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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizin + Informatik; wer hat Erfahrung??



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medi27
28.12.2007, 10:42
hallo an alle

ich befinde mich zur Zeit im Pj und werde bald examen machen.
während famulaturen und jetzt auch im pj habe ich gemerkt, dass die arbeitsbedingungen im krankenhaus nicht dem entsprechen, was ich mir eigentlich vorstelle, mal abgesehen von der bezahlung.

ich habe mich jetzt für ein studium der informatik an der fernuni-hagen beworben und wollte nun fragen, ob jemand damit erfahrung hat.

meine vorstellungen sind ein gutes bis sehr gutes einkommen (höher als ein mediziner) bei halbwegs normalen arbeitszeiten.
ich wäre sehr froh wenn mir jemand folgende fragen beantworten könnte.

1.) hat jemand erfahrung mit informatik. ist das studium möglich wenn man nur geringe computerkenntnisse hat?
2.) lässt sich das mit einer assistenzarztstelle irgendwie vereinbaren?
3.) wie sind die jobaussichten?
4.) wie ist die bezahlung?
5.) wäre gerne auch für ein praktikum bereit, um mal reinzuschnupper, vielleicht weiss jemand was...

ich habe mich bewusst für ein informatikstudium (als zweitstudium) entschlossen, weil ich es nicht einsehe so ein langes studium mit höhen und tiefen gemacht zu haben, nur um dann vielleicht 2000 Euro mal zu verdienen und mich darüber aufzuregen, jeden tag überstunden machen zu müssen und an wochenenden dienst zu schieben.

wäre dankbar für jegliche informationen, auch z.B. was das studium an der fernuni hagen angeht....

viele grüsse

Kilroy
28.12.2007, 12:13
Hallo,

ich habe vor dem Studium mal Informatik in Erwägung gezogen, meine Infos sind also ~10 Jahre alt.
zu 1.) Uni Informatik oder FH Informatik? Für FH braucht man sicher Computerkenntnisse, für Uni eher nicht, dafür Mathematik. Jobchancen sind mit FH besser, Bezahlung aber geringer.

2. keine Ahnung

3+4. kauf dir mal die aktuelle c't, da ist jetzt gerade wieder eine repräsentative Gehaltsumfrage, Zufriedenheit usw. v. Informatikern drin.

Viel Spaß!

habichnicht
28.12.2007, 12:20
ich befinde mich zur Zeit im Pj und werde bald examen machen. ....

.....ich habe mich jetzt für ein studium der informatik an der fernuni-hagen beworben....

.....meine vorstellungen sind ein gutes bis sehr gutes einkommen (höher als ein mediziner)......Tja, da kann man nur sagen: Augen auf bei der Wahl des Studienfachs!

Wenn Du statt Medizin Informatik studiert hättest, hättest Du jetzt Aussichten auf ein ganz ordentliches Gehalt.

So sieht es bei den Informatikern aus: :-)

Quelle: Managermagazin vom 07.05.2007 (http://www.manager-magazin.de/koepfe/karriere/0,2828,481095,00.html)
(http://www.manager-magazin.de/koepfe/karriere/0,2828,481095,00.html)


Was Informatiker verdienen


[....]Von Personalagenturen umschwärmt, von Firmen gut bezahlt: Mitarbeiter aus der IT-Wirtschaft können sich die Hände reiben. Keine andere Berufsgruppe verzeichnet momentan so stark ansteigende Gehälter wie Fachkräfte und Spezialisten in der IT-Branche.


Aktuelle Zahlen der Vergütungsberatung PersonalMarkt belegen diesen Trend[....]

Für einen neuen Hype in der Branche gibt es zwar keine Anzeichen, aber doch für eine deutliche und anhaltende Aufwärtsbewegung.

Davon profitieren auch Berufseinsteiger.

Das Gehaltsniveau für Berufseinsteiger ist in den letzten vier Jahren deutlich gestiegen.

39.000 Euro Brutto-Jahresgehalt waren es 2003, rund 41.200 Euro sind es jetzt.

Spitzenverdiener unter den Berufsanfängern in der IT-Branche sind die Berater, allen voran SAP-Berater. Sie verdienen bei einer Berufserfahrung von bis zu zwei Jahren rund 45.400 Euro jährlich.

