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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Naturwissenschaftliche "Zusatzausbildung"?



ledoell
18.02.2008, 21:43
Hey...

ich bin momentan am ende des 1. semesters angelangt und fand es rückblickend etwas schade, nicht ein bißchen mehr theoretisch-naturwissenschaftliches wissen geboten bekommen zu haben (ob das noch in den zeitrahmen gepasst hätte ist wieder eine andere frage ;-) )...

jedenfalls treibt mich seit einiger zeit der gedanke um, ob es so etwas wie eine post-studiums-zusatzausbildung für mediziner gibt, die eine tiefgehendere beschäftigung mit den naturwissenschaften beinhaltet...ich denke zum beispiel an den bereich neurowissenschaften/biophysik...eigentlich müssten sich da doch das curriculum für den facharzt für (sagen wir mal) neurologie und derartige inhalte gut ergänzen bzw. überschneiden, oder? kennt jemand entsprechende ausbildungsmöglichkeiten im in- oder ausland (auch für andere fachbereiche)?

prinzipiell ist mir klar, dass die genannten dinge erschöpfend eher in einem biomedizin oder pharmazie-studium abgehandelt werden, mich interessiert jedoch genau die schnittstelle zwischen der arzt-tätigkeit und ebendieser (meist abstrakten) wissenschaft und ich würde meine angestrebte berufsberechtigung als arzt wohl auch nicht opfern wollen...

also danke schonmal für alle tips/links/hinweise...

mfg

ledoell

Ersa
19.02.2008, 07:31
In Berlin kann man Neuroscience (http://www.charite.de/medneuro/) studieren. Entweder parallel zum Med-Studium oder anschließend, offen auch für Biologen, Biotechnologen etc. Beinhaltet viele Laborpraktika.

ACP
19.02.2008, 10:36
Geht das auch noch an anderen Unis parallel? Habe bis jetzt nur Unis gefunden die das im Anschluss anbieten bzw. nach dem Physikum, statt weiterhin Medizin zu studieren.

wanci
19.02.2008, 11:24
In München geht das sowohl an der TUM als auch an der LMU parallel zum Medstudium, als PhD-Studiengang. Finde ich keine schlechte Lösung, da man eben gleich in eine Forschungsgruppe kommt.

ledoell
19.02.2008, 17:50
hmja, nur: ist das von otto normalmedizinstudent parallel zu schaffen? ist ja vom inhalt her bestimmt auch nicht ganz ohne und die zugehörigen (vielen) praktika dürften ja mehr oder weniger sicher mit dem medizinstundenplan kollidieren (?)...aber nach dem studium wär das sicherlich ne interessante sache, werd mir das mal angucken...auch wenns frühestens in 5,5 jahren interessant wird :P...

azrael306
19.02.2008, 18:39
In Münster sind laut Studiendekan Marschall
Master-Programme unter anderem für Medizinstudenten der Klinik geplant.

Das ganze soll dann so ablaufen, dass man sich in der Klinik praktisch 2 oder mehr Semester Auszeit nimmt um dann, so ist es angedacht, z.B. seinen Master in Public Health, Neorosciences etc. zu machen.

Nemesisthe2nd
19.02.2008, 20:40
was wäre denn mit einer experimentellen dr-arbeit in dem bereich...? dann kannst du dich mit dem thema auch genauer auseinander setzen...

Gast26092018
19.02.2008, 20:54
Darf man eigentlich das Thema seiner Doktorarbeit frei wählen, oder gibt es Beschränkungen? muss es erst genehmigt werden?

Nemesisthe2nd
19.02.2008, 21:55
normalerweise wendet man sich an den prof/potentiellen betreuer und der schlägt ein thema vor...

es ist natürlich nicht ausgeschlossen sich selber ein thema zu suchen... nur muss man dann sich eben den betreuer dazu suchen der einen unterstützt fachlich, wie auch evtl finanziell (damit ist nicht gehalt, sondern evtl entstehende kosten für labor etc gemeint..)

ich würde zu einem prof gehen, der im bereich arbeitet der dich interessiert und sich was anbieten lassen bzw. wünsche äußern..

ledoell
20.02.2008, 18:01
was wäre denn mit einer experimentellen dr-arbeit in dem bereich...? dann kannst du dich mit dem thema auch genauer auseinander setzen...

ja, den gedanken habe ich natürlich schon. ich frag mich nur, ob man da als "08/15-mediziner" genug ahnung von dem ganzen kram hat, um irgendwas in richtung grundlagenforschung auf die beine zu stellen. Das was ich mir dabei so etwa vorstelle würde zumindest in den zugrundeliegenden naturwissenschaften (physik, chemie etc.) mehr oder weniger deutlich über das hinausgehen, was wir jetzt in den entsprechenden vorlesungen/seminaren/praktika behandelt haben, denn da gehts ja wirklich zu 95% um die spätere konkrete anwendung. Insofern läge eher eine zusatzausbildung im sinn eines post-grad-studiums o.ä. nahe denk ich, das dürfte sich doch auch mit der erstellung einer doktorarbeit verknüpfen lassen, oder? grade an unikliniken wird ja auch (viel) grundlagenforschung in solchen bereichen wie neurowissenschaften etc. gemacht...

