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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ablehnung der Krankenkasse für eine Kostenübernahme



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SchwesterStefanie
02.01.2008, 09:36
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Hellequin
02.01.2008, 09:50
Hast du es schon mal über die Deutsche Krebsgesellschaft (http://www.krebsgesellschaft.de/wub_ip_krebs_beratung_hilfe,78277.html?gclid=CNWAp 7Si15ACFShUZwodQxmCOQ) versucht? Die haben eigentlich in allen Bundesländern Beratungsstellen und können dir da vielleicht weiterhelfen, oder dir zumindestens sagen an wen du dich wenden kannst.

Evil
02.01.2008, 10:00
Besonders viel Erfahrung habe ich mit solchen Einsprüchen nicht, ich kenn das aber aus meiner Zeit als unfallchirurgischer Stationsassi, wenn eine KK aus irgendwelchen Gründen eine Anschlußheilbehandlung abgelehnt hat.

Ein Einspruch von ärztlicher Seite hat meist dann Erfolg, wenn der Kasse klargemacht wird, daß ihr im Falle einer unvollständigen Therapie höhere Kosten drohen. Allerdings sollte man die Diagnosen möglichst präzise formulieren, damit die Sachbearbeiter oder der MDK das nicht weichklopfen.


„Um das Rekonstruktionsverfahren endgültig abzuschließen und um die psychische Stabilität der Patientin wieder herzustellen, ist aus medizinischer Sicht eine intradermale Pigmentation des Nippel-Areola Komplexes erforderlich“Das klingt eher harmlos und gleichzeitig etwas so, als bestünde da Spielraum.
Besser wirkt folgendes:


Der bestehende Unterschied in der Pigmetierung zur Gegenseite ist sehr auffallend und wirkt optisch entstellend.
Ohne den ordnungsgemäßen Abschluß der Therapiemaßnahme mittels intradermaler Pigmentierung ist der Erfolg der Rekonstruktionsplastik gefährdet. Wir übernehmen daher keine Verantwortung für eventuell resultierende psychische Belastungen der Patientin.

Vor allem das "keine Verantwortung übernehmen" läßt die Sachbearbeiter meist aufhorchen ;-)

Am besten besprichst Du das mit den Operateuren, meist legen die nämlich den Einspruch ein. Außerdem dürften die damit auch Erfahrung haben.
Ich drück Dir die Daumen :-)

SchwesterStefanie
02.01.2008, 10:06
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Hoppla-Daisy
02.01.2008, 10:16
Offenbar hatten sie mit DIESEM MD noch nicht zu tun ;-). Denen war das wohl alles zu schwammig :-nix.

@Tonexxx: einfach nur :-)

Clairebear
02.01.2008, 11:38
Lieben Dank für Eure Tipps und Antworten.

Zum Sachverhalt Klinik und behandelnder Arzt.

Ich war damals privat versichert und habe den Chirurg augewählt, da er eine Kapazität auf dem von mir gewählten Rekonstruktionsverfahren ist (Diep Flap)

Es handelt sich hierbei um eine plastischen Chirurgen der in der Geisenhofer Klinik lediglich Belegbetten hat.

Wäre ich noch privat versichert, wäre das alles sicherlich kein Problem, aber durch meine Erkrankung war ich gezwungen meine damalige Selbstständigkeit aufzugeben und bin seit September 2005 wieder im Angestelltenverhältnis tätig und somit auch wieder kassenärztlich versichert.

Die Praxis des Operateurs hat mir das Attest ausgestellt, was ich für die gesetztliche KK benötigte.

Ich werde jetzt versuchen über die Krebsgesellschaft Rat einzuholen und der Text mit dem "keine Verantwortung übernehmen" klingt schon mal prima ;-)

Danke Euch Allen
lg
Claire

SchwesterStefanie
02.01.2008, 11:48
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Clairebear
02.01.2008, 12:00
@Schwester Stefanie

Die Klinik ist eigentlich eine private Frauenklinik (überwiegend für Entbindungen)
Die Klinik hatte prinzipiell mit mir gar nichts zu tun.
Selbst die Anästhesisten kamen von einer gesonderten Klinik.

Die haben lediglich den OP und das Zimmer zur Verfügung gestellt.

Ich könnte mich ggf. an den Operateur selbst wenden, nur ist der in München und ich in Frankfurt.
Des Weiteren würde ich dann auch den Kostenübernahme Antrag benötigen, da er ein rein privat ärztlicher Chirurg ist.

Wäre sicherlich eine Option, allerdings habe ich dann wieder Kosten - nämlich die der Anreise usw.

lg
Claire

Clairebear
02.01.2008, 12:03
So, habe jetzt gerade mit der Sachbearbeiterin von der KK gesprochen.
Wie ich geahnt habe - die KK hat damit nichts zu tun sondern hat nur die Unterlagen an den MD vorgelegt.
Da sie mir die Telefonnummer nicht geben kann, haben wir besprochen dass ich eine email schicke.

