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Unsicherer
28.03.2008, 22:42
Hallo zusammen erst einmal!

Also ich bin 23 Jahre alt und habe mein Physikum geschafft. Lief insgesamt ganz gut , habe ein 2 gemacht.

Aber ich überlege schon seit geraumer Zeit das Medizinstudium abzubrechen. Als erstes muss ich zugeben dass Medizin nie wirklich mein Traum war und ich mich einigermaßen von meiner Umgebung hab "überreden" lassen etc. Vor allem durch meine Eltern (sind beides niedergelassene Mediziner die ihren Job ziemlich mögen). Ich habe im Zivildienst im Krankenhaus gearbeitet war aber nicht wirklich begeistert davon, im Gegenteil fands eher ziemlich lau. Jetzt denkt ihr alle natürlich: "Was für ein Idiot, was fängt der dann mit Medizin an"...naja habt wohl Recht aber ich muss dazu sagen das ich dahingehend auf meine Eltern und andere Mediziner gehört habe die meinten das sie anfangs auch unsicher waren etc. aber letztenendes doch Recht zufrieden sind mit dem Job etc. und das sie es nicht bereuten etc.Aber ich kann mich immer noch nicht so recht damit anfreunden. Am lernen etc. scheitert es nicht...ich kann mir Sachen recht gut merken und hab auch die meisten Klausuren recht gut bestanden. Folgende Punkte jedoch stören mich extrem:

1)Ein gewisser Grad an Ekel etc. Ich kann zwar Blut sehen aber insgesamt find ich das alles nicht so prickelnd. Fühle mich manchmal schon recht unwohl im Krankenzimmer etc. (sorry ich weiß das hört sich irgendwie total bescheuert an , will aber möglichst ehrlich sein, alles andere bringt nichts).

2)Mein Interesse an Medizin ist recht mäßig. War nie allzu leidenschaftlich dabei(da ich mir aber Sachen trotzdem gut merken kann war das klausurtechnisch nicht so problematisch).

3)Habe einiges an Respekt/Angst vor der Verantwortung. In den Medien geht ja seit geraumer Zeit immer wieder das Thema Ärztefusch/Ärztefheler rum. Mir spuckt sehr stark der Gedanke im Kopf herum Fehler zu machen die einem Patienten stark schaden, möglicherweise sogar das Leben kosten könnten und ich dann damit Leben müsste.

4)Die Atmosphäre/Stimmung im Krankenhaus zieht mich eher runter als mich zu motivieren. Die kranken tun mir teilweise sehr leid und ich find es schlimm wenn jemand eine schwere Krankheit hat.

5)Ich bin nicht unbedingt jemand der gerne alles mögliche anfasst etc. Hab auch z.B. den Präp Kurs bis zum Ende eher ungern gemacht und war echt froh als das vorbei war.




Was bei mir natürlich positiv ist das ich einfach die Praxis meiner Eltern übernehmen könnte ,welche glücklicherweise recht ordentlich läuft etc. und der Stoff fällt mir auch nicht allzu schwer(komme mit mittelmäßigem Einsatz durch).


Alternativ muss ich sagen dass ich schon immer einen Hang zu Jura oder Wirtschaft hatte. Aber wie gesagt ich bin ja auch nicht mehr der jüngste. Würde gerne wissen von euch inwiefern man den Ekel,Angst etc. überwindet und wie man mit der Verantwortung zu Recht kommt.


p.s:einer meiner Kommilitonen sagte mir mal das jeder Arzt allein schon wegen dosierungsfehlern ein paar Patienten ins Grab bringen würde. Das ist echt eine schlimme Vorstellung.

