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AgentBreschnew
24.01.2008, 11:20
Hej - kennt einer von euch bereits dieses neuere Berufsfeld der operationstechnischen Assistenz?
Bzw. macht jmd diese Ausbildung bereits?

Mich würden die Einzelheiten dieses Berufes interesieren und v.a. die Bewerbungskriterien (natürlich abseits der von der jeweiligen Ausbildungsstätte gestellten).

Womit kann man punkten um möglichst schnell genommen zu werden?
Ich habe leider noch garkeine Erfahrung, was Ausbildungen betrifft.

Beste Grüße
~AB~

chrislibear
24.01.2008, 15:06
Also soweit ich weiß braucht man für die OTA-Ausbildung Realschule oder Hauptschule mit Ausbildung. Desweiteren ein Gesundheitszeugnis. Ich hatte mich auch schon mal deswegen informiert aber leider wird die Ausbildung nur selten angeboten. Aber an den Uni-Kliniken solltest du gute Chancen haben.

runderling
24.01.2008, 16:14
Also ich weiß, dass dieser Ausbildungsgang sowohl an der Uniklinik Heidelberg als auch an der Uniklinik Mainz angeboten wird, Beginn ist aber nicht jedes Jahr. Ich hatte mich seinerzeit auch dafür interessiert und über google eine Menge Ausbildungstätten gefunden.
Interessant daran ist, dass du eine Ausbildungsvergütung bekommst, die dem der Pflegeberufe entspricht, und das ist nicht wenig - also wenn es dich interessiert, ist das sicherlich eine gute Sache...

AgentBreschnew
24.01.2008, 16:35
... man bekommt viel praxiserfahrung, wenn man an einem chirurgischen beruf interessiert ist... UND wartezeit läuft weiter^^

Lava
24.01.2008, 17:03
... man bekommt viel praxiserfahrung, wenn man an einem chirurgischen beruf interessiert ist...

Hm, du lernst zwar perfekt, wie ein OP funktioniert und wie man sich drin verhält und siehst auch sehr viele OPs und musst deren Abläufe lernen, aber sonst... du lernst wenig über die Indikationen und Diagnostik, Medikation oder Nachbehandlung. Von den chirurgischen Techniken her ist Nähen auch das höchste der Gefühle. Erwarte also nicht zu viel. ;-)

AgentBreschnew
24.01.2008, 17:30
ich erwarte ein möglichst sinnvolles verbringen der wartezeit ;)
und man erhält hier - im gegenteil zu mtla - ausbildungsunterstützung.

nadie
25.01.2008, 19:28
Ich bin jetzt seit 2 1/2 Jahren dabei und bin auf der Zielgeraden zum Examen. Die Ausbildung ist sehr interessant zum Verleben der Wartesemster. Wie schon gesagt, man lernt alles über den OP, wenn man mit guten Ärzten zu tun hat, dann auch mal mehr über Krankheitsbilder, etc. Der Unterricht ist auch okay. Bei uns haben mehr als die Hälfte der Leute Abi gemacht.
So neu ist die Ausbildung allerdings auch nicht mehr. Gibt sie schon über zehn Jahre.
Leider nimmt die Anzahl der ausbildenden Schulen ab, da die Ausbildung immer noch nicht staatlich anerkannt ist, halt nur von der DKG und die Schulen somit kein Geld vom Staat für die Ausbildung erhalten. Aber dennoch gibt es eine gute Anzahl an Schulen. Die Uni Frankfurt bildet dieses Jahr wieder aus... ich bin dann nämlich fertig. Schau mal auf: www.ota-online.de

Viel Erfolg und Grüße ;-)
nadie

AgentBreschnew
26.01.2008, 11:50
und wie bist du an die sache herangetreten?

ich meine, was hast du in die bewerbung geschrieben?
hast du gesagt, dass du danach studieren willst?
wieviel konkurrenz gab es?
und... wieviel stuern zahlt man vom ausbildungsgehalt?

