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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Betreuung wichtiger als Thema?



lala07
11.03.2008, 16:16
Hallo,

habe ein Thema in der Kardiologie angeboten bekommen, welches nicht ganz meinen Vorstellungen entspricht, da es zwar eine klinische Studie ist, aber einen kleinen experimentellen Teil beinhaltet, was ich eigentlich nicht wollte. Die Betreuung wäre da aber soweit ich das einschätzen kann super, der Betreuer ist sehr interessiert an Lehre, hatte innerhalb von 2 Tagen einen Termin, auch am Telefon war er sehr freundlich. Während des Gesprächs hat er sich viel Zeit genommen und mir alles erklärt und alle Fragen beantwortet. Auf Nachricht von seinen Doktoranden warte ich noch, das hat er aber auch von sich aus angeboten.
Jetzt wollte ich diese Arbeit eigentlich heute annehmen und ausgerechnet heute kommt eine weitere Mail mit einem Angebot einer klinischen Studie in der Neonatologie in Kooperation mit der Frauenklinik, was im Prinzip genau die Richtung ist, in die ich später auch gehen möchte. Nunja habe ich also diesen Betreuer auch angerufen und der war schon am Telefon super unfreundlich und hat immer nur 'ja' gesagt, egal was ich gesagt habe...
Ich: "Ich habe Ihnen ja die Mail geschrieben und sollte mich ja nun bei Ihnen mal melden."
Er: "Ja"
Pause :-blush ...Gut dachte ich, jetzt muss er eigentlich doch sagen wegen Termin und so...
"Dann müssen sie halt jetzt mal vorbeikommen"...und so ging das ganze "Gespräch", auch irgendwie in so einem aggressiven Ton, dass ich jett gar keine Lust habe da morgen hinzugehen... :-( Lange Rede, kurzer Sinn denke, dass die Betreuung da nur halb so freundlich und nett wäre, wie in der Kardio und weiß nun nicht, was ich tun soll, weil ich das Thema im Grunde besser fände bzw. jetzt einfach unsicher bin...
Hat jemand einen Tipp? :-nix Ich mag einfach keine Entscheidungen...

s_emair
11.03.2008, 17:27
Ja! Betreuung ist wichtiger als das Thema!!

Ich würde die Doktorarbeit in der Kardio machen.

Was bringt Dir das tolle Neonatologie-Thema, wenn Dich die Materie zwar wahnsinnig interessiert, sich aber keiner um Dich kümmert?

Lifendhil
11.03.2008, 17:41
Betreuung ist wirklich sehr wichtig. Ich hab selbst eine Doktorarbeit angefangen, deren Thema alles andere als spannend und interessant ist. Hatte anfangs Zweifel, ob ich wirklich etwas machen soll, was mich eigentlich so gut wie überhaupt nicht interessiert.
Was soll ich sagen?? Es läuft einfach nur phantastisch, da ich eine absolut super Betreuerin habe, die immer für mich da ist und sich sehr für meine Arbeit engagiert. Da kommt die Motivation dann von ganz allein.
Da tritt das Thema echt in den Hintergrund. Ich bereue es jedenfalls null, dass ich eine unspannende einfache Doktorarbeit mache. :-top

test
11.03.2008, 18:21
Ich persönlich würde dafür nicht ein Thema wählen, was mich überhaupt nicht anspricht, wobei ich mich für relativ viel begeistern kann.
Aber grundsätzlich ist die Betreuung ein sehr wichtiger Faktor, wenn man das Gefühl hat die BEtreuung ist schlecht, würde ich von vornherein die Finger davon lassen. :-meinung
Das Gelingen der Arbeit hängt sicher stärker von der Betreuung ab als von der BEgeisterung fürs THema.

