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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizinische Inhalte im Pharmaziestudium



Nigra
27.03.2008, 22:31
Hallo!

Ich werde nächstes Jahr mein Abitur machen und hoffe so wies momentan aussieht auf einen Schnitt zwischen 1,6 und 1,9.
Danach habe ich vor entweder Medizin oder Pharmazie zu studieren. Beide Fächer würden mich prinzipiell interessieren.

Allerdings bin ich eher an den theoretischen Aspekten der Medizin interessiert und weniger an der Patientenbehandlung selbst (wobei sich das vll auch noch ändert, wer weiß..). Durch meine Schwester (Ärztin) hatte ich die Möglichkeit schon mal in verscheidene Bücher reinzuschauen und besonders Pharmakologie und Physiologie scheint mir interessant zu sein. Das scheint aber im Med.Studium nur in der Vorklinik behandelt zu werden, bzw. später dann allgemein nicht so ausführlich da die Behandlung des Patienten immer mehr in den Vodergrund rückt und einfach keine Zeit dafür bleibt (speziell bei Pharmakologie). Deswegen - und auch wegen meines zu erwartenden Abischitts - tendiere ich momentan eher zum Pharmastudium.

Jetzt ist mir natürlich klar, dass Pharmazie kein theoretisches Medizinstudium ist. Dennoch würde mich interessieren wie hoch die Anteile an Physiologie, Histologie, Anatomie und Pharmakologie - allgemein Anteile die sich mit Vorgängen im menschl. Körper und Krankheiten befassen - sind.

Und zum Thema Pflanzen : Inwieweit muss ich mich mit Pflanzen im Studium beschäftigen so im Verhältnis? Find ich zwar OK aber mein wirkliches Interessensgebiet ist es eher nicht. Findet Zytologie nur im Bezug auf pflanzl. Oranismen statt?

Ich weiß dass die beiden Studiengänge ganz unterschiedliche Schwerpunkte haben aber da mich medizinische Fragestellungen reizen, würde ich im Studium ungern komplett darauf verzichten. Auch war ich nie wirklich gut in Mathe oder Physik, mit Chemie komme ich schon klar aber als Genie würde ich mich nicht wirklich bezeichnen. Pharmazie scheint ja da auch ein wenig mehr zu verlangen als Medizin...

Über Alternativen mie Molekulare Medizin habe ich mich schon informiert, kommt allerding nicht infrage wegen des krassen NC und der Gebundenheit an die Forschung. Wäre aber leider das Ideale vom Inhalt gewesen fürchte ich...Medizin fasziniert mich halt einfach^^


Über Infos wäre ich also dankbar!
Lg Nigra

SuperSonic
28.03.2008, 14:11
Bezüglich Anteil der einzelnen Fächer: schau dir doch einfach einige Studienordnungen an.
http://web.uni-marburg.de/zv/textarchiv/studienordnung/pharmazie.html
http://hss.ulb.uni-bonn.de/amtliche-informationen/amtl.bekanntmachungen/1998/nr05/nr05.pdf
http://www.uni-greifswald.de/fileadmin/mediapool/1_studieren_lehren/Ordnungen/Studienordnungen/S_pharm.pdf


Durch meine Schwester (Ärztin) hatte ich die Möglichkeit schon mal in verscheidene Bücher reinzuschauen und besonders Pharmakologie und Physiologie scheint mir interessant zu sein. Das scheint aber im Med.Studium nur in der Vorklinik behandelt zu werden, bzw. später dann allgemein nicht so ausführlich da die Behandlung des Patienten immer mehr in den Vodergrund rückt und einfach keine Zeit dafür bleibt (speziell bei Pharmakologie).
Physiologie hat man während der Vorklinik, aber Pharmakologie und Pathophysiologie kommen erst in der Klinik (das als kleine Richtigstellung). Mediziner müssen sich ja auch gut mit Pharmakologie auskennen (sollten sie zumindest, wenn sie klinisch tätig sind), nur dass die Schwerpunkte etwas anders sind als bei den Pharmazeuten. Was möchtest du denn später beruflich machen?



Ich weiß dass die beiden Studiengänge ganz unterschiedliche Schwerpunkte haben aber da mich medizinische Fragestellungen reizen, würde ich im Studium ungern komplett darauf verzichten. Auch war ich nie wirklich gut in Mathe oder Physik, mit Chemie komme ich schon klar aber als Genie würde ich mich nicht wirklich bezeichnen. Pharmazie scheint ja da auch ein wenig mehr zu verlangen als Medizin...
"Ein bisschen" ist gut. :-)) In den ersten Semestern hat man als Pharmaziestudent mehr Chemie (inkl. Analytik) als sonst ein Fachgebiet.

Gruß,
SuperSonic

Nigra
28.03.2008, 14:17
Bin mir nicht sicher was ich später machen will. Mich würde die Medikamentenforschung oder die Arbeit in einem Toxikologischen Institut reizen eventuell.

Hat man dann in der Chemie während dem Studium immer Bezug zu Medikamenten und Auswirkungen oder wie darf ich mir das vorstellen. Gegen chemie hab ich nichts aber in der Schule fehlt mir ganz einfach irgendein praktischer Bezug momentan.

Pherenike
29.03.2008, 17:21
Pharmazie beschäftigt sich grundsätzlich mit allem was mit Arzneimitteln zu tun hat,
im Grundstudium lernt man dazu die gesamten Grundlagen - org. und anorg. Chemie, Physik, physik. Chemie, Bio, Anatomie/Physiologie - im Hauptstudium wird es dann interessant, denn dann bezieht sich alles auf die Wirkstoffe und Medikamente.
in Chemie beschäftigt man sich dann z.B. mit der Synthese der Wirkstoffe, der Analytik und den Struktur/Wirkungsbeziehungen (also welche Teile der Molekülstruktur sind für die Wirkung verantwortlich und über welche Mechanismen läuft es ab) dazu dann natürlich die Eigenschaften der Substanzen, die dann wieder relevant sind für die Wirkung/Stabilität u.ä. zum Beispiel Wasserlöslichkeit (hat Einfluss auf die Aufnahmefähigkeit), Lichtstabilität (z.B. Nifedipin muss rot verpackt werden) oder Stabilität gegen Säuren (Schutz vor Magensäure durch Überzüge bei Omeprazol als Beispiel)
Pflanzen kommen im Studium natürlich rel. viel vor, aber andererseits sind sie die Grundlage für viele Arzneistoffe und werden ja auch volkstümlich eingesetzt, sodass man sie schon einsortieren können muss.
Im Hauptstudium machen nach meiner Einschätzung Pharmakologie, Krankheitslehre u.ä. ca. 30% des Stoffes aus.

Es ist ein tolles, aber hartes Studium und es ist KEIN kleines oder theoretisches Medizinstudium- man ist auch nachher kein Pharmakologe (auch wenn viele das meinen) - es ist eher wie eine MTA oder Physiotherapeuten Ausbildung - man lernt Krankenheiten und med. Grundlagen, wenn es dafür eine Arzneimitteltherapie gibt und man lernt soviel, dass man die Wirkung versteht.