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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : pures auswendiglernen?



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Neuling08
15.02.2008, 23:30
es wird ja gesagt, dass die vorklinik hauptsächlich aus auswendiglernen besteht. ist das in den klinischen semestern auch so? man lernt doch dann schon die klinischen untersuchungsmethoden oder? z.B ultraschall oder wann und wo lernt man das? und lernt klinische beispielfälle kennen? und dann hilft auswendiglernen alleine spätestens nichts mehr oder? wäre super wenn ihr mir da einen kleinen überblick geben könntet :-)

Hoppla-Daisy
15.02.2008, 23:41
Zuerst kommt das Auswendiglernen, dann das Verknüpfen des Gelernten zu einem unüberschaubaren Wust. Und wenn man Glück hat, erschließt sich das ganze einem recht schnell und - zack - ist man beim Verständnis :-)).

GOMER
15.02.2008, 23:51
Wenn sich einer die Zeit nimmt mal was ordentlich zu erklären und auch vorzumachen, dann geht's eigentlich mit den praktischen Fähigkeiten, das "Auswendiglernen" heisst hier dann "Üben".

Hoppla-Daisy
15.02.2008, 23:52
Und die selbstgemachten Eselsbrücken sind noch immer die besten :-top :-))

GOMER
15.02.2008, 23:55
YES, dank derer weiß ich noch immer, daß BK und JC Polyoma Viren sind.

morgoth
15.02.2008, 23:56
Und zudem müssen in sehr vielen Fächern Klausuren geschrieben werden, wo es auch sehr verstärkt um Faktenwissen geht. Habe praktisch noch in jedem klinischen Fach bisher Sachen gehabt, die waren einfach zum Auswendiglernen.
Klar ist es schön, wenn man sich Symptome 1-10 von Krankheit X alle logisch herleiten kann, aber diese logische Herleitung als solche wird m.E.n. eher selten überprüft.

Hoppla-Daisy
15.02.2008, 23:58
DIE hilft einem dann eher in der Klinik ;-). Endlich weiß ich, wofür ich den Scheiß gelernt hab :-). Ich leite mir viel her mittlerweile, bzw. versuche es. Und dann weiß ich, dass ich es echt verstanden habe, geiles Gefühl.

test
16.02.2008, 01:04
Ich persönlich finde, dass der Anteil des Auswendiglernens in der Klinik größer ist als in der Vorklinik. Aber man gewöhnt sich mit der Zeit immer mehr dran, so dass es einem nich mehr so auffällt. :-meinung

Giant0777
16.02.2008, 13:26
Also, so richtig stumpf auswendig lernen, habe ich bisher nur in BC erlebt. :-meinung

Physio kann man zwar ne Menge einfach nur "ausweniglernen", aber verstanden haste dann noch lange nichts.

Tja und bei Anatomie bin ich etwas hin und hergerissen, viel Verstehen kann man nicht, aber in den Testaten wurden zumindest bei uns viele Zusammenhängendes abgefragt ( zb. re A.cerebri med. hat ´nen Verschluss, welche motorischen Bahnen fallen aus oder bei Tracheotomie, welche Schichten durchpicksen, Blutungsgefahr aus welchen Gefässen, blablabla ). Finde diese Verknüfpungen auch ganz hilfreich beim Lernen.

Aber es ist schon so, dass Fleiss beim ausweniglernen mangelndes Talent mehr als nur kompensieren kann!
Aber ob das mal die besseren Ärzte werden?????

Lava
16.02.2008, 15:49
Oft genug heißt es ja "Ätiologie unbekannt" oder "Pathogenetischer Mechanismus unbekannt" und wieso gerade Medikament XY wirkt, weiß man auch oft nicht. Da bleibt einem nichts weiter übrig als Auswendiglernen. Andere Sachen kann man sich dann vielleicht logisch herleiten, wenn man tiefer in die Materie geht, aber das ist oft mit einem höheren Aufwand verbunden als das Auswendiglernen von ein paar wenigen Fakten. Beispielsweise die ganzen autoimmunen Krankheiten. Bevor ich da jetzt die Details der Vorgänge im Immunsystem auf molekularer Basis lerne, merke ich mir lieber, dass da bei Churg-Strauss irgendwas mit dem Herzen war... :-oopss

Zum Thema Ultraschall: das ist was, was man im Studium leider gar nicht lernt. In einem freiwilligen Kurs im ersten Semester und später im Radiologie, Urologie und Chirurgie Praktikum darf man zwar mal einen Schallkopf in die Hand nehmen, aber mehr als ein netter Bonus ist das nicht. Das Schallen lernt man, wenn man Glück hat, ein bisschen in Famulaturen und PJ, ansonsten erst im Berufsleben. Und so ist es mit den allermeisten praktischen Dingen. Vieles übt man mal am Modell, aber nur weil man mal erfolgreich eine Puppe intubiert hat, heißt das nicht, dass du es nach dem Studium beherrschst.

