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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Geriatrie - und wo wart ihr?



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Muggs
23.02.2008, 20:04
ja super das freut mich ja. dann teile ich das auf
für meine ersten 45 tage mach ich dann inner HNO oder Chirurgie (was soll ich nehmen :-notify ???)
und die andern 45 inner kinderklinik ...

versteht mich nich falsch und solche kommentare wie "dann solltest du keine ärztin werden" könnt ihr euch auch sparen, aber ich finde die arbeit mit alten menschen äußerst bedrückend und die arbeit mit kindern sehr sehr viel spannender

Wenn du es ruhiger magst HNO, ansonsten Chirurgie. :-dance :-dance

Tini-88
28.03.2008, 15:18
ich finde, das kommt eigentlich nicht so sehr auf den fachbereich, sondern auf die station selber an, wie das praktikum wird. schwarze schafe kann man in jedem fachbereich erwischen.
ich habe kurz vor dem studium einen monat auf gastro/chirurgie (interdisziplinär) gearbeitet und dort war z.B. das klima zwischen ärzten und schwestern mehr als mies, und die schwestern selber fand ich häufig im umgang mit den patienten sehr respektlos und hinterrücks. lästereien über demente patienten, ihre schlechte laune am patienten auslassen, ner suizidgefährdeten patientin - nachdem sie sich die pulsadern quer aufgeschnitten hat - zu erzählen, dass man sich die doch längs aufschneiden muss..

jetzt arbeite ich in der kardiologie, dienstag ist mein letzter tag.
einerseits finde ich das fachgebiet sehr interessant, andererseits verstehen sich ärzte und schwestern super miteinander. 2 der ärzte auf station (das sind 3 assistenzärzte) und der eine PJler helfen auch immer mal gerne schnell, nen patienten hochzuziehen und solche dinge. da kann man echt nur sagen, super, die haben aus ihrem pflegepraktikum was mitgenommen.

meine aufgaben auf der station sind v.a. blutdruck, blutzucker, fieber und puls messen, lagern, waschen, essen austeilen, windeln wechseln, urinflaschen/pfannen ausleeren, mal nen monitorplatz sauber machen, essen anreichen (bei patienten, die nicht selbst essen), diesen patienten auch die tabletten geben, beim anziehen helfen, etc.
die volle pflege eben und das find ich super. ich hab auch echt kein problem, nen vollgesch**** patienten sauber zu machen, da kann der nix für und dann muss man da eben durch. auch wenns in kittel, mundschutz und handschuhen (isozimmer CDT) anstrengend ist - ich windel auch mal nen bettlägerigen patienten alleine.

ansonsten durfte ich auch schon 2mal ne infusion abstöpseln, ne braunüle ziehen, 2mal nen hämocult machen und salbutamol-spray geben.
außerdem bei ner pleurapunktion und ner knochenmarkspunktion zuschauen, wobei ich von dem einen famulanten und auch dem assistenzarzt sehr viel erklärt bekommen hab.

übrigens, ne freundin arbeitet in der geriatrie - und findets super!

