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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stellensituation in der Radiologie für Berufseinsteiger ?



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LasseReinböng
09.03.2008, 13:51
Ich werde nun mein Wahltertial in der Radiologie machen...nachdem sich für mich schon vor längerer Zeit Innere und Neuro als potentielle Kandidaten für die Weiterbildung herauskristallisiert haben, interessiere ich mich zunehmends auch für die Radiologie, habe aber keine so rechte Vorstellung von der Stellensituation.

Bislang hielt ich Radio immer für sehr kompetitiv, aber nun höre ich desöfteren, daß auch in diesem Fach teilweise händeringend nach Assistenten gesucht wird.

Würde mich freuen, wenn sich ein paar User fänden, die Näheres darüber berichten können, z.B. auch über die Arbeitsbedingungen/ Qualität der Ausbildung.

Danke !!

test
09.03.2008, 14:04
Ich werde nun mein Wahltertial in der Radiologie machen...nachdem sich für mich schon vor längerer Zeit Innere und Neuro als potentielle Kandidaten für die Weiterbildung herauskristallisiert haben, interessiere ich mich zunehmends auch für die Radiologie, habe aber keine so rechte Vorstellung von der Stellensituation.

Bislang hielt ich Radio immer für sehr kompetitiv, aber nun höre ich desöfteren, daß auch in diesem Fach teilweise händeringend nach Assistenten gesucht wird.

Würde mich freuen, wenn sich ein paar User fänden, die Näheres darüber berichten können, z.B. auch über die Arbeitsbedingungen/ Qualität der Ausbildung.

Danke !!

Was ich so die letzten Jahre mitbekommen habe, ist eine Weiterbildungsstelle in Radiologie nicht sonderlich schwer zu bekommen.
Arbeitsbedingungen und Qualität der Ausbildung sind sicher von Klinik zu Klinik sehr unterschiedlich. Insgesamt dürfte beides aber im Schnitt besser sein als bei vielen klinischen Fächern.
Wenn du sagst aus welcher Region du kommst oder wo du arbeiten willst, kann man das vielleicht konkreter beantworten. Außerdem wirst du es ja im PJ jetzt selber kennen lernen und kannst dich ja auch mal dort bei den Kollegen umhören. ;-)

John Silver
09.03.2008, 14:33
Ehrlich gesagt, wüßte ich momentan überhaupt keine wirklich kompetitive Fachrichtung in Deutschland. Es sei denn, man ist selbst kein sonderlich kompetitiver Kandidat. Wobei selbst das mittlerweile kein Problem mehr ist.

Miss
09.03.2008, 15:07
Außerdem kann man ja auch mal einen Blick ins Ärzteblatt werfen, am besten in die Online-Ausgabe, da wird einem dann gleich ausgespuckt, wo und ob Leute gesucht werden im jeweiligen Fach. Auch wenn nicht alle Stellen ausgeschrieben sind, bekommt man so nen Eindruck.

Lava
09.03.2008, 15:19
Ehrlich gesagt, wüßte ich momentan überhaupt keine wirklich kompetitive Fachrichtung in Deutschland. Es sei denn, man ist selbst kein sonderlich kompetitiver Kandidat. Wobei selbst das mittlerweile kein Problem mehr ist.

Na, da habe ich aber anderes gehört. In manchen Fächern ist es nach wie vor nicht leicht, unterzukommen. Ich denke da an Pädiatrie, Derma und Auge. Beim letzten Durchblättern durchs Ärzteblatt sind mir ca. 465427394 Stellenanzeigen für Psychiatrie, Innere und Chirurgie aufgefallen, aber Derma, Auge und Päd konntest du an einer Hand abzählen.

LasseReinböng
09.03.2008, 16:14
Vielen Dank erst einmal bis hierhin. Ob ich selber ein sonderlich kompetitiver (diese Anglizismen...) Kandidat bin, wird sich ja nach dem Hammerxamen zeigen :-)).

Ich habe natürlich auch schon den Stellenanzeigenteil des DÄ gesichtet, und man sieht, es werden schon einige Stellen angeboten...allerdings weiß ich eben nicht, wie es auf der Nachfrageseite aussieht, daher meine Anfrage.

