PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Röntgen vom Unterleib - Strahlenbelastung? Risiko?



Lifendhil
06.03.2008, 09:50
Hallo,

weiß jemand, wie schädlich mehrere Röntgenbilder vom Unterleib (logischerweise ohne Gonadenschutz) für die Eierstöcke sind?
Ich hab im Internet etwas von einer Strahlenbelastung von bis zu 12 mSv gelesen. Würdet ihr einer jungen Frau mit Kinderwunsch davon abraten?

test
06.03.2008, 10:05
Es kommt wohl, wie immer, darauf an aus welchem Grund das gemacht werden soll. Bei jeder Untersuchung müssen ja Risiken und Nutzen abgewogen werden, eine Pauschalaussage kann man da wohl kaum geben.

Lifendhil
06.03.2008, 10:35
Ich möchte ja wissen, wie hoch die Risiken bei einer gonadalen Strahlendosis um 12mSv sind. Ich hab zu wenig Ahnung von diesem Bereich, ich kann das Risiko einfach nicht beurteilen.
Konkret: Ich möchte nicht wissen, obs gemacht werden muss, sondern wie schlimm es ist, wenns gemacht wird.
Hatte das oben vielleicht etwas zu undeutlich formuliert.

Avalanche
06.03.2008, 14:37
Ich möchte ja wissen, wie hoch die Risiken bei einer gonadalen Strahlendosis um 12mSv sind. Ich hab zu wenig Ahnung von diesem Bereich, ich kann das Risiko einfach nicht beurteilen.
Konkret: Ich möchte nicht wissen, obs gemacht werden muss, sondern wie schlimm es ist, wenns gemacht wird.
Hatte das oben vielleicht etwas zu undeutlich formuliert.

12mSv Gonadendosis? Hört sich nach ner Ct an - Sie schreiben aber "mehrere Röntgenbilder" was sich mehr nach konventionell anhört und da sind 12mSv Gonadendosis ziemlich selten.

Ok, schreiben Sie mal bitte ganz präzise welche Untersuchung dort gemacht werden soll. Falls nötig fragen Sie ihren Doc oder den Radiologen wie die heisst. Vorher kann ich nicht mal beurteilen wie realistisch dieser Wert ist.

In jedem Fall bekommen Sie hinterher nur ein relatives Risiko heraus, also Statistik.

Ganz Generell gilt für Frauen:

Dosis [Gy]: 0,6–1,5 - Alter: 15–40 Jahre : keine Störungen
> 40 Jahre: mögliche Funktionsstörungen

Dosis [Gy]: 2,5–5,0 - Alter >15 - 40 : 60% permanente Amenorrhoe, 40% temporär
> 40 Jahre :100% permanente Amenorrho

Ab 5Gy ist in der Regel definitiv Schluss.

Wobei gilt: 1Sv (Äquivalentdosis) = 1Gy (Energiedosis)

gruss, Avalanche

docmoechtegern
06.03.2008, 15:06
Und ob sie m oder w sind, bin mir aufgrund ihres Nicks nicht sicher ;)
Vielleicht hilft da das hier weiter ;-):


.....Habe das Zitat auf Wunsch von Lifendhil gelöscht......

Avalanche
06.03.2008, 15:16
Vielleicht hilft da das hier weiter ;-):

yep, hatte das irgendwie überlesen *wie peinlich* aber brav wie ich bin, schon korrigiert mit den Richtwerten ;-)

ciao, Avalanche

vlsime
06.03.2008, 15:30
Konkret: Ich möchte nicht wissen, obs gemacht werden muss, sondern wie schlimm es ist, wenns gemacht wird.

Das hängt aber eben davon ab, wie schlimm es ist, wenn die Untersuchung nicht gemacht wird...

Kleiner_Medicus_w
06.03.2008, 17:30
die gonaden zählen zu den strahlenempfindlichsten organen. man sagt, dass es bei einer Einzeldosis von 3-5 Gy zu einer Sterilisation kommt, wobei die Toleranzgrenze bei älteren Frauen über 40 niedriger liegt.
wenn man bedenkt, dass die effektive strahlendosis bei einem typischen intravenösen pyelogramm bei 1,6mSv liegt, dann braucht man wohl wenig bedenken zu haben. natürlich sind unnötige aufnahmen zu vermeiden, bzw. wenn möglich ein gonadenschutz, speziell butterfly anzulegen, aber auch ohne diesen sind keine bleibenden schäden zu erwarten :-meinung
übrigens kommt es nach 10-15Gy innerhalb von 3-5 Tagen zur Radiomenolyse.