Aber auch IT-Berater liegen am Anfang ihrer Karriere mit 43.200 Euro nicht schlecht.

Zum Vergleich:

System- und Netzwerkadministratoren steigen mit 37.100 Euro ein,

Mitarbeiter im Anwender-Support mit 34.800 Euro

und Web-Designer mit 33.200 Euro ein. Und so sieht es nach den TV-Ä für Berufseinsteiger aus::-heul

Brutto-Jahresgehalt Assistenzarzt an kommunalem VKA-Krankenhaus West:

im ersten Berufsjahr: 41 040 Euro

im fünften Berufsjahr: 50 400 Euro


Brutto-Jahresgehalt Assistenzarzt an kommunalem VKA-Krankenhaus Ost:

im ersten Berufsjahr: 39 100 Euro
im fünften Berufsjahr: 48 132 Euro

Brutto-Jahresgehalt Assistenzarzt an TdL-Uniklinik West:

im ersten Berufsjahr: 44 460 Euro
im fünften Berufsjahr: 55 620 Euro


Brutto-Jahresgehalt Assistenzarzt an TdL-Uniklinik Ost ab 1.5.2008:

im ersten Berufsjahr: 39 540 Euro
im fünften Berufsjahr: 49 440 Euro

---------

Edit.:



2.) lässt sich das mit einer assistenzarztstelle irgendwie vereinbaren? Warum nicht? So ein Informatikstudium lässt sich doch neben einer 90 Stundenwoche als Assi locker durchziehen.

HalloBallo
28.12.2007, 12:41
vielleicht habe ich ja was übersehen, aber die Einstiegsgehälter sind bei Medizinern nach deiner Quelle immernoch höher als in der IT-Branche.....auch die Arbeitszeiten werden sich in der freien Wirtschaft kaum unterscheiden (gerade bei den Positionen mit den genannten Spitzeneinstiegsgehältern)

test
28.12.2007, 12:48
vielleicht habe ich ja was übersehen, aber die Einstiegsgehälter sind bei Medizinern nach deiner Quelle immernoch höher als in der IT-Branche.....auch die Arbeitszeiten werden sich in der freien Wirtschaft kaum unterscheiden (gerade bei den Positionen mit den genannten Spitzeneinstiegsgehältern)

Auch schon gemerkt ;-)
Als Mediziner kommen üblicherweise auch noch Dienste dazu.
Ich verstehe echt nicht, warum die Leute, die hier so schreien, wie schlecht ihnen Medizin gefällt und sie wollen nur nen ruhigen Job und korrektes Gehalt, nicht alle in die Anästhesie gehen. Da hat man nen 40h/Woche Job + Dienste=Extrageld, sofern man will, und verdient mind. so viel wie die Informatiker auch, ohne nochmal paar Jahre zu studieren. :-nix

habichnicht
28.12.2007, 13:08
Die ständig wiederkehrenden Hinweise auf die angeblich astronomisch hohen Gehälter von Ingenieuren und Informatikern nerven mich ganz gewaltig.

Ich hab hier schon mehrmals etwas über meinen Kumpel Doc Ingimatze gepostet: Einser-Examen als Dipl.-Ing., danach drei Jahre in Anlehnung an BAT2a auf einer Drittmittelstelle an der Uni in Forschung und Lehre gearbeitet. Jetzt als promovierter Ing. erste Stelle in der Industrie: Verantwortlich für einen ganzen Betrieb für ein Gehalt etwa in der Höhe eines Assistenzarztes im ersten Berufsjahr, trotz der drei Jahre Berufserfahrung als Uni-Assi. Er hat auch keine 40 h/Woche und macht außerdem noch Rufbeitschaft und ggfls. auch Rufdienste, die nicht zusätzlich bezahlt werden. (Bevor hier wieder einer meckert: Das kommt allerdings selten vor; ist mit Rufdienst im KH natürlich nicht zu vergleichen.)

