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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was tun beim Praktikum im Krankenhaus??!?



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Mulder
20.01.2008, 14:16
Hallo,
da ich ja (eventuell) Medizin studiren wollte (und so weiter *g*) wollte ich zuvor mein Schulpraktikum im Krankenhaus machen. Weiß jemand was mich dann dort erwartet? Von wann bis wann muss ich dann da sein?

mfg Mulder

Cassy
20.01.2008, 14:30
Phu, die Anwesenheit während eines Praktikuns ist von Klinik zu Klinik unterschiedlich. Mal regulär wie alle vom Pflegepersonal, oder einfach immer von 7.30 Uhr bis 16 Uhr oder ähnlich. Wochenendarbeit dürfte dir als Schüler sicherlich erst einaml erspart bleiben.

Erwarten wird dich dort viel: Kontakt zu Patienten, Personal unterschiedlicher Berufsgruppen sowie zu Angehörigen. Vielleicht darfst du kleinere Tätigkeiten verrichten, wahrscheinlich viele Botengänge etc...

Auch hier hängt es sehr stark vom Haus und der jeweiligen Station ab. :-)

Schimmelschaf
20.01.2008, 15:01
Das hängt von der Station und dem KH ab.
Ich musste mal von 6 - ca. 14 Uhr (deutsche Klinik) und bzw. von 7 - ca. 16.10Uhr (schweizer Spital) arbeiten. Für die Spätschichten (von 15 - 23 Uhr, in der CH) wurde ich erst während einem mehrmonatigen Praktikum eingesetzt, also nicht während des Schulpraktikums.

Im Praktikum in der deutschen Klinik wars rumstehen, zuschauen, Patienten duschen, auf die Runde gehen (also Blutdruck, Puls und Temp. messen), Medis bringen, auf die Glocke gehen, Botengänge, Ausguss putzen, etc.

Im schweizer Krankenhaus durfte ich beim ersten Praktikum Blutzucker, Blutdruck, Puls und Temp. messen, unter Aufsicht Medis bringen, pflegen, Ausguss putzen (wobei mir das oft erspart blieb), einmal Insulin spritzen, beim Verbandswechsel zuschauen (bei einer wirklich grossen und tiefen Wunde ---> Hüftgelenk wurde entfernt, ist noch recht interessant), und sonst noch n bisschen Kleinkram erledigen (also Botengänge usw.).
Bei meinem mehrmonatigen Praktikum sahs aber anders aus: Die Praktikanten in der Schweiz werden normalerweise bezahlt, d.h. du arbeitest wie eine festangestellte Hilfe. Bei der Frühschicht begann es morgens mit dem Tee- Verteilen für mind. 24 Patienten, hört sich nach wenig an, nimmt aber viel Zeit in Anspruch. Wenn man den Tee verteilt hat, war man meistens in der Mitte eingeteilt, d.h. man hatte weniger oder gar keine Pflege. Auf die Glocke musste man in beiden Gruppen gehen (was ganz schön ausgenutzt wurde), beim Essen-Verteilen musste man immer dabei sein, je nachdem noch füttern. Danach gings mit putzen weiter. Wenn man sich etwas beeilt, schafft mans noch bis zur Pause, wenn nicht... Pech gehabt. Am Vormittag wurde dann das Essen für die Patienten bestellt, was auch mal locker 1-2 Stunden dauern kann. Am Nachmittag mussten die Infusionen und die Sauerstoffflaschen aufgefüllt, das Sterimaterial geholt und der Ausguss geputzt werden. Zwischendrin immer wieder Patienten aus Klo begleiten, waschen, etc. Gegen Nachmittag Wäsche und Obst verteilen und dann wars das auch schon. Den ganzen Tag über Botengänge.
Du siehst: Visiten oder andere interessante Sachen lagen nicht drin. Praktikanten wurde es mehr oder weniger verboten, dabei zu sein. Für einen Tag auf dem Notfall oder der med. Diagnostik musste ich meine freien Tage hergeben, bei den anderen Pratikanten wars auch nicht anders.
Bei den Patienten Blutdruck und Puls messen ist auf der Station definitiv verboten. Nach 6 Wochen dürfte ich den Pat. zum ersten Mal Medikamente bringen.
Die Arbeitszeiten waren auch nicht so besonders gut. Kam aber erst einmal vor, dass ich >12 h dort arbeiten musste (wegen noch grösserem Personalmangel wurdens halt einmal 13,5 h, aber man überlebts). Was noch oft vorkam war Frühschicht (Beginn ca. 7 Uhr, Ende ca. 16.10), am nächsten Tag Spätschicht (Beginn: 15 Uhr, Ende: 23 Uhr), darauf wieder Früh, dann wieder Spät usw. Auch am Wochenende! Das schlaucht denn schon ganz schön.
In die med. Diagnostik kam man als Prkatikant i.d.R. auch nicht, und in den OP... Das war reines Wunschdenken. Geht auch nur, wenn du jemanden aus der Anä oder einem operativen Fach kennst, und die Person dich an deinem freien Tag mitnimmt.

