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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wird die Ausbildungszeit weniger 6 Monate anerkannt?



wassertrinker
07.02.2008, 21:50
Hallo an alle,

bin seit knapp über 2 Monaten (Erststelle) in einem winzigen Dorfkrankenhaus mit knapp 60 internistischen Betten, darf schon internistische Dienste machen und in einem Monat soll ich interdisziplinäre Dienste für die Innere/Chirurgie machen. Das alles sah ich beim Vorstellungsgespräch nicht als Problem, aber was wirklich schrecklich ist, ist die schlechte bis keine Ausbildung. Ich bin mehr als die Hälfte der Zeit völligst auf mich gestellt, darf sozusagen Arzt "spielen" und wenn ich die 1,5 OÄ anspreche, fühlen diese sich eher belästigt als wirklich angesprochen. Stellenschlüssel: 1-1,5-4 (wobei von den 4 Assis 2 absolute Neulinge sind) und von den übrigen 2 Assis der eine im Nachtdienstfrei ist oder grad den Notarztfunk hat und im katastrophalsten Fall beide nicht da sind.
So, jetzt quäl ich mich da durch, weil ich einerseits denke, das macht mich schneller selbständig. Andererseits wollte ich wenigstens die ersten 6 Monate für die Anerkennung als Weiterbildungszeit durchstehen, nur heute meinte eine Kollegin aus der Chirurgie, das evtl. auch kürzere (ab 3. Monaten) Zeiten anerkannt werden. Aus der Weiterbildungsordnung der Bezirksärztekammer Rheinland-Pfalz/Koblenz wurde ich nicht wirklich schlau. Hat da viell. jemand Ahnung wie das in Rheinland-Pfalz ist mit der Anerkennung von Weiterbildungszeiten??
Bin froh um jede Antwort, ansonsten werd ich da wohl einfach mal anrufen..

John Silver
07.02.2008, 23:02
Ich denke, Deine Reihefolge stimmt nicht ;-) Du solltest zuerst in der Ärztekammer anrufen, und erst dann, sollten noch Unklarheiten bestehen, hier nach Rat fragen. Denn hier kannst Du zwar viele Antworten bekommen; die einzig wahre kennt aber nur die zuständige LÄK.

Ehemaliger User 20130505
07.02.2008, 23:16
bin seit knapp über 2 Monaten (Erststelle) in einem winzigen Dorfkrankenhaus mit knapp 60 internistischen Betten, darf schon internistische Dienste machen und in einem Monat soll ich interdisziplinäre Dienste für die Innere/Chirurgie machen.

Stellenschlüssel: 1-1,5-4 (wobei von den 4 Assis 2 absolute Neulinge sind) und von den übrigen 2 Assis der eine im Nachtdienstfrei ist oder grad den Notarztfunk hat und im katastrophalsten Fall beide nicht da sind.
Schon wieder so ein Laden, der sofort geschlossen gehört. :-))

Grombühlerin
08.02.2008, 15:23
mein Beileid! Aber willst du dir nicht erst was neues suche, wo es sicher besser ist?

Bei mir ist es nämlich fast genau so (nur keine interdisziplinären Dienste....grusel...)

Welchen Facharzt willst du denn machen? Davon hängt das wohl auch ab, für allgemeinmedizin werden teilweise auch kleinere "Stücke" anerkannt.

Aber hier hilft natürlich nur ein Anruf bei der Ärztekammer!!!

Und halt falls du da bleiben solltest: es wird besser! (ich überlege jetzt sogar, das Jahr voll zu machen)

Ösiman
09.02.2008, 09:58
Schlag mal das Ärzteblatt auf und lies die hinteren Seiten-
DANN NIX WIE WEG DA....

Solche Häuser sollten nicht unterstützt werden, " das wird schon besser" mit der Zeit ist sicherlich die FALSCHE Einstellung!!!

Solln doch die 1,5 OÄ selber die Dienste scheiben....!

(Sorry, aber wer bei der derzeitigen Stellensituation sich SO WAS gefallen lässt ist selber schuld!)

:-meinung :-meinung :-meinung

Grombühlerin
09.02.2008, 19:41
also mich nervt der ständige Verweis auf das Ärzteblatt und die vielen freien Stellen!!!!

Wenn man ortsgebunden ist, nicht an eine Uniklinik oder eine zu kleine Klitsche will und nicht gerade in Berlin lebt ist die Auswahl dann doch ziemlich eingeschränkt.

Klr gibts viele freie Stellen und ich bin auch nicht total auf ein Fach festgelegt aber was soll ich mich auf eine Stelle in der HNO oder Rechtsmedizin bewerben, wo ich noch nie irgendwas mit zu tun hatte? Das ist doch Verschwendung von Papier und Energie.

(nur zur Erläuterung, ich hab gute Noten, bin in der Mindeststudienzeit fertig geworden, war im Ausland, meine Unterlagen wurden von verschiedenen Leuten durchgeschaut....und ich häng seit über einem halben Jahr auf einer gräßlichen Stelle fest, weil ich nichts neues finde).

test
09.02.2008, 20:06
Wie wärs mit Anästhesie, fast überall mit die größten Abteilungen und oft mit die besten Arbeitsbedingungen ;-) :-angel

alley_cat75
09.02.2008, 20:11
Ich bin zwar nicht die ÄK, aber mir ziemlich sicher, dass die Anerkennung ab 6 Monaten aufwärts beginnt.

