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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Chirurgie <-> Orthopädie



Skar
09.01.2008, 14:18
Hallo,

ich überlege zur Zeit in welche Richtung es bei mir gehen soll und bin zugegebenermaßen noch relativ uninformiert.

Ich möchte gerne im Bereich der Notfallmedizin arbeiten aber damit meine ich NICHT Rettungswagen. Ich meine Notfall-Operationen.
Also ich möchte möglichst viel "Streß" haben, im Sinne von unerwarteten Fällen und akuten (großen) Verletzungen und Polytraumen.
Ich bin auf jeden Fall chirurgisch eingestellt, aber ich bin mir nicht so ganz sicher welcher Facharzt jetzt genau dort arbeitet... ???

Früher dachte ich immer, klar...Unfallchirurgie bis ich dann mitbekommen habe das die Unfallchirurgen aber oft nur für die Funktionswiederherstellung weit nach dem Unfall zuständig sind. Stimmt das?

Ich habe bisher die Angst das eher die Orthopäden diese Akut-Versorgung machen von der ich oben sprach aber da muss ich sagen der Rest dieses Fachbereichs reizt mich so überhaupt nicht....

Anästhesisten machen zwar Notfallmedizin aber meistens auf dem RTW etc. und geben die Patienten dann in der Ambulanz ab aber da möchte ich ja erst einsetzten.

Habe ich da jetzt so einiges falsch verstanden oder eine Fachrichtung übersehen??

Wäre über jede Art Hilfe und Erfahrung dankbar!

LG
Skar

Lava
09.01.2008, 15:28
Das hängt vom jeweiligen Haus ab, wer dort in der Ambulanz arbeitet. In kleineren Häusern können das sowohl Chirurgen als auch Traumatologen sein, in großen Häusern gibt es häufig konkrete Arbeitsteilungen. Soweit ich mich erinnern kann, haben in FR im Schockraum die Traumatologen das Sagen, es ist aber auch immer die Anästhesie dabei. Die Traumatologen rufen dann dazu, wen sie sonst noch brauchen: Radiologie (für Ultraschall, CT, etc.), Visceralchirurgie, Neurochirurgie, Uro und so weiter und so fort. In Basel war es so, dass die Oberärzte dort sowohl aus der Traumatologie, als auch auch Visceral- , Handchirurgie und Anästhesie kamen. Die OÄ waren dann fest nur für die Ambulanz angestellt und somit auch für den Schockraum verantwortlich.

Wenn ein Pat aber durch den Schockraum durch ist, machen die anderen Ärzte weiter... operiert wird da selten.

Bille11
09.01.2008, 19:45
heute is das für dich gottseidank jacke wie hose - du machst den uch & ortho-fa und suchst dir dann die weiterbildung und klinik nach deinen neigungen.

Skar
10.01.2008, 08:33
Ja,ich hatte etwas voreilig gepostet, ist ja jetzt 1 Facharzt.
Ich hoffe das sich da gute Stellen ergeben wo man dann auch wirkich als Unfallchirurg arbeitet und nicht den ganzen Tag Hüft-Teps macht....

freestyler
10.01.2008, 08:51
Du mußt ja sowieso erstmal den Common trunk machen oder.

Skar
10.01.2008, 11:36
Ja schon aber der steht ja ausser Frage... da muss man eh durch. find ich auch ganz gut als Basiswissen und Grunderfahrung.

Aber wenn ich eins gelernt hab (hab vorm Studium schon ne Ausbildung gemacht und gearbeitet) dann das man direkt durchplanen sollte um nicht "zuviel" zu machen oder was auszulassen was man dan nachholen muss.

AlexX
10.01.2008, 16:53
Eine etwas andere frage: wenn man den Facharzt Ortho/UCH machen möchte, wo muss/ kann man dann das Commun trunk machen: UCH; Allg CH, Ortho???

Lava
10.01.2008, 18:10
Common Trunk bitteschön :-oopss

AlexX
10.01.2008, 19:03
Meine ich ja.Sch....englisch :-oopss

el_corazón
10.01.2008, 21:13
Bitte korrigieren, falls ich falsch liege, aber meiner Info nach kannst du den common trunk in jedem beliebigen chirurgischen Fach machen (Viszeral, Thorax, Kinder, Herz, Unfall) - unabhängig davon, für welche Richtung du dich später entscheiden wirst - wichtig ist halt, dass du davon 6 Monate Ambulanz/Notaufnahme und 6 Monate Intensiv gemacht hast.

freestyler
10.01.2008, 23:14
In den kleinen Kliniken wird das sogar anders geregelt, sodass du z.B. die ITS Zeit nicht ständig auf der ITS verbringen musst, sondern den größten Teil in deinem Fach bleiben kannst. Hauptsachen man bekommt die Voraussetzungen zusammen.