Aber ich denke, dass es eines der "schlimmen" Beispiele ist. Lass dich davon nicht abschrecken! Hör dich um, in welcher Klinik es ein nettes Pflege- und Ärztepersonal gibt, dann kann das Praktikum äusserst interessant werden.

Strodti
20.01.2008, 15:13
Also falls du bei diesem Praktikum minderjährig bist, bist du durch das Jugendarbeitschutzgesetz geschützt. Das heißt, maximal 5-tage Woche und keine Arbeit zwischen 20 und 6 Uhr.

Bei uns im Krankenhaus haben die Schulpraktikanten einen Kerndienst gehabt. Ihr werdet ja noch nicht wirklich in den Stationsablauf intergriert, da solltest du auch die Möglichkeit zu Hospitationen bei Untersuchungen haben. Kommt aber alles auf das Engagement des Teams an. Möglich ist vieles...

Einfach Interesse zeigen und viel Fragen, evtl. auch mal den Stationsarzt (wenn der denn nett ist). Klar gibt es die Gefahr, dass der Prakti nur Tabletts austeilt und Botengänge erledigt, aber das dürfte das negative Extrem sein.

abi07
20.01.2008, 16:07
Das negative Extrem? Na, wenn das so ist, hatte ich wohl Pech - ich darf auch nicht viel mehr machen als das Schaf...

Carolin279
20.01.2008, 17:29
also da dein praktikum freiwillig ist, rate ich dir, lass dir nicht so viel botengänge und austeilen von sahen anhängen, sondern versuche lieber mal mit zu untersuchungen oder in den op zu gehen. frag vielleicht mal einen arzt und erzähle ihn, dass du medizin studieren willst, dann darfst du meist eher interessantere dinge machen bzw hatl zusehen.
ich selbst habe schon mehrere medizinische praktika gemacht und hatte mich aber über die ärztliche seite beworben.

Schimmelschaf
20.01.2008, 18:42
Bevor Mulder vergrault wird:
V.a. das letzte Praktikum war recht negativ, dafür habe ich aber weitaus mehr als z.B. Unterassistenten verdient (man kann mit viel arbeiten bis zu 3000 ChFr. im Monat verdienen), das ist ein kleines Trostpflaster.
Das beste Prakt. war in der Orthopädie. Durfte mit einer AÄ aus der Anästhesie oft in den OPs. Es gibt also auch nettes Pflegepersonal, dass die Praktikanten losziehen lässt, sich sogar darüber freut, und sie nicht an die Station fesselt.

