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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Noch ein bisschen verwirrt - Musik, oder Medizin? Medizin, oder doch Musik?



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ayamo
11.01.2008, 23:34
Hi,

meine Situation ist folgende:
Mein ursprüngliches Ziel war es eigentlich nach der Schule (bin im Moment im 1. K-12 Semester in Bayern) Konzertfach Geige zu studieren.
Darauf habe ich hingearbeitet und dahingehend habe ich auch schon ein paar Fühlerchen ausgestreckt.
Nun hat mir meine Lehrerin gesagt, dass sie mir davon abraten würde dies zu tun da ich mich dabei aufarbeiten (ich vermute sie meint damit meine Schwäche, dass ich niemals mit mir selber zufrieden bin und immer was an mir herumzukritteln finde) würde.

Rumms!
Das war schonmal ein ziemlicher Brocken.

Ich möchte diesen Traum, den ich schon seit vielen Jahren habe, nicht einfach aufgeben.
Aber andererseits wäre es dumm sich nicht über Alternativen zu informieren.

Ein anderes Studium das ich mir durchaus vorstellen kann ist Humanmedizin.
Ich habe jetzt eine Zeit lang das Forum durchgeblättert/gelesen und weiß natürlich dass der medizinische Alltag längst nicht der wie bei "Grey's Anatomy" oder "Dr. House" ist.
Doch wie gesagt: Ein Studium das ich mir vorstellen kann.
Interessehalber, und ansonsten auch!

Doch leider ergibt sich jetzt folgendes Problem:
Da für ein Geigen-Studium der NC gänzlich irrelevant ist habe ich mich um die Schule in diesem, fast schon gelaufenen, Semester nicht sonderlich gekümmert.
Das soll nicht heißen das ich vom Durchfallen oder sonstwas bedroht bin, ganz im Gegenteil.
Aber wenn ich meine ganze Energie aufs Lernen konzentriert hätte wären da in allen Fächern noch ein paar Punkte mehr drin gewesen.
Doch das 1. Semester ist nun vorbei, und dass ich einen 1,1er Schnitt oder dergleichen jetzt noch erreichen können würde ist reine Utopie.

Was können mir "alte Hasen" raten, die das alles schon hinter sich haben?
Ewig und vier Jahre auf meinen Platz zu warten will ich auch nicht so wirklich, aber Einstellungstests gehen ja auch nicht bei allen Unis.
Woanders hinzuziehen, und seis auch in den höchsten Norden der Republik, wäre kein Problem.
Was könnt ihr mir raten, bzw. sagen?

Mit meinen Eltern habe ich bisher noch nicht über dieses Thema gesprochen, da ich erstmal was Konkretes in der Hand haben will bevor ich ihnen sage dass das bisher angestrebte Studium höchstwahrscheinlich ausfällt, was für sie wahrscheinlich ein Schock werden wird.

Wie gesagt:
Ich bin noch ein wenig unentschlossen und würde mich über Ratschläge, Aufmunterungen oder was auch immer sehr freuen.

Schonmal Vielen Dank für Eure Mühen!

ka17
11.01.2008, 23:41
Also minimal 1,1 brauchts du auch nicht......bin auch aus bayern und hab des am anfang auch gedacht.......aber an der lmu/tu nehmen sie dich bis 1,7 auf jeden fall....jedenfalls in diesm jahr.....
ansonsten....alternative:Österreich?soll nicht teuer sein,als in deutschland......und näher an bayern als hamburg......
Und mal ganz ehrlich,du bist grad in der k12 und hast nicht mal die häfte davon rum......wenn du ein bisschen was dafür tust,kann man des locker schaffen bis 1,7......und du musst ja nicht alle fächer einbringen......

Flauta
11.01.2008, 23:44
Schreib mir mal ne Pn, hast Du ICQ?
Aus ähnlicher Situation (habe auch an einer MuHO studiert, zwar nicht KA, aber ML und SchuMU, kenne das KA_Studium und viele KA-ler aber) und kann Dir da "internes" berichten.

Wenn Du genaueres wissen willst, auch darüber, wie andere in deiner Situation das machen (glaub mir, da gibt es viele....), pn-mir!