test
20.02.2008, 18:30
ja, den gedanken habe ich natürlich schon. ich frag mich nur, ob man da als "08/15-mediziner" genug ahnung von dem ganzen kram hat, um irgendwas in richtung grundlagenforschung auf die beine zu stellen. Das was ich mir dabei so etwa vorstelle würde zumindest in den zugrundeliegenden naturwissenschaften (physik, chemie etc.) mehr oder weniger deutlich über das hinausgehen, was wir jetzt in den entsprechenden vorlesungen/seminaren/praktika behandelt haben, denn da gehts ja wirklich zu 95% um die spätere konkrete anwendung. Insofern läge eher eine zusatzausbildung im sinn eines post-grad-studiums o.ä. nahe denk ich, das dürfte sich doch auch mit der erstellung einer doktorarbeit verknüpfen lassen, oder? grade an unikliniken wird ja auch (viel) grundlagenforschung in solchen bereichen wie neurowissenschaften etc. gemacht...


Einlesen und einarbeiten muß man sich so oder so. Die Naturwissenschaftler stehen da meist auch nur marginal besser da, wenn sie sich in das selbe Thema einarbeiten.
Man muß halt sehen, dass man falls vorhanden Defizite in den Bereichen ausbessert. Das merkt man dann bei der Arbeit schon, würde ich sagen.
Ich glaube es ist für die Karriere sinnvoller, lieber früh und mehr Zeit in Promotion und hinterher post doc Forschung zu stecken als noch irgendwelche Master oder Aufbaustudiengänge zu absolvieren.

kwatta
20.02.2008, 18:47
In Münster sind laut Studiendekan Marschall
Master-Programme unter anderem für Medizinstudenten der Klinik geplant.

Das ganze soll dann so ablaufen, dass man sich in der Klinik praktisch 2 oder mehr Semester Auszeit nimmt um dann, so ist es angedacht, z.B. seinen Master in Public Health, Neorosciences etc. zu machen.

Ab wann soll es das denn geben?

Gichin_Funakoshi
20.02.2008, 19:07
Ich bekomme ein kleines Forschungsprojekt im Bereich der Humangenetik und Molekularbiologie, wo ich mich austoben kann.
Sprech mal mit deinen Profs, vielleicht ist sowas bei euch auch möglich!

Lifendhil
20.02.2008, 19:38
@ ledeoll
Hättest du wohl doch in Würzburg bleiben sollen ;-).
Schau mal auf den Seiten der Uni nach, da gibt es einen Studiengang "Experimentelle Medizin", der parallel zum klinischen Teil läuft. Das ist wohl das, was du eigentlich suchst oder? Man braucht allerdings ne eins im Physikum und in den naturwissenschaftlichen Fächern mindestens ne 2.

"Der Begleitstudiengang Experimentelle Medizin wird überwiegend forschungsorientiert durchgeführt und soll aktuelle wissenschaftliche Fragestellungen im Bereich der Biomedizin sowie die experimentellen Vorgehensweisen und methodischen Grundlagen an den Schnittstellen von Medizin, Biologie, Chemie und Physik vermitteln." (siehe www.uni-wuerzburg.de)

ledoell
20.02.2008, 19:58
@ ledeoll
Hättest du wohl doch in Würzburg bleiben sollen ;-)

mhja. es war eher so, dass die mich nicht wollten :-D

das mit der experimentellen medizin klingt ja interessant. kriegt man damit dann auch die approbation? vielleicht klappts ggfs. ja mit nem wechsel nach dem physikum...

edit: achso, das läuft parallel neben dem normalen studium....die plätze sind allerdings auf 5 pro semester beschränkt :-P

Lifendhil
20.02.2008, 20:18
5 Plätze find ich ziemlich viel. Glaube nicht, dass es viele gibt, die das zusätzlich studieren wollen und dann auch noch all die Bedingungen erfüllen.

test
20.02.2008, 21:37
mhja. es war eher so, dass die mich nicht wollten :-D

das mit der experimentellen medizin klingt ja interessant. kriegt man damit dann auch die approbation? vielleicht klappts ggfs. ja mit nem wechsel nach dem physikum...

edit: achso, das läuft parallel neben dem normalen studium....die plätze sind allerdings auf 5 pro semester beschränkt :-P

Wird auch kaum viel mehr als 5 geben in Würzburg, die ne 1 im Physikum haben ;-)

abi07
21.02.2008, 07:24
Naja - und dann muss man noch ne Empfehlung von einem Prof haben und sich irgendsoeinem Gespräch unterziehen...bleibt da überhaupt jemand übrig???

ledoell
21.02.2008, 12:27
hmm ich seh schon, das ich dafür wohl eh zu faul bin...grad im physikum ist ja sehr viel "reines wissen" dabei und afaik gerade eher weniger strukturelles naturwissenschafts-verständnis gefragt, insofern kann ich mir eigentlich nicht vorstellen dass leute, die stark nach verständnis lernen, im physikum so wahnsinnig gut abschneiden....es sei denn sie sind so motiviert, dass sie den lernfleiß für das "reine wissen" trotzdem noch aufbringen, was ich bei mir aber momentan bezweifeln würde, jedenfalls nicht unbedingt in dem maß wie's für ne 1 notwendig wäre :-P...

naja mal sehn, es fließt ja noch etwas wasser ins meer bis das alles aktuell wird...