beste grüße
AB

nadie
26.01.2008, 14:31
Naja, wie man eine Bewerbung halt schreibt.
Du bewirbst dich für einen Ausbildungsplatz, weil... da musst du deiner Fantasie freien Lauf lassen. Gut für den Beruf sind halt soziales Engagement wie Helfer im Sportverein, etc. gut. Ansonsten Praktika vorweisen, auch gut.
Natürlich erwähnt man nicht, dass man noch studieren will. Es gibt einfach zu viele, die deshalb ihre Ausbildung abbrechen. Die Bewerberzahlen sind sehr hoch. Die Kursgröße schwankt so um die 20 Teilnehmer. Du schickst deine Bewerbung ab, bekommst entweder gleich eine Absage oder wirst zu gegebener Zeit zu einem Gespräch eingeladen. Entweder du bekommst gleich einen Platz, ansonsten gibts halt noch die Warteliste. Wenn man auf der steht, dann kann man schon auf einen Platz hoffen, weil sich doch einige genommene Bewerber noch für etwas anderes entscheiden.
Steuern zahlst du je nach Verdienst am Anfang gar keine. Später, wenn sich dein Gehalt erhöht, dann hast du evtl. ein paar Abgaben. Ansonsten halt das Übliche: Krankenkasse, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung und Pflegeversicherung.

Grüße
nadie

sehili
27.01.2008, 11:19
Also ich mache auch schon seit einem Jahr die OTA Ausbildung in Berlin in der Charite und finde das es keine bessere Vorbereitung auf das Studium gibt. Alle aus meiner Klasse haben Abi und 80 % wollen Med. studieren. Du siehst Sacehn von denen jeder Mediziner nur träumen kann und die Ärzte erklären auch sehr viel, außerdem ist die Schule sehr anspruchsvoll- wir haben sie alle unterschätzt! Aber ich denke es kommt darauf an wo man die Ausbildung macht die Charite ist das größte Universitätsklinikum in Europa mit 3 riesigen Campis somit gibt es nichts was es bein uns nicht gibt!!!!
Hast du denn spezielle Fragen?
Ich würde dir die Ausbildung sehr empfehlen!

AgentBreschnew
29.01.2008, 10:45
würde es denn schaden, wenn man bei einem bewerbungsgespräch auf die übliche studiumsfrage sagt man würde es vielleicht erst NACH der ausbildung in erwägung ziehen zu studieren, die ausbildung aber erst durchziehen möchte?

sonst wäre das doch imho gelogen.. lügen ist schwul.
außerdem würde meine wartezeit in dtl. eh die ganze ausbildung lang andauern... es sei denn mir fällt ein studienplatz vom himmel durch losverfahren oder sonstwas.. ;)

@ sehili:
wie sieht denn der schulische teil der ausbildung aus?
wie sind die arbeitsschichten verteilt?
hat man auch mal zeit für sich, oder ist die ausbildung mit lern und funktionsaufwand dem medizinstudium gleichgestellt? (wäre dann auf jeden fall eine gute übung!)
danke im voraus

Lava
29.01.2008, 18:21
Na ja, aber warum sollten sie jemandem in einem Beruf ausbilden, den derjenige später gar nicht ausübt? Ist doch blödsinnig. Damit nimmst du jemandem den Platz weg, der wirklich OTA werden will. :-nix

sehili
29.01.2008, 18:34
also in meiner Klasse wurde jeder gefragt on er/ sie nicht über ein Studium nachdenkt. Ich habe ganz überzeugend behauptet OTA wäre mein Traumberuf :-) eine aus meiner Klasse soll das gesagt haben und wurde trotzdem genommen, generell würde ich das nicht sagen, weil z.b. die aus meiner Schule mit den Kursen vor mir sehr schlechte Ehrfahrungen gemacht haben- am Ende waren es nur noch 14 von 23.
Der schulische Teil ist denke ich mal natürlich nicht mit einem Studium zu vergleichen, sonst wäre es ja keine Ausbildung!!Aber im Vergleich zu den anderen Ausbildungen ist das Niveau sehr viel höher ( das haben uns auch die Dozenten gesagt, die auch andere unterrichten).
Aber im großen und ganzen ist es ganz gut zu schaffen- es gibt zwei lernintensive Fächer: Anatomie und Chirurgie, der Rest ist easy. Obwohl ich erst im 1. Jahr bin verstehe ich immer was die Ärzte so unter sich reden, ichdenke es ist die beste Vorbereitung!