An einer Habilitationskarriere bin ich definitiv nicht interessiert, denke aber, daß es in der Radiologie wohl tendenziell besser ist, in einem größeren, gut ausgestatteten Haus zu landen. Wenn dies dann auch noch in einer Großstadt läge, wäre ich eigentlich zufrieden, aber zunächst will ich mir erst einmal einen besseren Eindruck über das Fach verschaffen. Sollte mir Rad im PJ-Tertial doch nicht zusagen, so kann das hoffentlich erworbene Wissen ja evtl. für die Innere nutzen...

Und ja, die angeblich generell etwas besseren Arbeitsbedingungen und die bessere Qualität der Ausbildung sind natürlich Gesichtspunkte...auch wenn man mal berücksichtigt, daß das Krankenhaus zunehmends zum Lebensarbeitsplatz wird und man sich eben nicht damit trösten kann, daß man nur noch x Jahre die Zähne zusammenbeißen muß und dann die KH-Mühle gegen eine Praxistätigkeit eintauschen kann.

LasseReinböng
09.03.2008, 16:29
Na, da habe ich aber anderes gehört. In manchen Fächern ist es nach wie vor nicht leicht, unterzukommen. Ich denke da an Pädiatrie, Derma und Auge. Beim letzten Durchblättern durchs Ärzteblatt sind mir ca. 465427394 Stellenanzeigen für Psychiatrie, Innere und Chirurgie aufgefallen, aber Derma, Auge und Päd konntest du an einer Hand abzählen.

Derma ist nicht einfach, das stimmt. Wenn die Weiterbildung an einer Uniklinik nicht möglich ist, landet man sehr schnell auch mal in einer Kur-/Rehaklinik auf einer ostfriesischen Insel.

Frau Betty Land
09.03.2008, 17:30
Radiostellen kann man sich - auch an vielen Unikliniken- schon aussuchen.

test
09.03.2008, 17:41
Zumindest an der Uni Freiburg hab ich gehört, dass es die letzten Jahre immer viele Stellen gab und relativ wenig Nachfrage. Ich glaube die Nachfrage nach Radio generell ist nicht so riesig.
In Derma ist das Verhältnis Angebot/Nachfrage auf jeden Fall deutlich schlechter. ;-)

Radiofreak
09.03.2008, 17:53
Kann aus eigener Erfahrung berichten, dass man in der Radio gut Stellen finden kann. Als ich mich letztes Jahr entschieden habe, nach gut 1,5 Jahren im Ausland nach D zurückzugehen, hab ich innerhalb von 2 Wochen 5 Zusagen aus Unikliniken gehabt. Als Berufseinsteiger wird es zwar wohl etwas schwerer sein, sollte aber auch kein großes Problem sein, wenn man nicht einen totalen Katastrophen-CV hat. Ach ja und ich würde als Radiologie nie meine Ausbildung an einem kleinen Haus machen (auch wenn ich später in eine Praxis will). Dort steht häufig nur ein MRT zur Verfügung, so dass man in seiner Ausbildung nur wenig Erfahrung sammeln kann (mal davon abgesehen, dass die interessanteren Fälle an den UK sind).

John Silver
09.03.2008, 21:41
Na, da habe ich aber anderes gehört. In manchen Fächern ist es nach wie vor nicht leicht, unterzukommen. Ich denke da an Pädiatrie, Derma und Auge. Beim letzten Durchblättern durchs Ärzteblatt sind mir ca. 465427394 Stellenanzeigen für Psychiatrie, Innere und Chirurgie aufgefallen, aber Derma, Auge und Päd konntest du an einer Hand abzählen.

Naja, wenn ich mir so ansehe, was für Kandidaten in ebendiesen Fächern recht problemlos und schnell nach dem Examen Stellen bekamen, kann ich mir nicht vorstellen, daß die Konkurrenz so groß sein kann. Wenn man mit einer Gesamtnote "4" im Hammerexamen und wirklich wenig beeidruckendem Lebenslauf eine Stelle in einer Fachrichtung bekommt, dann kann diese Fachrichtung so umkämpft nicht sein. Natürlich gibt es in Derma oder Auge viel weniger Stellen, als beispielsweise in der Inneren, aber es gibt ja auch viel weniger Interessenten. Konkurrenz gibt es zwar immer; Zustände wie in den USA, wo man an eine Derma- oder auch HNO-Stelle nur mit absoluten Bestnoten und Top-Empfehlungen rankommt, herrschen hierzulande aber ganz sicher nicht.

