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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sartane und sekundäre Hirninfarktprophylaxe



Tombow
15.02.2008, 14:03
Obwohl mittlerweile populär geworden, sind Sartane schon seit ihrer Markteinführung umstritten und im Verdacht, eine erhöhte Inzidenz an Herzinfarkten oder erhöhte Hospitalisierungsraten bei Herzinsuffizienzpatienten zu verursachen, teuer sind sie auch dazu. Allerdings wird auch hier und da berichtet, sie würden die Inzidenz von Hirninfarkten senken und einen positiven Effekt auf die Kognition bei Hochdruckpatienten haben (zumindest Verzögerung der Entwicklung einer SAE und einer vaskulären Demenz). Sowohl für das eine als auch für das andere gibt es eine Rationale auf biochemischer und pathophysiologischer Ebene.

Aber wie verhält es sich in der Praxis? Sind sie wirklich besser als ACE-Hemmer und wie sieht es mit dem Verhältnis von NNT für Hirninfarkt gegen die NNH für Herzinfarkt? Gibt es unterm Strich einen Gesamtbenefit oder ist der eher verschwindend gering? Macht die Kombination aus einem ACE-Hemmer und einem Sartan Sinn oder ist eine Sartan-Monotherapie eher überlegen?

Die Pharmaindustrie spuckt diverse Studien aus, die allesamt (und nicht ohne Grund) vom Arznei-Telegramm zerfleischt werden, Pharmareferenten frequentieren zunehmend neurologische Kliniken und die einzig gute Studie, die die konkrete Frage direkt adressiert (ProFESS) läuft noch ohne daß verläßliche Daten verfügbar sind, die ACCESS-Studie wurde vorzeitig gestoppt, ohne irgendwelche verläßlichen Erkenntnisse zutage zu fordern.

Kennt sich jemand da mit der Studienlage besser aus und gibt es mehr eindeutigere Erkenntnisse. Sind Sartane wirklich so ein Teufelszeug oder doch ganz nützlich und nicht so mit Komplikationen und Nebenwirkungen behaftet?