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pprechtel
05.12.2007, 17:57
Patienten Information - Implantologie

Die Zahnheilkunde hat sich in den letzten Jahren, nicht zuletzt Dank moderner Implantologie, rasant weiterentwickelt. Einzelne Fachdisziplinen sind heute komplexer, als die gesamte Zahnmedizin noch vor 15 Jahren war. Zahnmedizin ohne Implantologie ist Heute nicht mehr zeitgerecht. Kein Zahnarzt ist noch in der Lage, das gesamte Zahnheilkundespektrum anzubieten, geschweige denn, es sicher zu beherrschen.
Daher ist gerade in Großstädten eine Überweisung bei schwierigeren chirurgischen Fällen schon aus forensischen Gründen die Regel. Die Behandlung durch einen Facharzt für Oralchirurgie oder Kieferchirurgie dient zum Wohle des anspruchsvollen Patienten.

Eine Spezialisierung ähnlich wie in der Humanmedizin ist notwendig. Doch wie kann ein Direkt -Patient den wirklichen Spezialisten finden? In Deutschland gibt es mittlerweile eine Vielzahl von wohlklingenden Titeln, die zur Irreführung der Patienten führt.
Hochbezahlte „Wochenendtitel “ schaffen mehr Verwirrung als Klarheit.

"Master of science", "Spezialist für Implantologie", "Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie" hören sich überzeugend gut an, bedeuten aber lediglich , dass der Träger des Titels Abend- und Wochenendveranstaltungen besucht hat. Eine praktische Ausbildung am Patienten hat er nicht erhalten. Fundiertes Wissen und chirurgische Fähigkeiten fehlen meist.

Eine wirklich fundierte meist universitäre Ausbildung hat speziell der "Fachzahnarzt für Oralchirurgie" in einer mehrjährigen Vollzeitweiterbildung erhalten, in der er einen genau definierten Operationskatalog erfüllt und anschließend sein Wissen vor einem offiziellen Prüfungsausschuß der Zahnärztekammer nachweisen muss. Die Implantologie ist hier ein Ausbildungsschwerpunkt.

Dieses "Qualitätssiegel" in Verbindung mit dem professionellen Betrieb einer Praxisklinik für Implantologie und einer langjährigen Erfahrung aus vielen Tausend Operationen bietet dem Patient die Sicherheit, die er sich für die Implantatbehandlung erwartet. Hohe medizinische Sicherheit, Know How, hohe Operationfähigkeiten auch bei unerwarteten Komplikationen - trouble shooting - Perfektion und höchste Qualität zum Wohle des Patienten. Hiervon ist ja auch der Langzeiterfolg (Knochenstabilität, Weichgewebe) abhängig.

primus
05.12.2007, 19:22
mensch, peter, was soll denn das? hast du langeweile?

Ehemaliger User 20130505
05.12.2007, 21:31
Oder Patientenmangel?

Smibo
07.12.2007, 00:50
Ich kenne es von den Chirurgen so- zumeist auch von den MKGlern- dass sie Implantate dahin setzen wo das Knochenangebot am günstigsten ist. Obs prothetisch sinnvoll ist sei dahingestellt. Ich habs mit eigenen Augen mit angesehen wie ein MKG Professor Implantate in die Region setze wo ZE auf keinen Fall möglich ist: sprich es entstand ein Kreuzbiss, den der beste Prothetiker nicht mehr ausgleichen konnte.

Ich finde es schon ganz gut, dass wir Zahnärzte noch die Möglichkeit haben in jedem Bereich der Zahnheilkunde tätig zu sein. Viele Kollegen arbeiten auch Jahre im Bereich der Implantologie und machen erst dann ihren sog. "Wochenendkurs" um einen Tätigkeitsschwerpunkt oder sonstiges zu erhalten.
Eine Spezialisierung wie in der Humanmedizin ist in der Zahnmedizin absurd, da die Zahnheilkunde ein relativ kleines und überschaubares Gebiet ist. Einen Patienten vorher zum Endodontologen zu schicken, dann zum Kompositaufbaufüllungsmeister (haben Komposit- Gurus einen speziellen Namen?) und dann zum Prothetiker (evt. auch zum Oralchirurgen für eine Gingivektomie) um den Zahn mit einer Krone zu versorgen ist nicht grad effizient.

hennessy
07.12.2007, 09:18
Ich kenne es von den Chirurgen so- zumeist auch von den MKGlern- dass sie Implantate dahin setzen wo das Knochenangebot am günstigsten ist. Obs prothetisch sinnvoll ist sei dahingestellt. Ich habs mit eigenen Augen mit angesehen wie ein MKG Professor Implantate in die Region setze wo ZE auf keinen Fall möglich ist: sprich es entstand ein Kreuzbiss, den der beste Prothetiker nicht mehr ausgleichen konnte.