Flauta

THawk
12.01.2008, 00:00
Hi ayamo.

Ein paar Gedanken zu deiner Geschichte von mir:

Ich würde erstmal die Entscheidung noch reifen lassen, du brauchst dich ja nicht gleich morgen entscheiden. Daher würde ich aber versuchen mir beide Wege offen zu halten (also dass du dich z.b. im nächsten Semester in der Schule mehr anstrengst).
Im folgenden versuche doch einen Einblick in die "wirklich" Medizin abseits von Dr. House zu bekommen. Mach mal ein Praktikum, im Krankenhaus oder in einer Praxis (ich halte Krankenhaus für den Einblick besser weil du mehrere Jahre dort verbringen wirst, sei aber vorsichtig, dass du dich direkt beim Chefarzt dafür bewirbst und du nicht in die Pflege gesteckt wirst).
Eine Abinote vorherzusagen ist echt schwierig, ich lag damals bei mir selber recht falsch (war am Ende besser als gedacht ;-) ). Daher würde ich auch hier nicht zu sehr die Pferde scheumachen - mach das beste aus deinen Möglichkeiten, desto mehr Wege stehen dir am Ende offen.

Dass der Kommentar deiner Lehrerin ein Schock war kann ich mir gut vorstellen. Ich würde sie auf jeden Fall mal näher fragen wie sie zu der Meinung kommt, sonst wirst du immer rumrätseln.
Zu deiner "Schwäche": Diese 'Selbstunzufriedenheit' wird dir wohl auch in anderen Bereichen Probleme machen. Auch im Medizinstudium wirst du mit Lücken in Prüfungen gehen und nie alles lernen können! Gerade im Anfang ist der Bestehensdruck in den Prüfungen nicht zu vernachlässigen, da musst du mit Lücken oder auch einem Durchfallen klarkommen. Ich will dir auf keinen Fall das Med.studium ausreden, aber aufzeigen, dass es ebenfalls kein Zuckerschlecken ist.

Achso, noch einmal zum NC zurück: Genauso wenig wie deine Abinote kann man den NC in 2 Jahren vorhersagen. Steigen / Fallen, da sind alle Meinungen, die du heute bekommst nicht besser als Kaffeesatz-Leserei!

Also zusammengefasst - sammel mehr Erfahrung im medizinischen Bereich sofern das weiterhin eine Alternative für dich bleibt und halte dir beide Wege offen. Ich habe auch verdammt lange gebraucht mich zu entscheiden, aber irgendwann hatte ich bei Medizin ein sehr sicheres Bauchgefühl - bis es sich einstellt dauert es manchmal nur ein wenig ;-)
Einfacher macht diese Selbstunzufriedenheit keines der beiden Studiengängen, beide können anstrengend sein. Sprech doch auch mal mit anderen Personen aus der Musik-Richtung ob sie dir ähnlich stark abraten wie deine Lehrerin (das ist immerhin nur eine Meinung, und evtl. war die Aussage sogar wenig überlegt).

Und: nicht verzagen, du findest schon deinen Weg :-)

Machs gut, Lars

Schimmelschaf
12.01.2008, 00:10
Wie Julia Fischer (die dürfte dir ja ein Begriff sein) mal auf eine Frage, ob es sich denn noch lohnen würde Musik zu studieren, antwortete: Wenn man das Talent und den Willen hat, dann soll man es versuchen, auch wenn man sich hinterher etwas anderem widmet.

Ich bin auch unentschieden, ob Musik oder Med (hab aber noch mehr Zeit^^).... In den grossen und wirklich guten Ochestern wird man bekanntlich nur genommen, wenn man ein absoluter Profi ist und auch viele Stunden am Tag fürs Üben investieren will und kann.

Im übrigen finde ich ein gewisses Mass an Selbstkritik und Unzufriedenheit in der Musik äusserst wichtig!
Wenn du Solist werden willst, musst du allerdings sehr von dem überzeugt sein, was du da spielst. Wärst du so selbstsicher? Was möchtest du für einen Abschluss erreichen? Aber in der nächsten Zeit kann sich noch einiges ändern ;-)

Mach doch mal ein Praktikum im Krankenhaus und entscheide dich dann so allmählich.