Über die ärztliche Seite kann man sich nicht überall bewerben, aber wenn du bereit bist für die Zeit des Praktikums auch woanders zu wohnen, dann könntest du dich vllt. an Carolin279 wenden (oder an deine ausgewählte Klinik) :-)

M.E. kommt es sehr unfreundlich rüber, wenn man sich schon am ersten Tag a la "So, ich bin hier, weil ich in den OP und auf die IPS / ITS will, mal so richtig Action mit Toten, voll massiv blutenden Schwerverletzten, etc." hinstellt und jegliche Mithilfe auf Station verweigert ;-) Ok, das ist wohl ein extremes Beispiel, aber sowas gibts nunmal.
Wahrscheinlich wird man dann sowieso während des gesamten Praktikums nicht einmal auch nur einen Zeh Richtung OP oder sonstwo hinbewegen dürfen.
Vom Pflegepersonal kann man auch sehr viel lernen (was meiner Meinung nach oft unterschätzt wird) und man kann ebensoviel fürs Leben mitnehmen.

Lisy
20.01.2008, 19:38
erstmal zu den arbeitszeiten: bei uns durften die unter 18jährigen praktikanten erst um 7 uhr anfangen, hatten eine frühstückspause und eine mittagspause (je 1/2 stunde) und haben dann bis 15.45 uhr gearbeitet.

was die tätigkeiten angeht - immer zeigen, dass du sehr interessiert bist. am anfang ist es klar, dass du erstmal nur die üblichen praktikantentätigkeiten ausführen wirst wie z.b. essen verteilen, betten machen, pat. duschen, waschen, auf toilette begleiten, kaffee kochen, patienten aufs "thrönchen" setzen, pat. hin und her fahren....etc!! sobald die schwestern jedoch merken, dass du gerne mehr machen möchtest, du die anderen aufgaben aber nicht vernachlässigst, dann darfst du sicher mal bei der visite mitgehen, beim verbandswechsel zuschauen, in den OP (bei unter 18jährigen braucht man allerdings die zustimmung der eltern), vielleicht beim verbandswechsel auch mal assistieren etc.

ich durfte in meiner zeit als krankenpflegepraktikantin 3 mal in den OP, einmal durfte ich sogar bei einer OP assistieren!! außerdem durfte ich hin und wieder bei patienten klammern ziehen und einmal blut abnehmen. und auch sonst haben mir die schwestern viel erklärt - einfach viel fragen, dann fangen die schwestern schon automatisch an dich mehr in den alltag dort zu integrieren (inklusiv der spannenden sachen ;))

ACP
20.01.2008, 20:02
Ich würde es als Schulpraktikant vorziehen in eine Praxis und nicht ins Krankenhaus zu gehen.
Mein KPP war echt gut durfte auch in den OP, zur Visite,selbstständig pflegen etc aber sobald man an meinem KH anderer Praktikant war hatte sich das erledigt. Selbst die EinjahresPraktikanten durften nicht in den OP und durften meistens sowieso nur das machen was die Schwestern nicht machen wollten. Und unsere Schulpraktikantin durfte noch weniger (halt Botengänge und putzen), also in meiner Berufswahl hätte mich das nicht wirklich bestärkt. Also im Vergleich zu dem Schulpraktikum auf Station war meines in einer Praxis interessanter.

lore
21.01.2008, 12:33
ein praktikant, dessen erste frage es ist, wie lange er anwesend sein muss ist meines erachtens nicht der kandidat für spannende untersuchungen sondern doch eher für botengänge.

Naibaf
21.01.2008, 18:29
Jo es ist nämlich total verwerflich rausfinden zu wollen ob man nur ausgenutzt wird oder ob man vielleicht auch was lernen darf. :-wand ein vernünftiger mensch fragt wie lange er arbeiten muss/soll. vor allem wenn es umsonst ist.

lore
22.01.2008, 00:21
dann soll er wohl eher fragen: was darf ich heute lernen?

