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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : inspiratorisches atemzugvolumen



prestonburke
08.03.2008, 20:52
zitat aus "atmen - atemhilfen" von oczenski:

" der resp. Quotient ist norma ca. 0,8, d.h., es wird mehr Sauerstoff aus den Alveolen über die alveolo-kapilläre Membran ins Blut aufgenommen als Kohlendioxid aus dem Blut in die Alveolen abgegeben"

so weit so gut. jetzt kommt das Problem:

"Folglich ist das inspiratorische Atemzugvolumen etwas kleiner als das exspiratorische"

dieser Satz macht für mich wenig Sinn. Kann das jemand erklären??? Oder ists einfach ein Druckfehler???

Shakespeareslady
09.03.2008, 18:57
http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=97786149x&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=97786149x.pdf

seite 11 oben...

wie bereits von dir erwähnt, wird durchaus etwas mehr o2 aufgenommen, als co2 abgegeben. für mich ists ein druckfehler *weitausdemfensterlehn*..finde den zweiten satz genauso unverständlich :-nix

roger rekless
10.03.2008, 16:13
das ist echt müll :)

MediMephisto
23.03.2008, 21:29
Wo ist die Frage? wenn du 250ml O2 aufnimmst, aber nur (bei RQ 0,8) 200ml CO2 abgibst, dann ist das Volumen das du ausatmest geringer als das Volumen das du aufgenommen hast.

Kleiner_Medicus_w
24.03.2008, 09:11
Wo ist die Frage? wenn du 250ml O2 aufnimmst, aber nur (bei RQ 0,8) 200ml CO2 abgibst, dann ist das Volumen das du ausatmest geringer als das Volumen das du aufgenommen hast.


genau!!! :-top

maddel
25.03.2008, 09:54
Na - vielleicht seh´ ich ja nich´durch, aber was bitte hat der RQ überhaupt mit dem Verhältnis Inspirationsvolumen/Expirationsvolumen zu tun.
Der RQ ist davon abhängig wieviel CO2 im Stoffwechsel entsteht und O2 verbraucht wird und damit davon welche Stoffklassen verbrannt werden. Zusätzlich noch vom pH und der Atemfrequenz.

Wenn ich z.B. ´ne Acidose hab´ werde, ich aufgrund des entstehenden CO2 auch mehr CO2 abatmen und zwar ohne das mein expiratorisches Volumen anwächst.

Außerdem glaube ich auch, ist das expiratorische Volumen doch auch immer etwas größer als das inspiratorische gewesen oder nicht?

THawk
25.03.2008, 14:49
Ja, aber diese Mengen O2 und Co2 sind ja nicht nur irgendwelche Gase, sondern Volumina. Und wenn du weniger CO2 abatmest als du O2 aufnimmst (RQ<1) ist das Exspirationsvolumen ein wenig geringer. Du fügst z.B. 250ml in einen Topf hinzu und nimmst danach 200ml heraus. Als Folge wird der Topf 50ml mehr enthalten.

Man darf das sicher nicht total mechanistisch und mathematisch-genau nehmen. Am Ende müssen auf längere Sicht hin natürlich die inspiratorischen und exspiratorischen Volumina gleich groß sein, sonst wäre ja nach einem Tag die Lunge total überbläht. Ich könnte mir vorstellen, dass als Ausgleich vielleicht noch andere Gase eine Rolle spielen? Hm, irgendwo muss da noch ein kleiner Denkfehler sein. Ganz läßt es sich wahrscheinlich doch nicht aus dem RQ herleiten, sonst würde das auf längere Zeit tatsächlich nicht funktionieren.

Weiß doch noch wer Rat?

MediMephisto
25.03.2008, 14:53
Um das erstmal zu quantifizieren:

Messbar und nach Kleiber-Brody-Formel zu berechnen beträgt der Sauerstoffbedarf pro Minute in Ruhe 10 x Körpergewicht^0,75, also für 75kg 255 ml O2. Wenn das Verhältniss von abgegebenen CO2 zu aufgenommenen O2 0,8 beträgt, dann beträgt die CO2-Abgabe pro Minute 204 ml. Das heißt die absolute Gasdifferenz zwischen Aufnahme und Abgabe beträgt: 51 ml pro Minute. Bei einer Atemfrequenz von 12 pro Minute sind das 4,25 ml Differenz zwischen Inspiration und Expiration!

Wie hängt nun der Respiratorische Quotient mit den Volumina zusammen:

Bei reinem Glucosemetabolismums werden pro mol Glukose 6 Mol 02 verbraucht und 6 mol CO2 gebildet. der RQ ist also: 6 mol CO2 / 6 Mol 02 = 1.
Da reiner Glukosemetabolismus nicht die regel ist, sondern bei Mischkost, noch andere sachen verstoffwechselt werden, beträgt das Verhältnis eher 0,8. Das wären bei 6 mol CO2 die abgegeben werden, 7,5 mol 02 die aufgenommen worden. Diese Mengen sind natürlich unphysiologisch: 1 mol eines Idealen Gases hätte unter 22,4 l Volumen STPD. Die Sauerstoffbedarf pro Minute beträgt aber nur etwa 255 ml pro Minute. Das wären 255ml / 22400 ml/mol = 0,011 mol O2 pro Minute aufnahme, gegen (selbe Rechung) 0,0091 mol CO2 Abgabe, also eine Mol-Differenz von 0,0019 zwischen Aufnahme und Abgabe. Das entspricht wie oben einem Volumen von 0,04256 l , oder 4,26 ml siehe oben.

Wird in die Alveolen mehr CO2 abgegeben (zum Beispiel bei Acidose) , so ist das Gas, welches ein Volumen einnimmt welches vorher nicht eingeatmet wurde. (das Gas kommt ja aus dem Körper nicht aus der Umwelt) Dieses Volumen muss ja nun die Lunge verlassen sonst würde das Volumen der Lunge ja stetig steigen.
Beispiel: würde durch Hyperventilation bei Azidose der RQ auf 1,4 steigen, dann würden pro Minute 1,4 mal mehr CO2 abgegeben werden als Sauerstoff aufgenommen wird, dieses Volumen muss abgeatmet werden. Folglich wäre hier das expiratorische Volumen größer als das Inspiratorische.

Grüße

MediMephisto
25.03.2008, 14:56
Nachtrag @ THawk : das Volumen das bei der Inspiration mehr ist als bei der Expiration verbleibt ja nicht in der Lunge, es wird ja über den Blutstrom abtransportiert.

THawk
25.03.2008, 16:33
Ach, Mistverd....

Sorry, klassischer Denkfehler. Man sollte vielleicht nicht zu solchen Sachen schreiben wenn man im Labor sitzt.

stefanw
27.03.2008, 22:06
genau :)