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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bei gutem Physikum weniger Studiengebühren?



gmrama
19.03.2008, 16:42
Ein Kommilitone hat mir erzählt, dass er glaubt gehört zu haben, dass man bei einer zwei oder eins im physikum anschließend teilweise von studiengebühren befreit wird.

Hat da jemand schonmal von gehört?

Danke.

sodbrennen
19.03.2008, 16:49
An manchen Unis kriegt man die Studiengebühren oder zumindest einen Teil davon zurück, wenn man zu den 10% besten Absolventen gehört.

unclejohn
19.03.2008, 17:44
Hi!

Solche Uni internen Regelungen finde ich imho unmöglich. Klar muss Leistung auch belohnt werden, aber sicherlich nicht so. Wenn schon über Stipendien etc, aber so einfach an der materiellen Situation der Studenten vorbei gedacht Gebühren die alle zahlen müssen für einen Teil zu erlassen... Das sollte verboten werden. Dann sollen die Unis das anders regeln.


lg :-D

Keenacat
19.03.2008, 18:05
ehm...

würdest du darlegen, was deiner humble opinion nach der unterschied ist zwischen stipendien und dem erlass von studiengebühren? ist ja im prinzip nichts anderes als 500 öcken, die der leistungsstarke student dann im semester zusätzlich zur verfügung hat, weil er sie der uni nicht in den rachen schmeißen muss. ob man ihm die jetzt direkt überweist oder ihm quasi sachleistungsmäßig die studiengebühren erlässt, gibt sich mal so überhaupt nichts...

unclejohn
19.03.2008, 18:31
Vom Geld her nicht, aber von der Art und Weise, wie das ganze abläuft schon. Generell finde ich es halt zu einfach bloß nach der reinen Leistung so etwas zu machen und die gesamten Begleitumstände herauszulassen. Aber es geht bei dieser Aktion ja sowieso nicht um die Studenten, sondern darum, dass Uni XY möglichstviele überdurchschnittlich gute Studenten hat und in den Statistiken toll dar steht. Um die Studenten selber geht es dabei aber kaum. Naja, hast schon recht, ob jetzt Stipendium oder Studiengebühren weg nimmt sich natürlich vom Geld her weniger, aber kommt halt für mich vom Gefühl her anders rüber. Naja, was beschwere ich mich... Meine Studiengebühren zahlen Mamma und Papa^^

lg :-D

Keenacat
19.03.2008, 18:44
kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. :-nix
ich finds im gegenteil sogar viel eher nachvollziehbar, wenn jemandem, der überdurchschnittlich viel leistet, ganz direkt studienerleichterungen geschaffen werden anstatt ihm sinnlos irgendwelche geldbeträge zu überweisen.

du kannst nicht hingehen und einerseits der meinung sein, leistung müsse belohnt werden und es andererseits total doof finden, wenn sowas, ich zitiere:

bloß nach der reinen Leistung gemacht wird.

das wird immer alles in einen topf geschmissen. klar muss es auch erleichterungen nach, sagen wir mal, sozialen kriterien geben. oder es geht nach ehrenamtlichen leistungen, engagement und solchen sachen.
aber mir will nicht in den kopf, was alle immer gegen rein leistungsbezogene stipendien etc. haben. behauptet ja keiner, dass es nur solche geben soll.

im übrigen erwarten auch stipendiatenwerke, dass man über soziales/kirchliches engagement hinaus leistung bringt. für soziale zwecke gibts ja bafög, aber: ich bekomm mein bafög auch nur dann, wenn ich denen nachweise dass ich nicht bloß rumstudier, sondern auch was zuwege bringe. und das find ich völlig gerechfertigt.

Sandmann85
21.03.2008, 16:51
Ich finde es auch absolut richtig, dass man für gute Leistungen belohnt wird. Was spricht denn dagegen das über die Studiengebühren zu tun??