ACP
22.01.2008, 13:29
Die Frage nach der Arbeitszeit muss ja nicht gleich so gedeutet werden, dass man da möglichst schnell weg möchte. In erster Linie ist es einfach eine der ersten Fragen die man stellt wenn man sich informiert. Man muss ja auch erstmal schauen wie man zum KH hinkommt etc.

abi07
22.01.2008, 18:38
Ich denke auch, dass man wissen sollte, wie der Hase läuft - BEVOR man anfängt. Normalerweise legen das ja eh nicht die Schwester (also die Leute, mit denen man dann zusammenarbeitet) fest, sondern die Pflegeleitung. Also ist es nicht so wichtig, was die Person von einem denkt. Ich finde, es kommt viel schlechter rüber, wenn man dann auf Station ist und die Schwestern fragen: "Und, von wann bis wann bist du immer da?" und man muss hilflos mit den Schultern zucken...

Zag
22.01.2008, 20:50
So, dann schilder ich auch mal mein Praktikum.

Hab nach meinem ABI ein FSJ gemacht indem ich Sani gemacht habe. Dafür musste ich auch ein Mehrwöchiges Praktikum im Krankenhaus machen. Denke ich hatte das sehr gut erwischt. Die erste Hälfte des Praktikums verbrachte ich in der Gyn. OP und da durfte ich richtig viel machen (solange nicht ein bestimmer AA da war... der mochte mich nicht). Halt Medis zubereiten, Infusionen zusammenstellen, Medis während der Narkose unter Aufsicht verabreichen, mit Beutel beatmen und meine größten Erlebnisse: Durfte unter Aufsicht des Chefarztes intubieren UND durfte bei einer OP mithelfen, mit Klammern halten, absaugen und sogar lasern. Aber denke das war ziemlich viel Glück, da ich mich mit dem Chefarzt der Anösthesisten gut verstand und der das für mich dann geregelt hat. (Hier nochmal ein Danke an den Chefarzt der Anästhesie des Knappschafts-KRankenauses in Essen). Vor allem die Chirurgen waren auch sehr nett und haben mir alles erklärt wenn ich wozu Fragen hatte.

Die zweite Hälfte des Praktikums verbrachte ich auf der Intesivstation... dort ist es richtig sch*** was aber eher dran liegt das man starke Nerven haben muss. Dort war wirklich dann so die Aufgabe, PAtienten waschen, MEdis geben (aber auch s.c. und i.m.) am Anfang unter Aufsicht. Essen geben, füttern, Bett sauber machen wenn jemand den Stuhlgang nicht halten konnte, BLut aus Vigo abnehmen, BGs machen, Kurven überprüfen und so weiter. Also auch dort durfte ich sehr viel machen, wobei ich auch immer wieder sagen muss, dass das PErsonal in dem Krankenhaus sehr nett war. Aber man merkt aufjedenfall dass der Beruf sehr anstrengend ist ^^

Rubilein
23.01.2008, 18:19
Ich mache jetzt seit Anfang Januar das 3-monatige KPP. Ich hatte vorher bei der Pflegeleleitung, die mich gefragt hatte, zugesagt, dass ich freiwillig in die "innere Medizin" gehe. Damit ist verbunden, dass man mit vielen alten und vor allem pflegebedürftigen Menschen zu tun hat (atm sind fast die Hälfte aller Patienten Komplett- oder Teilpflegefälle!).
Imo handelt es sich, auch wenn man Arzt werden möchte, ja immer noch um ein KrankenPFLEGEPraktikum und nicht ein Praktikum "zum Arzt" und da sollte man wissen, dass "typische Pflegeaufgaben" zu erledigen sind!

Mit dem Pflegepersonal und den Ärzten habe ich dort richtig großes Glück gehabt. Alle sind, bis auf eine Schwester, die mich nich mag ^^ :-D, super nett und sie erklären, wenn sie denn Zeit haben, einem jede Frage, die man wissen möchte.