05deinin
29.01.2008, 18:43
Hm, du lernst zwar perfekt, wie ein OP funktioniert und wie man sich drin verhält und siehst auch sehr viele OPs und musst deren Abläufe lernen, aber sonst... du lernst wenig über die Indikationen und Diagnostik, Medikation oder Nachbehandlung. Von den chirurgischen Techniken her ist Nähen auch das höchste der Gefühle. Erwarte also nicht zu viel. ;-)

natürlich lernt man nicht viel über Diagnostik, Medikation und nachbehandlung... ist doch ganz klar. Es ist ja ein hochspezialisieter Ausbildungberuf und eine Ausbildung die jegliche Inhalte des Medstudiums umfasst gibts nicht!
Aber man lernt viel kennen, auch die Notaufnahme (wo man schon viel mit Medikation zu tun hat, auch selber Braunülen legt, impft, i.v. spritzt, vllt auch näht, und Schockraumversorgung), wir fahren auch beim Notarzt mit, dann ist man auch in der Endoskopie, in der Anästhesie, in meinem Gyneinsatz bin ich auch mal ne Woche im Kreißsaal... es ist schon eine vielseitige Ausbildung. Und die Anatomie lernt man schon noch ein ganzes Stück genauer als die Pfleger. Und ich behaupte jetzt mal dass kein Medstudent den haargenauen Ablauf einer Ösophagojejunostomie lernt...
Ich mach die Ausbildung am Uniklinikum München, wir machen hier auch viele Transplantationen, was sehr interessant ist, viele Studenten bekommen nie eine Transplantation zu Gesicht, es ist ja auch nicht jede Uniklinik Transplantationszentrum...
Ich kann alles in allem sagen dass ich sehr begeistert bin von der Ausbildung.
Ich finds schon wieder schade, wenn ich höre, dass in einer Klasse 80% Leute sind, die hinterher studieren wollen, denn in deutschen OPs, besonders hier in Bayern herrscht ein großer Mangel an OP Personal, manche stellen schon Arzthelferinnen ein, und ich fürchte dass das Berufsbild des OTAs sich schon wieder auf dem Rückzug befindet.
TRotzdem kann ich die Ausbildung empfehlen, außerdem hat man, wenn man hinterher doch nicht mehr studieren will sehr gute Aufstiegschancen oder andere Studiengänge die auf OTA aufbauen, u.a. zum Bsp. Cta oder Bc of sc zum Physician Assistant (die machen sogar schon Thorakotomien)...
Und zudem hat man auch sehr gute Chancen ins Ausland zu gehen, wo teilweise wirklich gut bezahlt wird (die Schweiz hat es auch jahrelang versäumt Op Personal auszubilden)

So jetzt hab ich aber genug erzählt ;-)

Lava
29.01.2008, 18:48
Und ich behaupte jetzt mal dass kein Medstudent den haargenauen Ablauf einer Ösophagojejunostomie lernt...

Natürlich nicht. Wozu auch? Ist ja nicht so, dass das Studium nur aus chirurgischen Prozeduren bestehen würde ;-)

Wenn du all diese Bereiche, von denen du da schreibst, siehst, ist das ja gut. Mein Eindruck war bisher, dass im OP die Arbeitsbereiche ziemlich strikt abgesteckt sind. Die Anästhesie Pflege weiß nicht, wie man einen Verband macht oder wo welches Nahtmaterial zu finden ist, während die OP Pflege null Komma gar nichts mit Medikamenten etc. zu tun und demzufolge auch keine Ahnung davon hat.

derAnda
29.01.2008, 19:08
Ich mach die Ausbildung am Uniklinikum München, wir machen hier auch viele Transplantationen, was sehr interessant ist, viele Studenten bekommen nie eine Transplantation zu Gesicht, es ist ja auch nicht jede Uniklinik Transplantationszentrum...

Die Trans Zentrum Geschichte wird auch so richtig schön ausgereizt. Im Herzchirurgieblock haben die die meisten von uns in ne Herz Tx gesteckt.
:-wow :-D



Die Anästhesie Pflege weiß nicht, wie man einen Verband macht oder wo welches Nahtmaterial zu finden ist, während die OP Pflege null Komma gar nichts mit Medikamenten etc. zu tun und demzufolge auch keine Ahnung davon hat.