Werwolf
12.01.2008, 20:36
@Skar: Wie weit bist Du denn? Und hast Du eine Vorstellung davon, was genau ein Unfallchirurg macht??? Auch in einem Haus der Maximalversorgung rettest Du nicht den ganzen Tag lang irgendwelche Leben im Schockraum oder durch heroische Notoperationen! Und der Streß kommt nicht durch das permanente Eintrudeln schwerstverletzter Patienten, sondern durch schweineviel Routinearbeit, Schreibkram, Personalmangel, etc.

Aber bevor Du sowiet bist, daß Du tatsächlich Schockraumpatienten versorgen kannst, bist Du vielleicht ein bißchen abgeklärter... :-))

Skar
14.01.2008, 21:28
@Skar: Wie weit bist Du denn? Und hast Du eine Vorstellung davon, was genau ein Unfallchirurg macht??? Auch in einem Haus der Maximalversorgung rettest Du nicht den ganzen Tag lang irgendwelche Leben im Schockraum oder durch heroische Notoperationen! Und der Streß kommt nicht durch das permanente Eintrudeln schwerstverletzter Patienten, sondern durch schweineviel Routinearbeit, Schreibkram, Personalmangel, etc.


Bin im 10ten Semester und mir durchaus bewußt das nich den ganzen Tag "Emergency Room" angesagt ist.
Allerdings bin ich sehr stark auf Traumatologie und eben Not OPs fixiert und habe extra Streß und nicht Action gesagt damit ich nicht als Sensationsgeil abgestempelt werde.

Über die reine theoretische Weiterbildung zum Facharzt habe ich mich ganz gut informiert, aber ich bin etwas unsicher wie man ein gutes Krankenhaus findet in dem eben Stationsarbeit und routine OPs minimiert zugunsten von Notfall Eingriffen.

Denn das so im Bewerbungsgespräch zu erzählen ist Selbstmord ;)


Meine Wunschvorstellung ist halt utopischerweise den Orthopäden die Brüche zu überlassen und den Heroischen Akt zu übernehmen ;) <- fettes Zwinker!!

Bille11
14.01.2008, 22:02
du solltest in ein brennpunktkrankenhaus in gefährlichen gegenden gehen. da gibts immer notoperationen wie kugeln aus beinen oder lungen fischen.. oder mal eben nen arm zu amputieren weil er sonst ab wär (hää? :-))) kapstadt, london, südamerika, uswpp

Skar
14.01.2008, 22:38
Ja ich weiss, Kappstadt wär schon cool, aber ich hab keine Lust auf zu viele Freizeitannehmlichkeiten zu verzichten und Kappstadt ist mir echt zu gefährlich, ich liebe die wohlbehütete westliche Welt. :)

Allerdings fällt Amiland raus, die kann ich nich ab...

Aber danke, guter Tip, wenn auch bekannt ;)

Logo
14.01.2008, 23:29
Ja ich weiss, Kappstadt wär schon cool, aber ich hab keine Lust auf zu viele Freizeitannehmlichkeiten zu verzichten und Kappstadt ist mir echt zu gefährlich, ich liebe die wohlbehütete westliche Welt. :)


Kurze Frage:
Warst du schonmal in Kapstadt und verwechselst du die Kriminalitätsrate nicht mit Johannisburg? Da kann man nämlich eigentlich sehr schön leben...

Abakus
15.01.2008, 07:35
Meine Wunschvorstellung ist halt utopischerweise den Orthopäden die Brüche zu überlassen und den Heroischen Akt zu übernehmen ;) <- fettes Zwinker!!

Wahrscheinlich suchst Du Dir am besten ein Haus, wo Ortho und UCH noch getrennt sind. Ich fürchte allerdings, dass die Brüche dort dann eher UCh sind...

Durch die neue WBO dürfte sich der gemeinsame Facharzt sowieso in Richtung Bewegungsapparat (sprich: UCh Brüche, Brüche, Bänder, Brüche,... ;-)) entwickeln, für den Facharztkatalog ist orthopädische Erfahrung nötig, aber so gut wie keine allgemeinchirurgische mehr; die Traumaversorgung wird nur noch interdisziplinär möglich sein. DEN Traumatologen wird es so eher nicht mehr geben. Vielleicht noch am ehesten in der Zusatzbezeichnung "Spezielle Unfallchirurgie". Das wäre ein weiteres Kriterium bei der Stellensuche, welche Klinik das anbietet. Oder selbst für die allgemeinchirurgische Weiterbildung sorgen und dann z. B. den FA Allgemeinchirurgie obendrauf machen. Musste nur noch eine Klinik finden, der Du dann verklickerst, dass reiner Bewegungsapparat-FA doof ist und Du vieeel besser ausgebildet bist... Denn es muss sich ja auch löhnen, ähm lohnen! ;-)