Bin momentan sehr verzweifelt und weiß nicht was ich tun soll.
Muss übrigens noch anmerken das ich ehrlich gesagt nie vom "Helfer-syndrom" befallen war.
Abschließend möcht ich noch zu meiner Person folgendes sagen: Bin eigentlich jemand der sich immer eher durchbeißt etc. deswegen fällt es mir auch etwas schwer hinzuschmeißen ABER falls das so ist das meine oben genannten Bedenken schwer/kaum zu überwinden sind dann mach ich vielleicht wirklich endgültig einen Schnitt. Übrigens ist glaub ich diese Ekel/Phobie bei uns irgendwie auch halb veranlagung da meine beiden Brüder auch sehr pingelig in solchen Sachen sind.

Was die alternativen Berufsfelder angeht möchte ich folgendes sagen: Hatte in der Physikumszeit und auch generell in der Vorklinik teilweise große Motivationsprobleme.....in der Physikumszeit konnte ich teilweise nicht mal mehr als 4 Stunden am Tag lernen , deswegen würde es mir schon sehr schwer fallen Medizin mit der Motivation weiter machen später mal in einen alternativen Bereich zu gehen.

SteveMcQueen
28.03.2008, 22:51
In HH machen noch einige Nebenbei Jura. Ist also kein Problem. Ausserdem sind die alle sehr begeistert von der Bucerius Law School. Wenn Du jetzt soweit bist, dann machs zuende und guck eben, was Du noch "Nebenbei" machst. Wenn es BWL oder Jura ist, ist doch alles super. Einschränken musst Du Dich doch nicht. Und ärztlich tätig werden muss man mit dem Studium doch auch nicht. Guck Dich um, guck was Dir gefällt. Verrennen in so ein Studium und hinterher nur genervt sein vom Job ist glaube ich über knapp 40 Jahre gesehen mehr als übel.:-)

Unsicherer
28.03.2008, 23:03
Ja hab schon von der Bucerius Law School gehört. Ist aber an Auswahltest gekoppelt. Hab mich aber schonmal dafür beworben (kostet auch ne Stange Geld).


Kann man eigentlich davon ausgehen das man wenn man Medizin ganz gut hinkriegt mit mittelmäßigem Einsatz....dass man in Jura mit starkem Einsatz auch entsprechend gute Noten schafft?


Wie ist das denn bei euch so?Habt ihr nie Ekel vor irgendwelchen Krankheiten oder so? Gewöhnt man sich dran? Hat man starken Druck etc.? Ist die Klinik wirklich soviel besser als die Vorklinik?

Doctöse
28.03.2008, 23:23
Wie ist das denn bei euch so?Habt ihr nie Ekel vor irgendwelchen Krankheiten oder so? Gewöhnt man sich dran? Hat man starken Druck etc.? Ist die Klinik wirklich soviel besser als die Vorklinik?
Zu Jura kann ich dir nichts sagen.

Ekel? Ja, manchmal, allerdings gehöre ich zu den tendenziell schmerzbefreiten, was das angeht.
Kommt auch darauf an, was für dich eklig ist. Wo fängt das für dich an?

Und ja, für mich war die Klinik tausendmal besser als die Vorklinik.

Aber wenn du solche Probleme mit der Arbeit am Patienten hast, dann wird die Klinik dir wohl eher weniger Spaß machen. Denn da kommt ja genau das auf dich zu.

Du hast mit deinem ersten Posting ja eigentlich schon alles gesagt. Du bist doch nicht zu alt, um was neues zu beginnen. Überleg mal, dass ein Teil deiner Kommilitonen erst nach mehreren Wartesemestern sein Studium aufnehmen konnte.
Denk auch daran, dass du nach dem Studium irgendwann mal arbeiten musst. Du musst zwar nicht zwangsweise in der Klinik arbeiten, aber es ist halt nicht immer ganz einfach, direkt in die alternativen Felder einzusteigen. Viele hätten da gern ein bissel klinische Erfahrung, wie hier im Forum schon geschrieben wurde.
Vielleicht solltest du mal ein Praktikum im Bereich Jura oder BWL machen und schauen, ob es da klick macht. Danach kannst du dir immer noch überlegen, ob du abbrichst und was anderes anfängst.

