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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was machen?



axys
14.03.2008, 10:16
Hallo!
Ich trage folgendes Problem schon länger mit mir herum und dachte, ich schreib jetzt mal hier rein:
also, es ist so, dass ich jetzt seit zwei Wochen in die Methoden meiner experimentellen Doktorarbeit eingearbeitet werde.
Ursprünglich wollte ich nicht so gerne experimentell machen, weil Labor nicht so wirklich mein Ding war, habe mich aber u.a. wegen des Betreuers und des Klimas im Labor dafür entschieden (also auch nicht unbedingt des Themas wegen).
Ich habe bisher 4 PCRs gemacht, bei der letzten und vorletzten hatte ich zwar Banden, aber nie da, wo es auch für später drauf ankommt (was also später meine Kontrollen sein sollen, ich treibe die MTAs zum Wahnsinn...). Zusätzlich mach ich Zellkulturen. Ich merk so leicht, dass ich mich schwer einfinden kann und auch Schwierigkeiten habe, mich da wirklich einzudenken und selbst etwas zu entwickeln (wie z.B. einen Plan für das weitere Vorgehen). Gibt es sowas wie Talent für PCR?
Und ist das öfter so am Anfang, auch wenn man eine klinische Studie macht?
Ich dachte immer, dass man so begeistert davon ist, dass man Tag und Nacht nichts anderes macht...
Wenn meine PCRs nie was werden und wegen dem ganzen o.g., frag ich mich ob das alles wirklich Sinn macht, oder soll man sich anfangs durchbeißen und dann wird es irgendwann besser? Weil wie gesagt, von der Betreuungsseite her und so gibt es eben keine Probleme und von demher würde ich es gerne weitermachen.


Über Meinungen würde ich mich freuen, bin leicht verzweifelt...

Danke,
schönes WE,
a

cKone
14.03.2008, 10:32
Kommt drauf an, was du für eine PCR machst?
Ich persönlich kann von 3monatiger Durstphase auf PCR-Ebene berichten, und letztlich lag es an einem Parameter.
Grade in der Anfangsphase musst du die MTAs oder PhDs löchern, sonst bist du schnell verloren. Das man sich dadurch im Labor nicht unbedingt Freunde macht, kenn ich aus eigener Erfahrung.
Trotzdem ist die Anfangsphase einer exp. Arbeit oft die schwerste. Deshalb, langen Atem beweisen und Misserfolge nicht persönlich nehmen.

test
14.03.2008, 10:44
Je besser man sich mit einer Methode auskennt und sie versteht, desto leichter fällt es einem Fehler zu beheben. Wenn du das Gefühl hast, die Methode noch nicht ausreichend verstanden zu haben, lies doch mal in einem Methodenbuch über PCR nach, z.B. Der Experimentator - Molekularbiologie, Genomics ist meiner Meinung nach für den EInsteiger nett geschrieben und nicht zu dick.
Ansonsten weiter MTAs und Kollegen mit dem Problem nerven. Alles Material neu bestellen, kann auch manchmal Wunder wirken. :-))

Gersig
14.03.2008, 13:02
Deshalb, langen Atem beweisen und Misserfolge nicht persönlich nehmen....aber sich auch eingestehen, wenn die Diss nichts werden kann und dann: abbrechen!

Blondi
14.03.2008, 13:47
Gibt es denn überhaupt Methoden, die meist gut funktionieren? Welche würdet ihr als die schwersten bezeichnen und welche als die leichtesten?

test
14.03.2008, 14:43
Gibt es denn überhaupt Methoden, die meist gut funktionieren? Welche würdet ihr als die schwersten bezeichnen und welche als die leichtesten?

Kann man so meiner Meinung nach nicht sagen. Alles was etabliert ist läuft gut, dann ist es egal, ob Western Blot, Gelelektrophorese, PCR oder was weiß ich. Vom Prinzip sind sie alle relativ einfach, man muß es nur für die konkrete Fragestellung zum laufen bringen, ist das einmal geschafft ist es oft nur noch einfache Routine. :-meinung

Xela
14.03.2008, 23:33
... Ich habe bisher 4 PCRs gemacht, bei der letzten und vorletzten hatte ich zwar Banden, aber nie da, wo es auch für später drauf ankommt.
...
Gibt es sowas wie Talent für PCR? Und ist das öfter so am Anfang [...] ?
...
Wenn meine PCRs nie was werden und wegen dem ganzen o.g., frag ich mich ob das alles wirklich Sinn macht, oder soll man sich anfangs durchbeißen und dann wird es irgendwann besser? Weil wie gesagt, von der Betreuungsseite her und so gibt es eben keine Probleme und von demher würde ich es gerne weitermachen.
hey axys! erstmal kopf hoch!

du bist in der anfangsphase einer experimentellen doktorarbeit- es ist völlig normal, dass da nicht alles rund läuft und du etwas überfordert bist. es braucht einfach eine gewisse übung bis man die methoden sicher und sauber beherrscht. du hast bisher 4 pcrs gemacht- mal ehrlich: das reicht nicht für ein routiniertes handling. wahrscheinlich arbeitest du noch ungenau und hast die einzelnen versuchsschritte nicht verinnerlicht- da schleichen sich fehler nun mal ein! vielleicht hast du bei den versuchen, die du bisher gemacht hast auch einfach irgendwas vergessen? kein ethidiumbromid im gel, kein enzym in der pcr, keine dna hinzugefügt- was weiß ich. mittlerweile hast du ja immerhin schon mal banden in der pcr. das ist doch ein fortschritt!

allerdings stimmt die größe deiner banden nicht mit der erwarteten überein. auch dafür gibts erklärungen: hast du den richtigen gewichtsmarker (`ladder´) aufs gel aufgetragen? arbeitest du überhaupt mit einem bereits etablierten primer? (nicht jeder neusynthetisierte primer funktioniert so wie er soll.) hat mit dem primer schon mal jemand anders gearbeitet und hat er dann funktioniert? kontamination in der probe oder in deinen chemikalien?

zu experimentellem arbeiten gehört es einfach dazu, dass mal was schief geht. damit musst du dich abfinden. lass dir die pcr-technik nochmal und nochmal zeigen, bitte die mtas um hilfe. irgendwann klappts schon und dann macht die arbeit im labor auch spass!

wichtig ist, dass du eine gute betreuung hast, sowohl bei der praktischen tätigkeit im labor als auch was den theoretischen background angeht. wie du schreibst ist das bei dir der fall. also beiss die zähne erstmal zusammen und schmeiß nicht nach 4 pcrs das handtuch. du wirst sehen: eigentlich ist die pcr eine zuverlässige und vor allem schnelle methode, du lernst das bestimmt noch!

bei mir liefs am anfang ähnlich schlecht und ich hatte zwischendurch mal eine durststrecke wo wochenlang kein einziger versuch geklappt hat- ich habs trotzdem durchgehalten und bin dafür dankbar.

drück dir die daumen!

alex