Statt immer wieder Gerüchte über Arbeitsbedingungen und Gehälter in anderen Berufen zu streuen, sollten sich die Aktivisten des MB lieber mit anderen Akademikern zusammen für bessere Arbeitsbedingungen einsetzten.

Ein Anfang wäre zum Beispiel gemacht, wenn wirklich alle geleisteten Arbeitsstunden bezahlt würden.

Im Krankenhaus könnte man dem näherkommen, indem man sich einfach für die flächendeckende Einführung von Stechuhren oder etwas Anderem zur objektiven Arbeistzeiterfassung einsetzen würde. Das würde auf jeden Fall mehr bringen, als Gerüchte über die Arbeitsbedingungen und Gehälter in anderen Berufen und anderen Ländern in die Welt zu setzen.

rate mal
29.12.2007, 11:14
Ich verstehe echt nicht, warum die Leute, die hier so schreien, wie schlecht ihnen Medizin gefällt und sie wollen nur nen ruhigen Job und korrektes Gehalt, nicht alle in die Anästhesie gehen. Da hat man nen 40h/Woche Job + Dienste=Extrageld, sofern man will, und verdient mind. so viel wie die Informatiker auch, ohne nochmal paar Jahre zu studieren. Ich versteh schon, warum gerade jetzt wieder mehr Leute, die kurz vor dem Abschluss des Studiums stehen oder es gerade abgeschlossen haben, merken, was für einen Schei§job sie haben und das lautstark verkünden. Der MB hat schließlich gerade die nächste Tarifrunde eingeläutet. ;-)

Man muss sich mal vorstellen, die Piloten hätten ihre Forderungen nach 30 Prozent mehr Gehalt damit begründet, dass sie einen Schei§job hätten und es in Deutschland bald keine Piloten mehr gäbe, wenn ihre Gehaltsforderungen nicht erfüllt würden. :-))


Bei der MB-Tarifrunde im letzten Jahr ist das Jammern über die Arbeitsbedingungen, speziell darüber, wie gefährlich und unzumutbar die 24-Stunden-Dienste und langen Wochenarbeitszeiten für alle Beteiligten seien, in den Vordergrund gerückt worden, um sich die Unterstützung der Öffentlichkeit zu sichern. Monty selbst hat das mal so beschrieben: Klick ! (http://www.nzz.ch/2006/11/10/zh/articleENC4V.html)



(....) .
Jahrelang seien die Gehälter der Ärzte nur gesunken, die Anstellungsbedingungen schlechter geworden. Die deutsche Ärzteschaft habe in einer tiefen Depression gesteckt, berichtet Montgomery.

Die Wende herbeigeführt hätten aber die Ärzte selber. Gebeutelt durch 15 Jahre Arbeitslosigkeit wegen Ärzteüberflusses hätten sich viele von ihnen im Ausland - häufig in England - weitergebildet und dabei freiere, effizientere Formen des Arbeitens kennengelernt.

Letztlich sei der Streik aber im Detail geplant worden. Ihm sei immer klar gewesen, dass die als geldgierig verschrieenen Ärzte mit blossen Forderungen nach Gehaltserhöhungen keinen Erfolg haben würden.

Man habe darum in der Öffentlichkeit bewusst immer von jungen, überarbeiteten und überdies miserabel bezahlten Assistenzärzten geredet.

Dieses «Arme-Sau-Bild» habe man gar nicht erfinden müssen, weil es den Tatsachen entsprochen habe. «Das hat uns in der Bevölkerung viel Glaubwürdigkeit gebracht»,(....)

Wenn er auf etwas stolz sei, dann darauf, «dass wir den Ärzten wieder Selbstvertrauen zurückgegeben haben». Möglich gewesen sei das nicht zuletzt dank «etwas Öffentlichkeitsarbeit», räumt Montgomery augenzwinkernd ein.(.....)


Das Jammern über die langen Arbeitszeiten ist allerdings seit dem Abschluss der Tarifverträge unglaubwürdig geworden, denn da hat der MB alles abgesegnet, was der § 7 des Arbeitszeitgesetzes und die EU-Arbeitszeitrichtlinie an Ausnahmen zulassen: bis zu 24 Stunden pro Arbeitstag und bis zu durchschnittlich 66 h/Woche mit einer Ausgleichsfrist von einem Jahr.