Wer lernt und gut abschneidet wird belohnt, die anderen nicht, so ist das eben.

ringelflocke
26.03.2008, 18:48
außerdem werden stipendien i.d.r. nach dem entsprechenden bafög-satz vergeben, das heißt, dass die, die kein bafög bekommen, von einem stipendium (abgesehen vom büchergeld) sowieso nicht viel haben.
ich finde es eine gute sache, dass den leistungsstärksten die studiengebühren erlassen werden. so kann u.u. auch abgewogen werden, ob es sich eher lohnt, einen nebenjob zu machen oder alternativ verstärkt ins studium zu investieren.

Darkromantic
26.03.2008, 18:56
Armselige Diskussion und ganz schön kurz gedacht!
Diejenigen, die finanziell gut gestellt sind, von ihren Eltern das Studium und die Wohnung finanziert bekommen (und somit viel mehr potentielle Zeit zum Lernen haben, als ein Student, der sich sein Studium "nebenbei" finanzieren muss), profitieren herrlich von solchen Regelungen. Soll ihnen doch auch noch die Studiengebühr erlassen oder teilweise zurückerstattet werden...! Super!!!
Logo ist nicht jeder Vollzeit-Sohn / jede Vollzeit-Tochter automatisch unter den besten 10% des Jahrgangs - aber viel wahrscheinlicher als derjenige/diejenige, welche(r) neben der Uni noch diverse andere Verpflichtungen hat! Wenn das gerecht ist, lebe ich im falschen Universum!

Keenacat
26.03.2008, 20:44
keiner sagt, dass es nur leistungsbezogene förderung geben soll. :-keks
es sollte nur AUCH welche geben. leistung zu bringen und dafür nicht belohnt zu werden ist auch nicht sonderlich fair (aber leider ein klassiker in diesem land).

sobald irgendwer auf leistungsbezogene förderung zu sprechen kommt, krakeelt die "soziale gründe!!"-fraktion herum. als ob nicht beides in friedlicher eintracht koexistieren könnte.
:peace:

im übrigen finde ich es mindestens genauso wichtig, soziales engagement zu belohnen. mein soziales engagement zumindest frisst reichlich zeit, für die ich materiell genau garnichts bekomme und ich weiß, dass es viele leute gibt, die noch wesentlich mehr freie zeit in solche dinge investieren.

was spricht denn dagegen, alle drei punkte irgendwo zu berücksichtigen?
was hast du gegen leistung? ich dachte wirklich, streber klatschen hätte spätestens nach der schule ein ende. :-(

achja, um missverständnissen vorzubeugen: was mich tierisch aufregt ist der in solchen argumentationen grundsätzlich mitschwingende vorwurf, leute, die was zustande bringen könnten eigentlich nichts und wären eigentlich faule säcke. daran ist immer finanzielle unterstützung schuld, zu viel zeit, keine freunde, das soziale umfeld, die uni, blah. alles schon tausendmal gehört. das wird dann im nebensatz zwar halb relativiert, aber der grundlegende vorwurf bleibt bestehen.
das sich die leute was erarbeiten und vielleicht einfach helle köpfchen sind, fällt völlig unter den tisch.
kein wunder, dass sich viele richtig gute ärzte ins ausland verkrümeln.

el_corazón
26.03.2008, 21:20
achja, um missverständnissen vorzubeugen: was mich tierisch aufregt ist der in solchen argumentationen grundsätzlich mitschwingende vorwurf, leute, die was zustande bringen könnten eigentlich nichts und wären eigentlich faule säcke. daran ist immer finanzielle unterstützung schuld, zu viel zeit, keine freunde, das soziale umfeld, die uni, blah. alles schon tausendmal gehört. das wird dann im nebensatz zwar halb relativiert, aber der grundlegende vorwurf bleibt bestehen.
das sich die leute was erarbeiten und vielleicht einfach helle köpfchen sind, fällt völlig unter den tisch.
kein wunder, dass sich viele richtig gute ärzte ins ausland verkrümeln.