Lifendhil
06.03.2008, 19:36
Vielen Dank für eure Antworten!
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, sind 12mSv (also 0,012 Gy?) eher unbedenklich.
Ich versuche jetzt trotzdem rauszufinden, ob die Untersuchung auch hier mit MR gemacht werden kann. Wahrscheinlich wäre das die bessere Alternative oder?
Bitte habt Verständnis, dass ich nicht dazu schreibe, um welche Untersuchung es sich handelt. Die Röntgenaufnahmen wären halt die Standarduntersuchung. Die Angabe der Strahlenbelastung hab ich aus PubMed, hier wird ein MR als gute Alternative genannt (gib auch eine Publikation, die eine Dosis von bis zu 20 mSv angibt - allerdings von 1990 und deshalb wohl kaum aktuell).
Nach der bildgebenden Diagnostik wird halt entschieden, ob operiert werden muss und wie schnell diese Operation erfolgen muss.
Deshalb ist ein bildgebendes Verfahren auf jeden Fall nötig.

PS Bitte nicht Zitieren... falls ich die Angaben in meinen Beiträgen nachher löschen möchte. Danke!

Evil
06.03.2008, 19:49
Wenn nicht grad notfallmäßig (Trauma) eine Rö-Aufnahme oder CT-Becken gefahren werden muß, sieh zu, daß es ein MR ist. Wenn Du die Wahl hast und das elektiv für eine OP gemacht werden soll, besteht kein Grund, Röntgenstrahlen anzuwenden.
Das sollte ein verantwortungsvoller Operateur bei einer jungen Frau aber eigentlich auch so sehen...
:-meinung

test
06.03.2008, 20:08
Falls es eine Untersuchung mit Kontrastmittel und Durchleuchtung ist, könnte, je nach Fragestellung, auch eine Kontrastmittelsonographie eine Alternative darstellen.

Avalanche
07.03.2008, 08:38
Nein. Nicht eher. Sie sind - statistisch gesehen - unbedenklich. Und was besseres als Statistik werden Sie bei Risikoabschätzungen nie bekommen. Das ist so bei Rö Expositionen. Warum? Weil Strahlenschäden "Ein Treffer Mechanismen" sind: dh auch 0.00000000001Gy kann was anrichten, nur die Wahrscheinlichkeit dafür ist so extrem gering, dass es "nie" zu beobachtbaren Konsequenzen führt und somit das Risiko Dosisabhängig steigt oder fällt.

Nein, hab ich nicht. Wieso eine Frage stellen wenn man keine präzise Antwort will?
Ihre Alternativ- Idee ist gut: Fragen Sie Ihren Operateur ob auch ein MR geht.

salut, Avalanche

Lifendhil
07.03.2008, 10:08
@avalanche
Da es Ihnen in mehreren Punkten an Verständnis fehlt (siehe auch das Zitieren), bitte ich Sie, nicht weiter auf meine Fragen zu antworten. Danke.

@test & evil: danke!

sodbrennen
07.03.2008, 10:26
@Lifendhil: Mich wuerde trotzdem interessieren, wozu mehrere Röntgenbilder vom Unterleib (ohne Gonadenschutz) gemacht werden sollten. Allein die Aussage "mehrere" ist mMn viel zu ungenau fuer eine ausreichende Antwort. Und wie schon erwaehnt wurde, gibt es ja ausreichend Alternativen, wenn es nicht so dringlich ist.

Hoppla-Daisy
07.03.2008, 10:29
Ist es sooooo schwer, Zitieren zu vermeiden, wenn der Threadersteller das nicht möchte (vielleicht aus persönlichen Gründen)?

Ich bitte darum, diesen Wunsch in weiteren Postings zu respektieren bzw. ggf. die bisherigen Postings dahingehend zu ändern. Das wäre sehr freundlich.

Hoppla-Daisy
Moderatorin MediLearn-Foren