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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nachsorge und Staging Schilddrüsenkarzinom



LaraNotsil
11.01.2008, 11:51
Ich hab mal zwei Frage an die hier rumwuselnden Radiologen, Strahlentherapeuten und Endokrinologen:

Wie sieht es mit der Nachsorge beim SD-Karzinom aus? Das Thema wurde zwar im Kurs behandelt, aber leider wurde ich aus der Erklärung nicht schlau :-((
Welche Untersuchungen macht man ganz genau zu welcher Zeit der Nachsorge? Sprich, wann gibt`s standardmäßige Blutuntersuchungen? Wann werden Szintis gemacht? usw...
Und wie sieht die Abschlußuntersuchung bei Beendigung der Nachsorge aus?

Außerdem wurde gesagt, dass man post-op beim SD-Karzinom kein Staging durchführt.
Kann mir irgendwer erklären, warum das so ist? Wir waren nämlich im Kurs alle der Meinung, man müsste das sehr wohl machen; wir wurden dann aber eines verwirrenden Besseren belehrt.
Es wurde zwar erklärt, aber irgendwie war das wie Kraut und Rüben. Hab`s also nicht verstanden! :-nix

Danke schön! :-winky

[EDIT]: Die Frage im Seminar war, warum präoperativ kein Staging durchgeführt wurde. Deswegen noch mal: Warum ist das so? Ich blick da gar nicht durch :-heul

Kleiner_Medicus_w
11.01.2008, 20:04
Hmm, ich dachte man würde als Staging auf jeden Fall nen Röntgenbild vom Thorax in 2 Ebenen machen, ein CT vom Hals und vom oberen Mediastinum?!
Nach Thyreoidektomie kann man wohl auch ne Ganzkörperskelettszinti mit Jod- 131 machen- zum Nachweis oder Ausschluß von jodspeichernden FernMET. Und bei nichtjodspeichernden Karzinomen kann man ne Ganzkörperskelettszinti mit Tc- 99m machen oder gezielte Skelettröntgenaufnahmen in 2 Ebenen. :-nix

evi
12.01.2008, 00:08
Nach Thyreoidektomie kann man wohl auch ne Ganzkörperskelettszinti mit Jod- 131 machen
das sollte man NICHT machen.
1. Ist Jod 131 ein Therapeutikum, sprich es strahlt und
2. soll man überhaupt am Besten Technetium zur Diagnostik verwenden, weil: wenn nämlich Tumorgewebe damit gefunden würde (überhall im Körper nicht nur im Skelett) dann kann man Monate nicht mit 131 Jod therapieren, weil die Zellen aufgesättigt sind.

Kleiner_Medicus_w
12.01.2008, 10:35
das sollte man NICHT machen.
1. Ist Jod 131 ein Therapeutikum, sprich es strahlt und
2. soll man überhaupt am Besten Technetium zur Diagnostik verwenden, weil: wenn nämlich Tumorgewebe damit gefunden würde (überhall im Körper nicht nur im Skelett) dann kann man Monate nicht mit 131 Jod therapieren, weil die Zellen aufgesättigt sind.


so steht es aber im Strahlentherapie- und Onkologiebuch von Rolf Sauer. Da steht lediglich das man keine jodhaltigen Röntgenkontrastmittel zur Diagnostik nutzen sollte, da man anschließend über längere Zeit nicht therapieren kann. Klingt aber logisch was du geschrieben hast. Und das man generell eher Tc- 99m diagnostisch einsetzt ist auch einleuchtend: sehr geringe Strahlenexposition, sehr gute Abbildungseigenschaften, reiner Gammstrahler. Teilweise nutzt man für die Schilddrüsenszinti aber auch noch Jod- 131, da Tc- 99m nicht organifiziert wird. Bei Jod- 131 kommt es zu einer hochselektiven Accumulation in die SD. Außerdem hat es einen hochenergetischen Gammanteil (-->Gewebspenetration).

Gruß.

evi
12.01.2008, 11:40
es war gestern ziemlich spät:
ich glaube ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte man sollte Jod 123 (!) nicht verwenden um eine Diagnose zu stellen, weil man danach mit Jod 131 nicht mehr therapieren kann. Jod 131 wird nicht diagnostisch verwendet.

Ich glaube man wird nach der Thyroidektomie (ausser bei medullären und undifferenzierten Schilddrüsenkarzinomen) ein Szinti mit Jod 131 machen, das ist dann aber nicht mehr zum Auschluss von irgendwelchen Methastasen oder zur Diagnostik im eigentlichen Sinn, das gehört zur Therapie und wird routinemässig durchgeführt. Letzte Überreste des Tumors und ggf. Metastasen können so behandelt werden.

gruss evi

LaraNotsil
12.01.2008, 14:03
Erst mal danke für eure Antworten, auch wenn sie mir noch nicht weitergeholfen haben. Liegt wohl daran, weil ich gerade gesehen habe, dass ich oben in der Fragestellung nen ziemlich bösen Fehler gemacht habe! :-(( :-heul

Es wurde nämlich gesagt, dass man präoperativ kein Staging macht! Warum ist das so?!

Sorry, für die Verwirrung!!!

Doctöse
12.01.2008, 15:02
Es wurde nämlich gesagt, dass man präoperativ kein Staging macht! Warum ist das so?!
Kommt drauf an, welches SD-Karzinom vorliegt. Ein abgekapseltes follikuläres SD-Karzinom z.B. lässt sich in der Feinnadelpunktion oftmals nicht von einem Adenom unterscheiden.
Eine endgültige Diagnose erhält man meist nur duch die Histo und dazu ist es vorteilhafter, zu operieren :-))

Also kein Staging prä-OP, da Bildgebung und Cyto in vielen Fällen einfach nicht aussagekräftig genug sind, um welche Morphologie es sich überhaupt handelt.

Hoffe, ich hab mich nicht falsch erinnert, aber das haben die so oft bei uns in Patho in den Klausuren gefragt :-blush