Flauta
12.01.2008, 00:17
*grins* Studier Bratsche, das müsste doch sicher neben einem anderen Studium lockerst auf KA zu studieren sein....braucht man ja nur die erste Lage und so...

*vor den STreichern duck* *mit dem Piccolo zum ANgriff bereit mach*

Schimmelschaf
12.01.2008, 00:20
Wie bitte? Boah, Flauta!!! Du hängst wohl auch noch an den alten Streciher-Witzen fest... Wenn ich dich jemals treffen sollte, dann wirst du dich aber in einem Panzer verstecken müssen ;-)



Könnte dir sonst noch anbieten meine Geigenlehrerin (und Bratschistin :-D ) zu fragen, was sie für eine Meinung hat... Sie hat ihr Orchester-Diplom und spielt in einem guten Orchester. Aber auch sie hatte so ihre Schwierigkeiten und ihre Schüler erst recht :-))

Flauta
12.01.2008, 00:27
Evil wird ja dann hoffentlich mit seinem Panzer kommen, und mich retten.....Bergrettung in Basel für Holzbläser (Obwohl Evil ja auch zur Streichermafia gehört...).

Mich würd interessieren, wo der Threadsteller (Name vergessen) denn Aufnahmepr. machen will.

@Schaf: dachte als Geigerin wärest Du auch auf der Anti-Bratscher Seite?
*grins*

ayamo
12.01.2008, 07:32
Erstmal möchte ich mich für Eure bisherigen Antworten recht herzlich bedanken.
Das hat mir schon sehr geholfen!

@ka17:
An Österreich habe ich auch schon gedacht.
Da muss man ja einen Test machen, wenn ich richtig informiert bin.
Ansonsten hast Du recht, v.a. da ich noch drei weitere Semester + Abi vor mir habe.
1,7 ist zu schaffen wenn man sich anstrengt?
Okay. Next goal!
Danke!

@Flauta:
PN ist unterwegs.

@THawk:
Beide Wege offen zu halten ist ein hehres Ziel, und ich habe das zu Anfang des Jahres auch versucht.
Dann habe ich aber gemerkt, dass es einfach nicht klappen kann wenn man mehrere Stunden am Tag übt und dann auch noch Hausaufgaben machen muss plus dem Lernen auf den nächsten Tag plus Klausurenvorbereitung.
Das Ergebnis war in beiden Bereichen (Musik und Schule) nicht so berauschend, deshalb habe ich die Schule etwas zurückgefahren.

Ein Praktikum im Krankenhaus?
Danke für den Tipp, werde ich auf alle Fälle machen!

Ohja, die "Selbstunzufriedenheit" hat mir auch in der Schule immer wieder Probleme bereitet.
Doch dort habe ich gelernt es zu akzeptieren, da es für "the greater good" war, also das Musikstudium.
Das das Medizinstudium kein Zuckerschlecken ist, ist mir klar.
Doch auch dort wird man, denke ich, mit Selbstdisziplin, Arbeitseifer und Ausdauer weiterkommen.

@Schimmelschaf:
Das ist wieder mal eine tiefe Weisheit von dieser sehr jungen Person.
Natürlich ist Selbstkritik in der Musik ein entscheidendes Kriterium, doch bei mir hat das mittlerweile fast schon ... naja krankhafte Züge angenommen.

Zu deinem zweiten Post: Meine Lehrerin ist neben ihrer Tätigkeit an der Musikschule auch Dozentin am Mozarteum. Also wird sie wissen wovon sie redet.
Sie hat mit dem was sie gesagt hat wahrscheinlich auch recht, aber das mal so offen gesagt zu bekommen war eben sehr schockierend.

