten für den 1. Studiengang zurückzahlen, wenn man dann noch ein Zweitstudiengang dranhängen will, der volkswirtschaftliche Schaden der von jemanden angerichtet wird, der erst eine Ausbildung macht und dann das Medizinstudium ist wohl höher, als der von jemanden, der zwei Studiengänge studiert.
Besser qualifizierte Akademiker bringen dem Staat auf lange Sicht auch mehr Steuereinnahmen, falls man später in die Forschung will ist ein Erststudium in Chemie, Biochemie oder was weiss ich für einen nicht zulassungsbeschränkten Studiengang sicher vorteilhaft.
Ausserdem gibt es viele Studenten die brechen Jura ab, wechseln zu BWL, brechen BWL ab, wechseln zu Informatik, usw. das kostet den Staat genauso Geld, in einigen Fällen vielleicht sogar mehr als ein Medizinstudium -> Wenn man nicht gerade Medizin oder einen anderen NC Studiengang studieren will, dann kann man den Staat auch so viel Geld kosten wie man will, also zieht meines Erachtens die Argumentation mit den Kosten nicht wirklich.

Lifendhil
08.12.2007, 11:17
Ich persönlich hatte ganz erhebliche persönliche Probleme während meiner Schulzeit auf die ich nicht näher eingehen will, warum soll ich jetzt benachteiligt sein?
Joa... und dafür gibt es die Regelung mit dem Härtefall.

DerMedicus1984
08.12.2007, 11:20
Also ich halte eher deine Argumentation für unqualifiziert, denn:
Leute die keine Lehrstelle bekommen und früher oder später Sozialhilfe beziehen kosten SEHR VIEL Geld, wenn es dumm läuft, dann liegen sie ihr Leben lang im sozialen Netz -> Das ist meiner Meinung nach eine Folge des Mangels an Ausbildungsplätzen, nicht weil die Leute zu faul sind... Nicht umsonst schneidet die DDR bei Umfragen so gut ab, viele Leute wünschen sich ein Recht auf Arbeit. Kosten von 25.000-30.000 sind ein Witz verglichen mit den Kosten für eine Person der der Staat ein Leben lang Sozialhilfe zahlt.
Von mir aus soll man halt die Kosten für den 1. Studiengang zurückzahlen, wenn man dann noch ein Zweitstudiengang dranhängen will, der volkswirtschaftliche Schaden der von jemanden angerichtet wird, der erst eine Ausbildung macht und dann das Medizinstudium ist wohl höher, als der von jemanden, der zwei Studiengänge studiert.
Besser qualifizierte Akademiker bringen dem Staat auf lange Sicht auch mehr Steuereinnahmen, falls man später in die Forschung will ist ein Erststudium in Chemie, Biochemie oder was weiss ich für einen nicht zulassungsbeschränkten Studiengang sicher vorteilhaft.
Ausserdem gibt es viele Studenten die brechen Jura ab, wechseln zu BWL, brechen BWL ab, wechseln zu Informatik, usw. das kostet den Staat genauso Geld, in einigen Fällen vielleicht sogar mehr als ein Medizinstudium -> Wenn man nicht gerade Medizin oder einen anderen NC Studiengang studieren will, dann kann man den Staat auch so viel Geld kosten wie man will, also zieht meines Erachtens die Argumentation mit den Kosten nicht wirklich.

So seh ich das auch.
Und wenn man schon so nach dem N.C. geht, wieso ist es dann irrelevant welche Fächer man in der Oberstufe wählt? Es soll doch darum gehen, dass nur die besten in der Fachrichtung zugelassen werden, wieso kann jemand mit einem 1,1 Abi in Sport und Deutsch eher Medizin studieren, als jemand mit 1,9 in Biologie und Chemie? Wieso wird nicht individueller geschaut? Im Endeffekt wären die Kosten für bessere Auswahlverfahren niedriger als die Folgekosten durch den jetzigen Verteilungssalat

DerMedicus1984
08.12.2007, 11:24
Joa... und dafür gibt es die Regelung mit dem Härtefall.

