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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : A74/B104 Tag1 neurologischer Ausfall



kroy
14.04.2008, 15:05
Anzukreuzen ist ipsilat. Mindwinkel. Denn B: Zunge weicht zur gelähmten, gegenüberliegenden Seite des z. B. INfraktes ab ist eindeutig richtig :-dagegen

bodenpersonal
14.04.2008, 15:32
Sehe ich ganz genauso:

Infarkt rechts bedeutet Lähmung der Zunge links => Abweichung nach links
http://www.neuro24.de/hirnnerven_hypoglossus.htm

lore
14.04.2008, 16:15
darauf, dass B: -zunge weicht nach gegenüber ab- richtig ist können wir uns ja einigen, aber daraus folgt noch nicht unbedingt a- ipsilateraler mundwinkel-. ich bin für am wenigsten wahrscheinlich d-heiserkeit.

bodenpersonal
14.04.2008, 16:19
Dacht ich auch zuerst, aber entlang der Carotis läuft der Vagus und aus dem entspringt der N. laryngeus recurrens. Die Wahrscheinlichkeit den ipsilateralen Fazialis so zu treffen erscheint mir immer noch am geringsten...

TimoSch
14.04.2008, 16:21
Aus 'ner Leitlinie:

"Dysästhesien (R. mandibularis des N. facialis) oder Heiserkeit
ohne neurologischen Defekt treten häufiger auf, sind jedoch meist reversibel."

Quelle: http://www.meduniwien.ac.at/sg/files/16/306/leitlinie_zur_schlaganfallprophylaxe_kretschmer_te ufelsbauer.pdf

Hab's aber auch ohne groß nachzudenken angekreuzt ;-)

Unregistriert
14.04.2008, 16:58
Ich kann mich an die Frage nicht mehr richtig erinnern - anscheinend war's ja 'was trifft am wenigsten zu'; und es ging um Risiken oder die potentiellen Folgen der TEA und PatchPlastic, oder?
Und vielleicht verstehe ich die Beiträge bisher falsch, aber eine Hypoglossus Läsion hat doch recht wenig mit einem Infarkt zu tun als in dem Zusammenhang vielmehr um Verletzung im Rahmen der OP, oder? Und wenn man den Hypoglossus bei der OP erwischt, dann fällt die ipsilaterale Seite aus und die Zunge müßte zu ebenselber Seite abweichen...

notarzt1980
14.04.2008, 17:04
na ja, wenn die Störung zentral liegt, was das IMPP ja auch berücksichtigt (kontral. Arm, Bein), dann kann das schon sein. Auf jeden Fall kann man sich den ipsilateralen Mundwinkel nicht erklären.

bodenpersonal
14.04.2008, 17:09
für den ipsilateralen Mundwinkel müsstest du den ipsilateralen Fazialis treffen. Das erscheint mir sehr schwer! Da ist es leichter ein großes Loch in den motorischen Kortex zu ballern und alle anderen Symptome auf einmal hervorzurufen!

Unregistriert
14.04.2008, 17:14
Sicherlich strittig!
Arm und Bein ist Großhirnhämisphäre, was zu Cerebri anterior oder media (also aus Carotis interna) passen würde; der Hirnstamm (mit Hirnnervenkernen) wird doch aber über Vertebralis oder Basilaris versorgt, oder?
Meine Erklärung war daher 1) Thrombus in Carotis interna geschossen -> Arm/ Bein kontralateral und 2) Kollateralschäden bei der OP -> Heiserkeit und Mundwinkel.

Daher stimme ich dem Vorvorredner zu.

Unregistriert
14.04.2008, 17:41
Laut Dualer Reihe Chirurgie (2. Auflage) S.905:
...Intraoperativ müssen Schädigungen des N. hypoglossus und des N. vagus(recurrens) vermieden werden....

Also: Heiserkeit und Zungenabweichen...

Da bei Hypoglossus-Problemen die Zunge zur KRANKEN Seite hin abweicht, ist ein Abweichen zur GEGENÜBERLIEGENDEN Seite wohl nicht zu erwarten.

notarzt1980
14.04.2008, 17:43
wie bereits gesagt: ausser bei einer zentralen schädigung im rahmen eines infarktes

bodenpersonal
14.04.2008, 19:19
:-dafür

Unregistriert
14.04.2008, 20:17
Zunge ist falsch, wird ja nicht zentral geschädigt, sonder im Operationsgebiet peripher. Deshalb weicht die Zunge hier nach ipsilateral (also zur geschädigten Seite) ab!!!

Ersa
14.04.2008, 20:33
Zunge hin oder her - da lass ich mit mir diskutieren. Aber woher soll bitteschön der hängende Mundwinkel kommen?

Unregistriert
14.04.2008, 21:16
Weil's mich jetzt dann doch interessiert hat - kommt von einem Vortrag vom 07er DGC-Kongress:

[... "Ergebnisse:
1.
Bei 60 von 600 Patienten (10%) war eine unmittelbar postoperative periphere Hirnnervenläsion dokumentiert. Betroffen waren der N.hypoglossus in 48,4 %, der R. mandibularis des N. facialis in 27,4 % und der N.laryngeus reccurens in 24,2 % der Fälle." ...]


ich weiß nicht, was dieser R mandibularis genau innerviert, aber es läßt sich ja ziemlich eindeutig ablesen, daß der Hypoglossus und auch der Vagus oft betroffen sind - daher aus Mangel an Alternativen doch die Zunge?!

Schonmal vorsorglich: sorry für's Klugscheißen ;-)

Phlegmasia
14.04.2008, 22:02
Mir läßt das auch keine Ruhe...

Ich hab jetzt bezüglich R. mandibularis nur eine Anlagerung sensibler Fasern des Trigeminusastes gefunden - das würde aber keine muskulären Ausfälle erklären.

Meines Erachtens kann man mit zentralen ipsi- und kontralateralen Geschehen (die bei der TEA möglich sind) als auch mit peripheren Nervenschädigungen (Hypoglossus und Recurrens) alle Antworten der Frage erklären - oder seh ich das falsch? :-???

bodenpersonal
17.04.2008, 11:01
Nach einiger Recherche:

Der R. manidibularis des N. facialis innerviert den DEPRESSOR ANGULI ORIS, wodurch es bei einer Fehlfunktion damit zur Unfähigkeit die Unterlippe der betroffenen Seite nach unten zu ziehen kommt! Damit kann A nicht sein, denn der Patient "grinst" mit dem ipsilateralen Mundwinkel

siehe auch http://www.springerlink.com/index/QUF9KRY9M11FNAGJ.pdf