Ich glaube die Aussage kannst du eingentlich auch auf das äztliche Team ausweiten.

05deinin
29.01.2008, 19:37
Die Trans Zentrum Geschichte wird auch so richtig schön ausgereizt. Im Herzchirurgieblock haben die die meisten von uns in ne Herz Tx gesteckt.
:-wow :-D

Is doch super




Ich glaube die Aussage kannst du eingentlich auch auf das äztliche Team ausweiten.

Absolut und definitv... neulich hat der Chef von der Tumororthopädie (deutlich übergewichtig) seinen Kollegen gefragt warum das Joggen für ihn keine geeignete Sportart wäre... :-oopss
Oder glaubt ihr, dass irgendein Chirurg der keine Hände und Arme operiert alle 20 Unterarmmuskeln kennt.

05deinin
29.01.2008, 19:47
Natürlich nicht. Wozu auch? Ist ja nicht so, dass das Studium nur aus chirurgischen Prozeduren bestehen würde ;-)

Wenn du all diese Bereiche, von denen du da schreibst, siehst, ist das ja gut. Mein Eindruck war bisher, dass im OP die Arbeitsbereiche ziemlich strikt abgesteckt sind. Die Anästhesie Pflege weiß nicht, wie man einen Verband macht oder wo welches Nahtmaterial zu finden ist, während die OP Pflege null Komma gar nichts mit Medikamenten etc. zu tun und demzufolge auch keine Ahnung davon hat.

Naja das kannst du als Student nicht beurteilen was eine Pflegekraft mal gelernt hat und was sie kann... nachdem man sich spezialisiert hat vergisst man viel auch wieder. Aber ich muss sagen, dass ich mich zum Beispiel lieber von einem erfahrenem Anästhesiepfleger reanimieren lassen würde als von einem jungen Assistenzarzt...
Und a propos ihr Studenten wisst auch viel nimmer was ihr mal gelernt habt. Mich hat neulich in der Notaufnahme ein PJler gefragt wo denn der Vertebra prominens sei- also bei aller liebe!
Aber ich glaube wir entfernen uns etwas vom Thema

Lava
29.01.2008, 19:52
Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass ich denke, dass man in einer "normalen" Krankenpflegeausbildung ein breiteres Wissen von Medizin bekommt als als OTA. Da ich aber keine von beiden Ausbildungen selbst gemacht habe, muss das natürlich nicht stimmen. Würde ich jetzt nur vermuten.
Aber wenn man von vornherein eher am OP interessiert ist, ist OTA natürlich die interessantere Alternative. Nur würde es mich dann irgendwann verrückt machen, immer nur die Instrumente reichen und nie selber das Skalpell/den Hammer/ die Säge schwingen zu dürfen :-D

05deinin
29.01.2008, 20:29
Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass ich denke, dass man in einer "normalen" Krankenpflegeausbildung ein breiteres Wissen von Medizin bekommt als als OTA. Da ich aber keine von beiden Ausbildungen selbst gemacht habe, muss das natürlich nicht stimmen. Würde ich jetzt nur vermuten.
Aber wenn man von vornherein eher am OP interessiert ist, ist OTA natürlich die interessantere Alternative. Nur würde es mich dann irgendwann verrückt machen, immer nur die Instrumente reichen und nie selber das Skalpell/den Hammer/ die Säge schwingen zu dürfen :-D

Ja da stimm ich dir zu. Deshalb werd ich auch noch/wieder studieren.
Aber noch ärgerlicher muss es doch sein, wenn man als Student nur Haken halten darf, oder?
aber "nur" die Instrumente zu reichen kann auch extrem stressig sein, schau mal der Schwester bei ner KnieTEP genau auf die Finger. Oder die Fibula- TRansplantation die ich neulich instrumentiert hab: während der Orthopäde abtritt und Pause macht und der Gefäßchirurg die Anastomosen macht bleib ich weiter am Tisch, und wenn dann die Anastomose reißt und es fängt zu bluten an, dann muss ich nach 8h noch genauso schnell reagieren wie am Anfang und ich bin dann die jenige, die blitzschnell entscheidet welcher Faden genommen wird... Ich will nur sagen wenn man Laie ist auf einem Gebiet sieht alles sehr einfach aus... ist es aber nicht :-)