Scienceman
28.03.2008, 23:37
Hey,

mach doch noch ruhig 1,2 Semester in der Klinik. Spätestens dann solltest du ja in etwa abschätzen können, ob es nun passt oder nicht. So abrupt würd ich z.B. nicht abbrechen, schau dich lieber um, wie das aussieht mit Jura nebenbei zu studierne. Ich erinner mich, dass es hie rmal nen Thread gab, worin der eine beides parallel studiert hat und in Medizin im höheren Semester, als in Jura war. Was den Ekel angeht: Stell dir doch mal die Frage, warum genau du dich ekelst und versuch darauf antworten zu finden. In der Tat ist vieles "eklig", aber Mediziner sind meistens in der Lage dann den ekel zu unterdrücken, wenn sie z.B. behandeln u.s.w.

Ich weiß nicht, ob man sowas trainieren kann - vermutlich schon, wenn ich so an die Afangszeiten am Präptisch denke. Da haben sich auch die wenigsten etwas getraut.


Greetz

Lotos
29.03.2008, 10:01
Mein Interesse an Medizin ist recht mäßig. War nie allzu leidenschaftlich dabei(da ich mir aber Sachen trotzdem gut merken kann war das klausurtechnisch nicht so problematisch).
(...)
Alternativ muss ich sagen dass ich schon immer einen Hang zu Jura oder Wirtschaft hatte. (...)
Was die alternativen Berufsfelder angeht möchte ich folgendes sagen: Hatte in der Physikumszeit und auch generell in der Vorklinik teilweise große Motivationsprobleme.....in der Physikumszeit konnte ich teilweise nicht mal mehr als 4 Stunden am Tag lernen , deswegen würde es mir schon sehr schwer fallen Medizin mit der Motivation weiter machen später mal in einen alternativen Bereich zu gehen.
Hallo,
Du hast Dir ja schon eine Menge Gedanken gemacht...

Klingst so, als ob Du so ein bisschen "in einer Ambivalenz gefangen" bist...

Aus meiner Erfahrung sage ich:
-Deine Idee, ob Jura/BWL eventuell das Richtige für Dich ist, würde ich (parallel zum Medizinstudium) baldmöglichst "weiterverfolgen" (umhören, Kontakte knüpfen, reinschnuppern, Kurzpraktika etc.)...Nur so kannst Du feststellen, ob es das Richtige für Dich wäre.
Das Hin-und-Her-Schwanken und die ständige Zweifel können nämlich ganz schön anstrengend sein...

rese
31.03.2008, 14:05
Hallo,
kann deine Situation sehr gut nachvollziehen, stecke mehr oder weniger in genau dieser nur andersrum:

Habe direkt nach dem Abi BWL studiert, obwohl mich ein Medizinstudium eigentlich viel mehr interessiert hätte. Hintergrund: meine Eltern sind beide Unternehmer und haben ein gut laufendes Unternehmen, das ja auch irgendwann einen Nachfolger benötigt.

Damals hat man mir abgeraten "Medizin?... so unsicher ... ob du da nen Job bekommst ... " Tja, hätte im WS 99 anfangen können zu studieren und wenn ich mir die aktuellen Berufsaussichten anschaue kann ich nur mit dem kopf schütteln, soviel dazu!!
Spaß gemacht hat mir das BWL-Studium eigentlich bis auf ein oder zwei Fächer nicht, aber ich habe ohne großen Aufwand das Vordiplom geschafft, daher bestand von daher "theoretisch" auch kein Handlungsbedarf, vielmehr haben meine Eltern und Kommilitonen meine Wechselwünsche unter "ach das läuft doch alles gut" gepaart mit mangelnder Lust abgetan.
Habe mich dann nach einem Semester im Hauptstudium dennoch entschlossen das Fach zu wechseln, allerdings etwas halbherzig (bin bei Medienwirtschaft gelandet): mein Vordiplom wurde anerkannt, musst nur kleine Scheine nachmachen und im Hauptstudium war die Medienwirtschaft nur ein kleiner Teil neben Kommunikationswissenschaften etc.
War schlichtweg nicht mutig genug und habe mir eingeredet, meine Eltern würden meine Entscheidung nicht verstehen (sind halt beide Unternehmer ;-) ). Ich dachte ich wäre zu alt für einen kompletten Neuanfang bei einem so langem Studium wie Medizin *kopschüttel*

