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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : A10/B41 Tag1 Intubation?



HessiJames
14.04.2008, 19:34
Gude
Bei der Frage nach der Narkose bei M. Bechterew wird die Intubation des wachen Pat. als richtige Lösung vorgeschlagen. Mir erschliesst sich das net so wirklich, da der Intubationsschmerz einer der heftigsten Schmerzen überhaupt sein soll. Ich würde unter diesen Umständen zur Larynxmaske tendieren ( Obwohl diese Möglichkeit mir auch nicht wirklich gefällt)
Wäre schön, wenn mir da wer helfen könnte.
Grüsse aus Giessen

notarzt1980
14.04.2008, 19:36
Wachintubation ist ein häufig angewandtes Mittel bei schwierigen Verhältnissen. Der Rachen wird hierbei lokal betäubt.

daredevil
14.04.2008, 19:38
kann mich meinem notfall-kollegen nur anschliessen...gängige Praxis

Unregistriert
14.04.2008, 19:40
der mann bekommt eine gastrektomie. da muss doch intubiert werden - zwecks aspirationsschutz...

Unregistriert
14.04.2008, 19:40
der mann bekommt eine gastrektomie. da muss doch intubiert werden - zwecks aspirationsschutz... eine larynxmaske bringt da nicht viel, oder?

HessiJames
14.04.2008, 19:42
Dank dir. Habs grad noch mal gegoogelt...
Verdammt noch mal. Hab davon noch nie was gehört. Gut dass ich n Tertzial und ne Famulatur Anästhesie hinter mir habe... Das nenn ich ma verschenkte Punkte :-???

Unregistriert
14.04.2008, 20:59
wie immer in der medizin...
bitte sehr. larynx-masc isch guad!
http://www.intensivtherapie.de/f_larynxmaske_intubationslarynxmaske_publication_s tellenwert_larynxmaske.html

Nemesisthe2nd
15.04.2008, 14:03
ich hab mal im anästhesiepraktikum für den RS eine patientin mit M.Bechterew gesehen...

konventionell intubieren war natürlich nicht möglich. Die Anästhesisten haben sich für eine Analgo-sedierung/Narkose mit Ketanest und Dormicum entschieden. Dann fiberoptisch intubiert (einfach nen passenden tubus übers Bronchoskop geschoben und das bronchoskop als führungsschiene benutzt.)
Danach gings balanciert weiter... mit Gas und Opiaten

Ist für den Patienten sicherlich netter, ist nur die frage inwiefern auch das risiko höher ist.

Das Bizarre an der sache ist nur das nach Ketanest/dormicum die augen offen bleiben! Patient ist meilenweit weg, die augen starren ins nichts und man kann ohne jede regung des Patienten nen tubus platzieren... (als dann Gas dazukam fielen die augen aebr auch ganz fix zu...)

binhemat
17.04.2008, 21:39
Also für die Nicht-Anästhesisten unter Euch: diese Praxis ist absolut gängig und korrekt. Ich denke aber, dass das eigentlich zu speziell ist für den gemeinen HEX-Kandidaten.

Hier die Begründung: der Patient muss auf jeden Fall intubiert werden, weil die Larynsmaske wie schon oben erwähnt keinen sicheren Aspirationsschutz bietet.

M. Bechterew-Patienten sind durch die Versteifung und/oder Verkrümmung ihrer HWS nicht gut mit einem Laryngoskop einzustellen. Würde man den Patienten jetzt sedieren und dann versuchen ihn fiberoptisch zu intubieren würde man immer noch Gefahr laufen, dass der Versuch misslingt. Und dann hätte man unter Umständen einen sedierten Patienten, der sich auch nicht über eine Maske manuell beatmen lässt, was schlecht wäre. In einigen Kliniken (s.o.) wird es wohl dennoch so gemacht.

Am sichersten ist es deshalb den WACHEN Patienten zu intubieren. Lidocain kann man zum Betäuben verwenden, viele empfinden es dennoch als unangenehm. Von schlimmen Schmerzen kann aber nicht die Rede sein, man verwendet ja kein Laryngoskop bei der fiberoptischen Intubation. Der Patient kann während der Intubation spontan atmen und "mithelfen".

Hoffe, es ist ein wenig klarer geworden.

VG