Ansonsten auch noch mein off topic Senf: GEH WOANDERS HIN! Was macht man denn in interdisziplinären Diensten? Furunkel spülen? :-)) Ich wundere mich auch darüber, dass man sich unter solchen Arbeitsbedingungen halten lässt. Soviele freie Stellen; dann muss man halt mal ein bisschen Strecke fahren. Ich fahre auch 38 km hin und 38 km wieder zurück, um keine Grusel-Dienste machen zu müssen. :-nix

Miss
09.02.2008, 20:20
Wie wärs mit Anästhesie, fast überall mit die größten Abteilungen und oft mit die besten Arbeitsbedingungen ;-) :-angel
In der Anästhesie ist es eindeutig leichter, was zu bekommen, da stimme ich zu. Aber in anderen Fächern, wenn man halt wirklich ortsgebunden ist und so seine Vorstellungen (eben z.B. keine kleine Klitsche und keine ewigen Anfahrtswege) hat, ist es nicht überall so einfach.
Hab in der Anästhesie gut was bekommen, aber aus meinem Umkreis höre ich auch, daß das trotz guter und z.T. exzellenter Noten nicht ganz einfach ist, das Gewünschte zu bekommen, z.B. Gastro, Kinder (ist ja bekannt)...

John Silver
09.02.2008, 21:01
Hmm... Ich lebe vermutlich in einer anderen Realität, denn ich wollte in einer bestimmten (relativ kleinen) Stadt arbeiten; ich wollte weder an ein Haus der Maximalversorgung noch in eine Miniklinik, die bestenfalls als Wochenendausleger der umliegenden Altenheime fungiert; außerdem wollte ich auch nicht in ein kirchliches Haus, und die Hälfte der Kliniken hier in der Gegend sind kirchlich; und ich wollte auf keinen Fall endlos Dienste und Überstunden schieben, weil ich noch amerikanische Examina ablegen will und Zeit zum Lernen brauche. Ich fahre 15 Minuten mit dem Auto oder 45 Minuten mit dem Fahrrad.

Ich habe in der Tat eine Stelle. In meinem Wunschfach. Schon komisch, nicht? :-oopss

alley_cat75
09.02.2008, 21:04
Ich kann auch nur über derartige Berichte staunen, dass Leute nicht ihre Wunschstelle bekommen. Auch wenn es nervt, aber das Ärzteblatt wird in der Tat immer dicker und ich möchte meinen, dass regional für jeden etwas dabei ist. Ich kann und will mir nicht vorstellen, dass jemand aus Verzweiflung nichts anderes zu finden, so einen sch*** Job annimmt. Oder liegt es vielleicht daran, dass man blind den Vertrag unterschrieben hat, ohne sich bei zukünftigen Kollegen nach den tatsächlichen Arbeitsbedingungen zu erkundigen?!

Sebastian1
09.02.2008, 21:23
Ich hatte gestern da eine nette Unterhaltung mit einem OA eines chir. Fachgebietes. Der hat seine damalige Assistentenstelle (nach dem AiP) nach >80 Bewerbungen bekommen und fragte mich, wie das denn jetzt realistisch so aussehe. In der Anästhesie habe ich genau eine Bewrbung geschrieben und Zusage innerhalb von 2 Wochen bekommen, wobei ich auch eine gewisse Vorstelluing hatte, was ich wollte (Maximalversorgung, volle Weiterbildung etc).
In den letzten Wochen und Monaten habe ich jüngst aus meinem direkten Bekanntenkreis wieder von Leuten aus den Fächern gehört, die bisher als eher schwierig galten: Augen, Derma, Pädiatrie etc. Die typischen kleinen Fächer, die bisher als überlaufen galten. Und siehe da: selbst dort wird mittlerweile an großen Häusern und Unikliniken um den Nachwuchs geworben, weil sich die Bewerbungen auf dem Chefschreibtisch eben nicht mehr stapeln. Mit ein wenig (!) Flexibilität denke ich, dass man derzeit fast überall im Bundesgebiet eine Wunschstelle finden wird.

John Silver
09.02.2008, 21:57
Ich habe drei Bewerbungen geschrieben. Ich hatte vier Zusagen. Ich bin in der Chirurgie.

alley_cat75
10.02.2008, 09:56
Ich habe drei Bewerbungen geschrieben. Ich hatte vier Zusagen.

:-)) :-)) :-)) :-)) :-))

John Silver
10.02.2008, 12:26
Ja, coole Sache, wa? :-))

Ich habe ein Angebot ohne Bewerbung meinerseits bekommen :-top

wassertrinker
10.02.2008, 17:51
Danke an euch alle, über eure Erfahrungen/Meinungen ..
tatsächlich werde ich diese Woche mal versuchen, die Bezirksärztekammer Koblenz anzurufen (wobei ich nicht weiß, wie ich das während der Arbeit schaffen soll und selten vor 19 Uhr heim komme) um mich da mal schlau zu machen..
desweiteren ist mir noch eingefallen, daß ich ja wegen der interdisziplinären Dienste in die Chirurgie für 1-2 Monate muß und dass die ja rein theoretisch mir diese Zeit ja auch nicht anerkennen könnten..naja jammern hilft nicht tatsächlich und über die derzeitige Stellensituation bin ich natürlich auch aufgeklärt..es ist halt nur der Gedanke gewesen, ob man sich so schnell geschlagen gibt.
Hatte übrigens auch innerhalb von nicht mal 10 Tagen nach Bewerbungen abschicken, 3 Bewerbungsgespräche und 2 Zusagen und dieses Dorfkrankenhaus ist nicht in unmittelbarer Nähe, ich verbringe die Woche im Wohnheim des Krankenhauses (sind 100 km zum Heimatort)..und flexibel bin ich eigentlich schon und mein Wahlfach war Anästhesie, so dass tatsächlich die nächste Stelle Anästhesie sein könnte, anstelle Innere..