Habe dann sehr schnell studiert, nen guten Abschluss gemacht und währenddessen viele gute Praktika bei renommierten Firmen absolviert, trotzdem beiße ich mir - 3 Praktika, diverse Neben- und befristete Teilzeitjobs NACH Studiumsende und jetzt 1,5 Monaten Arbeitslosigkeit und unzählbaren Bewerbungen später - in den A****, dass ich mich damals nicht konsequenter entschieden habe!!

Allerdings würde ich dir trotzdem nicht empfehlen unüberlegt das Studium abzubrechen. Es gibt bestimmt die Möglichkeit an deiner Uni einfach mal Grundstudiumsvorlesungen in BWL/VWL/Jura zu besuchen, gerade wenn das neue Semester losgeht und die ganzen Erstis noch unbeholfen durch die Uni stolpern. Bei uns waren wir zahlenmäßig auch so viele, dass ich bezweifle dass irgendein Prof mein Gesicht im Grundstudium kannte ;-)

Wenn ein Wechsel wirklich dein Wunsch ist und du solche Zweifel am Medizinstudium hast, ist es meiner Meinung nach völlig in Ordnung sich notfalls ein Semester Zeit für die Entscheidung zu nehmen, in Vorlesungen gehen, Schnupperpraktika machen ... immerhin hast du ja schon einiges an Zeit in dein Medizinstudium investiert, um das einfach so hinzuschmeissen!
Vielleicht gibt es ja auch eine "Zwischenlösung" ? Spontan denke ich an so was wie Gesundheitsökonomie / Krankenhausmanagement o.ä. weiß aber nicht, ob das für dich Frage kommt bzw dich interessiert.

Letztlich kannst aber nur DU wissen, was du machen möchtest!
Rückblickend kann ich mich zwar ärgern, warum ich nicht mutiger und konsequenter war. Allerdings bin ich mir nun 100% sicher, dass, sollte es mit dem Zweitstudium zum WS klappen, ich auch wenn es hart wird alles dafür gebe meinen Traum zu verwirklichen! (auch wenn das jetzt fast ein wenig zu kitschig klingt :-)) )

Nun denn, Kopf hoch!
eine Leidensgenossin

Neuling08
01.04.2008, 20:18
wenn du dich für jura und wirtschaft mehr interessierst, dann mach es doch.
mich würde bei jura die juristische sprache stören. aber wenn dir das gefällt warum nicht? was naturwissenschaftliches interessiert dich nicht?
bwler gibt es ja eigentlich genug. da müsstest du dich glaube ich auf finanzprüfung und ähnliches spezialisieren.

das medizinstudium würde ja noch ein paar jährchen dauern plus facharztausbildung!
und wenn du es nicht willst, dann hör auf! nur weil du es bis jetzt gut geschafft hast, heißt es nicht, dass du dabei bleiben musst.

man muss das machen, was man will und wo man überzeugt sagen kann, ich mache das, weil...

ich bezweifele, dass man medizin und jura gleichzeitig und gut studieren kann.