SkYSkYSkY
29.03.2008, 06:48
Also dann kann ich mich ja auch mal kurz zu Wort melden :-) .
Ich leiste zur Zeit meinen Zivildienst seit 8 Monaten auf einer Geriatrie.
Im Prinzip darfst du das Pflegepraktikum nicht als Teil der ärztlichen Ausbildung verstehen, in welchem du schön viel medizinisches mitbekommst u.s.w sondern du bist Teil des Pflegepersonals und führst als solcher auch lediglich nur die pflegerischen Aufgaben aus, die du ohne Ausbildung ausführen darfst. Welche das z.B sind wurde ja schon öfters genannt. Auf einer Geriatrie zu arbeiten ist schon ziemlich hart, da oft viele Pflegefälle (von 35 Patienten auf unserer Station ca. 25 Pflegefälle, aber manchmal auch weniger) versorgt werden müssen, was dann schon richtig anstrengende körperliche Arbeit ist (heb erstmal einen Patienten von 130 Kilo der sich nicht mehr rühren kann). Viele Patienten sind dement, desorientiert, auch tlw. aggressiv, da sie einfach nicht verstehen wo sie sind und warum sie dort sind. Man braucht viel Geduld und Einfühlungsvermögen um diese Arbeit gut zu machen. Ein Leben lang könnte ich das nicht, aber eine eindrucksvolle Erfahrung ist es auf jeden Fall. Natürlich gibt es auch viele liebe alte Menschen, die dankbar für das sind was man tut und das ist dann auch wiederum das schöne an dieser Arbeit. Wenn du nach den 3 Monaten Geriatrie immer noch Arzt werden willst, dann willst du es wirklich :-D , denn das wird wohl die Zukunft der Medizin sein bei der momentanen Gesellschaftsüberalterung. Allgemein gilt: Wenn du nette Kollegen hast und dich ordentlich ins Zeug legst, wirst du auch belohnt! Meine eindrucksvollste Erfahrung war, als ich bei einer Reanimation dabei war und die Oberärztin mich fragte ob ich nicht mal die Herzdruckmassage übernehmen wolle. Auch das Patienten, zu denen du evtl. schon eine Beziehung aufgebaut hast, sterben, lernst du zu verarbeiten. Ich würde jedem angehenden Arzt zu einem Praktikum auf einer Geriatrie raten. Nicht weil es medizinisch interessant ist, sondern einen menschlich weiterbringt.
Bei fragen, gerne stellen.

Tini-88
31.03.2008, 14:05
Also dann kann ich mich ja auch mal kurz zu Wort melden :-) .
Ich leiste zur Zeit meinen Zivildienst seit 8 Monaten auf einer Geriatrie.
Im Prinzip darfst du das Pflegepraktikum nicht als Teil der ärztlichen Ausbildung verstehen, in welchem du schön viel medizinisches mitbekommst u.s.w sondern du bist Teil des Pflegepersonals und führst als solcher auch lediglich nur die pflegerischen Aufgaben aus, die du ohne Ausbildung ausführen darfst. Welche das z.B sind wurde ja schon öfters genannt. Auf einer Geriatrie zu arbeiten ist schon ziemlich hart, da oft viele Pflegefälle (von 35 Patienten auf unserer Station ca. 25 Pflegefälle, aber manchmal auch weniger) versorgt werden müssen, was dann schon richtig anstrengende körperliche Arbeit ist (heb erstmal einen Patienten von 130 Kilo der sich nicht mehr rühren kann). Viele Patienten sind dement, desorientiert, auch tlw. aggressiv, da sie einfach nicht verstehen wo sie sind und warum sie dort sind. Man braucht viel Geduld und Einfühlungsvermögen um diese Arbeit gut zu machen. Ein Leben lang könnte ich das nicht, aber eine eindrucksvolle Erfahrung ist es auf jeden Fall. Natürlich gibt es auch viele liebe alte Menschen, die dankbar für das sind was man tut und das ist dann auch wiederum das schöne an dieser Arbeit. Wenn du nach den 3 Monaten Geriatrie immer noch Arzt werden willst, dann willst du es wirklich :-D , denn das wird wohl die Zukunft der Medizin sein bei der momentanen Gesellschaftsüberalterung. Allgemein gilt: Wenn du nette Kollegen hast und dich ordentlich ins Zeug legst, wirst du auch belohnt! Meine eindrucksvollste Erfahrung war, als ich bei einer Reanimation dabei war und die Oberärztin mich fragte ob ich nicht mal die Herzdruckmassage übernehmen wolle. Auch das Patienten, zu denen du evtl. schon eine Beziehung aufgebaut hast, sterben, lernst du zu verarbeiten. Ich würde jedem angehenden Arzt zu einem Praktikum auf einer Geriatrie raten. Nicht weil es medizinisch interessant ist, sondern einen menschlich weiterbringt.
Bei fragen, gerne stellen.


:-meinung und da kann man auch nur sagen, großen respekt an das pflegepersonal, nicht nur in der geriatrie. egal auf welcher station (kinderstation natürlich ausgenommen) hat man immer mal mehr oder weniger pflegefälle. wir haben auf kardio momentan auch mindestens 10.