bobbit
17.02.2008, 00:41
Dank des neuen SPIEGEL-Archivs (eine inoffizielle Suchmaske, die besser ist als das Original findet sich hier (http://blogoscoped.com/spiegel/)), kann man problemlos in der Vergangenheit stöbern, wie die Auswahl früher funktionierte, ob die Wartezeit damals wirklich so niedrig war wie immer behauptet und wie ein Quereinstieg oder eine Klage früher aussah...
Nur noch jeder zehnte Studienplatz wird dann ausschließlich nach Noten vergeben, was die für die Sofortzulassung nötige Zensur (Wintersemester 1979/80: 1,9) nach Schätzungen der ZVS "auf 1,0 bis 1,3"schrauben wird
Und: Jeder Abiturient darf sich insgesamt nur noch fünfmal bewerben, wer danach keinen Treffer gelandet hat, ist für immer gescheitert und muß sich nach einem anderen Beruf umsehen. "Da kommt", prophezeit Anwalt Becker rechtliche Folgen der Neuregelung, "eine Lawine von Prozessen auf die Hochschulen zu."
Denn für die abgewiesenen Bewerber, "die für den angestrebten Beruf mindestens ebenso und mitunter sogar besser geeignet sind als die zugelassenen", hatten die Karlsruher Richter 1977 entschieden, sei es "weder sachgerecht noch zumutbar", wenn "auf der Schnittstelle zwischen 1,7 und 1,8" entschieden werde, "wer sofort studieren kann oder aber bis sieben Jahre auf eine Zulassung ... warten muß".
Hart trifft die neue Regelung dagegen die sogenannten Altwarter, jene Oberschulabsolventen, die bislang auf die Zulassung über die Warteliste hoffen durften. Unter ihnen werden im kommenden Wintersemester 20 Prozent der verfügbaren Plätze verlost, im folgenden Wintersemester zehn Prozent, danach noch einmal fünf und ab 1983 überhaupt keine mehr.
Wie viele sich um diesen Topf bewerben, ist ungewiß. Allein im vergangenen Wintersemester blieben von 24 200 Kandidaten rund 18 000 auf der Strecke, Experten schätzen ihre Gesamtzahl auf gut 40 000.Quelle: DER SPIEGEL 9/1980 (http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument-druck.html?id=14328170)
Also, früher war alles besser? Angeblich, ja, aber der Artikel zeigt deutlich, dass unsere heutigen Probleme wie die Studienplatzvergabe schon unsere Eltern betroffen haben könnte. Und ich habe bis jetzt nur zwei, drei Artikel zu dem Thema gelesen. Finde das wirklich interessant und ich muss sagen, dass es zur Zeit trotz gestiegener Wartezeit recht ordentlich funktioniert - auch wenn es mehr als zwanzig Jahre her ist... Sicherlich kein Trost, aber mitunter gut zu wissen :-)
Nur noch jeder zehnte Studienplatz wird dann ausschließlich nach Noten vergeben, was die für die Sofortzulassung nötige Zensur (Wintersemester 1979/80: 1,9) nach Schätzungen der ZVS "auf 1,0 bis 1,3"schrauben wird
Und: Jeder Abiturient darf sich insgesamt nur noch fünfmal bewerben, wer danach keinen Treffer gelandet hat, ist für immer gescheitert und muß sich nach einem anderen Beruf umsehen. "Da kommt", prophezeit Anwalt Becker rechtliche Folgen der Neuregelung, "eine Lawine von Prozessen auf die Hochschulen zu."
Denn für die abgewiesenen Bewerber, "die für den angestrebten Beruf mindestens ebenso und mitunter sogar besser geeignet sind als die zugelassenen", hatten die Karlsruher Richter 1977 entschieden, sei es "weder sachgerecht noch zumutbar", wenn "auf der Schnittstelle zwischen 1,7 und 1,8" entschieden werde, "wer sofort studieren kann oder aber bis sieben Jahre auf eine Zulassung ... warten muß".
Hart trifft die neue Regelung dagegen die sogenannten Altwarter, jene Oberschulabsolventen, die bislang auf die Zulassung über die Warteliste hoffen durften. Unter ihnen werden im kommenden Wintersemester 20 Prozent der verfügbaren Plätze verlost, im folgenden Wintersemester zehn Prozent, danach noch einmal fünf und ab 1983 überhaupt keine mehr.
Wie viele sich um diesen Topf bewerben, ist ungewiß. Allein im vergangenen Wintersemester blieben von 24 200 Kandidaten rund 18 000 auf der Strecke, Experten schätzen ihre Gesamtzahl auf gut 40 000.Quelle: DER SPIEGEL 9/1980 (http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument-druck.html?id=14328170)
Also, früher war alles besser? Angeblich, ja, aber der Artikel zeigt deutlich, dass unsere heutigen Probleme wie die Studienplatzvergabe schon unsere Eltern betroffen haben könnte. Und ich habe bis jetzt nur zwei, drei Artikel zu dem Thema gelesen. Finde das wirklich interessant und ich muss sagen, dass es zur Zeit trotz gestiegener Wartezeit recht ordentlich funktioniert - auch wenn es mehr als zwanzig Jahre her ist... Sicherlich kein Trost, aber mitunter gut zu wissen :-)