Unsicherer
06.04.2008, 13:22
Erstmal vielen Dank für eure Antworten. Hab das mal alles so die letzten Tage sacken lassen bin aber leider nicht wirklich weiter gekommen. Muss sagen dass es mir echt SEHR SEHR schwer fällt nochmals von null anzufangen wie ihr euch wohl vorstellen könnt.
In Mathe war ich eigentlich immer ganz gut (2) und Wirtschaft finde ich ganz interessant. Habe jetzt überlegt BWL eventuell dazu zunehmen (so das ich auch rein vom "Kopf" her mir immer sagen kann das falls es mit Medizin nichts wird, ich einfach komplett in den wirtschaftlichen Bereich gehen kann). Weiß aber nicht ob ich das überhaupt kann da ja beide Fächer zulassungsbeschränkt sind.

test
06.04.2008, 14:30
Du sagtest ja, dass dir das Studium relativ leicht fällt. Du mußt ja nicht hinterher im ärztlichen Bereich tätig sein.
Weißt du denn schon, was dich interessieren würde?
Gerade im consulting Bereich, werden zur Zeit massiv Mediziner gesucht. Wenn es dich nicht zu sehr nervt, würde ich das Studium fertig machen, am besten mit Promotion. Wenn du noch ne gute Note machst, solltest du keine so großen Probleme haben danach in der Wirtschaft unterzukommen, wenn du evtl. noch zusätzlich während dem Studium etwas wirtschaftliches versuchst zusätzlich zu machen (Nebenstudium, Zweitstudium oder so) oder auch Praktika in dem Bereich dürftest du ziemlich gut da stehen für die Wirtschaft.
Wenn du wirklich juristisch tätig sein willst, führt natürlich nichts um das Studium herum. Man muß sich aber bewußt sein, dass man mit einem Jura oder BWL Studium erstmal primär nichts besonderes hat, da derzeit sehr viele diese Studiengänge abschließen, da muß man sich dann schon von seinen KOnkurrenten abheben. Als promovierter Mediziner mit wirtschaftlichen Zusatzqualifikationen hat man auf jeden Fall deutlich weniger Konkurrenz mit gleichen Qualifikationen.
Ich habe zumindest im consulting Bereich den Eindruck, dass man da leichter als Nicht-Wirtschaftler (NaWi oder Mediziner) reinkommt als als Wirtschaftler, weil man 1. viel weniger KOnkurrenz hat und 2. die Unternehmen gerne Leute nehmen, die etwas anderes gemacht haben. :-nix Allerdings ist dort meist Voraussetzung eines guten bis befriedigenden ABschlusses und eine abgeschlossene Promotion.

Unsicherer
06.04.2008, 23:37
Ja das stimmt und genau solche Gedanken waren es die mich teilweise auch im Studium am "leben erhalten" haben. Denke das ich mit einigen Auslandsfamulaturen,guten Noten etc. + eventuell Promotion und wirtschaftlicher Nebenbildung ganz gute Chancen habe. Würde echt gerne nebenbei ein BWL-studium auf bachelor machen (dauert 3 Jahre) aber ich glaub nicht das ich bei mir in Köln einen Studienplatz bekomme.

Doctöse
06.04.2008, 23:42
Wie wärs mit einem BWL-Studium an der Fernuni? Relativ freie Zeiteinteilung. Kannst dich drauf konzentrieren, wenn Zeit ist.

Unsicherer
07.04.2008, 00:09
Ja das wär definitiv eine Möglichkeit , würde aber lieber ein normales "bachelor wirtschaftsstudium" durchziehen and einer Uni. Weiß irgendjemand ob man da überhaupt eine Chance hat(wenn man schon in Medizin eingeschrieben ist?).

Clemens1
07.04.2008, 12:48
Hallo,

an der Fernuni Hagen www.fernuni-Hagen.de kann man auch Rechtswissenschaften studieren shtml. Das könntest du dann ,,nebenbei" studieren und herausfinden,ob es dir liegt. :-))

roger rekless
07.04.2008, 14:23
Ja das stimmt und genau solche Gedanken waren es die mich teilweise auch im Studium am "leben erhalten" haben. Denke das ich mit einigen Auslandsfamulaturen,guten Noten etc. + eventuell Promotion und wirtschaftlicher Nebenbildung ganz gute Chancen habe. Würde echt gerne nebenbei ein BWL-studium auf bachelor machen (dauert 3 Jahre) aber ich glaub nicht das ich bei mir in Köln einen Studienplatz bekomme.

