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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : A158/B50 Tag2 Aufklärungsgespräch



Unregistriert
12.03.2008, 16:32
Hallo,

also ich kann die Antwort E in dieser Frage nicht so recht nachvollziehen.
In meinen Augen hat der Patient Krebs und das muss ich ihm auch vermitteln. Wenn ich das getan habe können im Verlauf des Gespächs weitere Einzelheiten z.B. zur Therapie geklärt werden. Aber zunächst muss er mal wissen was los ist. Also warum ist zu Beginn des Gespächs die vollständige Information mitteilen NICHT angebracht?

Hätte eher auf D getippt.

lg
av

Unregistriert
12.03.2008, 16:55
ich hingegen kann nicht nachvollziehen, was daran vorteilhaft sein sollte, jedem patienten sofort detailiert seine bedrohliche diagnose mitzuteilen. als patient würde ich mir da vom arzt schon mehr feingefühl erwarten....

bin ganz klar für E!

Unregistriert
12.03.2008, 17:13
ich hingegen kann nicht nachvollziehen, was daran vorteilhaft sein sollte, jedem patienten sofort detailiert seine bedrohliche diagnose mitzuteilen. als patient würde ich mir da vom arzt schon mehr feingefühl erwarten....

bin ganz klar für E!

in der Frage (und in echt) ist ja auch nicht die Rede von "ohne Feingefühl" sondern von einer vollständigen Information. Eine vollständige Information ist ja in meinen Augen die Grundlage für alles weitere. In der Frage heist es ja auch sinngemäß ... Arzt beabsichtig, den Patienten über die Diagnose zu Informieren..

Unregistriert
12.03.2008, 17:18
Ich wollte als Patient lieber kurz und schmerzlos die Fakten - und zwar alle, egal wie schlimm - um anschliessend eine gute Loesung zu erarbeiten. Was ich total unangebracht finde ist Loesung C. Man kann doch nicht jemanden ueber einen boesartigen Tumor informieren und dann, wie in der Schule, sagen: So, Herr Mueller, und jetzt fassen Sie nochmal zusammen, was ich Ihnen eben erzaehlt habe. Wo bitteschoen wird der Patient denn da fuer muendig gehalten und entsprechend behandelt?!

HalloBallo
12.03.2008, 17:20
Ich wollte als Patient lieber kurz und schmerzlos die Fakten - und zwar alle, egal wie schlimm - um anschliessend eine gute Loesung zu erarbeiten. Was ich total unangebracht finde ist Loesung C. Man kann doch nicht jemanden ueber einen boesartigen Tumor informieren und dann, wie in der Schule, sagen: So, Herr Mueller, und jetzt fassen Sie nochmal zusammen, was ich Ihnen eben erzaehlt habe. Wo bitteschoen wird der Patient denn da fuer muendig gehalten und entsprechend behandelt?!


...meine Meinung!...

Jacro
12.03.2008, 17:29
Ich wollte als Patient lieber kurz und schmerzlos die Fakten - und zwar alle, egal wie schlimm - um anschliessend eine gute Loesung zu erarbeiten. Was ich total unangebracht finde ist Loesung C. Man kann doch nicht jemanden ueber einen boesartigen Tumor informieren und dann, wie in der Schule, sagen: So, Herr Mueller, und jetzt fassen Sie nochmal zusammen, was ich Ihnen eben erzaehlt habe. Wo bitteschoen wird der Patient denn da fuer muendig gehalten und entsprechend behandelt?!

Es geht darum, dass es in der Arzt - Patientenkommunikation v.a. bei schwierigen Diagnosemitteilungen oft dazu kommt, dass der Arzt den Patienten mit Informationen überschwemmt, die man in einer emotional so belastenden Situation gar nicht alle aufnehmen kann, deshalb vergewissert man sich auch immer wieder, ob der Patient auch alles verstanden hat (C ist richtig). Der entscheidende Teil der Aussage E ist "zu Beginn", selbstverständlich sollst Du die Patienten komplett aufklären, allerdings ihn nicht mit zuvielen Informationen gleich am Anfang überfordern, deshalb ist E richtig.

Unregistriert
12.03.2008, 17:32
dass ihr alle so abgebrüht seid und eure diagnose sofort wissen möchtet, ist die eine sache.
patienten sind aber so unterschiedlich, dass es angebracht ist, sich erst einmal "ranzutasten" - und in ein solches schema passt E halt leider nicht.

was ist, wenn ich einen "labilen" patienten vor mir habe? meint ihr, da ist es angebracht, gleich mit der tür ins haus zu fallen?

es geht doch in der frage um eine allgemeine richtlinie / empfehlung....

Unregistriert
12.03.2008, 17:34
es heist ja auch: "die vollständige Information mitteilen" wenn das NICHT angebracht ist, was ist denn dann die unvollständige Information?

"Sorry sie sind krank den rest machen wir morgen" ?? eher ned oder?