Das kann man nur unterschreiben. :-top
Leistung wird einfach viel zu selten belohnt, sondern nur oftmals belächelt.

Keenacat
26.03.2008, 22:55
oh ja.

mit "also, ich schaffs immer grad so eben, sind auch hammerhart die prüfungen, die wollen uns alle vor der klinik noch rauswerfen." bekommt man immer ein paar unterstützer.

wenn man hingeht und sagt:"also, ich bin unter den oberen 10% gelandet, fand die angelegenheit jetzt auch nicht so dramatisch. man muss sich halt reinknien." wird man direkt scheel angeguckt. streber, die fand man in der schule schon *******. jawollja. wer mehr als mittelmaß hinbekommt, MUSS sich die leistung irgendwie erschlichen haben. und DAS dann auch noch zu belohnen geht eh voll zu weit. :-wand

ringelflocke
27.03.2008, 08:05
Armselige Diskussion und ganz schön kurz gedacht!
Diejenigen, die finanziell gut gestellt sind, von ihren Eltern das Studium und die Wohnung finanziert bekommen (und somit viel mehr potentielle Zeit zum Lernen haben, als ein Student, der sich sein Studium "nebenbei" finanzieren muss), profitieren herrlich von solchen Regelungen. Soll ihnen doch auch noch die Studiengebühr erlassen oder teilweise zurückerstattet werden...! Super!!!
Logo ist nicht jeder Vollzeit-Sohn / jede Vollzeit-Tochter automatisch unter den besten 10% des Jahrgangs - aber viel wahrscheinlicher als derjenige/diejenige, welche(r) neben der Uni noch diverse andere Verpflichtungen hat! Wenn das gerecht ist, lebe ich im falschen Universum!

immerhin bekommen "vollzeitsöhne/töchter" :-D kein bafög und auch keine stipendien.
<< bäh, streber! >> ist auch ein typisch deutsches verhalten. hier darf bloß keiner aus der reihe tanzen, vor allen dingen nicht "nach oben". in anderen ländern finden wir diese kleingeist-kultur in dieser form nicht. leistung in deutschland ist fast immer mit neid behaftet - woanders überwiegt dagegen der respekt. zu was für einer gesellschaft das führt, dürfte jedem klar sein.

Xylamon
27.03.2008, 10:38
In Göttingen sollen angeblich die besten 10% für das folgende Semester die Studiengebühren rückerstattet bekommen... Find ich nicht schlecht, ist ne nette Geste. Nen riesen Unterschied macht's jetzt auch nicht, für's 6. Semester muss man eh wieder zahlen.

Leistung kann ruhig belohnt werden - wir sind hier ja nicht im Kommunismus und jeder weiß wie die im Vergleich zum wettbewerbsorientierten Kapitalismus abgeschnitten haben.

Darkromantic
27.03.2008, 10:41
Na ja...war ja irgendwie klar, dass das hier keiner versteht (verstehen möchte).
Vielleicht habe ich mich auch nur ein wenig ungeschickt ausgedrückt?! Kann ja auch sein...!

Nochmals: Es behauptet keiner - ich auch nicht! - dass man Leistung nicht honorieren sollte. Ob es ein gutes Signal ist, den 10 oberen Prozent die Studiengebühren zu erlassen, darf jedoch bezweifelt werden. Wenn ich hierfür wirklich Argumente anfühen muss, um es verständlich zu machen, sehe ich Schwarz! Vielleicht wären andere Formen der "Belohung" einfach sinnvoller und würden weniger potentiellen Zündstoff transportieren.

