Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vorklinik-Frust
Ich finde das KPP ebenfalls außerordentlich wichtig. Ob es nun 3 oder 2 Monate lang sein sollte, darüber lässt sich streiten (ich glaube auch, dass 2 durchaus reichen würden), aber grundsätzlich ist das eine gute Sache.
Meiner Meinung nach ist es unglaublich wichtig, den Krankenhausalltag auch mal aus der Sicht der Pfleger zu erleben. Ohne die Pfleger wären die Ärzte aufgeschmissen und da ist es nicht schlecht, mal einen Einblick zu bekommen, was diese Leute alles leisten. Ich habe z.B. festgestellt, dass ich deren Arbeit wirklich unterschätzt habe. Seit meinem KPP habe ich den höchsten Respekt vor diesem Beruf.
Außerdem wird man später nie wieder so viel Zeit mit Patienten verbringen wie während des KPP's. Auch dies ist meiner Meinung nach extrem wichtig. Um die Situation der Patienten verstehen zu können, muss man sich auch mit Ihnen beschäftigen.
Des Weiteren habe ich gelernt, welche Fehler Ärzte im Umgang mit dem Pflegepersonal machen können. Teilweise Kleinigkeiten, die mir als Ärztin sonst wahrscheinlich gar nicht aufgefallen wären.
Und man sollte auch nicht vergessen, dass für viele das KPP der erste Einblick in den medizinischen Alltag bedeutet und sie so (auch wenn sie mehr mit Pflege als mit Medizin beschäftigt sind) ihren Berufswunsch überprüfen können.
Bei längerem Überlegen würden mir sicher noch mehr Vorteile einfallen, aber ich belasse es mal dabei.
Ich muss aber auch dazu sagen, dass es mir auf meiner Station wirklich gut gefallen hat und die Pfleger (fast) alle wirklich engagiert waren.
Ich kann verstehen, dass Leute mit weniger guten Erfahrungen, dem KPP skeptischer gegenüberstehen.
Anmerken möchte ich auch noch, dass ich ein kleines Taschengeld oder wenigstens die Übernahme der Fahrtkosten nicht überflüssig fände...
Alles in allem befürworte ich ein mindestens zweimonatiges KPP. :-meinung
Scienceman
27.09.2008, 17:37
ich finds auch wichtig, aber ich will kohle sehen um es auf den punkt zu bringen. ich werd hier bestimmt nicht aufzählen, warum ich das so verlange, das weiß jeder, der es gemacht hat.
viel erfahrung, viel kontakt (s.o.) ist alles drinn, jap. aber wir müssen lang genug studieren und dann auch noch mehrere monate praktika leisten ohne einen cent zu sehen. das ist der einzige grund für mich, der gegen ein derartig langes KPP spricht.
ps: endlich vorbei :DD :-dance
TeamCroCop
27.09.2008, 17:50
wenn man im ausland kpp macht.. und das auf englisch unterschreiben lässt usw. überprüfen die das dann irgendiwe.. also rufen da an oder so?
Ich bin der Meinung beim KPP gibt es zwei Hauptprobleme:
Je nachdem auf welcher Stadion man landet kann es sehr interessant und lehrreich sein, oder man ist eben der DvD. Im ersten Fall nimmt man dann durchaus etwas mit. Im zweiten Fall kaum.
Und das zweite große Problem, selbst wenn man auf einer "guten" Station gelandet ist sind drei Monate wirklich viel Zeit in der man zum einen kein Geld für die geleistete Arbeit bekommt und andererseits kaum Möglichkeiten hat nebenher zu arbeiten.
Aus meiner Sicht würde ein Monat durchaus reichen um eben die Erfahrungen zu machen die den Grund für das KPP darstellen. Und zum anderen hätte man dann eben mehr Zeit um für Geld(!) zu arbeiten.
Ein bezahltes KPP sehe ich problematisch. Denke dann hätte man u.U. das Problem dass nicht alle einen Platz bekommen.
also ich hab bei meinem ersten monat kpp 650 euro verdient, hab aber nur hilfstätigkeiten einer stationshelferin gemacht, im zweiten monat, ein halbes jahr später, aber im selben krankenhaus, war ich bereits medizinstudentin und die pflegeleitung hat gewusst, dass ich dabei was lernen sollte, dieses praktikum wurde für mich viel interessanter und lehrreich gestaltet, dafür erhielt ich "nur" mehr 170 euro. allerdings war das ein österreichisches krankenhaus und bei uns kennt man ein kpp eigentlich nicht, daher auch die bezahlung. :-peng wens interessiert, hier ist ein bericht darüber
http://www.medi-learn.de/medizinstudium/viewer/onlinezeitung1.php?Ausgabe=355&Link=medizinstudium/onlinezeitung/archiv/355/index.shtml
mein drittes monat habe ich in den usa gemacht, das hat mich natürlich viel gekostet, als entschädigung gabs allerdings gratis essen in der kantine.
die bestätigung hat - soviel ich weiß - niemand vom lpa hinterfragt. hätten sie aber ruhig machen können, da ich brav meine dienste dort abgeleistet habe und nichts gefaked war.
In dem Haus, in welchem ich vor langer Zeit einmal meine Ausbiludng gemacht hatte, gab es für die KPP immer Essensgutscheine, pro Tag also 3 Stück. Die meisten der Praktikanten, die sich auf Station gut angestellt hatten, freundlich waren und sich nicht gerade wie der "King" aufgeführt haben bekamen am Ende auch ein bisschen Geld aus der Stationskasse. :-)
@CNSVX: Ich seh das ähnlich - ich bin auch der Meinung, dass ein solcher Einblick unverzichtbar ist, allerdings erhält man den auch schon nach einem Monat. Auch zwei Monate wären noch in Ordnung, mit der Option, dass man einen davon im Ausland machen kann. Aber drei halte ich für definitiv zu lange.
hey,
kann mich nur anschließen und sagen dass ich ebenfalls für das KPP bin. Klar habe ich innerhalb der 3 Monate auch oft geflucht, aber wenn ich darauf zurückblicke hat es mir wirklich viel gebracht.
Auch wenn ich nicht nur positive Erfahrungen gemacht habe hat es mich in meinem Berufswunsch gestärkt. Ich habe gemerkt was ich bereit bin zu machen (also wenn man an Bettpfannen usw. denkt) und sehe vieles nicht mehr so blauäugig, denn für mich war es der erste richtige Einblick in das Berufsleben.
Finde auch 3 Monate absolut ok. Weniger macht auch nicht wirklich Sinn. Man braucht schon geraume Zeit die Abläufe richtig zu verinnerlichen und dann fängt es auch an Spass zu machen.
Bezahlung wäre nicht schlecht, aber ob man wikrlich in der Zeit was anderes gearbeitet hätte sei dahingestellt. Nur Fahrtkosten hätten die ruhig übernhemen können, wenn man nicht das Glück hat in der Stadt zu wohnen kann das richtig teuer werden.
Miss_Verständnis
28.09.2008, 22:57
Man braucht schon geraume Zeit die Abläufe richtig zu verinnerlichen und dann fängt es auch an Spass zu machen.
.
Abläufe verinnerlichen?? Naja, also ich hab das recht schnell verinnerlicht, dass es immer um 6:45 Uhr Frühstück gibt...und um 9 Visite ist....und ....uswsw...
Im Ernst- ich finde es insofern gut, dass man wirklich Einblicke erhält, sei es in Patientenakten oder Abläufe auf Station. Ich hatte auch Spaß. Aber finde es ist eindeutig zu lang. Je länger man auf einer Station ist umso stärker wird man ausgebeutet...weil man schon mehr kann... so hab ich es erfahren. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich 4 Wochen in der Pädiatrie war, wo man als Praktikant (nicht mal als PJler) irgendwas medizinisches tun darf,, :-oopss
Scienceman
29.09.2008, 08:13
ganz ehrlich: ich brauch bestimmt keine 3 monate um zu "verinnerlichen", halte das eher für unfug. kein mensch mit adäquater ausbildung bzw.abi und gesundem menschenverstand braucht solang, um die abläufe kennenzulernen.
