PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Amtsarzt erkennt Krankschreibung nicht an- Was tun?



Dr.Shepherd
11.03.2008, 14:32
Hallo,

ich berichte hier im Namen einer freundin von mir! Es ist ihr letzter Versuch; sie war schon im mündlichen Teil krank(Bauchkrämpfe und Durchfall;Diagnose:Gastritis).Amtsarzt und LPA hat Attest genehmigt.
Nun hat sie diese Symptome immer wieder gehabt und die Symptome waren vorgestern nacht sehr stark. Der Arzt hat auf Nahrungmittelallergie bzw. Lebensmittelvergiftung plädiert. Der Amtsarzt plädierte auf Prüfungsangst, weil es nicht das erste Mal bei Ihr gewesen ist, dass sie krank ist...Nun will der Amtsarzt das mit dem Chef besprechen, ob der Attest genehmigt wird oder nicht.
Was kann man nun tun? Zum Chef persönlich hingehen und den dann erzählen, dass es keine Prüfungsangst ist, sondern dass es wirklich Zufall ist, dass sie krank ist? oder lieber Abwarten und später dann Widerspruch, oder z.B. Amtseinsichtbeschwerde o.Ä. einlegen? Oder vom hausarzt lieber einen "Brandbrief" an dem Amtsarzt zuschicken lassen?
Sie wollte wirklich zum schriftlichen hingehen, aber sie ist wirklich sehr krank...

Tagtraum 58
11.03.2008, 15:52
Hallo! Da es in diesem Falle um alles geht würde ich auch vollen Einsatz vorschlagen. Das aber nicht im Sinne von Geschützen auffahren sondern mit möglichst objektiven Fakten. Das kann nur der Hausarzt schaffen. Und wenn es dann gelingt noch einmal eine Wiederholung hin zu bekommen, wirklich gut vorbereiten!! Vielleicht mit Hilfe eines Psychotherapeuten?

Tagtraum

Sonst melde dich noch einmal!

Unregistriert
13.03.2008, 10:01
wichtig ist, dass sie betont dass sie sich gut vorbereitet hat und gerne an der Prüfung teilgenommen hätte. Da kann man als Argumente unter anderem auch wirtschaftliche Gründe anführen.

Ich würde auch den Hausarzt mit involvieren. Schließöich unterstellt man ihm damit eine falsche Diagnose.

Sie darf auf keinen Fall sagen, dass sie Angst vor der Prüfung hatte, weil das als Krankheitsgrund ausgeschlossen ist.

Dr.Shepherd
14.03.2008, 23:48
Danke für die Antworten;-)))

Der Stand der Dinge ist nun, dass die Amtsärztin das ganze noch mit dem Chef besprechen wollte und in spätestens 2 Tagen der Studentin Bescheid sagen wollte. Das war am Di. der Fall. Nun hat sie sich gar nicht mehr bei der Studentin gemeldet. Das ist schon ein bisschen eigenartig...
Sie kann ja eigentlich jetzt gar nichts machen, außer abwarten, oder????

fMRI
15.03.2008, 00:03
Sie darf auf keinen Fall sagen, dass sie Angst vor der Prüfung hatte, weil das als Krankheitsgrund ausgeschlossen ist.


Was?? Echt??? Aber Angst ist doch einen DSM Diagnose. Angsterkrankungen (und sonstige psychiatrische Erkrankungen) sind genauso "schlimm" wie andere 'traditionelle' Krankheiten! Will das LPA/Amtsarzt wirklich, dass sich die Studenten ernsthaft was antun, damit die Prüfung verschoben wird? Muss doch nicht wirklich zur Diagnose "Vergiftungserscheinungen" (nach Medikamentenüberdosis) oder "Anaemie" (nach aufgeschnittenen Pulsadern) kommen, oder? Wie bescheuert wäre denn der Ausschluss von psychiatrischen Krankheiten?? :-meinung Könnte man nicht auf ein Attest gastro Krämpfte etc. mit "ungeklärter Ursache" schreiben?? :-)

Hey, alles gute -- es wird schon klappen. Und, nutzt die Zeit bis August, mit Psychotherapie mit dem Stress umzugehen zu lernen!

Coxy-Baby
15.03.2008, 10:34
Was?? Echt??? Aber Angst ist doch einen DSM Diagnose. Angsterkrankungen (und sonstige psychiatrische Erkrankungen) sind genauso "schlimm" wie andere 'traditionelle' Krankheiten!