@Flauta:
Nur weil man GeigerIn ist muss man nicht automatisch Anti-Bratscher sein ;)

dancing_chris
18.01.2008, 10:43
Hallo! Hab auch 1 Jahr Musik studiert (bin aber hauptsächlich Jazzer),.. wurde auf der Folkwang in Essen genommen, was ne ziemliche Ehre für mich war.. aber irgendwie war ich nach einer weile nicht mehr ganz zu frieden, und fühlte mich etwas leer und ausgebrannt (mit mir selbst und auch durch die szene + leute), und zudem hatte ich auch noch probleme mit meinen händen bekommen (sehnenscheidenentzündung, auch bedingt durch viel sport).
also habe ich beschlossen medizin zu studieren, was immer eine sehr grosse interesse von mir war (als ich mit der schule fertig war hab ich überlegt ob medizin oder musik und hab mich letztendlich für musik entschieden).. vor gut einem jahr hab ich dann von vielen seiten gehört dass ich mit meinem schnitt von 1.8 den platz so gut wie sicher habe,.. selbst die tussi im berufsinformationscenter hats mir gesagt.. und leider hab ich dummkopf mich nicht weiter schlau gemacht,.. tja so stand ich dann doch ohne platz da und hatte meinen musikstudienplatz schon aufgegeben.. blöde sache.. hab dann mein pflegepraktikum erstmal absolviert was mir ne menge wichtige erfahrungen gebracht hat,.. und einen guten einblick in das berufsfeld.. bin auf der inneren aufnahmestation gelandet was eine sehr interessante sache war.. nur leider bin ich auch vielen gefrusteten ärzten begegnet die mir ständig vorwarfen dass ich doch die musik hätte weiter machen sollen,.. viel gejammer über zu viel stress, unterbesetzung usw... das war natürlich schon etwas frustrierend, obwohl ich selber schon ne menge spass bei der arbeit hatte... aber so sieht man halt das es in jeder berufsbranche die guten und die schlechten seiten gibt,.. ob du jetzt arzt oder musiker bist, es gibt wohl kaum einen beruf der nicht auch die schlechten seiten mit sich bringt (und vielleicht ist es auch besser so).. deswegen rate ich dir nicht zu überlegen ob die beruflichen aussichten bzw. bedingungen bei der musik oder bei der medizin nun besser für dich sind usw.. das alles kann sich auch ändern, und am aller meisten hängt es letztendlich auch von dir ab, deiner einstellung und was du aus den situationen machst..
du musst dich fragen was deine ziele sind, wie weit du deine stärken einschätzen kannst, wie weit du bereit bist hart zu arbeiten und wieviele opfer du bringen kannst bzw. möchtest, usw...dann wirst du deine entscheidung treffen und am ende kommt vieles doch ganz anders als du es geplant hattest ..habe bis jetzt lange zeit keine musik mehr gemacht, hin und wieder was für mich rumgedudelt aber nichts ernstes.. aber die pause tat mir ganz gut.. ich hab das gefühl dass ich nicht mehr so ausgebrannt bin und eine frischere einstellung habe..
ob ich meine entscheidung bereue? schwer zu sagen, und es gibt sicherlich situationen wo ich es bereue,.. besonders auch jetzt in der zeit wo ich "durchhänge" und keinen medizinstudienplatz habe und auch bangen muss ob ich zum SoSe einen bekomme oder überhaupt in der nächsten zeit.. leidenschaft habe ich für beide bereiche nach wie vor, und ich bin auch sehr motiviert medizin zu studieren und später im medizinischen bereich zu arbeiten.. doch wäre ich nicht auch glücklich mit der musik geworden und habe ich mein potential verschwendet?.. schwierige frage,.. aber vielleicht kannst du sie dir auch stellen.. lol sooo mein text hier ist vielleicht ne menge geblubber, aber ich hab mir gedacht ich teile mal meine erfahrung mit dir, weils ja ziemlich "on topic" ist... hoffe dir kann es vielleicht irgendwie bei deinen gedanken und entscheidungen helfen.. ach ja und es ist immer eine sehr gute idee sich mehrere türen offen zu halten, bzw. sich möglichst vielfältig zu entwickeln, es wird dir in jedem bereich zu gute kommen,..also mach dein abi, lern soviel es geht, nicht nur für den DN sondern auch für dich... und ja, das ist alles machbar :-top

madniki
18.01.2008, 14:40
also scheinbar sind wirklich eine menge musiker unter den medizinern. auch ich wollte ursprünglich musik studieren, allerdings lehramt(mit hauptfach saxophon) - hab sogar extra die letzten 2 schuljahre dafür noch klavierspielen gelernt. am mozarteum in salzburg gibt es so eine art probeaufnahmeprüfung irgendwann im mai, guck mal auf deren homepage, da kann man vorspielen und sich testen lassen, dann sagen sie einem die chancen, ob es sinn macht, sich richtig zu bewerben oder nicht.

