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Frätzchen
07.01.2008, 15:09
Stimmt es, dass Morphin nicht bei jedem Patienten wirkt?
Chance 50% :-???
Zitat: Chefarzt der
Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin
und Schmerztherapie
Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen

Oder habe ich da was missverstanden?


Quelle: http://www.roteskreuzkrankenhaus.de/aktuell/material/Arthrose_Strumpf.pdf

Grombühlerin
07.01.2008, 15:23
also rein von der Erfahrung her sind die 50% Quatsch, erinnere mich spontan an keinen Patienten, wo es nicht gewirkt hätte.

Aber kann schon sein, dass es vereinzelt welche gibt, aber sicher nicht 50% der Leute.

Frätzchen
07.01.2008, 15:51
Interessant ist, dass man mit einer Kombi von Oxygesic 20 (Oxycodon) + Sevredol 20 bei Schmerzspitzen eine bessere Wirkung erzielt als mit einem Fentanyl-Pflaster 50 + Sevredol 20, wobei Fentanyl 50 und Oxygesic 20 von der Wirkstärke her eigentlich identisch sind.

derAnda
07.01.2008, 16:41
Interessant ist, dass man mit einer Kombi von Oxygesic 20 (Oxycodon) + Sevredol 20 bei Schmerzspitzen eine bessere Wirkung erzielt als mit einem Fentanyl-Pflaster 50 + Sevredol 20, wobei Fentanyl 50 und Oxygesic 20 von der Wirkstärke her eigentlich identisch sind.

Das ein Schmerzpflaster bei Spitzen wenig taugt ist jetzt ja keine große Überraschung.

Frätzchen
07.01.2008, 17:33
Das ein Schmerzpflaster bei Spitzen wenig taugt ist jetzt ja keine große Überraschung.

Ich meinte damit ja auch das Verhältnis von

- Oxycodon ret. + Sevredol
- Fentanyl ret. + Sevredol

.... wobei demnach mit der Kombi Oxycodon + Sevredol eine bessere Schmerzlinderung erzielt wird als mit der Kombi Fentanyl + Sevredol.

Anwendung:
Oxycodon bzw. Fentanyl als Dauermedikation
Sevredol bei Schmerzspitzen

Lava
07.01.2008, 17:38
Hast du das aus einer vergleichenden Studie? Quelle?

Frätzchen
07.01.2008, 17:40
Nein - aus persönlicher Erfahrung :-stud

Lava
07.01.2008, 17:52
Na dann kannst du das natürlich nicht verallgemeinern. Menschen reagieren halt verschieden - auch auf Medikamente. ;-)

Frätzchen
07.01.2008, 18:07
Ich verallgemeinere nichts.

Meine Aussagen bezogen sich auf meinen Eintrag, dass/ob Morphin nicht bei jedem Menschen gleich wirkt. Denn dies geht aus der Veröffentlichung des Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen hervor. Ferner wird festgestellt, dass Morphin nur bei 50 % der Patienten Wirkung zeigt, was mich persönlich sehr überrascht hat.
Dass jedes Medikament und deren zahlreiche Nebenwirkungen bei jedem Patienten anders wirkt, steht ausser Frage.

docmoechtegern
07.01.2008, 18:12
Vielleicht wirkt es bei Junkies nicht so gut`?:-nix

Frätzchen
07.01.2008, 18:13
Ebenfalls interessant ist, dass Opioide bestehende Schmerzen verstärken können.
Aus vielen Berichten kann man ableiten, dass insbesondere bei zu schneller Steigerung des Opioids eine sogenannte iatrogene Hyperalgesie eintritt. Parallel zur Dosissteigerung kommt es zu einer Zunahme der Schmerzen.

Pathophysiologisch wird dieses Phänomen dadurch erklärt, dass höhere Dosen von Opioiden im ZNS die Schmerzempfindung durch verschiedene Mechanismen eher stimulieren als inhibieren.

Quelle: PrimaryCare 2004;4: Nr. 26

Frätzchen
07.01.2008, 18:15
Vielleicht wirkt es bei Junkies nicht so gut`?:-nix

Ja, das kann sein - wenn man an die Toleranzentwicklung denkt :-angel

derAnda
07.01.2008, 18:16
Dann muss man's warscheinlich auch im Kontext sehen. Wenn du alle Patienten betrachtest die mit dem Symptom "Schmerz" Behandlung suchen, dann wird ein guter Teil von denen tatsächlich kaum oder garnicht von einem Opioid profitieren. Das liegt aber daran, dass Schmerz nicht gleich Schmerz ist. Das geht los bei neuropathischen Schmerz, über psychiatrische Krankheitsbilder, X verschiedene Gesichts- und Kopfschmerzen und endet dann bei so Zebras wie thalamische Schmerzsyndrome. Alles Dinge die mitunter anders besser behandelt werden können.
Schmerztherapie verlangt manchmal sehr viel Geduld und Ausdauer von allen Beteiligten, hat aber auch sehr schöne Aha!- Momente.

Evil
07.01.2008, 18:18
Gib bitte mal konkrete Links oder die genauen Veröffentlichungen an, auf die Du Dich da beziehst, Frätzchen.

Frätzchen
07.01.2008, 18:20
Dann muss man's warscheinlich auch im Kontext sehen. Wenn du alle Patienten betrachtest die mit dem Symptom "Schmerz" Behandlung suchen, dann wird ein guter Teil von denen tatsächlich kaum oder garnicht von einem Opioid profitieren. Das liegt aber daran, dass Schmerz nicht gleich Schmerz ist. Das geht los bei neuropathischen Schmerz, über psychiatrische Krankheitsbilder, X verschiedene Gesichts- und Kopfschmerzen und endet dann bei so Zebras wie thalamische Schmerzsyndrome. Alles Dinge die mitunter anders besser behandelt werden können.
Schmerztherapie verlangt manchmal sehr viel Geduld und Ausdauer von allen Beteiligten, hat aber auch sehr schöne Aha!- Momente.


Dem stimme ich vollends zu.

Frätzchen
07.01.2008, 18:22
Gib bitte mal konkrete Links oder die genauen Veröffentlichungen an, auf die Du Dich da beziehst, Frätzchen.

Hab die Quelle hinzugefügt

Frätzchen
07.01.2008, 18:32
Es ist für mich deshalb so interessant, da Morphin im ZNS wirkt und eigentlich jede Art von Schmerz aufheben sollte. Zumindest geht man davon aus, wenn man das Wort "Morphin" im Zusammenhang mit Schmerz hört.
Will man jedoch alle Arten des Schmerzes ausschalten, schwebt man wahrscheinlich schon auf Wolke 7 :-angel

THawk
07.01.2008, 18:55
Sorry, ich finde da nix?!
Meinst du diese Zeitschrift: http://www.primary-care.ch/dfe/index.html
Ist zumindest die einzige, die wirklich nur "PrimaryCare" und im Regensburger Katalog gelistet ist?

docmoechtegern
07.01.2008, 18:58
Bei mir hat Google ;-) :-love das gefunden:

http://www.primary-care.ch/pdf/2004/2004-26/2004-26-182.PDF

Frätzchen
07.01.2008, 19:01
Bei mir hat Google ;-) :-love das gefunden:

http://www.primary-care.ch/pdf/2004/2004-26/2004-26-182.PDF


Ja, das ist der Artikel :-dance