@Keencat
Dein Argument mit den vielen "guten" Ärzten, die nach dem Studium ins Ausland gehen, gibt mir eigentlich (obwohl von Dir sicherlich nicht beabsichtigt) recht: Die Motivation, Medizin zu studieren, ist bei vielen der von mir beschriebenen Leuten nicht primär, ein gewissenhafter und guter Arzt im eigenen Land zu werden, sondern möglichst schnell Karriere zu machen (ich habe von der Sorte mehr als genug an der eigenen Uni kennengelernt!). Und hierbei handelt es sich eben in den allermeisten Fällen um die oberen 10% (um bei dem Bild zu bleiben): Studium, Wohnung, Lebensunterhalt von den Eltern finanziert; am besten noch Stipendien abgegriffen; wenn es nach Euch geht womöglich auch noch die Studiengebühr erlassen...und nach dem Examen schnell geschaut, wo auf der Welt es die besten und größten Firmen gibt, die das meiste Geld springen lassen.
Vorsicht: Damit beschönige ich nicht die katastrophalen Zustände der deutschen Ärzteschaft, an welcher sich dringend etwas zu ändern hat!
Aber es ist doch Fakt, dass die ganzen "doofen" Ärzte, die in Deutschland bleiben und sich den Arsch für ein viel zu kleines Gehalt aufreißen, eher diejenigen sind, die mit Herz und Verstand das Studium gemeistert haben, neben dem Studium vielleicht noch diverse Jobs zur Lebenssicherung absolviert haben und ihre Studiengebühren Cent für Cent abdrücken mussten!
Die anderen, begünstigten und "gesponsorten" Kollegen, hauen ja nach Deinen Worten größtenteils ab, oder?!
Da brauchts Du keine blöden und infantilen Bildchen mit Peace und Keks in Deinen Beitrag kopieren - das ist einfach ein (nach meinem Empfinden) unsoziales Verhalten und hat nichts mit "Streberklatsche" oder sonstigem Kinderpipi zu tun! Wie alt seid Ihr denn eigentlich?!?

Liebe Grüße!

D.

el_corazón
27.03.2008, 13:17
@Keencat
Dein Argument mit den vielen "guten" Ärzten, die nach dem Studium ins Ausland gehen, gibt mir eigentlich (obwohl von Dir sicherlich nicht beabsichtigt) recht: Die Motivation, Medizin zu studieren, ist bei vielen der von mir beschriebenen Leuten nicht primär, ein gewissenhafter und guter Arzt im eigenen Land zu werden, sondern möglichst schnell Karriere zu machen (ich habe von der Sorte mehr als genug an der eigenen Uni kennengelernt!).


Jeder und wohl auch du will das beste für sich herausholen und Dinge wie Selbstverwirklichung, Helfersyndrom, wissenschaftliches Arbeiten, Geld, vernünftige Facharztausbildung, Auslandserfahrung, Karriere, Arbeiten möglichst nah am Heimatort, etc. sind bei jedem anders gewichtet, unabhängig von der persönlichen Einkommenslage! :-meinung Du schreibst hier wieder die alte Leier, dass nämlich die meisten "guten" Ärzte karrieregeil wären und nur der Rest gewissenhaft und gut arbeiten würde. :-kotz Da hat dich Keencat nicht falsch verstanden sondern einfach nur durchschaut. :-D


Und hierbei handelt es sich eben in den allermeisten Fällen um die oberen 10% (um bei dem Bild zu bleiben): Studium, Wohnung, Lebensunterhalt von den Eltern finanziert; am besten noch Stipendien abgegriffen; wenn es nach Euch geht womöglich auch noch die Studiengebühr erlassen...und nach dem Examen schnell geschaut, wo auf der Welt es die besten und größten Firmen gibt, die das meiste Geld springen lassen.
Vorsicht: Damit beschönige ich nicht die katastrophalen Zustände der deutschen Ärzteschaft, an welcher sich dringend etwas zu ändern hat!
Aber es ist doch Fakt, dass die ganzen "doofen" Ärzte, die in Deutschland bleiben und sich den Arsch für ein viel zu kleines Gehalt aufreißen, eher diejenigen sind, die mit Herz und Verstand das Studium gemeistert haben, neben dem Studium vielleicht noch diverse Jobs zur Lebenssicherung absolviert haben und ihre Studiengebühren Cent für Cent abdrücken mussten!