allerdings glaube ich, zum konzertfach musst du dich wirklich berufen fühlen und alles andere dem unterordnen.

ich habe mich dann letztendlich für medizin entschieden. Mich hat dann etwas abgeschreckt, dass ich mir vielleicht durch zu viel üben die freude an der musik vergällt hätte, und ein hobby als ausgleich braucht ja auch der medizinstudent sehr dringend.

und falls du wirklich in d den nc für med. nicht schaffst, könntest du ja in der zwischenzeit auch in österreich musik studieren, dann siehst du, ob dir das wirklich gefällt und verbaust dir den weg zum med.studium in deutschland nicht.

Doctöse
20.01.2008, 05:59
...Mich hat dann etwas abgeschreckt, dass ich mir vielleicht durch zu viel üben die freude an der musik vergällt hätte...
Genau dieser Gedanke kam mir, als ich damals über ein Kunststudium nachgedacht habe. Ich habe zwar gern Kunstunterricht gehabt, aber wenn es strenge Vorgaben mit wenig Raum für eigenen Stil gab, hat mich der Unterricht nur genervt.

Der Wunsch, Medizin zu studieren war eigentlich immer da, mal im Hintergrund, mal ganz deutlich im Vordergrund. Ebenso spielte die Kunst immer eine wichtige Rolle in meinem Leben. Das mag daran liegen, dass ich künstlerisch etwas vorbelastet bin (meine Oma hätte selber gern Kunst studiert und hat mich u.a. das Portraitzeichnen gelehrt).

Insofern versteh ich die Konflikte bei der Studienwahl in gewisser Weise, wenn es darum geht, eins seiner Hobbies zu studieren und zum Beruf zu machen. Ich habe mich daher an zwei Kunstakademien beworben. Der Aufwand ist nicht gerade gering, denn die wollen Arbeitsproben, und zwar meist so um die 20 Arbeiten plus Fotos von Skulpturen o.ä.. Daher die Bewerbung nur an zwei Orten. Nach zwei Zusagen hab ich mich geschmeichelt gefühlt und mir dann überlegt, dass ich das Hobby lieber Hobby sein lasse :-)) :-blush

Leider hat mir die Vorklinik keine Muße für das Hobby gelassen :-( Für Musik war immer Zeit, mal eben ne halbe Stunde klampfen war kein Problem. Aber wenn man malen will, dann sitzt man z.B. schon mal 2 Stunden da und starrt die noch leere Leinwand an. Nur um dann zu fluchen und weitere 2 Stunden später wie besessen zu malen. Zeitintensives Hobby. :-nix

Heute denke ich mir, ich hätte beides studieren sollen. Wäre ein Spaß geworden. Aber dann wäre ich wohl ewige Studentin ;-)

@ayamo: Ich versteh deine Zweifel. Notfalls kannst du Musik und Medizin studieren. Es gibt wirklich Leute, die das recht erfolgreich unter einen Hut bringen :-) Ansonsten kannst du immer noch einen von beiden Studiengängen abbrechen oder du probierst erst mal einen Studiengang im Ausland. Jenachdem, wie deine Möglichkeiten liegen.

Ich hab mich halt rational entschieden. Dafür ist das Hobby ein solches geblieben (wenn auch sträflich vernachlässigt derzeit :-heul). Aber wozu gibt es Freisemester :-))

Schimmelschaf
20.01.2008, 09:31
Wie kann man denn beides studieren?
Für Musik muss man mind. 3 Stunden am Tag üben. Die meisten Geiger, die ich kenne, habens nicht unter 5 geschafft. Bei Med. und Musik bleibt einem wahrscheinlich überhaupt keine Freizeit mehr oder? Man hört ja gerade, dass auch in der Vorklinik tägliches lernen wichtig wäre. Spätestens zum Physikum *denk* Glaube, um Musik und Med. studieren zu wollen / können, braucht man seeeehr viel Disziplin und starke Nerven. Oder irre ich mich da?