Neuling08
16.02.2008, 16:07
@lava
das hört sich ja gar nicht gut an. da muss man dann wohl im pj glück haben.
ist das dann mit röntgenaufnahmen interpretieren das gleiche? soll man sich das am besten selber beibringen, soweit das geht. also das stell ich mir unter anderem unter klinik vor. naja klar man lernt die ganzen gebiete in der medizin. aber ich hätt auch gedacht, dass man die klinischen untersuchungstechniken lernt. ich hab da mal leute beim üben gesehen.die haben den bauch abgeklopft oder so ähnlich.

Lava
16.02.2008, 16:20
Also Untersuchen lernt man schon. Wenigstens das, könnte man jetzt sagen. :-D OK, nach dreimal Herz abhören und zweimal Knie untersuchen ist man nicht perfekt, aber Untersuchen ist das, was man in den Famulaturen am meisten macht. Eigentlich die Hauptaufgabe der Famulanten. Bis zum Ende meines Studiums hatte ich dann sicher einige 100 Patienten mehr oder weniger gründlich untersucht. Man lernt natürlich immer noch dazu. Bestimmte Sachen hab ich auch noch nie gemacht und viele Befunde auch noch nie gesehen/getastet/gehört.

Was die Röntgenbilder angeht, hast du auch recht. Das lernt man ebenfalls kaum im Studium. Aber sieh es mal so: die gesamte Medizin muss irgendwie in 6 Semester gepresst werden. Hast du eine Ahnung, wieviele Fächer das sind? Es geht schon aus zeitlichen Gründen nicht, überall solide ausgebildet zu werden.

Blondi
19.02.2008, 10:48
Ich denke dass es sowohl in Vorklinik als auch Klinik Fächer gibt, die nur aus Auswendiglernen, aber auch solche, die ein wenig Verständnis erfordern, gibt. Außerdem braucht es Kreativität bei der Findung eines Konzepts, wie man sich diese Unmengen merken kann. Da entwickelt auch jeder mit der Zeit seine eigenen Methoden, und um das zu schaffen muss man zumindest verstehen, wie man selbst tickt. Auch eine Art von Verständnis...nun ja, schwacher Trost, ich gebs zu.

Clemens1
05.08.2008, 19:32
Ein (Telefonbuch), muss ein Medizinstudent in drei Tagen auswendig können.Stimmt das? :-nix
Natürlich kein Telefonbuch,aber von der Stoffmenge her gesehen(nur mal so,als Vergleich).

Evil
05.08.2008, 20:03
Eher das Kursbuch der Deutschen Bahn.

Clemens1
06.08.2008, 12:12
Eher das Kursbuch der Deutschen Bahn.


Das kenne ich nicht :-oopss .Seitenanzahl?

professorbienlein
06.08.2008, 12:44
Ist mehr. Ist definitiv mehr als ein Telefonbuch.

Clemens1
06.08.2008, 13:10
Oh,dann fange ich jetzt besser an,mein Gedächtnis zu trainieren :-)) .

Letissia
21.08.2008, 21:49
Leute, nicht zu sehr übertreiben.
In drei Tagen muss man es nicht können!

@ Clemens1: Es ist wirklich viel Stoff, was man ingesamt im gesamten Studium lernen muss- aber dafür nicht wirklich schwierig und im Gegensatz zu anderen Studiengängen (z.B. i denen man irgendwelche Paragraphen auswendig lernen muss) häufig interessant. :-meinung

Und wenn man endlich sein "Lieblingsgebiet" lernen darf, macht das Ganze sogar noch Spaß! ;-)

SynC
26.08.2008, 16:45
Und wenn man endlich sein "Lieblingsgebiet" lernen darf, macht das Ganze sogar noch Spaß! ;-)

Das merke ich gerade auch :-)

Halbwegs Disziplin und am Ball bleiben und das Studium ist gut schaffbar - aber genau diese beiden Punkte sind manchmal arg schwer zu befolgen :-party