Also ist jetzt jeder der einfach nur Angst vor der Prüfung hat psychisch Krank
oder was???
Es ist doch ganz logisch das Prüfungsangst NICHT anerkannt wird, so
würde sich dann doch jeder rausreden.
Man muß einfach auch mal knallhart sagen, daß man einfach auch mal irgendwann physikumstechnisch zu einem wie auch immer gearteten
Ergebnis kommen muß.
Wenn man 3 Versuche hat und vielleicht 1-2 Krank geschrieben ist hat
man insgesamt so 2-2,5 Jahre Vorbereitungszeit und das ist echt ne ganze
Menge.......

roger rekless
15.03.2008, 11:02
Das Problem hatte ich auch mal. Amtsarzt meinte ich wäre nicht krank (trotz Fieber!!). Da muss man dann Druck machen... habe zum Glück relativ viele Ärzte im Bekanntenkreis. Hab mir dann von nem HNO-Arzt und nem Gastro-Professor zwei ausführliche Befunde/Beurteilungen schreiben lassen, und diese ans LPA geschickt. Die haben da sehr deutliche Worte gefunden ("Ein Prüfungsantritt ist zu keinem Zeitpunkt vertretbar gewesen. Ein angeblicher negativer amtsärztlicher Befund ist aus medizinischer Sicht nicht möglich!")
Zusätzlich habe ich die Untersuchung der Amtsärztin als nicht ausreichend beschrieben... irgendwas findet man da immer. Ein Amtsarzt hat ja kaum diagnostische Möglichkeiten, so dass er garnicht alles erfassen kann (der Gastroenterologe hat mir z.B. nen ausführlichen Sono-Befund geschrieben, den der Amtsarzt wegen fehlendem Ultraschallgerät garnicht hätte erheben können). Ausserdem hat sie mit nem 100 Jahre alten Quecksilberthermometer axillär Temperatur gemessen etc.
Naja ich hatte halt das Glück dass ich ärztlichen Support hatte, und die auch ziemlich wütend auf die Amtsärztin waren. Aber als ich diese Sachen zum LPA geschickt habe, haben sie mich 2 Tage später angerufen und meine Krankheit genehmigt.

iman
15.03.2008, 11:45
......

Dr.Shepherd
17.03.2008, 15:55
Also, der Stand der Dinge ist, dass sich die Amtsärztin noch bei der Studentin sowie dem Hausarzt melden wollte. Sie hat es aber noch nicht getan und es ist schon 1 Woche her...
Ich denk mal, dass sie es genehmigt hat,sonst hätte sie sich gemeldet,oder?
Tatsache ist allerdings, dass die Studentin wirklich keine Prüfungsangst hat. Sie hat gelernt und war nun leider zur Prüfungszeit erkrankt...Hätte sie gewusst, dass der Amtsarzt ihr "Die Schlange und den Hals wickeln will", wäre sie hingegangen. Man kann allerdings zu einer Prüfung nicht hingehen, wenn man erkrankt ist. Schließlich muss sie sich ja an 2 Tagen a 4 Std konzentrieren, aber wenn sie alle halbe Studen wg. Durchfall aufs Klo muss und starke Bauchschmerzen hat geht das halt nicht..
Die Amtsärztin darf ja auch schließlich nicht voreingenommen handeln. Nur weil es nicht das erste mal ist, kann sie doch nicht auf Prüfungsangst plädieren...
Es gibt Leute, die sich haufenweise krankschreiben, weil sie arbeiten müssen, soziale Probleme haben(Stress mit Eltern,...) , und wenn man sich beim Amtsarzt vorstellt ist es doch Seine Aufgabe die Symptome der Betroffenen nachzuvollziehen und dementsrechend den Attest zu bestätigen...
Was ich auch krass finde ist, dass man, wenn man krank ist, sich zum Amtsarzt schleppen muss,und das auch solange man krank ist. Und dann wird man auch fertig gemacht; die wissen doch genau wie das Meidizinstudium ist...Naja, trotzdem finde ich es nicht in Ordnung eine Krankheit zu bezweifeln, obwohl das der Hausarzt bestätigt..Schließlich sind die Amtsärzte nicht so gut ausgestattet wie die anderen Ärzte(siehe andere beiträge).

Tut mir leid, ich musste das loswerden..
Nicht desto trotz, kann die Studentin nichts machen, soweit sie ja kein Bescheid bekommen hat.....