Aha und du weißt wie schwer es ist so einen Nachzuweisen, besonders wenn es sich um psychische Dinge handelt, ich war leider erst nach dem Abi in Therapie. Deshalb scheidet jedes Gutaachten für mich aus. Aber jetzt kommt wieder die Argumentation jemand der mal psychische Probleme gehabt hat sei ungeeignet für das Studium, weil sowas ja unheilbar sei....:-music
Egal ihr habt eure Meinung ich meine, wenn ich in 10 Jahren inkl Wartezeit mal fertig bin, kann ich mich dazu äußern. Sollte ich das Studium ausgezeichnet bestehen und ein guter Arzt werden, kann ich die Regelung ja nochmal kritisieren, weil ich dann bewiesen habe dass der N.C. eine zu ungenauer Index für eine Auswahl geeigneter Personen ist ;)

CYP21B
08.12.2007, 11:26
Schweiz, Österreich, Italien gibt es Aufnahmetests, Frankreich nach einem Jahr einen Aufnahmetest... in Schweden gibt es ein kompliziertes Aufnahmeverfahren (wohl zu teuer für deutsche Unis).
Spanien gibt es meines Wissens auch einen Aufnahmetest.
Niederlande gehen wohl auch nicht über Abinote.
Vom Rest habe ich leider keine Ahnung.
Welche anderen Länder meinst du denn?
Aber eigentlich ist mir die derzeitige Regelung egal, die maximale Wartezeit von 9 Jahren ist nur ein bisschen sehr hoch angesetzt und sollte meiner Meinung nach auf 5 Jahre oder so begrenzt werden. Was soll man denn bitte in den 9 Jahren machen? 3 Ausbildungen in gesundheitlichen Berufen? Wenn man wenigstens nicht zulassungsbeschränkte Studiengänge studieren dürfte (wie in anderen Ländern), dann wäre ja alles halb so wild, aber so nehmen einfach viele Abiturienten minderqualifizierten Leuten die Ausbildungsplätze weg... aber da ja der Staat kein Geld hat, wird leider darauf geachtet, dass möglichst wenige Abiturienten studieren.

Mit keinerlei Chancen bei schlechter Noten meinte ich die Angelsächsischen Länder. Frankreich würde ich nicht als Aufnahmetest bezeichnen, wenn nach einem Jahr alle fliegen die überzählig sind. Und was du noch bedenken musst ist, dass in vielen Ländern wesentlich größere Anforderungen bezüglich Vorkenntnissen gestellt werden, insbesondere auf Nawis bezogen. Und zu den Tests wie in Österreich gab es schon Studien, dass die Ergebnisse hierbei stark mit der Abinote korrelieren. Allerdings haben sie den Nachteil dass sie im Gegensatz zum Abitur nur eine Punktleistung dokumentieren und keine Langzeitleistung, wie es fürs Studium wesentlich wichtiger ist.

Ich verstehe auch nicht, wieso viele WZler meinen die Regeln für die WZ zu lockern. Ihr müsst erstmal verstehen, dass das eine Chance ist für Leute die sonst keinerlei Möglichkeit für einen Platz hätten. Und die Dauer der WZ ist nun ein simples Angebot/Nachfrage-Prinzip. Bei der Zulassung über DN gibt es schließlich auch keine Garantie, mit einem bestimmten DN zu jeder Zeit einen Platz zu bekommen. Und wo bitteschön sollen die Plätze herkommen, wenn so ein Fall eintreten sollte das alle >5Jahre WZ einen Platz bekommen sollen der NC dafür aber höher läge? Bei den anderen Quoten abziehen? Ihr müsst doch auch mal bedenken, was eine solche Änderung für Konsequenzen haben könnte. :-sleppy

Die Regelung mit Studium ist keine Wartezeit hat den Hintergrund, dass es sich viele schlicht und einfach nicht leisten können. Und mal ganz ehrlich, welche herausragende Leistung hat ein 3,xer denn vollbracht um vom Staat dann gleich zwei Studiengänge bezahlt zu bekommen? Immerhin ist er für seine Lage selbst verantwortlich! Die weiteren Argumente wurden schon genannt (Kosten für Studium teuer etc.) Die, ich nenne es jetzt mal "Lücke" dass man während der WZ eine Ausbildung durchführen kann und damit jemanden einen Ausbildungsplatz "wegnehmen" kann wird ja immerhin noch von den Ausbildungsstätten entschieden. Wenn sie eben Leute wollen, die ihnen für max. 5 Jahre erhalten bleiben ist das deren Sache. Es gibt jedoch auch nicht wenige, die dann später während dem Studium noch mit dem Beruf Geld verdienen, dann steigert sich die Zeit noch auf 11 Jahre.

Nachtrag zum Thema Ausbildungsplatz wegnehmen: Es stimmt schon, dass das ein gewisser Haken an dem momentanen System ist. Lässt sich wohl kaum kontrollieren, um das zu verhindern. Ich denke jedoch, dass es nicht ganz so krass ist, wie es auf den ersten Blick ausschaut. Die für Medizin relevanten Ausbildungen sind ja hauptsächlich Krankenpflege, Rettungsassistent, Arzthelfer bzw die ganzen schulischen MTA-Ausbildungen. Ich weiß nicht wie in ihren Gegenden die Übernahmesituation nach einer G&KP-Ausbildung ist. Bei uns ist es jedoch so, dass von 10 max. 1-2 zum Zuge kommen. Von daher ist man nur mit der Ausbildung nicht aus dem Schneider. Die Situation als Arzthelfer ist ohnehin schon schlecht, da man oft nur Teilzeitstellen nach der Ausbildung bekommt. Und bei den schulischen Ausbildungen dürfte das Problem auch nicht so groß sein, da der Berufseinstieg hier auch erst später erfolgt.