Na ja, warum gehen denn wohl so viele "gute" Ärzte ins Ausland. Wohl weil sie a.) hier nicht das Gefühl haben, eine gute Perspektive geboten zu bekommen, b.) im Ausland oftmals Leistung besser entlohnt wird, nicht nur finanziell sondern einfach auch mit Förderung, Anerkennung, etc und eben nicht mit Neid und Argwohn. In viele Länder kann man als deutscher Arzt auch nicht einfach so hingehen, sondern die verlangen auch Leistungsnachweise, Prüfungen, etc., die halt von "guten" Ärzten eher erfüllt werden. Und wenn du dann wieder schreibst, dass die eher "doofen" Ärzte mit "Herz und Verstand" studieren würden (im Ggs. zu den "guten"), dann ist das eben kein Fakt sondern bestätigt Keencats Vermutung...



Die anderen, begünstigten und "gesponsorten" Kollegen, hauen ja nach Deinen Worten größtenteils ab, oder?!
Da brauchts Du keine blöden und infantilen Bildchen mit Peace und Keks in Deinen Beitrag kopieren - das ist einfach ein (nach meinem Empfinden) unsoziales Verhalten und hat nichts mit "Streberklatsche" oder sonstigem Kinderpipi zu tun! Wie alt seid Ihr denn eigentlich?!?

Liebe Grüße!

D.

el_corazón
27.03.2008, 13:29
Was ich noch ergänzen möchte:
Leistung bleibt Leistung, egal wie leicht oder schwer der/diejenige es gehabt hat und unter welchen Voraussetzungen man sie erbracht hat. Natürlich gebührt jemanden, der sich von unten nach oben hochgearbeitet hat (sagen wir mal Gruppe A) nochmals mehr Respekt, aber deswegen kann man dem Rest (Gruppe B, hatte bessere Voraussetzungen durch entsprechendes Umfeld, keine finanziellen Probleme, etc.) diesen Respekt doch nicht absprechen. :-meinung Nach deiner Auffassung würden dann nur die sozial schwächeren gefördert werden, während die besser gestellten leer ausgehen würden, das ginge ja dann Richtung Kommunismus und den will doch keiner...

Keenacat
27.03.2008, 14:13
Die Motivation, Medizin zu studieren, ist bei vielen der von mir beschriebenen Leuten nicht primär, ein gewissenhafter und guter Arzt im eigenen Land zu werden, sondern möglichst schnell Karriere zu machen (ich habe von der Sorte mehr als genug an der eigenen Uni kennengelernt!). Und hierbei handelt es sich eben in den allermeisten Fällen um die oberen 10% (um bei dem Bild zu bleiben): Studium, Wohnung, Lebensunterhalt von den Eltern finanziert; am besten noch Stipendien abgegriffen; wenn es nach Euch geht womöglich auch noch die Studiengebühr erlassen...und nach dem Examen schnell geschaut, wo auf der Welt es die besten und größten Firmen gibt, die das meiste Geld springen lassen.


das sind vorurteile der allerniederträchtigsten sorte und genau das, was ich gemeint hab. die unterstellung nämlich, man habe sich das alles erschlichen, wolle eh nur abkassieren etc.
verrate mir doch mal, wo da die logik dahinter ist? hier in deutschland herrscht vollbeschäftigung. jeder, der die prüfungen irgendwie besteht, wird hier auch in diesem beruf arbeiten. wenns mir oder anderen nur ums prestige, kohle und sichere altersvorsorge gehen würde, welche motivation hätte man dann bitte sich richtig reinzuknien, sich den stoff nicht nur marginal anzueignen und nach ein wenig brillianz zu streben? nötig ist das nicht und materiell honoriert wird das eben erst recht nicht, das ist genau der punkt, den ich und die anderen "pros" hier anprangern.

um ein guter arzt zu sein muss man vor allem AHNUNG haben von dem was man tut. klar fordert so ein beruf auch hingabe, zwischenmenschliche fähigkeiten und ähnliche soft skills, aber die allein reichen halt nicht zu, wenn man wirklich ein guter arzt sein will, der für die patienten das maximum rausholen kann.