Warum haben die nicht den Mumm, einfach wie jede andere Gewerkschaft zu sagen: Wir wollen x Prozent mehr Gehalt, und wenn wir die nicht bekommen, streiken wir, denn wir sitzen am längeren Hebel, weil wir einen Beruf ausüben, auf den jeder ganz schnell mal angewiesen sein könnte?

@Christoph: So isses (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showpost.php?p=597335&postcount=26):

Schließ mich da meinen Vorrednern an-das ist nun mal die Sache, die ich am besten kann und es ist legitim, daß ich damit mein Geld verdiene-ohne Pathos, ohne Helferkomplex, ohne Gottstatus. Andere fahren Taxi, arbeiten als Techniker oder backen Pizza- und ich bin eben Arzt.

Und ich erachte es auch als legitim, daß ich mir, wie jeder andere Arbeiter auf diesem Globus auch, bestmögliche Bezahlung und Arbeitsmöglichkeiten suche und, wenn ich die nicht bekomme, Druck ausübe, sie zu bekommen. Ohne Moralkeule, ohne " Sie sind aber dem hippokratischen Eid verpflichtet ( das geistert immer noch durch die Medien, war letztens von RTL tierisch beeindruckt )".

Und, was viele Gutmenschen in diesem Beruf immer nicht kapieren, das wurde in Scrubs mal so nett formuliert: "The patient is the one with the disease".

test
29.12.2007, 11:44
Eines der größten Probleme ist meiner Meinung nach immer noch, dass es zu viele Abteilungen gibt, die die Überstunden nicht registrieren und nicht bezahlen.
KOnsequentere Zwang zur elektronischen Arbeitszeiterfassung in allen ABteilung ist hier meiner Meinung nach essenziell. Und wäre sicherlich auch wesentlich besser akzeptierbar in der Öffentlichkeit als reine Gehaltssteigerungen.
Was bringt mir der tollste Tarifvertrag, wenn er nicht angwendet wird und ich keine Überstundenvergütung kriege?
Was natürlich nicht heißen soll, dass ich nicht auch Gehaltssteigerungen innerhalb der Tarifverträge begrüßen würde. Aber das Problem der Arbeitszeiterfassung ist meiner Meinung nach das dringendere.

rate mal
29.12.2007, 12:08
Zwang zur elektronischen Arbeitszeiterfassung in allen ABteilung ist hier meiner Meinung nach essenziell. Und dazu hätte es nur eines einzigen Satzes in den Tarifverträgen bedurft.
Etwa so: "Bis zum 01.05. 2007 muss jedes Krankenhaus/jede Abteilung Stechuhren (weiß jetzt nicht, wie man die korrekt nennt) installiert haben, mit denen die Arbeitszeit aller Ärzte objektiv erfasst wird."

Edit.: Zeiterfassungsgerät oder Stempeluhr werden die Dinger hier genannt: Gibts programmierbar für verschiedene Arbeistzeitmodelle. So etwas könnte doch jede Abteilung einführen. http://www.buerk-mobatime.de/produkte/anwesenheitszeit/zeiterfassungsgeraet_k975.html

drlooser
29.12.2007, 17:44
Klar koennte die jeder haben, ist aber doch viel praktischer die Leute weiter auszubeuten ;-)
Es gibt uebrigens noch viel modernere Stechuhren ohne Zettel, elektronisch die praktischer Weise unten unflisten wieviel Ueberstunden man angehaeuft hat, wieviel Geld verdient etc.

Grombühlerin
29.12.2007, 17:49
will eure Begeisterung für Stechuhren ja nicht stören aber wir haben eine und es ist trotzdem ein ziemlicher Beschiss!

Man ist automtisch um 18.00 Uhr ausgestochen (und kaum einer der Kollegen schafft es, vor 18.00 Uhr zu gehen), vor Nachtdienst zählt es erst ab 8.00 Uhr, nach dem Dienst nur bis 10.00, man kriegt automatisch Pausen abgezogen etc. Zum Monatsende verfallen alle Überstunden bis auf 30.....