Am ersten Tag durfte ich dann auch gleich Blutzucker und Blutdruckmessen und man versprach mir, dass ich auf jeden Fall bei einer Gastro- und Koloskopie dabei sein darf. In der zweiten Woche durfte ich dann in den OP und bei einer "Portlegung" für einen Herzschrittmacher zusehen (da habe ich aber voher bewusste gefragt, da ich das mal wissen wollte, wie das gemacht wird ;)).
Zur Zeit ist es so, dass ich immer "selbstständiger" die Pflege der Patienten übernehme (da man ja auch dazulernt) und die "Überwachung" schon weniger geworden ist.
Zu meinen typischen Aufgaben zählt es dann bei jedem Frühdienst (von 6:15-14:25; inkl. 0,5h Pause):
- Grundpflege mit einer Schwester/ einem Pfleger (Blutdruck/Puls messen, Medis verteilen, Patienten komplett pflege oder dabei helfen, Betten machen)
- Essen austeilen (gegebenenfalls Essen zurecht machen oder reichen)
- Botengänge (schnell mal zum Labor)
- "Entlassungen machen" (die Betten entlassener Patienten ins Bettenlager schaffen und neue Betten holen, Schränke desinfizieren)
- Patienten zu Untersuchungen fahren und abholen (wenn man Glück und Zeit hat, kurz dabei zuschauen ;))
- Patienten auf den Nachtstuhl helfen oder zur Toilette begleiten.
- Akten archivieren (hin und wieder mal; ich mache das aber gerne).

Ungefähr diese Aufgaben dürftest du auch als Schülerpraktikant erwarten. Ob du in den OP darfst, hängt imo immer ziemlich von den Schwester und Ärzten ab und sollte du nicht als verständlich ansehen - eher als "Bonus", der dann richtig interessant ist.

Das wars erstmal, was ich berichten kann! Alles in allem ist die Arbeit sehr anstrengend - vor allem die Arbeitszeiten. Dafür kann man gerade im Krankenhaus eine Menge "Lebenserfahrung" sammeln und mich hat das Praktikum jetzt schon darin bestärkt, Arzt zu werden (obwohl ich eventuell keinen Platz kriegen könnte :().!

abi07
23.01.2008, 19:47
Zu meinen typischen Aufgaben zählt es dann bei jedem Frühdienst (von 6:15-14:25; inkl. 0,5h Pause):
- Grundpflege mit einer Schwester/ einem Pfleger (Blutdruck/Puls messen, Medis verteilen, Patienten komplett pflege oder dabei helfen, Betten machen)
- Essen austeilen (gegebenenfalls Essen zurecht machen oder reichen)
- Botengänge (schnell mal zum Labor)
- "Entlassungen machen" (die Betten entlassener Patienten ins Bettenlager schaffen und neue Betten holen, Schränke desinfizieren)
- Patienten zu Untersuchungen fahren und abholen (wenn man Glück und Zeit hat, kurz dabei zuschauen ;))
- Patienten auf den Nachtstuhl helfen oder zur Toilette begleiten.
- Akten archivieren (hin und wieder mal; ich mache das aber gerne).
Streich "Medis verteilen" und "kurz dabei zuschauen" (Untersuchungen) und du weißt, was ich so machen darf...

Hardyle
23.01.2008, 21:13
Für alle die es interessiert - und vielleicht auch noch nicht so genau betrachtet haben -, das ist das, was wir eigentlich machen dürften (bzw. auch nicht machen dürfen):

Merkblatt zum Krankenpflegepraktikum (http://www.uniklinik-ulm.de/fileadmin/Zentrale_Einrichtungen/Pflegedienst/Praktikum/Taetigkeitskat_Prakt_Med.pdf)