Lifendhil
08.12.2007, 11:28
So seh ich das auch.
Und wenn man schon so nach dem N.C. geht, wieso ist es dann irrelevant welche Fächer man in der Oberstufe wählt? Es soll doch darum gehen, dass nur die besten in der Fachrichtung zugelassen werden, wieso kann jemand mit einem 1,1 Abi in Sport und Deutsch eher Medizin studieren, als jemand mit 1,9 in Biologie und Chemie? Wieso wird nicht individueller geschaut? Im Endeffekt wären die Kosten für bessere Auswahlverfahren niedriger als die Folgekosten durch den jetzigen Verteilungssalat
Weil derjenige mit 1,1 auch in Bio und Chemie höchstwahrscheinlich sehr gut ist. Und weil man kein kleiner Naturwissenschaftler sein muss, um das Medizinstudium zu schaffen. Außerdem schauen viele Unis schon genau auf diese Noten. Letztendlich sind aber auch das Noten. Ich bin ja der Meinung, dass eine gute Allgemeinbildung in den Fächern Deutsch, Philo (oder Ethik), Geschichte, Politik usw. viel wichtiger für den späteren Beruf ist.

Lifendhil
08.12.2007, 11:35
gibt es als PN...

CYP21B
08.12.2007, 12:18
So seh ich das auch.
Und wenn man schon so nach dem N.C. geht, wieso ist es dann irrelevant welche Fächer man in der Oberstufe wählt? Es soll doch darum gehen, dass nur die besten in der Fachrichtung zugelassen werden, wieso kann jemand mit einem 1,1 Abi in Sport und Deutsch eher Medizin studieren, als jemand mit 1,9 in Biologie und Chemie? Wieso wird nicht individueller geschaut? Im Endeffekt wären die Kosten für bessere Auswahlverfahren niedriger als die Folgekosten durch den jetzigen Verteilungssalat

Ich denke auch, dass jemand der 1,1 schafft mit fast jeder möglichen LK-Kombi in einem Bereich landet in dem er sicher einen Platz bekommt. Dafür darf man bei 1,1 viel zu wenige Ausrutscher haben. Wenn du jedoch einen 1,7er dem Sport & Deutsch Abi mit 1,9 mit Physik & Chemie vergleichst würde ich dir Recht geben. Bei einigen Unis wird das zum Glück auch schon berücksichtigt. (Berlin, Regensburg, Greifswald, Würzburg, etc)

Was ich jedoch viel kritischer sehe sind die unterschiedlichen Abiturvarianten der einzelnen Bundesländer. Ich bin der Meinung, dass man wenn das Abitur als Maßstab zählt eine einheitliche Oberstufe einführen sollte. Und ganz wichtige bundeseinheitliche Abiprüfungen. Im Zuge dessen könnte man die Belegungsregeln auch vereinheitlichen. Teilweise sträuben sich mir da die Haare was in anderen Bundesländern geht. Mit einer ALLGEMEINEN Hochschulreife hat das dann in manchen Fällen kaum etwas zutun.

funny
08.12.2007, 13:00
Aha und du weißt wie schwer es ist so einen Nachzuweisen, besonders wenn es sich um psychische Dinge handelt, ich war leider erst nach dem Abi in Therapie. Deshalb scheidet jedes Gutaachten für mich aus. Aber jetzt kommt wieder die Argumentation jemand der mal psychische Probleme gehabt hat sei ungeeignet für das Studium, weil sowas ja unheilbar sei....:-music


Welche ungebildeten Trottel haben das denn behauptet???

Bei einer Bewerbung bei einem Unternehmen (ich war bereits 28), wurde mir mal vorgehalten, dass ich NUR ein Abitur von 2,6 hatte. Das für diese Bewerbung notwendige Diplom war hingegen sehr gut, ebenfalls die Praktika und Sprachkenntnisse. Ich habe das Telefoninterview dann abgebrochen. Wer Menschen keinerlei persönliche Entwickung gestattet und auf "Fehlern" von vor 10 Jahren herumreitet - bei dem will ich gar nicht arbeiten.

Aber was soll man machen: In Deutschland zählt oft mehr, was auf dem Papier steht. Herkunft und Note entscheiden - das hat sich seit dem Kaiserreich offensichtlich nicht geändert. Ich finde, dafür wird Deutschland von UNICEF auch vollkommen zu Recht gemaßregelt.