Bei Todesnachrichten soll man ja auch ohne große Umschweife zur Sache kommen und mit klaren Worten sagen was Sache ist.

und zu D hab ich gedacht was ist wenn ich das Informationsbedürfnis des Pat. erfrage und er sagt er wills ned wissen. Dann seh ich aber alt aus! Ich kann ja schlecht sagen alles klar tschüüss schönes Leben noch ... oder so

Unregistriert
12.03.2008, 17:34
Naja, aber man muss sich als Arzt vielleicht schon danach erkundigen, inwieweit der Patient seine Lage auch verstanden hat. Was wenn der Tumor, obwohl bösartig, behandelbar ist?
Wenn der Patient nun denkt, er ist so gut wie tot, wird das seinen Genesungsprozess sicher nicht fördern...
Genauso muss dem Patient aber auch klar sein, was passieren KANN...

Ich habe E gewählt, weil die Formulierung für mich einfach nach "Überrumpeln" klingt...

HalloBallo
12.03.2008, 17:39
dass ihr alle so abgebrüht seid und eure diagnose sofort wissen möchtet, ist die eine sache.
patienten sind aber so unterschiedlich, dass es angebracht ist, sich erst einmal "ranzutasten" - und in ein solches schema passt E halt leider nicht.

was ist, wenn ich einen "labilen" patienten vor mir habe? meint ihr, da ist es angebracht, gleich mit der tür ins haus zu fallen?

es geht doch in der frage um eine allgemeine richtlinie / empfehlung....

es ist aber meiner Meinung nach genauso paradox, den Patienten am Ende des Gespräches zusammenfassen zu lassen, was er verstanden hat.....vermutlich hat selbiger in diesem Moment andere Sorgen (sprich sich mit der Diagnose des bösartigen Tumors zu befassen).
Stellt euch doch mal vor: ihr liegt da, der Arzt kommt rein; übermittelt euch die Diagnos "bösartiger Tumor" (unabängig vom Zeitpunkt während des Gespräches) und fordert euch dann auf: "Herr/Frau XY, um mich zu versichern, dass sie das alles auch richtig verstanden zu haben, bitte ich sie nocheinmal eine kurze Zusammenfassung zu geben."
Es mag ja sein, dass er nicht alles auffassen konnte, jedoch ist an der Diagnose "BÖSARTIGER Tumor" so oder so kaum etwas schön zu reden/verstehen.

Unregistriert
12.03.2008, 17:44
In der Aufgabe heist es .. der Arzt will seinen Pat. informieren, dass er Krebs hat.. von mehr ist da ja ned die Rede also hab ich das so verstanden, dass DIE vollständigE InformaTION ist: "Sie haben Krebs". Das in den ersten 5Min. nicht der gesamte Therapieverlauf, Folgen, Heilungsaussichten etc. geklärt werden kann versteht sich ja von selbst.

Tricia McMillian
12.03.2008, 19:46
Hi!
Ich habe bei dieser Frage ziemlich geschwankt, mich dann aber für C entschieden. Die vollständige Information bzgl. der Diagnose (E) sollte meiner Meinung nach einfühlsam, aber konkret mitgeteilt werden. Darauf ist der Patient angewiesen!
Da die Psyche des Patienten aber selbst "sortiert", was sie ertragen kann, wäre es meiner Ansicht nach fatal, vom Pat. eine Zusammenfassung zu verlangen (höchstens, um zu registrieren, inwieweit die Psyche die Informationen "vorsortiert" hat). Wie soll man sich denn diese Zusammenfassung auch vorstellen? "Also, Frau Doktor, ich habe verstanden, dass ich an einer sehr schlimmen Krankheit leide, an der ich möglicherweise sterben werde. Herzlichen Dank für Ihre Offenheit." Oder was?!

Unregistriert
12.03.2008, 20:15
es ist doch meistens so, dass man sehr geschockt ist, wenn man eine schlechte nachricht bekommt, in diesem fall natürlich sehr drastisch in der frage. danach ist doch meist kein mensch mehr aufnahmefähig für weitere infos. wie therapie, prognose etc., kann mir keiner erzählen! das einzige, was dann nur noch interessiert ist, wie weit fortgeschritten ist die krankheit und wie lange hat man noch. deswegen habe ich auch E angekreuzt.
man kann so eine info. auch anderes vermitteln.

Unregistriert
12.03.2008, 20:31
Hallö,

hab die Diskussion jetzt auch schon ein wenig verfolgt. Also wir mussten im 4.Semester zu einem von vier Themen eine Ausarbeitung machen, so ne Pseudowissenschaftliche Arbeit. Eines der Themen war zum Beispiel shared decision making (frage 49 B) und ein anders Braking bad news, also überbringen schlechter Nachrichten. Dabei hat sich das SPIKES-Modell als üblich rausgestellt.

Ich weiß nicht mehr, wie die einzelnen Unterpunkte lauteten, aber A-D gehörten dazu und E halt nicht... auch wenn das individuell anders ist. Glaubt mir a weng...