Für eine unterbesetzte internistische Abteilng in einem kleinen Haus sind die Zietfenster, in denen die Stechuhr zählt einfach nicht realistisch!

Ehemaliger User 20130505
29.12.2007, 18:45
Da bleibt wohl als ultima ratio nur noch das Informatikstudium oder das Auswandern nach Schweden, wo es mit den Stechuhren ganz gut klappen soll ;-)

MatzeXXL
29.12.2007, 20:23
Man ist automtisch um 18.00 Uhr ausgestochen (und kaum einer der Kollegen schafft es, vor 18.00 Uhr zu gehen)

Öh. Das hört sich nicht so ganz legal an.

stud_tir
30.12.2007, 09:15
Informatikstudium ... Ich habe zwar keinen Vergleich mit Medizin, aber Fragen zum Informatikstudium kann ich gerne beantworten. Vielleicht am Besten per PN - oder ist das hier allgemein interessant?

Kleine Anmerkung nur noch in diesem Thread: Die Computerkenntnisse sollte man auch an der Uni haben. Man kann sie sich auch während dem Studium aneignen (ich kenne genug die es gemacht haben) - muss man dann aber eben auch.

MatzeXXL
30.12.2007, 10:12
Das wäre allgemein interessant! ;)

Was sind die Tätigkeitsfelder, wie gestaltet sich ein typischer Arbeitstag, hat man deiner Meinung nach als Mediziner mit Aufbaustudium Medizininformatik überhaupt in Kern-Informatikbereichen Chancen oder wird man dann eher auf Schnittstellenpositionen gesetzt (Projektleiter,...)?

habichnicht
31.12.2007, 00:17
Hier sind sehr detaillierte Ergebnisse einer Umfrage von heise zu Gehältern und Arbeitszeiten im IT-Bereich. Vielleicht interessiert es ja den einen anderen:

http://www.heise.de/ct/07/06/104/

Was dort über die Gehälter der Berufsanfänger steht, entspricht etwa dem, was auch bei der IG Metall und im ManagerMagazin steht.

Interessanter sind aber die Angaben der IT-Leute über ihre Arbeitszeiten -
und der Heisesche Kommentar: ;-)

Zitat:



"Fast die Hälfte der deutschen Teilnehmer [an der Umfrage] arbeitet zwischen 40 und 45 Stunden in der Woche, darüber liegen noch einmal knapp 40 Prozent. Lediglich 11 Prozent gaben weniger als 40 Stunden Arbeitszeit an.

Die mittlere Arbeitszeit betrug ......rund 44 Stunden.

Aufgeschlüsselt nach Berufsfeldern lag die Arbeitszeit mit 51 Stunden in der Geschäftsführung am höchsten.

IT-Fachleute aus Marketing und Vertrieb gaben 47 Wochenarbeitsstunden an und die Berater 46.

Den Forschern mit 45 Stunden folgt ein großer Bereich mit 43 bis 44 Stunden, in den fast alle restlichen Berufsfelder fallen.

Lediglich im Redaktionsbereich war die Arbeitszeit mit 42 Stunden noch niedriger.

Etwa 600 Teilnehmer teilten mit, dass sie mehr als 48 Stunden in der Woche leisten - dies ist gesetzwidrig....:-)):-meinung

So. Und zum Schluss noch eine neue Übersicht der IG Metall (http://www.igmetall.de/cps/rde/xchg/SID-0A342C90-929E5E55/internet/style.xsl/view_10063.htm) über Gehälter von Berufseinsteigern im 3. Quartal 2007. Demnach liegen die Einstiegsgehälter von Ingenieuren, Naturwissenschaftlern und Informatikern (alle mit Uni-Abschluss) etwa im gleichen Bereich wie die der Ärzte.

M. Cremaster
31.12.2007, 02:34
Übersicht der IG Metall über Gehälter von Berufseinsteigern im 3. Quartal 2007.

2 Auszüge aus der Übersicht der IGM:


Jedes Jahr erheben wir die Einstiegsgehälter von großen
Unternehmen in der Automobil-, Elektro-, IT-, Maschinenbau-,
Stahl- und Telekommunikations-Industrie. Daran können
Sie sich bei Ihren Gehaltsverhandlungen orientieren!