und ob es an sich wirklich mehr als ein kleiner blick in den künftigen beruf war, will ich auch bezweifeln. ist ja letztendlich auch rein formal so nicht vorgesehen.klar hat man gesehen, was die docs gemacht haben, war mit auf visite, man hat teilweise ausgeholfen. Aber hast du, ACP, wirklich so mit den patienten zu tun gehabt, wie als arzt? ich denke nicht..
und wer sagt denn, dass man in diesen theoretisch einem monat weniger (wenn man nur 2 monate KPP hätte) nicht anderes zu tun hat, als zu arbeiten? wie wärs mit ferien?...
es geht gar nicht darum, das KPP "schlecht zu reden", sondern vielmehr darum, dass die Zeit für das KPP zu lang ist - und das ohne offizielle Entschädigung.
es sind echt wertvolle erfahrungen, die jeder einzelne macht, trotzdem wäre es nur angemessen für die streckenweise sehr harte arbeit etwas zurückzukriegen. ich denke, es ist nicht unmenschlich sowas zu verlangen zumal ich -wie die meisten von euch - auch nicht sehr viel weniger gemacht habe, wie der rest des pflegepersonals (die ja schließlich bezahlt werden)
Talelady
29.09.2008, 08:41
es geht gar nicht darum, das KPP "schlecht zu reden", sondern vielmehr darum, dass die Zeit für das KPP zu lang ist - und das ohne offizielle Entschädigung. :-dafür ich finde das KPP an sich sinnvoll, fand aber unsere 2 Monate schon zu lang... die jetzigen 3: ich kapier nicht, warum die das verlängert haben. 3-4 Wochen und du weißt meines Erachtens alles, was du als zukünftiger Arzt von der Pflege wissen musst... alles was danach kommt hat nichts mehr mit Einblick in die Pflege zu tun, sondern ist schlichte Ausbeutung!
Man kann hin und wieder auch etwas lernen. Zum Beispiel mal mit einer Schwester mitgehen die gerade fertig mit ihrer Weiterbildung "Wundmanagement" ist...
Das habe ich auch als Famulant noch gemacht. Solche Sachen lernst du nirgendwo im Studium - im Verbände aufreißen zur Visite sind wir Ärzte immer ganz groß, ordentlich zu machen ist etwas anderes...
Medis & Infusionen anhängen/vorbereiten, sicher Vitalparameter überprüfen, Patientenakte ordentlich führen, Verbandswechsel, ggf. mal Blutabnehmen uvm.
Mit ein bißchen Engagement (Fragen, Bemühen, Interesse zeigen) & Glück kann man Einiges für später mitnehmen...
MissGarfield83
29.09.2008, 09:59
3-4 Wochen und du weißt meines Erachtens alles, was du als zukünftiger Arzt von der Pflege wissen musst... alles was danach kommt hat nichts mehr mit Einblick in die Pflege zu tun, sondern ist schlichte Ausbeutung!Ist es nicht etwas vermessen einen Allwissenheitsanspruch nach dieser kurzen Zeit KPP über den Beruf der Pflege zu haben ? Man ist nicht nur Putzsklave oder Kellner, jedenfalls wenn man sich engagiert, denn dann wird einem gerne Etwas gezeigt was später wirklich nützlich ist. Sei es praktisches wie Verbände, Viggos legen, Infus stellen und anhängen - wie auch psychologisches ( Umgang mit Tumorpatienten, Patientenführung, PAtientenmotivation ) und soziales ( Pflegekräfte sind keine Erfüllungsgehilfen auch wenn sie ärztliche Anordnungen durchführen )
Gut wie schon oft gesagt hängt es zum Teil auch von der Motivation der Kollegen und Kolleginnen im Team ab ob man ein gutes lehrreiches KPP hat oder wirklich nur auf die Klingel rennt. Ich kenne beide Seiten und nichts hindert euch daran nach einem Tertial auf eine andere Station zu wechseln.
Kinder, Kinder!
Ruhig Blut, was ist denn das für ein Problem? Praktikum machen müssen und kein Geld für bekommen?!
Das ist in hunderten anderen Fächern auch so!!!
Ich will ja keinem zu nahe treten, aber nach 90 Tagen hat man gerade mal einen klitzekleinen Einblick in die Pflege bekommen. Und ja: es hängt eigentlich immer an der persönlichen Motivation, wieviel man mitnimmt...