LasseReinböng
09.03.2008, 21:54
Zumindest an der Uni Freiburg hab ich gehört, dass es die letzten Jahre immer viele Stellen gab und relativ wenig Nachfrage. Ich glaube die Nachfrage nach Radio generell ist nicht so riesig.
In Derma ist das Verhältnis Angebot/Nachfrage auf jeden Fall deutlich schlechter. ;-)

Interessant, wenn man bedenkt, wie kompetitiv Radio im Ausland teilweise ist. Vielleicht ist Radio ja doch so dröge wie manche behaupten ( "in abgedunkelten Räumen sitzen und diktieren"), lol.

Hm....

LasseReinböng
09.03.2008, 21:59
Kann aus eigener Erfahrung berichten, dass man in der Radio gut Stellen finden kann. Als ich mich letztes Jahr entschieden habe, nach gut 1,5 Jahren im Ausland nach D zurückzugehen, hab ich innerhalb von 2 Wochen 5 Zusagen aus Unikliniken gehabt. Als Berufseinsteiger wird es zwar wohl etwas schwerer sein, sollte aber auch kein großes Problem sein, wenn man nicht einen totalen Katastrophen-CV hat. Ach ja und ich würde als Radiologie nie meine Ausbildung an einem kleinen Haus machen (auch wenn ich später in eine Praxis will). Dort steht häufig nur ein MRT zur Verfügung, so dass man in seiner Ausbildung nur wenig Erfahrung sammeln kann (mal davon abgesehen, dass die interessanteren Fälle an den UK sind).

Oha, hattest Du bei der Bewerbung eine Radio-relevante Diss. vorzuweisen o.ä. ?

test
09.03.2008, 22:09
Ich glaube ein Grund dafür ist, dass der finanzielle Reiz von Radiologie im Ausland größer ist als in Deutschland.
Ich kenne auch eher wenige, die sich für Radiologie interessieren aus meinem ehemaligen Semester.

Und was Derma angeht, kann ich sagen, dass ich nicht glaube, dass man mit nem 4er Hammerexamen ohne Beziehungen an einer Uni so schnell eine Stelle kriegt. Mit Beziehungen insbesondere aus Dr.Arbeit oder vielleicht noch PJ mag das klappen. Aber ich habe einige getroffen, die lange erst in anderen Fächern waren bevor sie in der Derma ne Stelle bekommen haben (und da wird nichts fachfremdes angerechnet).
Außerdem haben mir mehrere Chefs gesagt, dass sie ungefähr täglich eine Initiativbewerbung kriegen und auf ausgeschriebene Stellen über 100 Bewerbungen. Das kann natürlich nur Gerede sein aber ich bin geneigt doch zu glauben, dass ein gewisser Wahrheitsgehalt in diesen Aussagen liegt und das Verhältnis Angebot/Nachfrage bei Derma tatsächlich eines der schlechtesten zur Zeit ist, insbesondere an Unis im Süden und Westen. ;-)
Aber so extrem wie in den USA ist es mit Sicherheit nicht ;-) Wobei es auch da Leute gibt, wo man sich fragt, wie die in die Residency gekommen sind. :-meinung

Frau Betty Land
10.03.2008, 07:04
Warum kaum mehr Leute in die Diagnostische Radiologie gehen ?

Keine oder kaum Ausbildung. Keine Anreize (wie fast überall).

Nuklearmedizin und Strahlentherapie suchen mindestens genauso händeringend, also klassische "Alternativen" sind fast noch gieriger.

Gibt in den meisten anderen klinischen Fächern (Innere, Chirurgie....) genug freie Stellen, also Alternativen.

Beispiel Klinikum Ingolstadt (Große Radiologie !): Ein Facharzt nach dem anderen wandert ab, z.T. ins Ausland, weil Bezahlung außerhalb der Klinik viel, viel besser. Müssen Leute frisch vom Studium nehmen, denen kaum einer was beibringen kann----> gehen daraufhin wieder....

Keiner will ausbilden, aber jeder will fixfertige Fachärzte für lau an den Schirm gestellt bekommen.