Ich finde es schon ganz gut, dass wir Zahnärzte noch die Möglichkeit haben in jedem Bereich der Zahnheilkunde tätig zu sein. Viele Kollegen arbeiten auch Jahre im Bereich der Implantologie und machen erst dann ihren sog. "Wochenendkurs" um einen Tätigkeitsschwerpunkt oder sonstiges zu erhalten.
Eine Spezialisierung wie in der Humanmedizin ist in der Zahnmedizin absurd, da die Zahnheilkunde ein relativ kleines und überschaubares Gebiet ist. Einen Patienten vorher zum Endodontologen zu schicken, dann zum Kompositaufbaufüllungsmeister (haben Komposit- Gurus einen speziellen Namen?) und dann zum Prothetiker (evt. auch zum Oralchirurgen für eine Gingivektomie) um den Zahn mit einer Krone zu versorgen ist nicht grad effizient.

Danke, Smibo!
Du sprichst mir aus der Seele.

primus
08.12.2007, 13:52
Eine Spezialisierung wie in der Humanmedizin ist in der Zahnmedizin absurd, da die Zahnheilkunde ein relativ kleines und überschaubares Gebiet ist.

hallo smibo,

ich muss dir recht geben bezüglich der aufsplitterung unseres faches in den kerndisziplinen. spezialisten für füllungstherapie, endodontologie, prothetik usw. braucht kein mensch (ist eher ein armutszeugnis für die studentischen unterricht).
aber...

was ist mit oralchirurgie?
die wenigsten kollegen sind in der lage jeden weisheitszahn innerhalb von 10-15 minuten atraumatisch zu entfernen! ähnlich verhält es sich mit resektionen im seitenzahnbereich, zysten-ops, freilegungen usw. um solche dinge sicher zu bewältigen, kommt man um eine fachzahnärztliche weiterbildung nicht drum herum. schade finde ich, dass diese eingriffe oft von mkglern durchgeführt werden, deren ausbildung die zahnärztliche chirurgie kaum tangiert und daher oft suboptimale ergebnisse die folge sind.

ähnliches gilt auch für die kieferorthopädie...

insgesamt jedoch dürfte die spezialisierung in zukunft voranschreiten.
um bei der humanmedizin zu bleiben: aus dem ehemals (alles-wisser-und-alles-könner-)arzt wurden es ja in deutschland inzwischen ca. 30 fachärztliche gebiete, wobei beispielsweise die innere - aber auch chirurgie - wiederum in acht teilgebiete dividiert wird.

ich denke, dass es zukünftig in der zahnmedizin eine zweiteilung geben wird.
auf der einen seite der allgemeinpraktiker, der ein möglichst breites behandlungsspektrum (so gut er kann) abdeckt und meist in der einzelpraxis niedergelassen ist.
und auf der anderen seite der echte oder pseudo-spezialist, der (aus wettbewerbs- und kostengründen) mit mehreren kollegen zusammen praktiziert und sich in seinem spektrum (teils freiwillig/teils gezwungenermaßen) einschränkt.

sehr hilftreich in diesem zusammenhang ist die analyse der situation bei den rechtsanwälten, wo es für die wald-und-wiesen-einzelkanzlei langsam kritisch wird. gleichzeitig gewinnen spezialiserte größere kanzleien immer mehr an "land". sollte einem zu denken geben, wie ich finde.

ich denke, dass die inzwischen spürbare angst des zahnärztlichen allround-kollegen gegenüber den (vermeintlichen) spezialisten benachteiligt zu sein, durchaus berechtigt ist.

mein resumee:
auch wenn ich gegen eine sub-sub-spezialisierung in der zahnmedizin bin, wird sie sicherlich trotzdem kommen und diejenigen, die die (unvermeidliche) entwicklung für sich nutzen, statt sie zu ingnorieren, brauchen sich vor der zukünftigen situation nicht zu ängstigen, da sie auch große (wettbewerbs-)vorteile mit sich bringt.


ich bin selbstverständlich offen für gegenargumente, die mich davon überzeugen können, dass die zukunft dem allgemen-zahnarzt gehört und alles "weitergebilde" nur zeitverschwendung ist... nur zu...