Flauta
20.01.2008, 14:26
Es geht beides zu machen. Man muss nur eine STrategie haben.
Bei Musik, besonders bei "Massenfächern" wie VL, Kl., Gesang, Fl. ist es wichtige möglichst jung rein zu kommen. (Einige Hochschulen haben Altersgrenzen, andere distanzieren sich davon bewusst....).
Strategie 1: mit Musik beginnen (KA ist a noch am einfachsten...) und dann die Nebenfächer vorziehen (Musikgeschichte, Gehörbildung und solches Zeug....es ist möglich, sich nach 4 Sem. allen lästigen Nebenf. entledigt zu haben.
In diesem Fall ist es mit viel Selbstdisziplin möglich, Med. hinzuzunehmen. Man sorge für einen Überaum während Springstunden an der Uni.

Strategie 2: VK in 4 Sem. durchziehen, daneben Privatunterricht um spez. instr. "Probleme" zu verringern, Privatunterricht beim gewünschten Hochschuldozenten erhöht die Aufnahmechancen ungemein!!! Dann nach Phy. Aufnahmepr. Orchestertestate kann man mit Glück in den Sem-Ferien machen, resp. als Bläser kommt man eh seltener dran und hat weniger Dienste.

ML-Studium: wenn man eh nicht ins Orchester will, sollte man darüber nachdenken. Man kommt eher rein, und kann bei Bedarf auf KA wechseln (Prüfung). Musikschuklpraktika kann man wunderbar in den Semesterferien machen. Übeaufwand kann man in Grenzen halten.

Schulmusik: kann man vergessen // zu Med. SchuMU ist dafür zu anstrengend und fordernd. Zu viele Pflichtveranstaltungen (plus 2. Fach....).

Ich kenne ein paar Fälle, wo die Betreffenden eh in die Med. wollen und im Musikstudiengang nur noch das Hauptfach und Orchester machen und in Kauf nehmen, durch Verzicht auf die Nebenfächer sich nie zur Abschlussprüfung anmelden zu können.

Es gibt da schon Möglichkeiten....
Alleine auf Hauptinstrument KA würd ich mich heut nicht festlegen....wie viele wollen ins ORchester rein, wie viele schaffen es wirklich? Es schaffen kann auch heissen, am letzten Pult in einem C-Orchester zu landen....ob's das denn wert war? ODer nach Solistenklasse-Diplom in eine 3.klassige Musikschule gehen in der Hoffnung, auf 5h die Woche Unterricht zu kommen....das wär für mich nix....
Aber jedem das Seine...

LaTraviata
21.01.2008, 14:28
Wie kann man denn beides studieren?

Tja, das geht schon.. ist sicherlich eine enorme Anforderung an das persönliche Zeitmanagement ;-), aber eine Bekannte von mir studiert auch Medizin und Geige.

Schimmelschaf
21.01.2008, 15:02
@LaTraviata

Macht sie das Konzertexamen? Weisst du, wie in etwa ihr Tagesablauf aussieht?

ayamo
21.01.2008, 21:00
Danke Euch Allen!
Ich hab nochmal mit meiner Lehrerin gesprochen und sie meinte dass ich mich an den Hochschulen mal umschauen soll was die so an Aufnahmeliteratur haben wollen.
Dann wollen wir jetzt schon anfangen die Stücke einzustudieren, damit das auch in kleineren Häppchen geschehen kann sodass ich noch genügend Zeit für die Schule habe.

Noch eine Frage:
Zählt der Zivildienst eigentlich auch schon als Wartesmester??

Flauta
21.01.2008, 21:10
Normalerweise sind es 3-4 Stücke aus unterschiedlichen STilepochen.
Einige wollen auch ne Etüde hören.

Was wichtig ist, ist zu zeigen, dass man ein Werk ernsthaft vorbereiten kann und seine vielseitigen Möglichkeiten zeigt. Vor allem Dynamik, Klangfarbenunterschiede (bewusst eingesetzt), saubere Technik, Gefühl für Musik und Musikalität sind Dinge, die besonders beeindrucken.
Besser ein "leichteres" wirklich gut gespieltes Stück als was sau-schweres, das irgendwie runtergemurkst wird.