Erkundige dich mal was man mit einem fertigen Medizinstudium alles im wirtschaftlichen Bereich machen kann, ohne ärztliche Tätigkeiten durchzuführen. Da gibt es echt mehr als man denkt. Ich kenne sogar jemanden der nach dem Studium zu McKinsey...

Clara
07.04.2008, 19:10
Du bist sehr differenziert, hast Dir viele Gedanken gemacht. Typischerweise sind solche Menschen besonders ambivalent, weil sie die Dinge nicht einfach ablegen können. Es gibt einige Fächer in der Medizin, wo man weniger eklige Dinge anfassen muss und trotzdem nicht weniger Arzt ist. Psychiatrie beispielsweise, immer noch ein kleiner Außenseiter, bietet hervorragende Karrieremöglichkeiten und fordert die Eigenschaften die heute im Arztsein nur allzu leicht untergehen. Du kannst forensisch tätig werden, hast eine sehr interessante Patientenklientel und wirst mit Sicherheit auch die eher nachdenklichen Aspekte Deiner Persönlichkeit einbringen können.Es gibt sicher noch einige andere Fachgebiete, die man hier anführen könnte. Ansonsten würde ich mich meinen Vorrednern anschließen. Warte noch etwas ab, wenn sich dann alles in Dir sperrt, ist es möglicherweise nicht das Richtige. Aber auch das kann man eigentlich erst dann abschließend bewerten , wenn man wirklich gearbeitet hat.

Unsicherer
08.04.2008, 17:47
Vielen Dank an alle für eure schnellen und guten Antworten. Hat mich sehr gefreut. Wollte eine kurze Rückmeldung geben:

Habe jetzt seit 2 Tagen mit dem 1 klinischen Semester begonnen und muss sagen das ich etwas positiv überrascht bin. Habe Vorlesungen in Pathologie und Innere Medizin besucht und die waren recht in Ordnung.

Gerade Innere----da bekommt man doch tatsächlisch innerhalb von 45 Minuten locker flockig beigebracht wie man eine unbehandelt tödlich verlaufende Krankheit mit Medikamenten behandelt und so 80% der Patienten das Leben rettet. Das war sehr schön da das motiviert und einem den Sinn seines Studiums/Arbeit vergegenwärtigt (jenseits von Ursprung/Ansatz lernen).

Hoffe die Motivation hält weiter an.

Werde diesen Thread ab und zu updaten da ich denke das jeder der mir Rat gegeben hat oder auch andere die mitgelesen haben es verdienen zu wissen was geworden ist.

In dem Sinne,

bis bald

Unsicherer
03.06.2008, 21:47
Hallo an alle!!(schreibe nochmal hier rein da ich im allgemeinen Forum keine Resonanz gefunden habe)

Brauch mal wieder eure Hilfe. Habe letztes Semester Physikum bestanden (sogar mit guter Note) bin aber am überlegen das Studium abzubrechen. Hatte mich in den ersten 2-3 Wochen in der Klinik versucht selber stark zu motivieren und positiv zu denken (wie schon öfter in der Vergangenheit) ,hat aber leider wieder nicht viel gebracht und bin wieder in ein Loch gefallen.
Hatte schon vor einigen Monaten hier rein geschrieben......war letzten sogar bei einem Psychologen da ich eine Vermutung hatte und mittlerweile ist es ziemlich sicher das ich eine Zwangsstörung habe.......deswegen fällt mir auch alles so schwer---vor allem in Bereichen Sauberkeit und Verantwortung----wobei ich sagen muss das viele Gedanken schon ziemlich absurd sind, aber trotzdem nicht abnehmen oder weniger werden. Habe mir neulich als ich aus der Klinik kam 6 oder 7 mal die Hände desinfiziert......und ich bin aufgrund von Zwangsproblemen wahrscheinlich auch nicht wirklich in der Lage Medikamente oder so and Patienten zu verschreiben da ich mir schon bei kleinsten Sachen ewig unsicher bin ob nicht damit schaden würde etc.
Halt eben Zwangsstörung. Hab natürlich viel Zeit und Arbeit investiert und deswegen versucht man halt alles um irgendwie durchzukommen. Als Arzt zu arbeiten würde bei mir definitiv wohl nicht mehr in Frage kommen---deswegen wollte ich fragen was ihr denkt. Studium trotzdem durchziehen?Ich hab schon ein großes mentales Problem mit dem PJ----und halte jetzt schon Ausschau nach Orten wo man möglichst wenig machen muss(nicht weil ich nicht arbeiten möchte oder faul bin), sondern nicht gerne diese praktischen medizinischen Sachen machen will.