EzRyder
10.12.2007, 13:57
schön und gut nur ist das doch längst geschehen.
Es gibt doch ZÄ, Oralchirugen und Kieferorthopäden. Mein Zahnarzt hat mich zur 8er EX auch an nen Oralchirurgen überwiesen und alles war in butter.
Wie weit soll sich denn die Zahnmedizin noch aufsplitten? Facharzt für Implantologie oder Endodontie? :-? Das ist doch lächerlich.

Im Übrigen könnte man auch gegensteuern und z.b. ausartende Entwicklungen wie den Facharzt für MKG meinetwegen abschaffen, denn sein Tätigkeitsspektrum überschneidet sich vollständig mit dem von Oralchirurgen, HNOlern(Kopf-Hals Chirurgen) und plastischen Chirugen. Der Ausbildungsweg eigentlich unzumutbar, das nur am rande. Aber die werden ihre Pfründe schon zu verteidigen wissen.

primus
10.12.2007, 20:53
Wie weit soll sich denn die Zahnmedizin noch aufsplitten? Facharzt für Implantologie oder Endodontie? :-? Das ist doch lächerlich.


auch das ist inzwischen de facto (leider) realität.
es gibt immer mehr kollegen, die ihr behandlungsspektrum auf teilgebiete beschränken, in denen sie sich besser als der 08/15-zahnarzt auskennen.
dies betrifft vor allem implantologie, parodontologie, cmd, kinderzahnheilkunde und endodontologie.
man kann sich ja denken, an wen sich der kritische und zahlungskräftige patient von morgen bevorzugt wenden wird...

EzRyder
10.12.2007, 23:27
man kann sich ja denken, an wen sich der kritische und zahlungskräftige patient von morgen bevorzugt wenden wird...

ja, haste natürlich vollkommen recht. die lassen sich natürlich von den tollsten Titeln beeindrucken, woher soll ein Nichtmediziner sich da auch auskennen.
Umso wichtiger wird ein guter Haus(zahn)arzt des Vertrauens an den man sich wenden kann und der einen einfach nur kompetent zur seite steht. Aber kritische Patienten haben eben auch kritische Fälle die natürlch nur der Spezialist behandeln kann. Dass der den Patienten überhaupt nicht kennt, und so das Behandlungsergebnis trotz feinster AUsführung suboptimal ausfällt, wen juckts... :-peng

Aber mal aus interesse: Was kann ein Fachzahnarzt für Kinderzahnheilkunde denn besonders? SOnst sind doch gerade alle Altergruppen beim Zahnarzt vertreten.

primus
11.12.2007, 04:01
Aber mal aus interesse: Was kann ein Fachzahnarzt für Kinderzahnheilkunde denn besonders? Sonst sind doch gerade alle Altergruppen beim Zahnarzt vertreten.

hallo ezryder,

gute frage...
ich denke, es geht mehr um die spezialisierung auf eine bestimmte altersgruppe als um fachliche inhalte (kann mich aber auch irren - bin kein großer freund der kleinen quelgeister :-) ).
der unterschied zur "normalen" praxis besteht zum einen in der kindergerechten gestaltung der praxis-räume (oft bestimmtes innenarchitektonisches thema, z.b. unterwasserwelt).
zum anderen wird auf behandlungsunwillige kinder effektiver eingegangen (hypnotherapie, ITN).
kinderbehandlung ist halt nicht jedermans sache.

jedenfalls scheint der bedarf vorhanden zu sein (in münchen beispielsweise hast du als "kinderdoc" recht gute chancen).

hennessy
11.12.2007, 08:51
hallo ezryder,

gute frage...
ich denke, es geht mehr um die spezialisierung auf eine bestimmte altersgruppe als um fachliche inhalte (kann mich aber auch irren - bin kein großer freund der kleinen quelgeister :-) ).
der unterschied zur "normalen" praxis besteht zum einen in der kindergerechten gestaltung der praxis-räume (oft bestimmtes innenarchitektonisches thema, z.b. unterwasserwelt).
zum anderen wird auf behandlungsunwillige kinder effektiver eingegangen (hypnotherapie, ITN).
kinderbehandlung ist halt nicht jedermans sache.