In Österreich (Kliniken) ist man übrigens bei deutschen Radiologen zwischenzeitlich schon sehr vorsichtig geworden wegen zahlreicher fachlicher "Totalausfälle", meist von Unikliniken kommend.

condorito
10.03.2008, 08:22
Fertige Fachärzte, möglichst unter 35 und mit abgeschlossenem Schwerpunkt, Habilitation sowie BWL-Kentnissen wollen se alle:-)

Frau Betty Land
10.03.2008, 09:07
Und was "nimmt" man dann ?

Frischlinge vom Studium, alternativ Fachärzte oder Assistenzärzte aus Osteuropa.

Da klaffen Anspruch und Wirklichkeit wohl etwas auseinander ! :-top

Lustig ist übrigens, daß die Klinikmanager nicht wahrhaben wollen, daß "Schlüsselfächer" wie Radiologie, Patho, aber auch Anästhesiologie im Ausgetrockneten Stadium eine ganze Klinik nahezu lahmlegen können.
Egal....

LasseReinböng
10.03.2008, 19:17
Ich glaube ein Grund dafür ist, dass der finanzielle Reiz von Radiologie im Ausland größer ist als in Deutschland.
Ich kenne auch eher wenige, die sich für Radiologie interessieren aus meinem ehemaligen Semester.

Nachdem, was ich gelesen habe, gehören niedergelassene Radiologen auch in Deutschland unter den Ärzten zu den Spitzenreitern hinsichtlich "Einnahmen" , auch dann noch, wenn man die immensen laufenden Kosten und Investitionskosten berücksichtigt...wahrscheinlich aber wird dieser Weg frischen Fachärzten heute nicht mehr so offen stehen wie früher und es läuft letztlich auf eine Angestelltentätigkeit in Klinik, MVZ o.ä. hinaus...und Helios,Asklepios fahren das Geld nun mal lieber selber ein. :-heul :-(( :-D


Und was Derma angeht, kann ich sagen, dass ich nicht glaube, dass man mit nem 4er Hammerexamen ohne Beziehungen an einer Uni so schnell eine Stelle kriegt. Mit Beziehungen insbesondere aus Dr.Arbeit oder vielleicht noch PJ mag das klappen. Aber ich habe einige getroffen, die lange erst in anderen Fächern waren bevor sie in der Derma ne Stelle bekommen haben (und da wird nichts fachfremdes angerechnet).
Außerdem haben mir mehrere Chefs gesagt, dass sie ungefähr täglich eine Initiativbewerbung kriegen und auf ausgeschriebene Stellen über 100 Bewerbungen. Das kann natürlich nur Gerede sein aber ich bin geneigt doch zu glauben, dass ein gewisser Wahrheitsgehalt in diesen Aussagen liegt und das Verhältnis Angebot/Nachfrage bei Derma tatsächlich eines der schlechtesten zur Zeit ist, insbesondere an Unis im Süden und Westen. ;-)
Aber so extrem wie in den USA ist es mit Sicherheit nicht ;-) Wobei es auch da Leute gibt, wo man sich fragt, wie die in die Residency gekommen sind. :-meinung

Solche eine Beweber/Stellen-Relation kann gut hinkommen, jedenfalls auf die Unikliniken bezogen.

test
10.03.2008, 19:27
Meines Wissens gibt es aber bei der Verteilung der Einnahmen der GKV durch die KV auf die Facharztgruppen Nachteilsausgleiche, die dafür ssorgen sollen, dass die unterschiedlichen Facharztgruppen nicht zu unterschiedlich verdienen, was eben diesen Effekt abpuffert, dass eine Facharztgruppe sehr viel besser da stehen kann als die andere.
Hat zumindest mal ein KV Fritze bei uns in einem Seminar so erzählt.

LasseReinböng
10.03.2008, 19:35
Und was "nimmt" man dann ?

Frischlinge vom Studium, alternativ Fachärzte oder Assistenzärzte aus Osteuropa.



Oder man lässt Narkosen von "speziell ausgebildeten" ( wie auch immer das zu verstehen ist ) Anästhesieschwestern, nämlich MAfAs (= Medizinische Assistenten für Anästhesie) überwachen oder gar machen, wie bereits in den Helios-Kliniken geschehen, träumt von nichtakademischen Operateuren usw... geiz ist geil, oder so :-notify