Aha - nur große Unternehmen - na wie heißts so schön "Wer reinkommt ist drin"

und


Die Umfrage der IG Metall erfolgte im III. Quartal 2007 unter
den Betriebsräten aus 94 Automobil-, Elektro-, IT-, Maschinenbau-,
Stahl- und Telekommunikations-Unternehmen, überwiegend
tarifgebunden. Sie basiert auf den Einstellungsgehältern
für über 3 000 Absolventen von Berufsakademien,
Fachhochschulen, Hochschulen und TUs und dürfte damit
die breiteste Basis aller vergleichbaren Erhebungen haben.

Keine Frage die Ig Metall hat ordentlich was rausgeholt in der letzten Tarifrunde.

Also die wirklich guten Arbeitsbedingungen gibts meistens nur für die direkt bei den Konzernen, unbefristet angestellten (nix Leiharbeit und so). Elektrotechnik, Masch.bau, Verfahrenstechnik usw. schauts wirklich gut aus, da werden momentan gut bezahlte Festanstellungen besetzt. IT ist und bleibt schwieriger - im Gegensatz zu dem Gesülze von Bitcom und Co - der Markt v.a. an Entwicklern ist übersättigt, dazu die Konkurrenz aus Fernost. SW-Entwicklung ist eine der am leichtesten auszulagernden Tätigkeiten, zumindenst auf den ersten Blick. Dass es am Schluss in den Projekten doch wieder hinten und vorne knallt - anderes Thema ...

Will jetzt nicht die Euphorie bremsen, aber ich habe die Erfahrung gemacht dass man bei so Statistiken die die gute Arbeitsmarktlage hervorheben, genau hinschauen muss - habe ein paar Bekannte - ja auch Ing. :-) - die träumen von den dort beschriebenen Verhältnissen.

MatzeXXL
31.12.2007, 07:44
Hi Cremaster,

wieso träumen die davon? Wie sind denn deren Arbeitsbedingungen, z.B. Wochenarbeitszeit, Gehalt?

M. Cremaster
31.12.2007, 11:33
Fall 1: Kleines Ingenieurbüro 42h, ca 30 Tsd. € / Jahr, durch die kleine Betriebsgröße und Gewinnmargen schlägt der Kostendruck voll durch, was dazu führt dass die von vornherein viel zu knapp kalkulierten Projekte (in welcher Welt lebt das Controlling dort eigentlich) gern an Sonntagen unentgeltlich gerettet werden

Fall 2: Informatiker, Arbeitszeit und Geld s.o., als Leiharbeiter bei großem Konzern. Wenigstens kein Stress. Dafür im Takt der Projekte aufkommende Frage wie es weiter geht (ab nächste Woche dann bei Firma x aus y ??)

Fall 3: QM bei Mittelständler (Vertragsangebot an eine Bekannte vor ca. 1/2 Jahr). Anstellung über ausgelagerte Personal GmbH so umgeht man Tarife, 30 k€ / Jahr , Überstunden werden als gefordert, und nicht auszahlbar / abgleitbar ausgewiesen. Errungenschaften des Sozialstaats explizit im Vertrag ausgeschlossen, wie z.B. Lohnfortzahlung soundsoviel Tage wenn Betreuung eines kranken Kindes erforderlich ist.

Kann so laufen .. muss es aber nicht . Gegenbeispiele was zur Zeit auch möglich ist

QM bei großem Autobauer, 28 Jahre alte Ing., 40h, ÜBerstundenregelung Gleitzeit und mit Sondergenehmigung Ausbezahlung ab einer gewissen Summe an h, tausende Zulagen, Gewinnbeteiligung, Leistungszulage, 13 1/2 Gehälter usw usw > 60k€ / Jahr. Viel auf Schulungen unterwegs, hier wird noch langfristig ins Humankapital investiert ...

MatzeXXL
31.12.2007, 11:39
Naja die Beispiele hören sich jetzt, wenn man die Gehälter aussen vor lässt, garnicht so schlimm an. Wenigstens haben die Leute noch ein anständiges Privatleben (im Gegensatz zum Grossteil der Mediziner).