Tombow
12.04.2008, 13:56
Neulich in der Frühbesprechung - Chef informiert über ein Schreiben der Desitin Arzneimittel GmbH zum Einsatz von Antiepileptika und der aut idem-Regelung, um die Ausgabe eines (idR des günstigsten) Generikums durch den Apotheker zu verhindern. Man könnte meinen, es geht um die nächste Desinformationskampagne der Originalarzneimittel-Hersteller. Wenn da nicht mehrere Umstände wären, die mich persönlich dazu bewegen, im Zweifelsfall doch eine antikonvulsive Einstellung auf Originalpräparat aut idem an dem Hausarzt/niedergelassenen Kollegen zu empfehlen:
1. Generisch verfügbare Antikonvulsiva sind zum größten Teil als Originalpräparate nur unwesentlich teurer als die Generika verfügbar (z.B. das Orfiril/Orfiril Long von Desitin gegen Valproat-Generika). Das Gegenteil ist eher die Ausnahme (Lamictal von GSK, Neurontin von Pfizer, Ergenyl von Sanofi-Aventis).
2. Leider scheint es bezüglich der Wirksamkeit immer noch große Unterschiede zwischen Generika und Originalpräparate zu geben, besonders bei Retardzubereitungen). Als Neurologe im Krankenhaus hat man es garnicht so selten, daß auf einem Originalpräparat anfallfrei eingestellte Patienten nach der Umstellung auf Generika ganz schnell einen wiederholten Anfall bekommen, und ein Präparat, was ziemlich oft in der Situation ins schlechte Licht gestanden hat, ist das Valpro (Valproat-Generikum von ct' Arzneimittel). Hier sind die Paar Cent (oder höchstens Paar Euro) mehr für das Originalpräparat sicherlich gut angelegt, da beim besagten Generikum die Pharmakokinetik scheinbar vorne und hinten nicht stimmt. Wenn die Patienten mit erneutem Anfall kommen, dann sehe ich hier wirklich sparen am falschen Ende.
Und wie sind eure Erfahrungen? Welche Generika habt Ihr als gut oder schlecht verträglich/wirksam erlebt? Generelle Anregungen zum Thema?
1. Generisch verfügbare Antikonvulsiva sind zum größten Teil als Originalpräparate nur unwesentlich teurer als die Generika verfügbar (z.B. das Orfiril/Orfiril Long von Desitin gegen Valproat-Generika). Das Gegenteil ist eher die Ausnahme (Lamictal von GSK, Neurontin von Pfizer, Ergenyl von Sanofi-Aventis).
2. Leider scheint es bezüglich der Wirksamkeit immer noch große Unterschiede zwischen Generika und Originalpräparate zu geben, besonders bei Retardzubereitungen). Als Neurologe im Krankenhaus hat man es garnicht so selten, daß auf einem Originalpräparat anfallfrei eingestellte Patienten nach der Umstellung auf Generika ganz schnell einen wiederholten Anfall bekommen, und ein Präparat, was ziemlich oft in der Situation ins schlechte Licht gestanden hat, ist das Valpro (Valproat-Generikum von ct' Arzneimittel). Hier sind die Paar Cent (oder höchstens Paar Euro) mehr für das Originalpräparat sicherlich gut angelegt, da beim besagten Generikum die Pharmakokinetik scheinbar vorne und hinten nicht stimmt. Wenn die Patienten mit erneutem Anfall kommen, dann sehe ich hier wirklich sparen am falschen Ende.
Und wie sind eure Erfahrungen? Welche Generika habt Ihr als gut oder schlecht verträglich/wirksam erlebt? Generelle Anregungen zum Thema?