Inhalt wie folgt (danke auch wieder an Daisy ;-) )

Sehr geehrte Frau x
auf das Schreiben vom 21.12.2007 lege ich vorsorglich Widerspruch ein und bitte um
angemessene Fristverlängerung, da sich sowohl mein Hausarzt, als auch meine Gynäkologin derzeitig noch
im Urlaub befinden und nach diesem sicherlich auch einige Zeit für eine Stellungnahme benötigen werden.

Es handelt sich bei meinem Antrag auf Kostenübernahme nicht allein um eine kosmetische Frage.
Eine Rekonstruktion der weiblichen Brust nach Ablatio, die bei Vorliegen einer malignen Erkrankung immer medizinisch indiziert ist, wird in 4 Stadien unterteilt. Ein Stadium, und zwar das letzte, beinhaltet die "Fertigstellung" und besteht aus der Rekonstruktion der Mamille/Areola, meist aus Eigenhaut oder/und durch Tätowierung (intradermale Pigmentation)

Es wäre nett, wenn der Medizinische Dienst,welcher meinen Antrag im Vorfeld geprüft hat, telefonisch mit mir Kontakt aufnehmen könnte, damit
ich abklären kann, was genau an diesem Sachverhalt bemängelt wird.

Ich bin unter folgender telefonischen Rufnummer zu erreichen: xxxx

Mal schauen was jetzt passiert. Ist ja fast wie in einem (schlechten) Roman.

lg
Claire

Clairebear
09.01.2008, 06:45
So, ich wollte Euch nicht vorenthalten wie der Sachverhalt ausgegangen ist.

Ich hatte der KK ja besagte email geschickt und sie sagte sie würde veranlassen dass der MD mich kontaktiert.

Das hat er bis gestern nicht getan und ich habe heute morgen nachgefragt bei der KK.

Meine Sachbearbeiterin war sichtlich überrascht, denn sie teilte mir mit, dass der MD den Widerspruch akzeptiert hätte und nun bereit ist die Kosten zu übernehmen :-top

Darüber war ich wiederum überrascht, da ich außer der email noch keine weitere Stellungnahme geschickt habe.

Die SB war auch verwundert - dachte sie doch der MD hätte mit mir telefoniert und aufgrund dessen umentschieden.

Lange Rede - gar kein Sinn - augenscheinlich hat meine letzte email (welche sie weitergeleitet hat) ausgereicht.

Viel Rauch also um Nichts - in zwei bis drei Tagen habe ich das ganze schriftlich.....

VIELEN DANK euch allen - vor allem an DAISY für den tollen und wirkungsvollen Text :-)

lg
Claire

Miss
09.01.2008, 09:08
Hab das jetzt zufällig mal gelesen -und kann nur sagen, tut mir leid, daß Du da so eine Odyssee hinter Dir hast, aber ich freu mich, daß es letztendlich doch geklappt hat :-)

Und es war sehr interessant, Deine Geschichte zu lesen...auch wenn man versucht, möglichst mitfühlend zu sein, man kann sich doch oft nicht vorstellen, wie hilflos, unwissend und verzweifelt Patienten bei einer für Ärzte doch alltäglichen Diagnose sind. Gut, wenn man da wieder dran erinnert wird.

Die Photos sehen aber wirklich ganz toll aus. Die Rekonstruktion ist ja schon jetzt super gelungen, mit Pigmentation dann 'fast wie neu' :-)
Wünsch Dir alles Gute!

tonexxx
09.01.2008, 15:24
Bin tief beeindruckt! Ein schönes Beispiel dafür, dass es sich hin und wieder lohnt, "aufmüpfig" zu sein.

Alles Gute weiterhin!

Hoppla-Daisy
09.01.2008, 19:40
Hey Claire!!!!! Das ist doch mal ne tolle Nachricht *freu*.

Endlich hat damit dann ein trauriges Kapitel deines Lebens ein Ende :-top.

Und wie Tonexxx bereits sagte: Frech kommt weiter :-)). Wer nichts mehr zu verlieren hat, kann nur gewinnen, wie man sieht.

Sehr schön, wirklich! Ich weiß ja nicht, wie es den anderen geht, aber ich würde dann doch schon gerne das Endergebnis sehen ;-).

Alles Gute Dir!

Daisy :-winky

Clairebear
09.01.2008, 22:12
@Daisy & all

Aber klar !

Wenn alles verheilt ist gibt ´s auf meiner Homepage natürlich dann auch die finalen Bilder ;-)

Die BK - Mädels sind auch schon neugierig und eine hat mich kürzlich per PN angeschrieben - sie hat das gleiche Problem und wird jetzt auch den "Daisysatz" verwenden... :-))

Daisy ! DU WIRST BERÜHMT :-D

lg
Claire

Sebastian1
09.01.2008, 22:14
Freut mich unbekannterweise für dich. Doof, dass du dich in so einer Situation mit diesem Problem noch ärgern musstest, aber umso besser, das es ein gutes Ende zu nehmen scheint :-top Alles Gute!