PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gibt es leichte experimentelle Themen?



Blondi
17.01.2008, 12:45
Hallo,

ein Professor meinte, dass es innerhalb der experimentellen Themen ein weites Spektrum gäbe und einige davon genau so lange wie retrospektive Arbeiten dauerten, sprich 1 Jahr inklusive Schreiben, was man immer einplanen müsse. Stimmt das? Kennt ihr jemanden, der innerhalb eines Jahres komplett fertig wurde und die Experimente bereits nach einem halben Jahr durch hatte?

Sind wirklich nur statistische Themen einfach und schnell, und das in jedem Fall? Ist es notwendig, die Semesterferien in eine solche zu investieren oder sollte man das am Besten nebenher machen? Wie lange dauern die im Durchschnitt?

Habe mittlerweile so viele Leute gehört und jeder erzählt was anderes, ich weiß gar nicht mehr wo mir der Kopf steht! Es hätte sich was angeblich "einfaches Experimentelles" ergeben...soll ich das einfach mal probieren?

Alles was ich will ist doch nur, es möglichst schnell hinter mir zu haben, ohne allzu große Zusatzbelastungen schultern zu müssen! (Hab nämlich gesundheitliche Probleme, die meine Leistungsfähigkeit herabsetzen)

Danke!

Melon_Man
17.01.2008, 17:33
Hallo Blondi, hab mich auch lange mit der Entscheidung gequät, aber in Nachhinein würd ich dir sagen, mach dir nicht so viele Gedanken und wenn
es für dich gut klingt mach es einfach, aufhören kannst du immer
noch und negative Konsequenzen hat das für dich praktisch keine,
also wenn dein Eindruck gut ist - probier es aus, du hast doch nichts zu verlieren!

Gruß


Matze

Blondi
17.01.2008, 21:03
Eins weiß ich jetzt auf jeden Fall: Es mag ja schön und gut sein, sich zu informieren und viele verschiedene Meinungen und Angebote anzuhören, nur ist man dann halt auch irgendwann so verwirrt, dass man nicht mehr weiß, wo einem der Kopf steht! Dann kann man gar keine Entscheidungen mehr treffen.

Gehen experimentelle Arbeiten wirklich so viel öfter schief als retrospektive?

Wie sieht es eigentlich mit theoretischen Themen aus? Geschichte der Medizin würde mich Null interessieren...gibt es da auch andere Möglichkeiten?

Und was ist mit diesen berühmten "Ich war in 3 Monaten fertig"-Geschichten? Gibt es das tatsächlich? Ist ein Jahr überhaupt realistisch für eine Experimentelle (ich meine jetzt inklusive Schreiben und allem, also bis zur Abgabe) Arbeit? Geht so was prinzipiell bzw kennt ihr wen, der das hingekriegt hat (OHNE Urlaubssemester!)?

Danke nochmal!

Blondi
17.01.2008, 21:30
Hab gerade im Internet gelesen, dass nur 30% aller experimentellen, aber 70% aller statistischen Arbeiten gut gingen...und ein Drittel schafft angeblich gar keine...HILFE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Was soll ich denn nun machen?!?!?!

Sidewinder
17.01.2008, 21:33
Ruhig bleiben, nicht zu sehr drüber nachdenken, mal durchatmen...und anfangen!

Heggi
17.01.2008, 22:19
Hab gerade im Internet gelesen, dass nur 30% aller experimentellen, aber 70% aller statistischen Arbeiten gut gingen...und ein Drittel schafft angeblich gar keine...HILFE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Was soll ich denn nun machen?!?!?!

also angesichts der Tatsache, dass du mit so negativen Gefühlen an die experimentelle gehen würdest, würde ich mich an deiner Stelle für die statistische entscheiden :-D
Nein, mal ernsthaft, wofür hättest du dich denn entschieden ohne die ganzen Einflüsse und das Hören-Sagen von anderen? Bist du jemand, der gerne experimentiert oder beschäftigst du dich lieber Stunden mit Statistik? Denn davon - und NUR (!!!) davon würde ich die Entscheidung abhängig machen. Wie du schon erwähnt hast, hat jeder andere Erfahrungen gemacht und vielleicht hat der ein oder andere auch nur negative Erfahrungen gemacht, gerade weil er sich durch andere beeinflussen lassen hat. Das ist ganz allein deine Sache und wer weiß, vielleicht gehörst DU mit einer experimentellen "Veranlagung" zu den 30 %, die super Erfolg damit haben.

Nicht beirren lassen und dein eigenes Ding durchziehen :-meinung

Blondi
18.01.2008, 10:58
Mein Problem ist, dass ich bisher nur ein statistisches Thema fand und dort die Betreuung schlecht wäre.

Allerdings ist wohl kein Angebot perfekt; irgendwie habe ich einfach das Gefühl, dass eine Experimentelle eine Nummer zu groß wäre neben dem Studium, ich kann mich einfach nicht voll davon überzeugen. Hätte ich mehr statistische Themen gefunden (hab praktisch alle Kliniken kontaktiert!) wäre die Frage nach der Experimentellen wohl gar nicht so aufgetreten. Andererseits sagte ein Dozent mir einmal, man solle halt auch möglichst früh anfangen und ich habe jetzt schon ein ganzes Semester mit der Suche nach einem Thema vertrödelt! Ich will die ersten Semesterferien der Klinik einfach in die Promotion investieren, für eine Famulatur wäre ich wohl auch noch gar nicht hinreichend vorgebildet, hab mich auch noch nicht beworben, so dass ich eigentlich dringend ein Thema brauche.