Such Dir mehrere Dozenten aus und melde dich zu nem persönlichen Vorspiel.
Erzähl dem Lehrer, Du wärest aus dem und dem Grund von ihm fasziniert, oder Du hättest von Studenten/Kollegen aus nem Orchester gerade jenen Dozenten wärmstens empfohlen bekommen....das machen ALLE! Bereite 1-2 Stücke examensreif vor und spiel sie dem Dozenten vor. Er/Sie wird dir Rückmeldung geben, ob Du Talent hast, technisch fit bist für die Aufnahmepr, der Konkurrenz gewachsen. Er/Sie wird dir sagen, worauf bei dieser Hochschule besonders viel Wert gelegt wird (Das kann von Schule zu Schule leicht variieren). Das sollte man dann berücksichtigen und einüben. Wenn man bei der A-Prüfung dann zeigt, dass man dies umsetzen konnte, hat man einen grossen Vorteil.
Manche Profs. abeiten nach dem privaten Vorspiel einige Minuten mit den Kandidaten um zu sehen, wie schnell sie aus dem Konzept zu bringen sind, sich umstellen können und Tipps sofort berücksichtigen und umsetzten können, ob sie widersprechen, alles blind glauben, den Dozenten kritisieren etc. Hier kann man sich in ein positives Licht rücken.....

Man kann es natürlich, wenn man gut ist, auch ohne dieses private Vorspielen schaffen, aber 95% aller Kandidaten gehen vorher vorspielen und es erhöht die Chancen ungemein....zumal wenn Du dir noch nicht ganz sicher bist.....

Gini789
04.02.2008, 18:19
Hallo!

ich habe gerade sehr interessiert eure Beiträge gelesen. Also ich konnte mich auch nicht entscheiden und habe dann wirklich "einfach" beides studiert. Ich wollte erst mal reinschnuppern und mich dann entscheiden. Daraus sind dann 6 Semester geworden, in denen ich Medizin und Fagott-Diplimmusikerziehung parallel studiert habe. ich habe in Medizin kein Semester verloren und fange Ende des Monats mit dem PJ an. Jetzt könnte man ja denken, ich hätte nebenher nicht gelebt, aber selbst das habe ich geschafft. Nen Hund habe ich, nen Freund, Freunde, weggegangen bin ich auch viel.
Letztendlich bin ich mit dem Fagott gescheitert. Allerdings weiß ich nicht, ob das am zu geringen Übepensum lag. ich bin zwei mal durchs Vordiplom gefallen, weil ich so aufgeregt war, dass ich Atemnot hatte. Das ist mir im mündlichen Physikum nicht passiert, da war ich relativ entspannt. Seit ich nicht mehr Fagott studiere, spiele ich leider sehr wenig. Es fehlt der Druck. Klar ist es hart, wenn man üben muss, andererseits bin ich ein eher fauler Mensch (ja, trotz 2 Studiengängen...) und brauche den Druck dann auch.
Mir hat das Musikstudium viel Spaß gemacht. Wenn man so verrückt ist und das versuchen möchte mit 2 Studiengängen, würde ich versuchen die Aufnahmeprüfung für Orchestermusik zu bestehen. Da hat man nicht so viele Fächer nebenher (hier in Berlin an der UdK fast gar keine...) und so mehr Zeit zum üben und Medizin studieren. Einen Versuch ist es Wert. ich denke auch, dass man mit Musik anfangen sollte. Hab ich auch nicht gemacht, ich hatte schon ein Semester Medizin hinter mir.

Also ich würde es wieder machen und dieses Mal vielleicht mal nen ß-Blocker vor der Prüfung versuchen... ;-)

Linda.1001
04.02.2008, 19:08
Noch eine Frage:
Zählt der Zivildienst eigentlich auch schon als Wartesmester??


Ja, das tut er, außerdem verbesserst du damit deine Zulassungschancen, da bei Ranggleichheit derjenige der einen Dienst (also auch Zivildienst) abgeleistet hat bevorzugt wird. :-)