lala07
12.03.2008, 13:37
ui erstmal danke für die lieben antworten...
joah war heute bei dem neonatologen, der als erstes zu mir gesagt hat, dass es jetzt schlecht ist, weil er grade einen notfall hatte...naja dann hat er sich doch 20 minuten zeit für mich genommen...in denen ich ihm hinterhergelaufen bin und als er plötzlich unvermittelt aufgesprungen ist und gesagt hat, er hätte jetzt keine zeit mehr, war das gespräch vorbei...naja sein angebot wirkte auf mich nicht halb so durchdacht, wie das des kardiologen...er hätte halt gerne jemanden der bei schwangeren schon pränatal daten sammelt und die begleitet und dann nach der geburt und bis zum halben monat später...datenerhebung würde ungefähr 2 jahre dauern also bis ende 2010...da wär ich dann schon im pj...ja und jetzt würde auch noch tierversuche laufen und wenn die ein ergebnis bringen, dann könne man auch eine studie machen, die natürlich erst durch die ethikkomission muss usw., was aber richtig toll für mich wäre...
das einzige, was halt wirklich genial für mich wäre, wäre der bereich, weil ich da halt später eventuell hin will und sowas natürlich immer ein guter einstieg ist, auch um kontakte zu knüpfen...dann halgt die thematik...zusammenspiel gyn und neo...schwangere und neugeborene, säuglinge..aber reicht das? ich fürchte ja nein...er hat mir jetzt angeboten mir bescheid zu geben, wenn die nächtste schwangere mit der problematik zur vorsorge kommt, damit ich da mal dabeisein kann...im grunde ist das gut und ich würd mir das auch mal ansehen, aber eigentlich müsst ich dem kardiologen ja auch mal zu- oder absagen...ist ja schließlich schon fast ne woche her...
hm es wird kardio oder?

test
12.03.2008, 13:41
Es ist wichtiger eine halbwegs gute Doktorarbeit auf irgendeinem Gebiet FERTIG zu haben/zu kriegen als eine Arbeit auf dem Gebiet, das man machen möchte, anzufangen, abzubrechen oder nie zu beenden. :-meinung

Dr. Psycho
12.03.2008, 14:25
Hallo Lala,
lass Dir von einer Doktorarbeitsgeschädigten sagen: ne gute Betreeung ist das A und O an der Sache !!!
Habe vor 3(!) Jahren auch eine Doktorarbeit angefangen, die recht interessant und nicht mal sonderlich aufwendig klang und was ist passiert? Der Doktorvater hat sich ans andere Ende der Republik verkrümelt, ohne sich in irgend einer Art und Weise um seine daheimgebliebenen Doktoranden zu kümmern...es war ihm schnurz, ob wir viel Zeit und Mühe in das alles investiert haben. Anrufe wurden ignoriert, Mails blieben unbeantwortet und die Jahre gingen ins Land...
Im Nachhinein denke ich, ich hätte schon vorher "stutzig" werden müssen- die Betreuung vor Ort war schon bevor er gegangen ist alles andere als astrein und ein Kontakt oder gar strukturierte und ausführliche Gespräche eher schwer hinzubekommen.
Ich denke, wenn Du in einer motivierten und engagierten Betreuung landest, wird Dir auch eine Diss in einem Fach Spaß machen, dass sonst eher nicht so zu Deinen Favoriten gehört!
Liebe Grüße,
Dr. Psycho

lala07
13.03.2008, 12:55
hab euren rat beherzigt und mich für da kardio-thema entschieden...damit fühl ich mich jetzt richtig gut! :-)
kommentar von ner bekannten: "mit deinem thema kann ich nix anfangen, bin aber auch nich so der herz-fan...kann bestimmt ganz interessant sein" ich hasse solche aussagen...ich hab sie ja gar nicht gefragt, wie sie es findet.... :-keks

hennessy
13.03.2008, 13:23
hab euren rat beherzigt und mich für da kardio-thema entschieden...damit fühl ich mich jetzt richtig gut! :-)
kommentar von ner bekannten: "mit deinem thema kann ich nix anfangen, bin aber auch nich so der herz-fan...kann bestimmt ganz interessant sein" ich hasse solche aussagen...ich hab sie ja gar nicht gefragt, wie sie es findet.... :-keks
Lass Dich nicht verunsichern von Jemandem, der mit dem Thema nix anfangen kann. Du bist auf alle Fälle hier besser aufgehoben als in der Neonat.
Viel Glück!
hennessy

holtman
13.03.2008, 13:32
moin,

ich schließ mich dem grundtenor dieses threads an: eine gute betreuung ist einfach gold wert. ich habe als zahni völlig fachfremd in der geburtshilfe promoviert, nachdem ich zwei arbeiten in der zahnklinik wegen wirklich mieser mitarbeit seitens der betreuer abbrechen musste. die gyn-dissertation habe ich dank einem enorm engagiertem doktorvater exakt ein jahr nach dem ersten gespräch mit ihm mittlerweile eingereicht. ich habe sechs vollzeit-wochen für's datensammeln gebraucht, statistik und schreiben war dann neben dem beruf recht entspannt möglich.