Werde aber fragen, ob man in der Nuklearmedizin evtl einen Betreuer kriegen könnte und nicht immer zum Prof. rennen müsste. Ich will nicht in die Forschung, warum sollte ich mir eine Experimentelle aufhalsen? Nur weil fast alle Kliniken nichts anderes im Angebot haben? Wäre wohl ne schlechte Idee, oder?

Mein Hauptziel ist halt auch möglichst früh fertig zu werden!

Evil
18.01.2008, 12:40
Eine Dissertation erfordert immer Leistungsbereitschaft und eine gewisse Frustrationstoleranz, die fällt einem nicht in den Schoß.
Wenn Du das nicht aufbringen kannst, laß es lieber ganz.

PhineasGage
18.01.2008, 16:48
Gebe Evil recht.....könnte für alle Beteiligten von Vorteil sein.

McBeal
18.01.2008, 20:01
Mach Dich mal nicht fertig, nur weil Du noch keine Arbeit gefunden hast. Ich habe mir meine schon im fünften Semester gesucht, weil ich unbedingt in einem bestimmten Gebiet schreiben wollte, war aber eine der Ersten in meinem Semester. Wirklich angefangen habe ich dann aber erst im 7. Semester und ich bin immer noch nicht ganz fertig, weil das Thema einige Male geändert wurde und noch mehr Experimente erfordernlich wurden.
Nimm Dir Evils Kommentar zu Herzen, Du brauchst wirklich ordentlich Frustrationstoleranz. Eine Diss läuft (so gut wie) nie ganz glatt ab, es gibt immer Dinge, die nicht klappen, organisatorische Probleme etc. pp.
Und ganz ehrlich: Wenn Du noch nichts finden solltest, warum dann keine Famulatur? Es gibt einige Studis, die im Rahmen einer Famulatur Angebote für eine Diss bekommen haben. Außerdem bist Du nach dem 5. Semester auf jeden Fall fit für eine Famu, Du sollst ja nicht schon vorher alles können, sondern dabei lernen!! Und zwar kein bis wenig echtes "Lehrbuchwissen", sondern praktische Dinge wie Untersuchungstechniken, BEs, Zugänge legen etc.

Alles Gute für Dich!

LG,
Ally

Blondi
20.01.2008, 17:19
Danke für das Vertrauen...man wird mit seinen Anforderungen wachsen, nur neige ich besonders bei unbekannten Situationen dazu, die Lage zu tragisch zu nehmen. Es ist ein Riesenschritt und jeder quält sich mit Ängsten und Sorgen, der eine mehr, der andere weniger, aber ich habe auch schon Dinge hingekriegt, die mit ähnlichen Ängsten belastet waren. Auch wenn mir das hier vielleicht keiner zutrauen wird.

Sushiman
23.01.2008, 16:06
Ich hab mich garnicht erst verrückt machen lassen von solchen statistiken wie 30% der laborarbeiten gehen gut...

Ich hab einfach angefangen, es macht spass, nettes Team, ich könnte mir schlimmeres vorstellen! Und natürlich kann man alles zerreden, aber wenn dich das thema interessiert (so wie meins bei mir), dann würd ichs einfach machen, hauptsache ist, du kommst mit deinem Betreuer gut aus und das Team an sich ist nett!

Schöne Grüße!!

Mondschein
23.01.2008, 23:05
Um mal zur Ursprungsfrage zurückzukehren: JA, es gibt kurze unkomplizierte experimentelle Dr.arbeiten.
Natürlich hast du nie die Garantie, dass alles glatt geht und schief gehen kann im Labor immer irgendwas und wird es auch. Frustrationstoleranz brauchst du immer, aber auch bei stat. Doktorarbeiten muss nicht immer alles glatt gehen (Aktensuche?)
Bei uns im Labor gibts z.B. schon auch so Sachen, bei denen unterschiedliche Doktoranden verschiedene Rezeptoren untersuchen, aber alle nach dem gleichen Prinziep und mit den gleichen Methoden, meistens sind das nur 1 - 2 Methoden. Und wenn das einmal etabliert worden ist und es jemanden gibt, der das kann und dir zeigt, dann läuft das und kann eventuell auch in deinen ersten Semesterferien über die Bühne gebracht werden, zumindest der experimentelle Teil.
Eventuell würde ich was ohne Zellkultur nehmen, wenn es wirklich schnell gehen soll, da stecken schon ein paar Risikofaktoren mehr drin (wobei mir Zellkultur viel Spaß macht, aber wenn man halt doch mal unsteril gearbeitet hat oder sonst was nicht passt, kann man die Arbeit von Wochen wegwerfen und das wär ja in deinem Fall dann eher blöd...)
Ich würd das bei Vorgesprächen gleich ehrlich sagen, dass du zwar vielleicht mal "Laborluft" schnuppern willst, aber trotzdem was kurzes und unkompliziertes suchst. Musst dich halt genau erkundigen, ob die Methoden schon laufen, die du brauchst und wers dir zeigen kann, dann unterhalt dich mit demjenigen, ob das zeitlich auch hinhaut und man sich in deinen Ferien gut um dich kümmern kann, dann pipettier ein bisschen und hoff, dass alles klappt ;-)
Erkundige dich halt genau nach den Gegebenheiten im Labor, Verfügbarkeit der Maschinen etc. Und frag am besten potentielle Mitdoktoranden, die mit den gleichen Methoden arbeiten, die können dir am besten sagen, ob das alles klappt. Auf jeden Fall viel Glück bei der Suche und lass dich nicht verrückt machen!