Ich muss auch dazu sagen, dass ich mehr mache als das! Ich würde meine Aufgabenbereiche im gleichen Ausmaße wie die der Pflegeschüler beschreiben mit der Ausnahme, dass ich keine Infusionen anhängen darf.
Klar gehören viele Pflegesachen dazu, gerade solche wie Patienten waschen/frisch machen, mobilisieren oder Essen geben, aber man will ja auch etwas sehen. Daher immer schön nachfragen ob man nicht auch mal hier und da mitgehen kann (es müssen ja nicht immer nur OPs sein, auch andere Untersucheungen, die Visiten, Verbandwechsel und ähnliches können echt interessant sein). Wenn man Interesse und Engagement zeigt klappt das eigentlich auch meistens. Wobei ich auch zugeben muss, mein Team ist echt sehr nett. (leider hat es bei mir noch nicht mit dem OP und Hospitationen geklappt, aber das liegt eher an mir, dass ich nicht "resolut" genug bin bzw. mir das noch nicht organisiert habe)
Ich glaube mir würde es auch nicht gefallen, wenn ich nur obiges machen dürfte. Dann hätten mir die 3 Monate auch gereicht! Aber da ich schnell sehr eigenständig tätig sein durfte bin ich immer noch dabei > Mein 5. FSJ-Monat!

Ich habe in meinem damaligen 2wöchigen Schülerpratkikum die Erfahrung gemacht, dass man einfach fragen muss (wie schon oben gesagt) ob man hier und da zuschauen darf bzw. überall hin mitgeschleppt wird. Ich habe damals - noch mit 16 - selten eigenständiges gemacht, wenn dann viele Botendienste oder irgendwo zugesehen. Habe aber auch etwas ungünstig Zwischenschicht geschafft und ich war ja auch noch sehr jung (selbst für die Ausbildung muss man ja mind. 17/18 sein!).

Quintessenz
23.01.2008, 21:45
so wie rubilein es beschrieben hat, sieht es bei mir ungefähr auch aus. ich denke man darf einfach nicht zu hohe erwartungen haben, denn es ist (und das haben ja auch schon einige gesagt) ein pflegepraktikum. da gilt es sich eben durchzubeißen und jeden tag eher die langweiligen sachen zu erledigen, denn immerhin müssen die schwestern den kopf für einen hinhalten, wenn du wirklich was vermasseln solltest. aber wenn man nicht gerade totales pech mit dem team hat und die schwestern merken, man arbeitet anständig und selbstständig, bekommt man auch immer mal ein schmankerl zugeteilt und darf sich auch zb mal eine gastro, oder colo ansehen. ich war auch schon glücklich, als ich eigenständig braunülen ziehen durfte ;-)
normalerweise beantworten einem die schwestern auch gerne alle möglichen fragen. ich selbst tue mir da aber auch ein wenig schwer, weil ich nicht nerven möchte, bzw auch nicht will, dass jemand von mir denkt, ich hätte keinen bock auf die "normale" arbeit (zb, wenn ich fragen würde bei allen möglichen untersuchungen/op´s beiwohnen zu dürfen)...ich bin in dem punkt aber eben arg ängstlich und hatte auch immer das glück, dass die stationsleitung von sich aus das angebot gemacht hat ;-)
befinde mich übrigens gerade in der zweiten hälfte meines KPP und bin gespannt, was ich noch neues lernen/machen/sehen darf.

newflemmli
24.01.2008, 18:23
Ich habe in einem österreichischen Krankenhaus gearbeitet --> für 2 Monate.

War dort bei verschiedenen Abteilungen und bin halt jede woche mit nem anderen Arzt herumgelaufen.

War recht interessant, war mit bei den Visiten, bei den Untersuchungen (endo, gastro,...).
Bei der Chirogie war ich auch bei "kleineren" Ops.

War wirklich gut. Verdienst hab ich sehr schlecht. War aber sehr interessant die Ärzte zu begleiten und in den Amubulanzen zu helfen (blutdruck, Puls, Temp, Insulin)

Kanns eigentlich jedem empfehlen. Einfach mal den Primaten nach fragen (--> Chefärzte).

War eigentlich fast überall außer auf der Gyn.