wenn also jemand eine empfehlung für nen spitzen-betreuer an der uni erlangen sucht - kurze pn an mich!

lala07
14.03.2008, 14:17
da hab ich mich entschieden die arbeit anzunehmen...schreibe mittwoch abend die mail (nach der arbeit vorher hab ichs nicht geschafft...) um 22 Uhr und was hat er gemacht? er hat die arbeit mittwoch abend an jemand andern vergeben...weil er dachte, dass ich mich nicht mehr melde...dabei hat er mich ja fast gedrängt darüber nachzudenken... :-kotz
jetzt hatte ich ihm geschrieben und geschildert, warum ich die 6 tage brauchte, aber er meint, er kann da jetzt nichts mehr machen, weil er der andern verbindlich zugesagt hat und die die arbeit gleich direkt angenommen hat...ich ärgere mich so, dass ich nicht die zeit gefunden hab vor der arbeit zuzusagen...jetzt hat er mir was mehr experimentelles angeboten oder eben gleiche studie bei ner kollegin und mit der anderen doktorandin gemeinsam patienten rekrutieren und daten teilen...weiß aber nicht, fühle mich da irgendwie jetzt unwohl bei...was meint ihr?

lala07
12.07.2008, 20:46
so nach diesem ganzen dilemma, hat mir der gleiche doktorvater eine andere experimentelle arbeit angeboten, mir aber gesagt, dass es noch einige zeit dauernd wird, bis man damit anfangen kann, weil die arbeit von einem pharma-unternehmen gesponsort wird und da eben ein vertrag gemacht werden müsse, was halt zeit braucht...
naja das ist jetzt ungefähr 4 monate her, dazwischen hatten wir ab und zu e-mail kontakt und ich war mit einer seiner doktorandinnen in dem labor, in dem ich anfangen würde, die mich auch einlernen sollte...Problem dabei ist, dass die jetzt im august ins pj ins ausland geht, also nicht mehr so richtig zeit hätte, andererseits ist noch eine 2te doktorandin da, die sich das ganze aber wohl nicht so richtig zutraut und unsicher ist, ob sie mir da beibringen kann... :-((

meine frage ist jetzt, ob ihr diese arbeit machen würdet??die doktorandin, die ins pj geht, hat zu mir gesagt, ich hätte kein risiko und sie würde es auch unter diesen umständen auf jeden fall machen...mmich nervt eben auch, dass sie der dotorvater wieder ewig nicht gemeldet hat und immer wieder sagt, der vertrag braucht noch...andererseits war mir das nicht unrecht, weil ich auch klausurenphase hatte...außerdem mach ich noch famulatur...schön wäre halt, wenn ich im september anfangen könnte...ach ich habe keine ahnung...am einfachsten wäre wohl, dem doktorvater zu mailen und nochmal mit ihm über alles zu sprechen und dann zu entscheiden...oder bin ich zu naiv??? :-nix

Lava
13.07.2008, 11:44
Ich kann natürlich nicht verallgemeinern, aber ein Freund von mir hat schlechte Erfahrungen mit einer Diss in Zusammenhang mit einer Pharma Studie gemacht. Er hat wirklich über Jahre hinweg Blutproben gesammelt und ewig viel Zeit investiert, Patienten in die Studie einzuschleusen - und am ende hieß es: "Danke, Herr, X., aber sie dürfen die Daten leider nicht verwenden, die werden wir nämlich veröffentlichen". :-( Einen Teil der Schuld trägt sicher auch der Doktorvater, der schon früher gewusst haben muss, dass sein Doktorand die Daten nicht bekommt. Alles in allem war das eine Ausbeute und Schweinerei.

lala07
13.07.2008, 12:59
also bei mir würde es um eine zellkultur gehen...natürlich kann es sein, dass denen ihr medikament nichts bringt, aber da hat mein doktorvater gesagt, dass das kein problem für meine arbeit wäre, weil ich einfach schreiben kann, dass es nichts bringt...also von daher hab ich keine sorgen...frage mich halt bloß, ob das nicht die ersten warnzeichen einer schlechten betreuung sind oder ob ich mir da einfach zu viele gedanken mache...