Wenn man als Medizinstudent auf eine Station kommt, erstmal deutlich macht, dass einen das eh alles ankotzt und man außerdem eh alles besser weiß, hat mein ein Problem. Ein großes.
Und das wird man auch als Assistenzarzt haben!!! Ihr seid angewießen auf uns Pflegekräfte, gerade am Anfang. Uns ist es eine große Freude, wenn so ein arroganter Jüngling im größten Stress irgendwann anfängt zu flennen, weil alle auf ihn einhacken... ich würd nochmal meine Haltung überdenken... :-))
Äääh... was studier ich nochmal? Ups... :-D
Talelady
29.09.2008, 11:40
Ist es nicht etwas vermessen einen Allwissenheitsanspruch nach dieser kurzen Zeit KPP über den Beruf der Pflege zu haben?ich erhebe keinen Allwissenheitsanspruch... Genügend Respekt vor der Arbeit der Pflege hatte ich nach spätestens 2 Wochen, sicher gewusst, dass Pflege nicht mein Ding ist hab ich nach 2 Tagen.
Ich kenne beide Seiten welches ist denn die 2. Seite die du kennst?
Talelady
29.09.2008, 11:41
Wenn man als Medizinstudent auf eine Station kommt, erstmal deutlich macht, dass einen das eh alles ankotzt und man außerdem eh alles besser weiß, hat mein ein Problem. Ein großes.
einverstanden!
Wenn man als Medizinstudent aber sich etwas weniger großkotzig anstellt... kann man bereits nach wenigen Tagen perfekt Betten beziehen, 100kg schweren Gomers im Alleingang die volle Windel wechseln etc.
Was daran so berauschend sein soll mal ne Infusion anhängen (mit etwas Intelligenz muss man des auch nicht 10x erklärt und gezeigt bekommen), oder ne s.c. Spritze zu verpassen, entzieht sich meinem Verständnis...
Ihr seid angewießen auf uns Pflegekräfte, gerade am Anfang. wie man sich (ob als Assi am Anfang, oder in höheren Position später) mit der Pflege stellt und ob man sich damit Freunde oder Feinde macht, hat meines Erachtens nichts mit der Länge des KPP zu tun, sondern vielmehr mit dem eigenen Charakter/der eigenen Einstellung.
medi2319
29.09.2008, 11:48
Ich komme jetzt ins 1. klinische Semester und muss rückblickend auf die Vorklinik leider feststellen, dass für mich das KPP kaum was gebracht hat. Da fand ich sogar Biochemie besser. Ich hab es an einem Uniklinikum gemacht und da war das Pflegepersonal so gestresst, dass von lernen bzw. anlernen keine Rede sein konnte. Ohne vorher eine Einweisung oder ähnliches erhalten zu haben, sollte ich verschiedene Dinge selber durchführen. Eigentlich unverantwortlich. Und dann, wenn mal wieder was schief gelaufen ist, hatte man direkt Ärger mit zwei Seiten (Patienten und Personal).
Drei Monate halte ich auch definitiv für zu lange. 1 Monat reicht da vollkommen aus. die zwei weiteren Monate sind für mich definitiv ausbeute! (andere mögen das anders sehen)
Okok...mal eine kurze Frage: Brauch man fürs Präppen einen extra tollen neuen Kittel oder reicht da mein Chemie-Kittel vom letzten Jahr noch ?
Coxy-Baby
29.09.2008, 15:45
Okok...mal eine kurze Frage: Brauch man fürs Präppen einen extra tollen neuen Kittel oder reicht da mein Chemie-Kittel vom letzten Jahr noch ?
Du brauchst einen extra-mega-spezial Kittel aus handgeschöpfter-dreifach-geklöppelter-Chinaseide,mußte bestimmt in nen Spezialgeschäft für.... ;-)
Is wahrscheinlich von Uni zu Uni verschieden aber wir hatten keine Kittel sondern
haben so OP-Kittel bekommen die hinten zugemacht werden und darüber dann ne Schürze und da jeder nen Spind im Institut hatte brauchte man das Teil
auch nicht mit nach Hause nehmen......
@ thinker: Bei uns war das völlig egal, hauptsache du hattest irgendeinen Kittel.
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