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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kündigung und Überstunden



Grombühlerin
09.03.2008, 19:22
Hallo,

wie es aussieht habe ich eine neue Stelle!!!!!! Zwar in einem anderen Fachgebiet aber egal.

Wisst ihr, wie es mit meinen Überstunden ist? (Urlaub und Stunden entsprechen etwa einem Monat Arbeitszeit)

Ich würde sie lieber abfeiern, mein Chef wird sicher wollen, dass ich sie ausbezahlen lasse (weil wir extrem schlecht besetzt sind).

Hab ich ein Anrecht auf Abfeiern?

Soll ich lieber das Geld nehmen bevor ich am Ende gar nichts hab?

Möglicherweise hat ja jemand hier Erfahrungen oder juristische Kenntnisse...

Vielen DAnk!

Sebastian1
09.03.2008, 19:57
Ich muss gestehen, dass ich mich damit noch nie aktiv befassen musste, aber durchaus Kollegen kenne, die damit Probleme bekommen haben. Ich kann dir nur raten, dich nicht über den Tisch ziehen zu lassen, denn die (dokumentierte) Arbeitszeit steht dir zu, entweder ausbezahlt oder abgefeiert. Sei dir bewusst, dass deine Personalstelle sich im Zweifelsfall verdammt gut auskennen wird und dir sicher nicht unbedingt das erzählt, was dir auch tatsächlich zusteht.
Eine Bekannte erkämpft gerade die Ausbezahlung vor dem Arbeitsgericht, ein anderer wurde "freundlich gedrängt" zu einer Regelung "1/3 Ausbezahlen, 1/3 abfeiern und 1/3 schenken sie einfach dem Haus"....
Andere Berichte, nach denen das allerdings problemlos mit Abfeiern/Ausbezahlen lief, kenne ich etwa ebenso viele. Scheint ein wenig am Haus/Abteulungschef/den Leuten, mit denen du zu tun hast zu liegen.

Informiere dich gründlich, lote aus, was vom Haus kommt und zögere nicht zu lange, gegebenenfalls auch fachlichen Beistand zu suchen, das wäre so mein Tipp.
Ich hoffe für dich, dass du ihn nicht benötigen wirst. Halt uns auf dem Laufenden :-)

Die Niere
09.03.2008, 20:39
Wow...ich kenne genug Leute, da gibt es eine solche Diskussion nicht. Da nimmt man den Resturlaub und die Überstunden fallen einfach unter den Tisch.

Aber hier in der Schweiz ist es häufig auch ein Problem, sich nicht mit dem Chef anlegen zu wollen, weil hier einfach jeder jeden kennt und es viel enger ist und einem im weiteren schaden könnte.

gruesse, die niere

John Silver
09.03.2008, 21:49
Ich denke, in diesem Fall ist es eine Sache der Taktik und der persönlichen Präferenz. Wenn Du von Deinem Chef bereits eine Bewertung erhalten hast und er Dir nicht mehr mit irgendwelchen kleinen Racheakten kommen kann, dann solltest Du Dich einfach dafür entscheiden, was Dir paßt. Falls Du doch lieber keinen Konflikt mit dem Chef riskieren willst, dann lasse Dir die Überstunden auszahlen. Dann aber zu 100%! Denn wie bereits erwähnt wurde, sind Personalabteilungen schnell mit Angeboten wie "1/3-1/3-1/3" bei der Hand, die illegal sind und an Erpressung grenzen. Im Zweifelsfall mußt Du nur dafür sorgen, daß Deine Überstunden nachvollziehbar dokumentiert und von den entsprechenden Personen unterschrieben sind. Mit einem solchen Nachweis kannst Du vor Gericht praktisch nicht mehr verlieren, und dann reicht oft auch nur die Drohung, vor Gericht zu ziehen, um die Personalabteilung zum Einlenken zu bewegen.

Vee
13.03.2008, 16:20
Ist es an deutschen Krankenhäusern üblich einen ständigen Kleinkrieg gegen die Peronalabteilung und die Abrechnungsstelle zu führen? Ist die Situation derart gravierend, dass das Haus grundsätzlich versucht/versuchen muss, bei den Beschäftigten ehrlich verdientes Geld zurückzubehalten?

Ich habe dazu nicht die ausreichende Erfahrung, allerdings hatte ich als Zivildienstleistender bereits meine Probleme, alles Geld das mir zustand vom Krankenhaus zu erhalten.

John Silver
13.03.2008, 20:18
Natürlich. Die Personalabteilung ist ein Standard-Intimfeind der meisten Ärzte. Das Problem besteht darin, daß für die deutschen Krankenhausverwalter nur eine Möglichkeit existiert, kosteneffizient zu sein: man klaue dem Personal die Kohle, oder man entlasse das Personal. Für alles andere sind die meistens zu blöd. Daher wird ständig versucht, teilweise mit Erpressung und sonstigen illegalen Machenschaften, die Kohle, die einem zusteht, zurückzuhalten. Beispielsweise wird häufig Druck auf die Chefärzte ausgeübt, damit diese ihren Assistenten verbieten, Überstunden zu dokumentieren. Häufig werden Überstundendokumentationen manipuliert, weshalb man immer sehr genau aufpassen und immer schön jede Rechnung der Personalabteilung prüfen muß; usw.