Darkromantic
28.03.2008, 10:51
1. Nein, das sind keine Vorurteile, sondern (wie ich bereits geschrieben habe) persönliche Erfahrungen aus meinem direkten Umfeld an der Uni. Das sind auch keine Einzelfälle und/oder Exoten, sondern durchaus gängige Einstellungen. Musst Dich nur mal genauer umschauen!

2. Dass sich die "oberen 10%" alles nur "erschlichen" haben, habe ich nicht behauptet. Dass etliche Leute eben finanziell besser gestellt sind als andere (in Form von Stütze seitens des Elternhauses), ist eine Tatsache - Tatsache ist aber halt auch, dass eben diese Leute in den allermeisten Fällen auch den nötigen Background haben, sich im oberen Drittel der Leistungserbringer zu etablieren. Dass Ihr das nicht oder nur schwer verstehen könnt, leuchtet mir nicht so richtig ein! Das ist doch primär auch kein Vorwurf (ich komme selbst aus gutem und wohlhabendem Hause, muss mir aber halt mein Studium + Familie selbst finanzieren - mache ich auch!), sondern nur eine Feststellung.

Der Streitpunkt, um den es sich hier dreht, wird einfach ein wenig aus dem Blickfeld verloren. Stein des Anstoßes waren ja die Studiengebühren und der Vorschlag, diese (teilweise) den "Höchstleistern" zu erlassen. Dass ich dies als ein ungutes Signal gegenüber den anderen Studierenden sehe, ist doch primär kein Verbrechen und hat um Himmels Willen nichts mit "Kommunismus" oder ähnlichem Quatsch zu tun!
Was hier vorgeschlagen wird, ist aber - wieder nur in meinen Augen betrachtet! - eine Miniausgabe der Probleme, die wir derzeit massiv in Deutschland haben. Eine Gruppe der "oberen paar Prozent" (um bei dem vielzitierten Bild zu bleiben) wird aus diversen Verpflichtungen rausgehalten, welche andere Gruppen ohne Diskussion zu erbringen haben. In unserem Fall das Zahlen einer (in meinen Augen übrigens völlig sinn- und nutzlosen!) Studiengebühr. Diese Gebühr ist aber nun einmal beschlossene Sache und sollte dann auch von allen (!) Betroffenen entrichtet werden. Nicht nur von jenen, die sowieso zu kämpfen und zu rudern haben, um sich das Leben und das Studium irgendwie zu sichern. Nochmals: Aus dieser Gruppe kommen nur gaaaaanz wenige, die es in die "Oberliga" schaffen. Und warum das so ist, habe ich mehrfach erwähnt: Bei einem Job neben dem Studium und anderen Verpflichtungen, von welchen andere verschont bleiben, ist es äußerst schwierig, sich mit Leuten zu messen, die - vom Background her - einfach viel mehr Zeit und Muse besitzen, sich lerntechnisch adäquater vorzubereiten.
Mein Vorschlag war daher ganz einfach jener, andere Formen der Honorierung zu finden, die nicht so viel Zündstoff in sich bergen (siehe unsere Disukssion hier)!
Dass dies ein bißchen linke-Tasche-rechte-Tasche sein kann, ist mir klar. Es geht mir halt um die Signalwirkung und das ganz natürliche Gerechtigkeitsempfinden.

Ich klinke mich hier jetzt aus. Habe alles zum Thema gesagt.

Liebe Grüße & viel Erfolg noch beim Studieren!

D.