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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hypoglykämie - Laktaterhöhung



euratin
14.02.2008, 09:55
Hallo,
kann mir jemand sagen, weshalb es bei einer Hypoglykämie, z.B. im Rahmen einer Glykogenose zu einem Laktatanstieg kommt? Bei einer Glykogenose wird ja die Glukosefreisetzung aus der Leber gehemmt und Glykogen vermehrt gespeichert, nur dachte ich entsteht Laktat im Rahmen der Glykolyse aus Glukose. Wie entsteht denn vermehrtes Laktat bei einer Hypoglykämie??? Danke!

Hoppla-Daisy
14.02.2008, 10:07
Mir fällt in dem Zusammenhang dabei nur der Cori-Zyklus ein.

Wird vom Muskel in größeren Mengen Laktat produziert (wird also durch anaerobe Glykolyse erzeugt), dann muss diese Laktat ja auch irgendwie wieder in Form von verwertbarer Energie zur Verfügung gebracht werden. Der Muskel gibt also das Laktat an die Blutbahn ab (möglich: Laktatazidose!). Die Leber nimmt das Laktat auf und wandelt es mithilfe der Laktatdehydrogenase wieder in Pyruvat um. Das Pyruvat wird dann in der Leber über die Gluconeogenese in freie Glucose umgewandelt. Allerdings braucht der Körper 2 Laktat, um 1 Glucose zu produzieren. Kostspielige Sache. Die Leber gibt die Glucose wieder an die Blutbahn ab und kann dort, wo sie gebraucht wird, verstoffwechselt werden.

Wie gesagt, das ist jetzt das einzige, was mir dazu im Moment einfällt.

Ach ja, und bei der Glykogenose kann ja nur kein Glucose-6-P von der Leber abgegeben werden kann. Beim Cori-Zyklus fällt ja freie Glucose an ;-). Vielleicht ist das ein Umweg. Zudem ist ja bei der Glykogenose die Lipolyse gesteigert, und das entstehende Glycerin kann für die Gluconeogenese herangezogen werden.

euratin
14.02.2008, 10:32
Das hört sich auf jeden Fall gut an. Die vermehrte Laktatproduktion als Kompensation der Hypoglykämie um daraus wieder Glukose herstellen zu können, verstehe ich das richtig? Nur wie soll z.B. bei einer Glykogenose, bei der Glukose nicht aus dem Glykogen freigesetzt werden kann, eine anaerobe Glykolyse stattfinden?

Hoppla-Daisy
14.02.2008, 10:37
Naja, wenn keine Glucose verfügbar ist, dann muss die irgendwo anders herkommen. So war mein Gedanke. Wie gesagt, mir fiel als erstes der Cori-Zyklus ein. Aber der ist ja eher bei hoher Muskelbeanspruchung am Zug (Ich hatte das mit der Glykogenose auch erst später gelesen ;-) ).

Ich denke, der Schlüssel ist eher bei der gesteigerten Lipolyse im Falle der Glykogenose zu suchen. Da gibts dann Ketonkörper und Glycerin als Energiespender bzw. für Gluconeogenese.