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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Englisch im Studium



Fanny
01.09.2002, 11:39
Hallo an alle Anwesenden,
ich bin Fanny und heute zum ersten mal im Forum.
Ich mache bis September 2003 ein Krankenpflegeausbildung und habe dann vor Medizin zu studieren. Wie ist das mit Englisch im Studium? Werden auch mal Vorlesungen auf Englisch gehalten und englische Scripte vergeben, wie das im Bio-Studium gelegentlich so ist?

Liebe Grüße von Fanny :-)

June
01.09.2002, 12:05
Bei uns hatte ein Biochemiker die 10minütige Zusammenfassung seiner letzten Vorlesung immer auf Englisch gehalten, das war aber auch das einzige! Und der Mann ist kürzlich gestorben...
Wenn du allerdings wissenschaftliche Artikel lesen möchtest, kommst du um Englisch nicht herum.
Einige Lehrbücher aus dem Englischsprachigen Raum sollen auch besser sein als die Deutschen, aber ich habe bislang nur die deutsche Übersetzung vom Stryer gelesen, nichts in Originalsprache...
Die June :-music

Dr.Dolor
01.09.2002, 13:39
Kann mich der June nur anschliessen. Manche wissenschaftliche Dissertation erfordert schon ganz gute Englischkenntnisse, auch eine evtl. Famulatur oder Praktika im Ausland machen sich ganz gut. Ansonsten wird hier in Deutschland nahezu generell auf Englisch verzichtet. Manchmal ist vielleicht die ein- oder andere Folie oder einige Powerpoint-Präsentationen englisch beschriftet/kommentiert, aber darüber hinaus braucht man kaum Englisch im MedStudium.
Bei uns gab es in der Vorklinik mal einen Physiologen, der hat freiwillig ein Physiologieseminar auf Englisch angeboten. Und natürlich gibt es an vielen Unis noch den Kurs "Medical English". Das ist dann natürlich sehr hilfreich, gerade für Famulaturen im Ausland oder die Arbeit mit internationalen Forschungspapers.

Gruss, Daniel.

Pandora
01.09.2002, 13:49
Mittlerweile scheint sich bei uns in der Vorklinik ein wenig herumgesprochen zu haben, dass Englisch nicht ganz unwichtig ist. Die Physiologen (zumindest die Neurophysiologen) raten z.T. dazu Referate auf Englisch zu halten. Das hängt aber ganz vom Seminarleiter ab. In Biochemie kann man das gesamte Praktikum mittlerweile auf Englisch machen, inkl. englischsprachigem Skript. Sonderseminare werden auch angeboten.
Bei den Büchern ist es so, dass fast immer die Hälfte aller empfohlenen Bücher auf Englisch ist, aber kaum jemand kauft sie sich dann auch. Ist einfach zu zeitaufwendig damit für Klausuren zu lernen. Da geht man dann doch lieber mal in die Bib. :-lesen

LG, pandora.

Gaja
01.09.2002, 13:49
In Hannover gibt es ein paar freiwillige Vorlesungen auf Englisch und manchmal einen Medical English Abend :-) Aber mehr habe ich bisher auch nicht erlebt.

Vystup
01.09.2002, 14:58
in leipzig gibt es einen kurs "englisch für mediziner", der zwar gut besucht, aber nicht gerade anspruchsvoll ist. naja, vielleicht bringt einem ja das unicert II zertifikat irgendwas. ich hatte aber sowieso vor, noch einen teil des studiums im ausland zu verbringen, von daher... egal :-)

Ersa
01.09.2002, 16:35
In Berlin (Charite) gibt es jeweils eine "englische Seminargruppe", dabei sind Physik- und Chemieseminare (glaube ab dem 3. Semester dann Physio oder so) auf Englisch, incl. Klausuren. Kann man sich drum bemühen, hab allerdings wechselhafte Meinungen von den Leuten gehört, die da drin sind.