Meine einzige Motivation ist einen Abschluss zu haben, eventuell eine Doktorarbeit und damit dann in die Wirtschaft zu gehen. Bin jetzt aber irgendwie irritiert weil ich manchmal lese das man direkt nach Hammerexamen da rein kann, manchmal aber lese das man einige Jahre klinische Erfahrung braucht?

Bin jetzt übrigens 24 geworden also auch nicht mehr so jung.


Was erwartet mich denn eigentlich noch in den klinischen Semestern?Viel an praktischer Tätigkeit?

Kommt man durch das mündliche Hammerexamen mit wenig praktischen Fähigkeiten?Theorie kann ich mir super merken und vieles auswendig lernen...kann man die praktischen Sachen "auswendig" lernen und so durchs mündliche kommen?
Würde wohl versuchen nebenbei ein MBA zu machen oder so.

Danke für eure Meinungen.


Ein paar zusätzliche Fragen:Wieviel Aufwand/Stress hat man beim Hammerexamen im Gegensatz zum Physikum?
Kann man das PJ irgendwo machen wo man wenig praktisches machen muss?
Schafft man das mündliche mit viel theoretischem aber wenig praktischem Wissen?

Kajana79
04.06.2008, 19:04
Du kannst im PJ schon einfach sagen, dass das jetzt nicht so Dein Ding ist. Damit machst Du Dich zwar nicht gerade zum Liebling des Teams, aber das kann Dir dann ja auch egal sein. Vor was genau hast Du denn so großen Respekt? Im PJ musst Du Dir über flasche Dosierungen etc. keine Gedanken machen, da bist Du eh nicht allein verantwortlich für. Deine Zwangsgedanken teile ich übrigens komplett. Ich forsche auch oftmals noch einmal nach, was jetzt aus Patient X geworden ist, dem ich möglicherweise irgendwas Schlimmes angetan haben könnte. Das wird mit der Zeit aber auch ein wenig besser. Manchmal macht man eben Fehler, und manchmal trägt man mit seinen Fehlern auch nicht gerade zur Genesung des Patienten bei. Man lernt aber auch, damit umzugehen.

Unsicherer
04.06.2008, 20:26
Vielen Dank erstmal für die Antwort Kajana. Also wie es mir scheint werden meine Zwangsgedanken immer stärker.......bezieht sich auf beides allerdings:

Auf den Patienten:Genau wie Du, das ich da eventuell großen Mist bauen könnte

Aber auch auf mich selber---von wegen das ich mich in der Klinik irgendwie anstecken könnte: Obwohl mir völlig bewusst ist das es massig Ärzte/Krankenschwestern etc.etc. gibt und die meisten auch nach 40Jahren im Job gesund und munter sind (meine Eltern sind auch nie krank) lassen mich diese Gedanken nie los und begleiten mich ständig. Ich weiß das das nicht rational ist aber ich kann da auch irgendwie nichts dagegen tun.


Ich denke dass ich im Moment an einer Mischung zwischen Depression/Zwangsstörung leide---ich wünschte ich könnte die Zeit um 4 Jahre zurückdrehen und hätte nie mit Medizin angefangen.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter.