Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Werden wir ernährungsbewusster?
Heute ist mir beim Einkaufen eine Broschüre in die Hände gefallen, und zwar diese (http://www.lidl.de/cps/rde/xchg/lidl_de/hs.xsl/21920.htm) hier. Darin wird noch mal erklärt, was der Discounter schon seit einiger Zeit macht, nämlich Inhaltsstoffe von Lebensmitteln auf der Vorderseite der Verpackung deutlich zu kennzeichnen. Neulich in den Nachrichten hieß es, das solle demnächst sowieso als Gesetz verabschiedet werden (oder wurde schon). Kritiker meinten zwar, die Kennzeichnung würde nicht deutlich genug hervorheben, welche Werte besonders gut und welche schlecht seien. Man solle beispielsweise Fette rot (=davon wenig essen), Kohlenhydrate gelb (=davon mittelviel) und Ballasstoffe grün (=davon viel essen) kennzeichnen. Wie dem auch sei, ich finde es schon mal superpraktisch, dass überhaupt diese Werte jetzt so deutlich sichtbar und auf Portionen berechnet auf den Packungen abgedruckt sind. Früher habe ich auf sowas selten geachtet, jetzt schaue ich schon mal drauf und lasse mich davon beim Kauf und Verzehr beeinflussen. Überhaupt ist mir aufgefallen, dass das Angebot nicht nur an Biokost sondern auch an kalorienreduzierten Artikeln deutlich zugenommen hat in den letzten Jahren. Meint ihr, das bringt was für die Ernährungssituation der Bevölkerung? OK, in den USA gibt es tonnenweise solches Light-Zeugs und trotzdem sind die Menschen fett. Aber trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass es zumindest einen gewissen Erziehungseffekt und mehr Bewusstsein für die Ernährung geben wird.
Hm, also eine Ernährungsnavigation brauche ich nicht. Ich weiss eigentlich, was im Essen so an versteckten Fetten oder was auch immer drin ist, weil ich ja als Veggie auch immer geschaut hab, was so in den Lebensmitteln drin ist. Zudem hab ich früh angefangen zu kochen und zu backen. Und zwar mit Büchern aus einer Zeit, wo es noch kein Backpulver und sonstige nützlichen Accessoires der Lebensmittelindustrie gab. Folglich musste ich mir so einiges auseinanderklamüsern.
Ich ernähre mich schon recht gesund (mal abgesehen vom Schokikonsum :-blush). Diese Light-Produkte sehe ich ehrlich gesagt nicht als Vorteil, da viele Leuten denken, sie könnten dann mehr davon essen, nur weil "light" drauf steht. Wer auf seine Ernährung achtet, der braucht dafür keine Farbcodes, der weiss z.B., dass ein Joghurt mit 0,1% Fettgehalt fettarm ist und der weiss auch wo er Ballaststoffe etc. herbekommt.
Ich glaub nicht, dass eine neue Deklarierung von Lebensmittelinhaltsstoffen eine nennenswerte Zahl Leute zu gesunder Ernährung erzieht. Wer sich gesund ernährt, der schaut eh auf die Stoffe, und alle anderen werden eher genauso wenig wie zuvor drauf schauen. Das kann ich immer super beim Einkaufen beobachten (ich liebe diese Sozialstudien :-))). Ich bekomme gelegentlich saudumme Kommentare von anderen Leuten im Laden, wie ich mir in meinem zarten Alter denn so teures Essen leisten könne (im Wagen ist meist nur gesundes Zeugs). Im Vergleich dazu packen diese Kommentierer dann 8 Pakete Mett, nen Haufen Maggi-Fix, 2 Flaschen Korn und Toastbrot aufs Band :-D
Ich muß sagen, mir kommt es sehr entgegen, daß es immer mehr Bioprodukte gibt, ich ernähr mich gern bewußt und gesund -und mittlerweile ist es alles etwas erschwinglicher. Natürlich muß man auch differenzieren, nicht überall, wo Bio drauf steht, ist auch (richtig) Bio drin -und wenn bei manchen Lebensmittel wirklich richtig gute Sachen bekommen möchte, muß man nach wie vor im Reformhaus kaufen und etwas mehr Geld ausgeben.
Wenn ich allerdings daran denke, wie schwer es früher war, Tofu zu bekommen, oder andere Sojaprodukte, selbst Sojamilch, und wie teuer das alles war (mein armer Studentengeldbeutel), ist da schon eine deutliche Veränderung zu verzeichen. Es ist immer noch nicht billig, aber anscheinend, weil doch mehr Menschen das ganze kaufen wollen, doch günstiger (da es anscheinend aber auch modern/ im Trend ist, wird es natürlich nicht ganz billig werden ;-) ).
Bei uns wurde sich schon zuhause relativ gesund und vollwertig ernährt, daher war ich schon immer etwas daran gewöhnt. Aber mir ist es mittlerweile noch viel wichtiger, mich gesund zu ernähren (Sünden müssen natürlich auch sein, aber die gibts halt nur ab und zu, dann ist es okay). Ich ess nicht nur Müsli, sondern ich achte auch noch drauf, dass da ein großer Anteil an Vollkornflocken drin ist( und nicht nur Weizen), außerdem keine Schokolade. Ich misch meistens auch noch frisch geschrotete Körner (aus dem Reformhaus ;-) ) mit rein.
Ess mittlerweile noch viel mehr Obst, Gemüse etc.pp.
Wenn mir das früher jemand erzählt hätte, hätte ich nur ungläubig geguckt (hab das früher zuhause nämlich schon manchmal gehaßt...)- was??? ich mach mal so was???!
Außerdem kauf ich, wenn möglich, auch lieber Glas- statt Plastikverpackungen, bin genervt von den ganzen überflüssigen Verpackungen, Tüten etc.
Ich glaub, ein ganz erheblicher Teil unserer Gesellschaft ist viel gesundheits-, köper-, umweltbewußter geworden. Hängt wahrscheinlich auch damit zusammen, daß Schönheit, Jugend immer wichtiger wird bzw. als immer wichtiger verkauft wird. Da will/ muß man ja irgendwie mithalten...
Allerdings, wenn man das tagtäglich so sieht, der Anteil an (richtig) dicken Leuten wird auch immer größer...und die könnten die Beschriftungen ja auch lesen, die Light-Produkte (obwohl man allein davon ja auch nicht schlank wird/ bleibt) auch kaufen :-nix
Im Vergleich dazu packen diese Kommentierer dann 8 Pakete Mett, nen Haufen Maggi-Fix, 2 Flaschen Korn und Toastbrot aufs Band :-D
Mein Favorit ist die Kombination meines Nachbarn (vor ein paar Jahren selbst beobachtet): Stange Zigaretten, Palette Dosenbier, Schachtel Katzenfutter :-))
Ich bekomme gelegentlich saudumme Kommentare von anderen Leuten im Laden, wie ich mir in meinem zarten Alter denn so teures Essen leisten könne (im Wagen ist meist nur gesundes Zeugs). Im Vergleich dazu packen diese Kommentierer dann 8 Pakete Mett, nen Haufen Maggi-Fix, 2 Flaschen Korn und Toastbrot aufs Band :-D
Echt?? :-( (also ich mein die Kommentare, das Einkaufsverhalten von manchen Leuten kenn ich auch) Das ist ja selten dämlich :-))
Aber Du hast schon recht, wer sich keine Bohne für gesunde Ernährung interessiert, der ignoriert auch weiterhin die Ernährungsnavigation. Wer allerdings schon Interesse hat, aber wirklich keine Ahnung und keine Lust, sich damit zu beschäftigen, dem kann so vielleicht geholfen werden.
Was mich allerdings nervt, ist die undifferenzierte Annahme, dass Bio = gesund. Nur weil ein Produkt aus biologischem Anbau ist, ist es nicht gesünder. Es ist einfach bloß umweltverträglicher hergestellt, enthält aber genauso viel Fett, Eiweiß und Zucker wie ein nicht-Bio-Produkt. :-nix
Aber Du hast schon recht, wer sich keine Bohne für gesunde Ernährung interessiert, der ignoriert auch weiterhin die Ernährungsnavigation.
Dann muss man aber wirklich schon auf beiden Augen blind sein. Denn die ist ja nun wirklich schon groß und deutlich vorn drauf. Mir ist es jedenfalls aufgefallen. Früher hab ich sowas, wie erwähnt, nur selten gelesen, wenn man die Packung erst dreimal drehen musste, um irgendwo klein gedruckt Nährwertangaben zu finden.
Was mich allerdings nervt, ist die undifferenzierte Annahme, dass Bio = gesund. Nur weil ein Produkt aus biologischem Anbau ist, ist es nicht gesünder. Es ist einfach bloß umweltverträglicher hergestellt, enthält aber genauso viel Fett, Eiweiß und Zucker wie ein nicht-Bio-Produkt. :-nix
naja, z.T. sind Bioprodukte schon zuckerärmer bzw. enthalten andere Süßmittel, aber klar, da muß man halt gucken...
Was mich allerdings nervt, ist die undifferenzierte Annahme, dass Bio = gesund. Nur weil ein Produkt aus biologischem Anbau ist, ist es nicht gesünder. Es ist einfach bloß umweltverträglicher hergestellt, enthält aber genauso viel Fett, Eiweiß und Zucker wie ein nicht-Bio-Produkt. :-nix
Ja, das ist genau der Fehler, den viele Leute dabei machen und sich dann wundern, warum sie fett werden, nicht abnehmen, etc.
Ich kauf ja gern Bio, eben wegen der Herstellung bzw. Tierhaltung. Allerdings kauf ich nicht alles Biozeugs, sondern nur so Dinge wie Eier und Fleisch in erster Linie. Beim Obst und Gemüse ist mir das Biozeugs teilweise einfach viel zu teuer und es schmeckt nicht unbedingt besser. Pestizide hin oder her, andere Leute werden mit dem chemisch behandelten Zeug auch über 80 Jahre alt. Das einzige Obst, was bei mir biomäßig sein muss, sind Zitronen, weil ich die Schale öfter mal verwende.
Diese Light-Produkte sehe ich ehrlich gesagt nicht als Vorteil, da viele Leuten denken, sie könnten dann mehr davon essen, nur weil "light" drauf steht.
:-meinung
Ich muss immer fast lachen, wenn ich im Aldi an den ganzen "light" Chips, Flips und anderen Knabbereien vorbeikomme - das ist nun wirklich zu blöde. Wenn ich wirklich mal Chipshunger habe, eine Party oder sonstwas mit Knabbereien mache, dann will ich auch richtige Chips. Will ich mich aber gesund ernähren, lasse ich solche Knabbereien lieber oder mache sie zumindest zur Ausnahme. Würde es die Chips light nicht geben, würden sich viele Leute vielleicht eher zügeln und nochmal drüber nachdenken, aber so denken sie, dass es ja nicht so schlimm ist und sie ruhig noch mehr von dem Zeug essen können als früher...
(So könnte es bei einigen laufen - Ausnahmen bestätigen aber bekanntlich die Regel.)
Schlimm finde ich auch, wenn Produkte wie etwa von Katjes ganz groß angepriesen werden, weil sie kein Fett haben - den Leuten, die das Zeug kaufen, will ich immer zurufen: Seid doch nicht so blöd und schaut lieber mal auf den Zuckergehalt! Nebenbei bemerkt: Nach zwei oder drei von den Dingern wird es einem sowieso schlecht, so pappsüß wie die sind... :-kotz
ufen - Ausnahmen bestätigen aber bekanntlich die Regel.)
Schlimm finde ich auch, wenn Produkte wie etwa von Katjes ganz groß angepriesen werden, weil sie kein Fett haben - den Leuten, die das Zeug kaufen, will ich immer zurufen: Seid doch nicht so blöd und schaut lieber mal auf den Zuckergehalt! Nebenbei bemerkt: Nach zwei oder drei von den Dingern wird es einem sowieso schlecht, so pappsüß wie die sind... :-kotz
Das ist allerdings wahr. :-)) Aber dann sollten sie mal den Ernährungsnavigator lesen. Da steht dann: pro Portion 85% der empfohlenen Tagesdosis an Zucker :-D
Was Chips angeht, finde ich es nicht schlecht, dass es kalorienreduzierte gibt. Ich esse ja deswegen nicht mehr Chips als sonst. Allerdings gibt es nur wenige Sorten, die auch schmecken. Manche Sachen brauchen einfach Fett. Käse und Pudding ohne Fett sind einfach nur zum :-kotz
@Lava: Genau das meine ich. Dann lieber bei solchen Sachen einmal "richtig" fettreich zu schlagen - und dann is es wieder gut. Aber, wie gesagt, es mag Ausnahmen geben, in denen die light-Produkte gut oder sogar besser als die Originale schmecken.
Hoppla-Daisy
23.03.2008, 08:54
Wem eine solche Kennzeichnung vielleicht hilft, sind Kinder. Die können so - egal, ob sie lesen können oder nicht - direkt auf einen Blick erkennen, was "gut" und was "böse" ist. Und ein Kind, das ein Lebensmittel als "böse" eingestuft hat (sei es nun, dass das im Kindergarten oder in der Schule besprochen wurde), wird die einkaufende Mutter mit überraschender Argumentationsstärke zum "gesunden" Kauf überreden. Ich rede da aus Erfahrung :-)).
Welches Kind im Grundschulalter beherrscht schon nen Dreisatz, um sich auszurechnen, wieviel Nährwert in der ganzen Packung drin ist, wenn eine Tabelle auf der Rückseite steht.