jedenfalls scheint der bedarf vorhanden zu sein (in münchen beispielsweise hast du als "kinderdoc" recht gute chancen).

die kindgerechte Praxisausstattung hast Du ja schon erwähnt, es gibt aber auch bei Kindern besondere Formen der kons./chir. und prothetischen Behandlung. Ausschlaggebend ist imho jedoch die außerordentliche Zuwendung zu den kleinen Mitgliedern der Pampers-Mafia. :-)) Thema Zeit-Management beispielsweise. Inzwischen gibt es ja sogar spezielle Zertifizierungsmethoden für Kinderpraxen.

primus
11.01.2008, 18:34
Ich habs mit eigenen Augen mit angesehen wie ein MKG Professor Implantate in die Region setze wo ZE auf keinen Fall möglich ist...

ich versichere mit der oben zitierten person weder verwandt noch verschwegert zu sein :-)) .

da genossin eilika "unbürokratisch" und "einstimmig" ;-) die diskussion im aktuellen zahni-thread für beendet erklärt hat, muss nun eine forumleiche herhalten - macht ja nix (die themen sind ja sowieso immer dieselben, wie man sieht).

ich finde, dass dies ja gerade den reiz einer derartigen plattform ausmacht, dass man sich offen und ungezwungen austauschen kann...

oh, es hat grad geläutet - wird doch hoffentlich nicht die stasi sein!?!
hilfe!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Recall8
11.01.2008, 18:51
Die ganze Diskussion steht und fällt doch mit dem lieben Geld & den eigenen Vorlieben.

Jemand, der sich auf Endo spezialisiert, muss ja auch entsprechend investieren, z.B. in ein entsprechendes OP-Mikroskop.Dass sich die Geschichte auch rentiert, muss man Endo,Endo, Endo machen; sonst bräuchte man ja das Mikroskop nicht und damit fokussiert sich das tägliche Arbeitsspektrum logischerweise und muss es auch.

Dazu kommt natürlich auch das Klientel (muss man leider sagen),dass bereit ist für derartige Behandlungen selbst Geld auszugeben...

Eilika
11.01.2008, 18:53
Lieber Primus!
Ich habe die Entscheidung, den anderen Thread zu schließen, weder allein noch unbürokratisch geschlossen. Es ist in diesem Forum so, dass Threads, die sich vom Ursprungsthema entfernt haben und in denen nicht mehr sachlich diskutiert wird, zumindest zeitweise geschlossen werden.
Damit selbiges diesem Thread nicht auch passiert, möchte ich Dich bitten, Dich in Zukunft an die Foren-Regeln (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=13784) zu halten!
Eilika, Moderatorin Medi-Learn

McZahnAG
11.01.2008, 18:58
Lieber Primus!
Ich habe die Entscheidung, den anderen Thread zu schließen, weder allein noch unbürokratisch geschlossen. Es ist in diesem Forum so, dass Threads, die sich vom Ursprungsthema entfernt haben und in denen nicht mehr sachlich diskutiert wird, zumindest zeitweise geschlossen werden.
Damit selbiges diesem Thread nicht auch passiert, möchte ich Dich bitten, Dich in Zukunft an die Foren-Regeln (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=13784) zu halten!
Eilika, Moderatorin Medi-Learn

Sonst wird Primus noch zeitweise ausgeschlossen :-dafür :-party :-D

Eilika
11.01.2008, 19:02
@ McZahn: Verwarnungen auszusprchen wäre Sache der Moderatoren! Wenn sich ein User nicht an die Regeln hält, wird er verwarnt. Keine Sorge...

primus
11.01.2008, 20:01
Sonst wird Primus noch zeitweise ausgeschlossen :-dafür :-party :-D

so wie saddam hussein seinerzeit "ausgeschlossen" wurde (es bleibt nur noch die frage, ob strick oder beil, liebe genossen und genossinnen :-heul )

Sebastian1
12.01.2008, 00:02
Wie Eilika bereits ganz richtig schrieb, die Threadschliessung ist, wie alle anderen Tätigkeiten auch, eine Entscheidung des Moderatorenteams. Eine Umgehung von solchen Sachen durch Verlagerung in andere Threads oder öffnen von neuen mit selbem "Inhalt" ist nicht erwünscht, deswegen ist hier jetzt auch zu.