antonella
01.09.2002, 16:39
Original geschrieben von Vystup
in leipzig gibt es einen kurs "englisch für mediziner", der zwar gut besucht, aber nicht gerade anspruchsvoll ist. naja, vielleicht bringt einem ja das unicert II zertifikat irgendwas. ich hatte aber sowieso vor, noch einen teil des studiums im ausland zu verbringen, von daher... egal :-)

dieser kurs unicert wird von vielen universitäten angeboten und auch im ausland anerkannt. hast du mit unicert 1 angefangen? ich jedenfalls fand den II nicht so einfacht. besonders, da bei mir die prüfungen, insgesammt mindestens 3?, ins physikum reingefallen sind. kann jedem empfehlen einen kurs zu machen, da es einem auch hilft englische artikel besser zu verstehen. und außerdem kommen ja auch ab und zu ein paar patienten, die zwar englisch, aber kein deutsch verstehen. :-dafür

Vystup
02.09.2002, 11:47
hm, bei uns waren die prüfungen auch anfang juli. war zwar nicht gerade praktisch mit physikum, mit 2 tagen vokabeln lernen war das aber kein grosses problem. allerdings habe ich auch schon ein schuljahr in den usa verbracht, weshalb ich mit dem englischen normalerweise keine grösseren probleme habe.
unicert I hab ich nicht gemacht.

Fanny
06.09.2002, 13:42
Na, da bin ich aber froh, dass Englisch kein Muß ist!
War in Englisch nämlich immer ne Niete. :-blush
Vielleicht besuch ich mal so einen Kursus "Medical-English". Mal ins Ausland zu kommen wär ja auch zemlich geil. Mal sehen.
Vielen Dank für eure Statements!
Lieben Gruß von Fanny

Ipratropium
07.09.2002, 17:03
Ich lese mittlerweile sehr gerne englische Lehrbücher. Oft liest sich das englische Original fast einfacher als die deutsche Übersetzung. Ich habe den Eindruck, vor allem amerikanische Autoren schreiben sehr versändlich und einfach, während die deutschen Übersetzer immer auch noch zeigen müssen, wie viel sie doch eigentlich wissen und wie toll sie sind.
Ist aber nach ein paar Wochen Übung überhaupt kein Problem. Ich war auch nicht besonders gut in Englisch und lese das Zeug mittlerweile genau so schnell wie deutsche Bücher.

hobbes
08.09.2002, 00:56
Dem kann ich nur beipflichten. Amerikanische Bücher sind sehr oft viel studentenfreundlicher, wärend deutsche Literatur oft zu sehr "verkompliziert" ist. Allerdings empfiehlt es sich die "Hausliteratur" der jeweiligen Universität zu berücksichtigen.

silversheep
11.09.2002, 20:10
hallo, ich bin silversheep aus England. Ich würde gerne wissen, wie viel Englisch in der alltäglichen medizinischen Sprache verwendet wird. Bitte helft mir!

Heinz Wäscher
12.09.2002, 10:40
Hatte bis jetzt zwei Assistenten,die nur Englisch sprachen,war aber kein Problem und die waren supernett
in Chemie hatten wir öfter was auf Englisch an die Leinwand projeziert bekommen,aber sonst....nö,alles auf deutsch
Man kann nur freiwillig Medical English belegen,ist aber auch absolut überlaufen
Warum nur reagieren die Profs nicht darauf und bieten mehr Fremdsprachiges an??

hobbes
12.09.2002, 23:47
Englisch ersetzt über lang oder kurz das Lateinische. Was gut ist.

Studmed1
28.09.2002, 13:42
Kürzlich ereilte mich die Schreckensnachricht, meine Doktorarbeit auch auf Englisch verfassen zu müssen. Mein Schulenglisch ist aber schon über 11 Jahre her (Abi 1992). Von daher stockte mir der Atem. nun mache ich einfach einen Englisch- (und Spanisch- :-)) Kurs mit einer Freundin an der Uni. Kostet ja nix. Und um das Medical English raufzukriegen, lese ich fleißig medizinische Berichte auf Englisch. Aber Vorlesungen gab es bei uns mal eine auf Plattdeutsch. Aber Englisch? Nur die HP des Biochemischen Instituts ist bei uns auf "auswärts"

Noch enie Frage: Wer kann mir englische Bücher für die THEORETISCHE Klinik empfehlen???

Ipratropium
29.09.2002, 12:30
Klar. Stephens/Lowe Pathology ist einfach klasse und liest sich sehr schön.
Wenn es dich interessiert : Immunobiology Autor fällt mir gerade nicht ein. So ein oranges. Sehr gut und verständlich. Aber etwas anspruchsvoller im Text. Man brauchts nicht wirklich. Aber ich hab's gern gelesen.