Wenn also die Kinder schon früh genug mit einfachen Mitteln lernen, wie ein Ampelsystem funktioniert und was es bedeutet, werden sie auch zukünftig bewusster essen. Da packt man dann das Übel an der Wurzel .... hoffentlich.
Ich find's gut, obwohl ich persönlich es nicht brauche. Ich kann zwar Tabellen lesen, weiß aber auch so schon gut genug, was richtig böse ist - auch wenn gerade das Böse mitunter verdammt lecker sein kann (schwere Not: Engelchen links, Teufelchen rechts ;-) ).
wobei diese navigator eine der größten verarschen schlechthin sind.
ne pizza als gesund "lieb" darstellen indem man den nährwert für nur die hälfte oder noch schlimmer nur 1/3 in diesen navigator angibt.
bislang empfinde ich das teil als reinste veräppelung...
@Daisy: Bisher verlangt der Gesetzgeber ja kein Ampelsystem! Das war nur ein Vorschlag von denen, denen die bisherige Regelung, wie sie Lidl z.B. macht, nicht weit genug geht.
@Goeme: Ist natürlich eine Ermessensfrage, wie groß eine Portion ist. Bei den Pizzas habe ich noch nicht nachgeschaut, aber bei Milch z.B. stimmt es. Da sind die Werte für 250ml, also ein Glas, angegeben. Einen Kompromiss muss man ja finden! Wenn sie die Werte für die gesamte Packung angeben, muss jeder nachrechnen, was das für eine Portion bedeutet. Bei einer Portionsangabe stimmt es immerhin so in etwa.
ja sorry, wenn jemand eine pizza kauft, dann gehe ich davon aus, dass er/sie das ganze teil futtert und nicht nur ne hälfte...
Wenn man nicht ordentlich lesen, denken und rechnen kann, hilft die schönste Tabelle nix :-nix
Insofern werden "wir" Gesellschaft auch nicht "ernährungsbewusster". Das Sein bestimmt auch hier wieder das Bewusstsein und umgekehrt. Wer das intellektuelle und finanzielle Handwerkszeug besitzt, kann sich schnell und einfach gut ernähren - mit Handicap (mal wohlwollend formuliert;-)) sieht das schon anders aus. Da wäre die Ampel vllt. nicht schlecht...
Die Schere geht ordentlich auf und (geistig) Arme sterben (wieder) früher :-top
"Sag mir was du ißt und ich sag dir wer du bist" wird -glaube ich- noch etwas länger seine Gültigkeit behalten
Man kann auch zunehmen, wenn man rein biologisch, natürlich und gesund isst...irgendwie......
Ist die Frage, ob auch alles immer so gesund ist, wie's auf der Packung steht.
Bei uns sind die Gesetze da zum B. viel lockerer.
Einiges muss da gar nicht so explizit draufstehen. Von daher haben wir kaum "reine" dt Produkte, vor allem dann belgische etc...
Und: wenn was z.B. Bio ist....und daneben steht ein Maisfeld mit maipuliertem Getreide.....wissen die Samen, oder Düngemittel dann, dass die nicht über eine präszise Linie zum Bio-Feld fliegen dürfen????
Ich glaube, dass wer sich für die Nährwerte interessiert, das in einer Tabelle nachschlägt, und der Rest kümmert sich nicht drum. Bei "Light" gibt es auch Unterschiede, manchmal wird Fett einfach nur durch Kohlenhydrate ersetzt; der Name ist markenrechtlich auch nicht geschützt, theoretisch darf alles so genannt werden.
"Bewusst" ist so eine Sache; die Grenze zu einer Essstörung ist immer fließend. Ich denke, dass diese zunehmen; nicht das physiologische Bewusstsein, sondern der pathologische Zwang nimmt immer mehr zu innerhalb unserer Gesellschaft; es gibt kaum noch Menschen, die sich wirklich etwas Gutes tun, gesund leben und ein normales Gewicht halten können. Die Schere in unserer Gesellschaft klappt eben in alle möglichen Richtungen immer weiter auseinander; sie ist von Grund auf krank geworden. Ich kann also keinen positiven Trend erkennen, im Gegenteil. Aber vielleicht ist das auch zu pessimistisch...es ist nur mein Eindruck...
Ich finde diese Navigation an sich nicht schlecht, aber mir reicht absolut nicht aus, was generell drauf steht.
Ich will z.B. auch gerne wissen, wieviel Eisen, Calcium, Jod etc. in den Produkten ist. Denn wie wichtig ist das schon, was da drauf steht? Es ist relevant für die Figur ja... aber das war es auch shcon fast :-(
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